Aettenbühler Huuszytig Ausgabe 22, Februar 2017
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LIEBE LESER<br />
Qualitätsmanagement ist in aller Munde. Es<br />
wirkt sich auf unsere Preisentwicklung aus, ist<br />
aber im Gesundheitswesen grundsätzlich unabdingbar.<br />
Was versteht man unter Qualität? Das Wort stammt<br />
aus dem lateinischen «qualitas». Die Übersetzung<br />
in unsere Sprache lautet: «Beschaffenheit,<br />
Merkmal, Eigenschaft, Zustand». Der Begriff<br />
Qualität hat fachlich zwei Bedeutungen:<br />
a) Neutral: die Summe aller Eigenschaften eines<br />
Objekts, Systems oder Prozesses.<br />
b) Bewertet: die Güte aller Eigenschaften eines<br />
Objekts, Systems oder Prozesses.<br />
Um die Summe aller Eigenschaften, die für die<br />
Qualität wichtig sind, nicht zu vergessen, müssen<br />
wir alles schriftlich festhalten. Und um die Güte<br />
aller Eigenschaften genau zu prüfen, müssen wir<br />
messbare Ziele festlegen. Dies ermöglicht uns, die<br />
Güte zu messen und zu beurteilen. In der Praxis<br />
werden dazu Leitbilder, Konzepte, Prozessabläufe,<br />
Weisungen, Assessments, Befragungen, Reporting<br />
etc. erarbeitet, ausgefüllt, geprüft und beurteilt.<br />
All das machen wir nicht ganz freiwillig. Viele<br />
Arbeitsstunden werden für unser Qualitätskontrollsystem<br />
aufgewendet. Das System wurde durch<br />
die Berner Fachhochschule erarbeitet, denn das<br />
Departement Gesundheit und Soziales macht eine<br />
Betriebsbewilligung von einem funktionierenden<br />
Qualitätssystem abhängig und empfiehlt das Modell<br />
von der Berner Fachhochschule.<br />
und Gesprächen mit Bewohnern, Angehörigen,<br />
Vorgesetzten und Mitarbeitern.<br />
In diesem Zusammenhang möchte ich, stellvertretend<br />
für viele andere, die Begegnung mit einer Angehörigen<br />
(ca. 45 Jahre alt) eines Bewohners zitieren.<br />
Sie sprach zu mir: «Wissen Sie, ich komme sehr<br />
gerne ins Aettenbühl. Nicht nur wegen meines Onkels.<br />
Ich fühle mich einfach wohl in dieser Umgebung.<br />
Die Mitarbeiter sind sehr wohlwollend, das<br />
Essen finde ich ausgezeichnet und man spürt die<br />
Innovation. Im Zentrum wird gelebt.» Eine zweite<br />
gelebte Erfahrung mit der Qualität ist die Tatsache,<br />
dass für die Erarbeitung und Herstellung unserer<br />
«<strong>Huuszytig</strong>» kein offizielles Ablauf- oder Qualitätskontroll-Papier<br />
existiert. Also kein Dokument<br />
im Sinne des Qualitätsmanagementsystems. Wenn<br />
die Theorie stimmen würde, müsste darum die<br />
Qualität darunter leiden. Machen Sie sich beim<br />
Betrachten und Lesen der neusten <strong>Ausgabe</strong> selber<br />
ein Bild, ob dem so ist.<br />
Ich danke allen Mitarbeitern für die sehr gute Arbeit<br />
in unserem Hause. Und beim Redaktionsteam<br />
der «<strong>Huuszytig</strong>» bedanke ich mich einmal mehr<br />
für die sehr interessante und schöne <strong>22</strong>. <strong>Ausgabe</strong>.<br />
PAUL VILLIGER,<br />
ZENTRUMSLEITER<br />
Was wir aber auch wissen: Schon die alten Römer<br />
kannten das Sprichwort «De gustibus non est disputandum»<br />
– «Über Geschmack lässt sich nicht<br />
streiten». So ist der eine zufrieden mit einem Produkt<br />
oder Leistung und ein anderer reklamiert<br />
darüber. So viel zum subjektiven Qualitätsmerkmal.<br />
Nun gibt es aber auch objektive Merkmale. Und die<br />
Frage, die ich mir manchmal stelle, ist: Was ist objektiv?<br />
Was man auch immer darüber denken und<br />
schreiben mag, für mich ist unser vorgegebenes<br />
Qualitätskontrollsystem eine Pflicht. Die tatsächliche<br />
Qualität unseres Hauses erfahren wir in der<br />
täglichen Arbeit und auf Grund von Erfahrungen<br />
<strong>22</strong>. <strong>Ausgabe</strong>, <strong>Februar</strong> <strong>2017</strong> | AETTENBÜHLER HUUSZYTIG 3