Aettenbühler Huuszytig Ausgabe 22, Februar 2017

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ERÖFFNUNG MEMORY CLINIC PDAG IM ZENTRUM AETTENBÜHL Am 11. Januar 2017 feierten wir die Eröffnung der «MEMORY CLINIC IM ZENTRUM AET- TENBÜHL», geführt von den «Psychiatrischen Diensten Aargau AG». Die Memory Clinic nimmt interdisziplinäre Abklärungen bei Hirnleistungsstörungen vor und bietet professionelle Hilfe bei Demenz und verwandten Erkrankungen. Das Zentrum Aettenbühl arbeitet schon seit längerem mit den Psychiatrischen Diensten Aargau AG zusammen und ist stolz, diese Dienste nun vor Ort nutzen und auch der Öffentlichkeit anbieten zu können. Paul Villiger betonte bei der Ansprache, dass dies ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des Zentrums sei. Eigentlich hat das ganze vor sechs Jahren begonnen, mit dem Entscheid, einen geschützten Garten zu bauen. Danach wurde festgestellt, dass wir gute Infrastruktur-Verhältnisse für Menschen mit kognitiven Einschränkungen haben. Die Überprüfung des Departements Gesundheit und Soziales im Jahr 2014 hat ergeben, dass wir die Bedingungen erfüllen, und das spezialisierte Leistungsangebot Demenz gegenüber der öffentlichen Hand abrechnen können. Weitere Bedingungen waren: – Zusammenarbeit mit dem PDAG (Psychiatrische Dienste Aargau AG) – Einstufung nach ICD (Internationale Klassifikation von Krankheiten) – fachliche Unterstützung durch Konsiliarund Liaisondienste – Entsprechendes Pflegekonzept – Höherer Stellenplan – Gerechte Infrastruktur «Diese Situation hat mich dazu bewogen, mit Frau Dr. Wälder Kontakt aufzunehmen», führte Paul Villiger aus. «Die Reaktion von ihr und ihrem Chef, Herrn Dr. med. Dan Georgescu, waren sehr positiv, was dann zu den nächsten Schritten führte. Heute können wir nun gemeinsam die Memory Clinic eröffnen!» Eingeladen zur Eröffnung der Memory Clinic waren die Zuweiser aus dem Freiamt und den anliegenden Regionen der Kantone Zug und Luzern. Es ist ein wichtiges Angebot in unserer Region. Die ambulante Abklärung von Menschen mit Demenzerkrankung oder anderen neuropsychiatrischen Störungsbildern werden schon seit längerer Zeit von den Psychiatrischen Diensten Aargau AG (PDAG) angeboten, erklärte Dr. med. Andrea Wälder. Sie betreiben bereits seit 2005 die Memory Clinic Windisch und seit 2012 die Memory Clinic Aarau. Patienten und Angehörige werden beraten, es werden Therapievorschläge erarbeitet, bei Bedarf Kriseninterventionen angeboten und Stellungnahmen bei Gutachten verfasst. Wenn bei einem Menschen Demenzerkrankungen oder andere neuropsychiatrische Störungen auftreten, dann steht zuerst einmal der Betroffene selbst im Vordergrund, betonte Dr. med. Andrea Wälder. Er braucht eine fachkompetente Abklärung, sodass für ihn der passende Lebensraum gefunden werden kann. Mitbetroffen sind auch die Angehörigen, vor allem, wenn die an Demenz erkrankte Person zu Hause ihren Alltag verbringen kann. Frau Wälder betonte, wie wichtig die Angehörigen in der Abklärungsphase sind und in den Prozess miteinbezogen werden. In dieser Abklärungsphase arbeitet man auch je nach Bedarf mit externen Fachleuten zusammen, damit für den Einzelnen der optimalste Weg gefunden wird. GESPRÄCHSGRUPPE FÜR ANGEHÖRIGE UND BEZUGSPERSONEN VON MENSCHEN MIT DEMENZ Als das Wort an Vroni Guidon, Leiterin der Gesprächsgruppe für Angehörige und Bezugspersonen von Menschen mit Demenz übergeben wurde, wies sie darauf hin: «Angehörige brauchen mehr Unterstützung.» Sie leisten nicht nur zeitlich, sondern auch emotional sehr viel. Sie sind täglich mit der zunehmenden Hilfsbedürftigkeit eines geliebten Menschen konfrontiert. Neben der Hilfe im Alltag sind sie mit ihrer eigenen Trauer und 4 22. Ausgabe, Februar 2017 | AETTENBÜHLER HUUSZYTIG
Von links: Vroni Guidon, Leiterin Gesprächsgruppe für Angehörige und Bezugspersonen von Menschen mit Demenz; M.Sc. Philipp Kausch, Psychologe Memory Clinic im Zentrum Aettenbühl; Dr. med. Andrea Wälder, Co-Leiterin Memory Clinic im Zentrum Aettenbühl; Paul Villiger, Zentrumsleiter Dr. med. Andrea Wälder in den neuen Räumlichkeiten der Memory Clinic ihrem Abschiednehmen oft alleine. Der demenzkranke Mensch entschwindet als Beziehungs- und Gesprächspartner, als Freund oder Freundin. Und weil viele pflegende Angehörige selbst schon im höheren Alter sind, ermüden sie schneller. Die Betreuung rund um die Uhr frisst oft die letzten Kraftreserven auf. Ziel der Gesprächsgruppe ist die Vernetzung untereinander, sowie das Lernen voneinander und der Informationsaustausch. Die eigene Bewältigungsstrategie und die eigenen Erfahrungen können auch Lösungsansätze für andere sein. «In der Gesprächsgruppe merken die Angehörigen, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind», sagte Vroni Guidon. Obwohl das Thema mit viel Leid verknüpft sei, «versuche ich immer, mit einem Lachen auch Freude in ihr Leben zu bringen». Bei einem gemeinsamen Weihnachtsfest oder Ausflug können die Angehörigen für eine kurze Zeit die Alltagssorgen vergessen. Flyer für beide Angebote liegen im Zentrum Aettenbühl auf. BRIGITTE STALDER WICHTIGE INFORMATIONEN Psychiatrische Dienste Aargau AG Memory Clinic im Zentrum Aettenbühl Aettenbühl 2, 5643 Sins, Telefon 041 789 77 00 info@aettenbuehl.ch, www.aettenbuehl.ch Anmeldung Die Anmeldungen werden an das Zentrum Aettenbühl gerichtet. Externe Zuweisungen erfolgen über den behandelnden Arzt (Hausarzt, Psychiater, Neurologe etc.). Nach vorheriger Absprache ist auch eine direkte Anmeldung durch den Patienten oder die Angehörigen möglich. Gesprächsgruppe für Angehörige und Bezugspersonen von Menschen mit Demenz Wann: Jeden ersten Dienstag im Monat Wo: Zentrum Aettenbühl 3 Zeit: 19:00 – 21:00 Uhr Leitung: Vroni Guidon Telefon: 056 664 40 40 Natel: 079 298 01 13 E-Mail: vroni-guidon.563421@bluewin.ch 22. Ausgabe, Februar 2017 | AETTENBÜHLER HUUSZYTIG 5
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