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Politik in der (Post-)Moderne - edition fatal

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88 POLITIK IN DER (POST-)MODERNE<br />

Komponente <strong>der</strong> Identität kommt beson<strong>der</strong>s deutlich <strong>in</strong> Adornos Begriff des +Identitätszwangs* sowie <strong>in</strong> He<strong>in</strong>er Keupps<br />

Begriff <strong>der</strong> +Identitätsarbeit* zum Ausdruck (vgl. Identitätsarbeit heute).<br />

55. In se<strong>in</strong>en +Studien zum autoritären Charakter* (1950) identifiziert Adorno +Anti-Intrazeption*, also die +Abwehr<br />

des Subjektiven, des Phantasievollen, Sensiblen* sogar als e<strong>in</strong>e wesentliche Merkmalskomponente des autoritären<br />

Charakters (vgl. S. 45 u. S. 53f.).<br />

56. E<strong>in</strong>en ausführlichen Überblick über +<strong>Post</strong>mo<strong>der</strong>ne Perspektiven des Ethischen* (1997) gibt z.B. Hans-Mart<strong>in</strong> Schönherr-<br />

Mann.<br />

57. Bezüglich e<strong>in</strong>er möglichen Begründung des Werts <strong>der</strong> Differenz kann bestenfalls auf die +authentische Selbstdifferenz*<br />

verwiesen werden (siehe Schlußexkurs).<br />

58. Orig<strong>in</strong>al <strong>in</strong>: Liebe als Passion; S. 16. Luhmann hat sich übrigens – im <strong>in</strong>direkten Anschluß an Gehlen (siehe Anmerkung<br />

60, Entrée) – ähnlich positiv zur Entfremdung geäußert wie Bauman (siehe S. XL), dessen primärer Bezugspunkt hier<br />

allerd<strong>in</strong>gs Mannheim ist.<br />

59. E<strong>in</strong>e solche Entfremdung ist aber nicht an sich +positiv*, son<strong>der</strong>n nur, wenn sie als Entfremdung empfunden und<br />

<strong>in</strong> diesem Empf<strong>in</strong>den negiert wird. Dafür ist wie<strong>der</strong>um e<strong>in</strong> starkes Selbst erfor<strong>der</strong>lich, das vor <strong>der</strong> Erfahrung <strong>der</strong> Entfremdung<br />

nicht zurückschreckt und die Kraft zur Negation aufbr<strong>in</strong>gt. Ansonsten erzeugt Entfremdung Fluchtreaktionen und<br />

die Steigerung <strong>der</strong> Angst (siehe auch die untenstehende Anmerkungen zum Fundamentalismus).<br />

60. Die verschiedenen antimo<strong>der</strong>nen Bewegungen <strong>der</strong> Gegenwart besitzen, wie u.a. Mart<strong>in</strong> Marty und Scott Appleby<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em von ihnen herausgegeben Sammelband aufweisen, e<strong>in</strong>en Doppelcharakter: Sie wenden sich zwar gegen<br />

bestimmte Ersche<strong>in</strong>ungen <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne, s<strong>in</strong>d aber selbst <strong>in</strong>tegraler Teil dieser Mo<strong>der</strong>ne, und deshalb besteht auch<br />

e<strong>in</strong>e größere Aff<strong>in</strong>ität des antimo<strong>der</strong>nen Fundamentalismus zum Mo<strong>der</strong>nismus als zum Traditionalismus (vgl.<br />

Fundamentalism Observed; S. 827). Am Beispiel des H<strong>in</strong>dunationalismus habe ich selbst versucht, diese Ambivalenz<br />

<strong>der</strong> Gegenmo<strong>der</strong>ne herauszuarbeiten (vgl. Shivas Tanz auf dem Vulkan; <strong>in</strong>sb. Kap. 6).<br />

61. Se<strong>in</strong>e Stärke läge allerd<strong>in</strong>gs gerade im Zulassen von Schwäche.<br />

62. Daß z.B. Bauman Toleranz im Angesicht des An<strong>der</strong>en für unzureichend hält und an ihrer Stelle Solidarität e<strong>in</strong>for<strong>der</strong>t<br />

(siehe oben), steht noch auf e<strong>in</strong>em ganz an<strong>der</strong>en Blatt. Allerd<strong>in</strong>gs kann ich Bauman bei se<strong>in</strong>er Argumentation <strong>in</strong> diesem<br />

Punkt, wie dargestellt, ohneh<strong>in</strong> nicht ganz folgen.<br />

63. Dort heißt es wörtlich: +Wir s<strong>in</strong>d überzeugt, daß die Wi<strong>der</strong>entdeckung <strong>der</strong> asiatischen Philosophie, beson<strong>der</strong>s<br />

<strong>der</strong> buddhistischen Tradition, für die westliche Kulturgeschichte e<strong>in</strong>er ›zweiten Renaissance‹ entspricht und e<strong>in</strong> ebenso<br />

großes kreatives Potential birgt wie e<strong>in</strong>st die Renaissance des griechischen Denkens für Europa.* (Der Mittlere Weg<br />

<strong>der</strong> Erkenntnis; S. 42)<br />

64. Diesen Punkt hat Giddens nur angedeutet und nicht ausgeführt. Er konzentriert sich auf die nachfolgend erwähnte<br />

Trennung von Raum und Ort.<br />

65. Auch hier dient <strong>der</strong> Londoner Vorort Greenwich, <strong>in</strong> dem sich e<strong>in</strong>st die britische Nationalsternwarte befand, als<br />

+Nullpunkt* (Nullmeridian).<br />

66. Beide faßt Giddens unter dem Begriff +abstrakte Systeme* (abstract systems) zusammen.<br />

67. Giddens spricht deshalb auch von +aktivem Vertrauen*. In diesem Punkt gleicht se<strong>in</strong>e Argumentation übrigens<br />

Luhmanns Position: Dieser weist auf, daß die Komplexität des Sozialsystems Mechanismen <strong>der</strong> Komplexitätsreduktion<br />

erfor<strong>der</strong>t. Vertrauen stellt e<strong>in</strong>en sehr wirksamen Mechanismus <strong>der</strong> Komplexitätsreduktion dar bzw. bereit, da es (gegebene)<br />

Vertrautheit <strong>in</strong> die Zukunft fortschreibt. Allerd<strong>in</strong>gs besteht immer die Gefahr, daß Vertrauen <strong>in</strong> Mißtrauen umschlägt.<br />

Um dem vorzubeugen und die Vertrauensbereitschaft zu för<strong>der</strong>n, müssen adäquate Strukturen geschaffen werden,<br />

die e<strong>in</strong> nachhaltiges +Systemvertrauen* (z.B. durch kalkulierbare Verhältnisse) gewährleisten (vgl. Vertrauen – E<strong>in</strong><br />

Mechanismus <strong>der</strong> Reduktion sozialer Komplexität).

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