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Die 49 Fragen der FDP

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Adoptiertenbewegung bemüht sich seit Jahrzehnten mit Erfolgen je<br />

nach Bundesstaat, Adoptivakten entsiegeln zu lassen, wenn <strong>der</strong><br />

Adoptierte volljährig ist. Somit könnte er seine Abstammung erfahren<br />

und ggf. seine biologischen Eltern kennen lernen.<br />

Durch die Anonymisierung wird für die Betroffenen das Rad <strong>der</strong><br />

Geschichte um rund 40 Jahre zurück gedreht und alle Bemühungen<br />

zunichte gemacht.<br />

(<strong>Die</strong> Stellungnahmen <strong>der</strong> beiden o. g. Verbände sind teilweise<br />

abgedruckt in: Swientek 2007, S 234 – 237)<br />

c) Österreich: Zeitgleich mit Deutschland wurden in Österreich einige<br />

Babyklappen eröffnet und mehrere Krankenhäuser boten die anonyme<br />

Geburt an. Ohne Fachleute (Psychologen/Adoptionsberater …)<br />

heranzuziehen, brachte das Justizministerium einen Erlass heraus, <strong>der</strong><br />

die Anonymisierung erlaubte und teilweise überzogen regelte. So<br />

wurde dem medizinischen Personal beispielsweise jede<br />

„Ausforschung“ <strong>der</strong> Mutter verboten, was in <strong>der</strong> Praxis zu<br />

abson<strong>der</strong>lichen Situationen führte.<br />

In Österreich wehren sich die Adoptivelternverbände gegen diese<br />

Regelung, die sie als einen Rückschritt um mehr Offenheit und<br />

Wahrhaftigkeit rund um die Adoption betrachten.<br />

<strong>Die</strong> Stadt Wien hat von Anbeginn an die Anonymisierung in ihren<br />

Krankenhäusern versucht, dokumentieren zu lassen. 2004/05 gab es<br />

einen ersten Bericht. Das Resümee: „Aufgrund <strong>der</strong> Zahlen und nach<br />

genauer Analyse aller bisher in Wien erfolgten anonymen Geburten<br />

erscheint es gerechtfertigt, sich von <strong>der</strong> Ansicht, anonyme Geburten<br />

könnten Babyleben retten, zu distanzieren“ (MAG ELF, Amt für<br />

Jugend <strong>der</strong> Stadt Wien 2004/05, S. 61).<br />

Ende 2006 stellte die Abteilung Adoptionsvermittlung fest:<br />

„Anonymisierte Kin<strong>der</strong> und reguläre Adoption verhielten sich wie<br />

kommunizierende Röhren“, d. h. dass Eltern, die ihre Kin<strong>der</strong> sonst zu<br />

einer regulären Adoption freigegeben hätten, jetzt den Weg des<br />

geringsten Wi<strong>der</strong>standes gehen und ihre Kin<strong>der</strong> anonym verlassen<br />

o<strong>der</strong> weglegen. Aus Berlin werden ähnliche Erfahrungen berichtet<br />

(Herpich-Behrends, LJA). (Weiteres zu dieser Frage: Swientek 2007,<br />

S. 230 – 239)<br />

<strong>Die</strong> Erkenntnisse und Erfahrungen aus den o. g. Län<strong>der</strong>n lassen die<br />

eindeutige Aussage zu, dass das Ziel (Verhin<strong>der</strong>ung von Kindstötung) nicht<br />

erreicht wird, dass dafür aber erhebliche Schäden für die zusätzlich<br />

anonymisierten Menschen angerichtet werden. <strong>Die</strong> Maßnahmen zeitigen<br />

keinerlei positive Ergebnisse, die die Schäden „aufzuheben“ vermöchten.<br />

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