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DYNAMISCH<br />
Rückhalt des HCD<br />
Wieder einmal setzt <strong>Davos</strong> auf junge Talente im Tor.<br />
Leonardo Genoni, ein weiterer Aufsteiger im Dress des HCD?<br />
Verwundert rieb sich die Augen,<br />
wer im Sommer 2004<br />
die Goalie-Rochade beim HC<br />
<strong>Davos</strong> mitverfolgte. Routinier<br />
Lars Weibel musste ersetzt werden.<br />
Zwei Junge kamen. Beide<br />
unerfahren; Thomas Bäumle<br />
und Jonas Hiller. Anfänglich<br />
wurde Lehrgeld bezahlt. Vieles<br />
- aber nicht alles - klappte<br />
auf Anhieb. Das Ende des kontinuierlichen<br />
Aufstiegs ist bekannt.<br />
Der HCD fand in Jonas<br />
Hiller seinen neuen Stammtorhüter.<br />
Daraus resultierte der<br />
Meistertitel - auch dank der<br />
Mithilfe der amerikanischen<br />
NHL-Lockout-Stars Thornton,<br />
Nash und Hagmann. Die definitive<br />
Aufstiegsbestätigung<br />
dann zwei Jahre später. Im<br />
Frühling 07 ist Jonas Hiller<br />
statistisch bester Torhüter der<br />
Schweizerischen NLA, kämpft<br />
sich als „Nummer eins“ in die<br />
Nationalmannschaft und hext<br />
die <strong>Davos</strong>er zum erneuten Gewinn<br />
der Meisterschaft. Diesmal<br />
ohne NHL-Stars. Jetzt ist<br />
Jonas Hiller selbst ein solcher.<br />
Er steht beim Stanley Cup Sieger<br />
Anaheim Ducks unter Vertrag.<br />
Und Thomas Bäumle ist<br />
beim HC Ambri-Piotta ebenfalls<br />
zum Nationaltorhüter<br />
avanciert.<br />
Geringe finanzielle Belastung<br />
Arno Del Curto, Schweizer<br />
Trainer des Jahres 2007, und<br />
sein Team haben mehrfach<br />
profitiert; der Zuzug eines<br />
jungen Torhüters belastet das<br />
Club-Budget kaum. Ehrgeiz<br />
und Potential sind gross, Starallüren<br />
dagegen ein Fremdwort.<br />
Champions von morgen formen<br />
Mit Stefan Kull verfügt der HCD<br />
über einen Torhüter-Trainer,<br />
der, so scheint es, nur darauf<br />
wartet, die nächsten Champions<br />
zu produzieren. Die neuen<br />
Anwärter sind der 19-jährige<br />
Leonardo Genoni und der<br />
20-jährige Reto Berra, beide<br />
Nachfolger von Jonas Hiller.<br />
Mit der Unterzeichnung der<br />
Zweijahresverträge gelang es<br />
dem HCD die grössten Torhütertalente<br />
der ZSC Lions wegzulotsen.<br />
Experten sind sich<br />
einig: Beide haben grosses<br />
Potential - Der Entwicklungs-<br />
schub wird mit Spannung verfolgt.<br />
Wie gehen sie damit um?<br />
„Die Erwartungshaltung ist<br />
gross, doch der Trainer und<br />
das ganze Team stehen hinter<br />
uns. Wir dürfen uns einfach<br />
selber nicht zuviel Druck machen“,<br />
sagt Leonardo Genoni.<br />
Die beiden Jung-Goalies kennen<br />
sich schon ziemlich lange.<br />
„Wir sind gute Freunde, aber ein<br />
positiver Konkurrenzkampf<br />
ist vorhanden. Wir pushen uns<br />
gegenseitig zu mehr Leistung<br />
und unterstützen uns in jeder<br />
Situation.“ Dann zeigt sich<br />
Leonardo Genoni kämpferisch:<br />
„Ich will einfach immer Vollgas<br />
geben. In den Trainings. In den<br />
Spielen. So kann ich weiterkommen<br />
und beim HCD die<br />
Nummer 1 werden.“ An <strong>Davos</strong><br />
schätzt er die grosse Hockey-<br />
Tradition, die grosse Fangemeinde<br />
und „die wunderbare<br />
Bergkulisse“. Der Snowboardund<br />
Skifahrer Genoni kommt,<br />
wenn einmal trainingsfrei, sehr<br />
gerne auf die Parsenn, um<br />
zu entspannen. Auch in der<br />
Parsennhütte soll am Ende der<br />
Hockeymeisterschaft jeweils<br />
auf das Erreichte angestossen<br />
werden. Möglichst wie bei Jonas<br />
Hiller. Der brachte gleich<br />
in der ersten Saison als Stammkeeper<br />
den Pokal mit.<br />
Autor Christian Scherrer,<br />
Foto www.spenglercup.ch