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Die 49 Fragen der FDP

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wie es um die Dokumentation existenzieller Daten bei dieser heiklen<br />

Praxis bestellt ist.<br />

3. „<strong>Die</strong> Einschätzung <strong>der</strong> Beratungsstellen erfolgte auf <strong>der</strong> Basis eines<br />

schriftlichen Fragebogens. <strong>Die</strong> Konzeption wurde mit dem<br />

Beratungspersonal abgestimmt.“ (S. 40). (Unterstreichung – Sw.)<br />

4. Da es seit 7 Jahren um Anonymität zum Lebensschutz geht, <strong>der</strong> vom<br />

DV und <strong>der</strong> Autorin durchgängig als Begründung angeführt wird,<br />

wäre es unabdingbar gewesen, parallel die Neugeborenentötungen vor<br />

und nach Installierung <strong>der</strong> Anonymisierungsmaßnahmen in Bayern<br />

darzustellen. Das bayerische LKA sowie Falldarstellungen in<br />

Massenmedien als Ausgangsbasis wären hilfreich gewesen. Ohne<br />

diese Daten (vorher – nachher) bleiben alle Darstellungen und<br />

Behauptungen sinn-los.<br />

Zusammengefasst: <strong>Die</strong> Herangehensweise zeigt eine selektive,<br />

interessengeleitete Methode, die von dem beantragenden und zu untersuchenden<br />

„Projekt Moses“ vorgegeben wurde. Ein Zuviel an kritischem Potenzial schien<br />

nicht gewünscht:<br />

- ausgelesenes (?) Fallmaterial (S. 40)<br />

- aus Erinnerung zusammengestellte Dokumentationen (S. 43)<br />

- mit den zu Befragenden zuvor abgestimmte Konzeption<br />

- fehlendes Datenmaterial zur vermeintlichen „Alternative“ Kindstötung.<br />

Auf S. 31 kritisiert die Autorin eine österreichische Studie von 2004/2005, die<br />

zu dem Ergebnis kommt, dass „es gerechtfertigt erscheint, sich von <strong>der</strong> Ansicht,<br />

aG könnten Babyleben retten, zu distanzieren“ (Amt für Jugend Wien 2004, S.<br />

61) mit den Worten: „<strong>Die</strong> Einschätzungen Dritter erweisen sich aufgrund <strong>der</strong><br />

diskrepanten Einschätzungen als problematisch und nicht geeignet, um sich <strong>der</strong><br />

Situation anonym gebären<strong>der</strong> Frauen objektiv anzunähern.“ (S. 31).<br />

Damit diskreditiert Rupp ihre eigene Arbeit als „problematisch und nicht<br />

geeignet“, denn sie arbeitet ausschließlich mit <strong>der</strong> „Einschätzung Dritter“.<br />

Gegenpositionen<br />

<strong>Die</strong> vorliegende Arbeit besticht durch ihre Abstinenz im Umgang mit Kritik an<br />

<strong>der</strong> aG. Gelegentlich weist die Autorin darauf hin, dass es kritische Stimmen<br />

gäbe. Sie geht jedoch argumentativ nicht auf diese ein.<br />

Lediglich zum Thema „Kindstötung“ – dem zentralen Aspekt <strong>der</strong> Diskussion um<br />

die Anonymisierung von Kin<strong>der</strong>n und <strong>der</strong>en Müttern – referiert sie<br />

ausführlicher. Dabei unterlaufen ihr drei maßgebliche Fehler:<br />

- sie setzt konkrete Zahlen mit „Einschätzungen“ gleich<br />

- sie übersieht die unterschiedliche Interessenlage <strong>der</strong> Publizierenden<br />

(Wissenschaftler – Betreiber)<br />

- sie bezeichnet die Indikatoren (mangels Wissen?) als „alles an<strong>der</strong>e als<br />

solide“ und nennt die „geringen Zahlen“ als „wenig aussagefähig“.<br />

<strong>Die</strong> tatsächlich sehr geringen Zahlen von Kindstötungen in Deutschland sollte<br />

man aus Gründen <strong>der</strong> „Beleg-“ o<strong>der</strong> „Wi<strong>der</strong>legbarkeit“ nicht bedauern. Sie<br />

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