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Die 49 Fragen der FDP

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Tatsächlich haben 3 Frauen diese Frist genutzt, keine jedoch ihr Recht (1<br />

Jahr) wahrgenommen – möglicherweise weil sie es nicht kannten.<br />

- <strong>Die</strong> das Kind schädigende „Bereitschaftspflege“, durch die das Kind auf<br />

alle Fälle noch einen Wechsel <strong>der</strong> Bezugspersonen durchmachen muss.<br />

Im Moses-Projekt scheint dieses Konstrukt auch noch einer unlogischen,<br />

administrativen Regelung zu dienen, nämlich „<strong>der</strong> strikten Trennung<br />

zwischen Beratung (…) und <strong>der</strong> Adoptionsvermittlung“ (S. 41). <strong>Die</strong>ses<br />

ergibt keinen Sinn.<br />

- Wie bei „Moses“ gibt es bei Rupp keine Väter für die Kin<strong>der</strong>. Würde<br />

man sie (ihrem verfassungsrechtlich verbrieften Status) konzeptionell<br />

berücksichtigen, könnten sie sich als Sand im Getriebe einer<br />

reibungslosen (und vorschnellen) Adoptionsvermittlung erweisen.<br />

- Nicht einmal <strong>der</strong> Bericht von „Moses“-Beratungsstellen über Probleme<br />

mit Behörden scheint die Autorin stutzig zu machen. „(… Jugendamt,<br />

Vormundschaftsgericht, Standesamt) durch die sich die Abwicklung <strong>der</strong><br />

Fälle erschwert und kompliziert. In Einzelfällen haben sich die Stellen<br />

sogar ganz dem Projekt verschlossen“ (S. 41).<br />

<strong>Die</strong> Autorin scheint jedoch dem Moses-Projekt in einem Ausmaß verhaftet zu<br />

sein, das ihr keine Sicht auf die Gründe <strong>der</strong> Behörden ermöglicht.<br />

Denkfehler<br />

Ein Denkfehler durchzieht die Studie vom Vorwort <strong>der</strong> Ministerin bis zur<br />

Zusammenfassung <strong>der</strong> Autorin: <strong>Die</strong> (angebotene!) Anonymität <strong>der</strong> Geburt<br />

schütze die Frau vor Entdeckung – im Gegensatz zur Adoption.<br />

Ob Anonymisierung o<strong>der</strong> Adoption: die Frau geht hochschwanger in<br />

Krankenhaus und kommt sichtbar schlanker ohne Kind zurück. <strong>Die</strong><br />

entscheidende „Offenbarung“ liegt nicht in vorhandenen o<strong>der</strong> nicht vorhandenen<br />

Personalpapieren, son<strong>der</strong>n im Körperzustand <strong>der</strong> Frau!<br />

Wenn die Ministerin meint (und DV ebenfalls) und es den werdenden Müttern<br />

suggeriert wird, dass sie stigmatisiert würden, wenn sie ihre Kin<strong>der</strong> „weggeben“<br />

(zur Adoption) und deswegen in die Anonymität „gedrängt“ werden (S. 7), muss<br />

man darauf aufmerksam machen, dass sie auch anonym ihre Kin<strong>der</strong> weggeben –<br />

und die Stigmatisierung umso heftiger ausfällt, weil die Mutter nicht wenigstens<br />

so weit zu ihrem Kind stand, dass sie ihm seine Herkunft mitgab, son<strong>der</strong>n sich<br />

seiner folgenlos entledigte.<br />

So werden die Frauen von <strong>der</strong> Helferszene in die diskreditierende Anonymität<br />

„gedrängt“, die damit die „Schande“ erst etabliert!<br />

Aktualität und Vollständigkeit<br />

<strong>Die</strong> Studie enthält eine umfangreiche Literaturliste – nur ist diese Literatur<br />

weitgehend nicht in die Arbeit eingegangen, was kritische Sicht anbelangt.<br />

Offenbar war die Autorin auch nicht auf dem neuesten Stand: die Tötungstabelle<br />

geht in dieser Arbeit (von Ende 2007) nur bis 2004 (S. 29), und es fehlen die<br />

jüngsten Arbeiten von Bott, Wolf und terre des hommes (alle 2006), sowie die<br />

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