Mercedes-Benz Offroad
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MBO-Archiv<br />
Kraftschluss muss erhalten bleiben, um<br />
die Bremswirkung des Motors zu nutzen.<br />
Anschließend den Versuch mit einer etwas<br />
höheren Anfahrtsgeschwindigkeit<br />
wiederholen.<br />
� Muss ein Hindernis umfahren werden,<br />
sofort zurück in die Falllinie lenken, wenn<br />
das Fahrzeug zu Kippen droht. Bei Dünenauffahrten<br />
sollte deswegen auch ein Umkehren<br />
im Hang tunlichst vermieden werden.<br />
Die steile Seite einer Düne hat – dem<br />
Schüttwinkel von Sand entsprechend –<br />
ein maximales Gefälle von 38,5 Grad.<br />
Sicher zu fahren sind Schräglagen bis<br />
etwa 30 Grad. ML oder G kippen zwar<br />
erst bei 40 Grad – aber dieser statische<br />
Wert ist im Fahrbetrieb beim seitlichen<br />
Rutschen und Einsinken in den weichen<br />
Untergrund schneller erreicht, als der Fahrer<br />
plant. Zudem hängt der Kippwinkel<br />
von der Art und Größe der Bereifung<br />
ebenso ab wie vom Schwerpunkt, der<br />
sich durch die Zuladung und vor allem<br />
durch Dachlasten ändert.<br />
� Ist der Hang gemeistert, unmittelbar<br />
vor dem Überfahren der Kuppe das Gas<br />
wegnehmen. Dadurch wird der Schwung<br />
ausgenutzt und ein zu schnelles Überfahren<br />
verhindert.<br />
� Die Sandabfahrt sollte im gleichen Geschwindigkeitsbereich<br />
erfolgen wie die<br />
Auffahrt. Generell gilt bergab dasselbe<br />
wie für Schrägfahrten: Es wird immer mit<br />
gerade gestellten Rädern in der Falllinie<br />
gefahren. Sind die Übergänge am Fuß der<br />
Düne zu abrupt, kann auf den letzten Metern<br />
kurzzeitig von der Senkrechten<br />
abgewichen und der Übergang leicht<br />
schräg angefahren werden, damit Bug-<br />
oder Heckpartie nicht aufsitzen.<br />
� Droht bergab das Heck des Fahrzeugs<br />
auszubrechen, beschleunigen. Andernfalls<br />
kann es passieren, dass die Schräglage<br />
zu groß wird und sich der Geländewagen<br />
seitlich überschlägt. Nur einlenken<br />
in die Falllinie und beherztes Gasgeben -<br />
und unter Umständen der Wechsel in die<br />
nächst höhere Gangstufe – verhindern<br />
dann das Umkippen.<br />
� Sind eine Düne oder Tiefsandstrecke<br />
nicht zu meistern, den Untergrund nicht<br />
unnötig verwühlen sondern erst am kommenden<br />
Morgen einen neuen Versuch<br />
unternehmen: Durch die Luftfeuchtigkeit<br />
der Nacht ist der Sand morgens tragfähiger<br />
wie später, wenn die Sonne gleißend<br />
am Himmel steht.<br />
� Bei Fahrten durch Sand steigt der Kraftstoffverbrauch<br />
deutlich an. Dazu wirken<br />
sich Dachträger, eine stets laufende Kli-<br />
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maanlage, Geländereifen und das hohe<br />
Gewicht eines fernreisetauglich ausgestatteten<br />
Autos nachteilig auf den Kraftstoffkonsum<br />
aus. Wer beispielsweise auf<br />
deutschen Autobahnen rund 17 Liter auf<br />
100 Kilometer benötigt, muss bei extremen<br />
Sandfahrten mit bis zu 34 Litern für<br />
die gleiche Strecke kalkulieren. Die Faustregel:<br />
Im Durchschnitt mit einem Mehrverbrauch<br />
von 30 Prozent rechnen.<br />
� Die Türen der M- und G-Klasse schließen<br />
zwar dicht, aber puderfeiner Sand<br />
dringt dennoch ins Fahrzeug. Vor allem,<br />
sobald eines der Fenster auch nur einen<br />
Spalt geöffnet ist und dadurch für einen<br />
Unterdruck im Innenraum sorgt. Deshalb:<br />
Die Klimaanlage anschalten, die elektrische<br />
Lüftung auf Stufe zwei oder drei<br />
stellen, die Taste für den Luftfilter betätigen<br />
und die Fenster geschlossen lassen.<br />
Der so erzeugte Überdruck im Fahrgastraum<br />
verhindert, dass durch Türdichtungen<br />
oder das Fenster der Staub der Piste<br />
angesaugt wird.<br />
� Bei Fahrten in Sand und Staub setzen<br />
sich mit der Zeit sowohl Motorluft- als<br />
auch Innenluftfilter zu. Die Einsätze sollten<br />
deswegen alle 1.000 Kilometer kontrolliert<br />
und gegebenenfalls mit Druckluft<br />
(gegen die Strömungsrichtung) ausgeblasen<br />
werden.<br />
Fahren im Schlamm<br />
� Vor Schlammpassagen stets Low<br />
Range aktivieren und das Elektronische<br />
Stabilitäts-Programm (ESP) ausschalten.<br />
Bei der G-Klasse statt des ESP besser alle<br />
drei Differentialsperren verwenden.<br />
� Vor dem Befahren von längeren<br />
Schlammpassagen den Luftdruck absenken.<br />
Dadurch vergrößert sich die Aufstandsfläche,<br />
die Traktion der Pneus und<br />
deren Selbstreinigungswirkung verbessern<br />
sich und ein geringeres Einsinken im<br />
weichen Untergrund wird erreicht.<br />
� Kein Durchdrehen der Räder. Die Traktion<br />
zum Beschleunigen und Bremsen so-