Die 49 Fragen der FDP

Antwort:
Diese Frage geht an der Realität vorbei, bzw. ist sie falsch gestellt. Sie
müsste lauten: ‚An welchen Einrichtungen wird … geworben. Welche
Einrichtungen betreiben die anonyme Geburt ohne Werbung.’
Insgesamt besteht diese Frage darüber hinaus aus vier Teilen:
a) Wie viele Krankenhäuser offensiv werben ist unbekannt. Einige
geben aus Gründen der „Öffentlichkeitsarbeit“ ihre Fälle an die
Medien, um sich damit das Etikett der Frauenfreundlichkeit zu
erwerben. Andere Kliniken bleiben ungenannt, insbesondere um sich
vor rechtlichen Konsequenzen zu schützen („so lange die anonyme
Geburt noch nicht gesetzlich geregelt ist …“).
Wie Krankenhäuser mit diesem Thema umgehen, ist jedoch
zweitrangig. Wenn eine Frau in Wehen kommt, muss sie entbunden
werden – ob mit oder ohne Identitätsnachweis. Wenn sie anschließend
das Haus ohne Namensnennung unter Hinterlassen des Kindes
verlässt, hat kein Krankenhaus Möglichkeiten des Eingreifens.
OB und WIE ELTERN (!) DIE ANGEBOTE DER
ANONYMISIERUNG NUTZEN, LIEGT ALLEINE IN IHREM
ENTSCHEIDEN. LETZTLICH HABEN DIE BETREIBER –
unabhängig von ihrem Konzept – DARAUF KEINEN EINFLUSS.
b) Träger sind die üblichen Krankenhausträger (kommunal,
konfessionell, Gesellschaften).
c) Die Finanzierung ergibt sich aus der allgemeinen
Krankenhausfinanzierung. Anonyme Geburten laufen entweder im
Etat mit oder es werden Spender und Sponsoren gefunden. Inwieweit
Mittel der Öffentlichkeit eingesetzt werden, können nur die einzelnen
Krankenhausbetreiber beantworten.
d) Den Zeitpunkt des Beginns können nur die einzelnen
Krankenhausbetreiber beantworten.
29. Frage:
An welchen Standorten wurde aus welchen Gründen die Praxis der
anonymen Geburt eingestellt?
Antwort:
Eine offizielle Einstellung wurde bislang nicht bekannt. Sie wäre auch nicht
praktikabel, (vgl. Antwort 28 a, 2. Teil).
30. Frage:
Wie viele Kinder sind seit 2000 jeweils jährlich im Rahmen einer anonymen
Geburt an welchen Standorten entbunden worden?
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