stahlmarkt 3.2014 (März)

Branchenbericht K 31
Günstige Aussichten für die US-Automobilindustrie
New York. Die US-Automobilindustrie befindet sich weiter auf Wachstumskurs, aufgrund der hohen Nachfrage
auf dem heimischen Markt produzieren die Hersteller an ihrer Kapazitätsgrenze.
WW K Die US-amerikanischen Automobilhersteller
haben ihren Absatz im vergangenen
Jahr um rd. 8 % auf 15,5 Mill. Neuwagen
gesteigert, wie Germany Trade & Invest
(gtai) berichtet. In diesem Jahr erwartet das
Marktforschungsunternehmen Edmunds
einen Absatz von 16,4 Mill. Light Vehicles
(Pkws, SUVs und Minivans), damit würde die
US-Automobilindustrie wieder an ihr Vorkrisenniveau
anknüpfen. Besonders der Verkauf
von SUVs und Minivans verleiht der
Branche Impulse, in den ersten zehn Monaten
2013 verzeichnete dieses Segment ein
Wachstum von 11,2 % auf 6,6 Mill. Fahrzeuge.
Die Erholung der US-Automobilindustrie
ist zum einen Ausdruck der günstigen makroökonomischen
Rahmenbedingungen im
Land. Durch ihre anhaltende Niedrigzinspolitik
begünstigt die US-Notenbank Automobilkredite.
Zudem entspannt sich die
Lage auf dem US-Arbeitsmarkt zunehmend,
die Arbeitslosenquote dürfte im Laufe des
Jahres unter 7 % sinken. Zum anderen ist
die Inlandsnachfrage hoch und daran wird
sich so schnell nichts ändern. Die Pkws,
SUVs und Minivans auf den US-amerikanischen
Straßen sind im Schnitt 11,4 Jahre alt,
ein stetiger Bedarf an Neufahrzeugen ist
somit garantiert.
Die günstigen Bedingungen spiegeln sich
auch in der US-Automobilproduktion wider,
bereits 2012 produzierten die Hersteller mit
rd. 10 Mill. Fahrzeugen annähernd so viele
wie in dem Vorkrisenjahr 2007. Von Januar
bis Oktober des vergangenen Jahres stieg
die Produktion im Vergleich zum Vorjahr
abermals, um 7,2 %. So ist es nicht verwunderlich,
dass die heimischen Automobilhersteller
nahezu vollständig ausgelastet sind.
Trotz Produktivitätssteigerungen und der
Umstellung auf einen Dreischichtbetrieb
wird die US-Automobilindustrie die große
Nachfrage voraussichtlich spätestens 2015
nicht mehr decken können. Die Hersteller
schrecken bisher allerdings vor dem Bau
neuer Werke zurück, da die Erinnerung an
den Nachfrageeinbruch im Jahr 2008 in der
Branche noch allgegenwärtig ist.
(sm 14030178) K
stahlmarkt 03.2014