Aettenbühler Huuszytig Ausgabe 22, Februar 2017
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
AKTIV – ÄNELUEGE – ZÄMÄLÄBE<br />
Wie können wir die Lebensqualität unserer Bewohner<br />
im Zentrum Aettenbühl verbessern? Das<br />
ist unser Fokusthema im <strong>2017</strong>. Wir danken allen<br />
Mitarbeitern und externen Bezugspersonen für<br />
die Unterstützung. Gemeinsam können wir etwas<br />
bewegen.<br />
Neue, uns zu verbessern. Ich konnte mit André<br />
Winter ein kurzes Interview führen, und es ging<br />
mir darum, mehr über Menschen mit Demenz zu<br />
erfahren.<br />
Individuelle Bedürfnisse erkennen und umsetzen.<br />
Einfacher gesagt, als getan. Einige unserer Bewohner<br />
können sich nicht mehr für uns verständlich<br />
ausdrücken. Die gesprochene Sprache fehlt und<br />
auch der körperliche Ausdruck nimmt ab. Welche<br />
Möglichkeiten haben wir in solchen Situationen,<br />
die Bedürfnisse trotzdem einzuschätzen?<br />
Um die Bedürfnisse und Anliegen der Bewohner<br />
besser zu kennen, führte Paul Villiger in den letzten<br />
beiden Monaten persönliche Gespräche mit<br />
den Angehörigen und Bewohnern. Diese Feedbacks<br />
sind wichtig, man bleibt nicht stehen und sucht gemeinsam<br />
nach Lösungen. Zudem führten wir im<br />
letzten Jahr eine schriftliche Umfrage durch.<br />
Die Bewohnerstruktur hat sich in den vergangenen<br />
Jahren verändert und diese Veränderung hält<br />
an. Heute haben wir viel mehr Personen mit kognitiver<br />
Beeinträchtigung. Unser Haus baut auf<br />
das integrative Modell. Auf allen Gruppen hat es<br />
selbständige Bewohner, sowie solche mit hohem<br />
Pflegeaufwand. Alle sollen sich bei uns wohl fühlen.<br />
Schwierige Situationen haben uns aber gezeigt,<br />
dass es wichtig ist, «ÄNEZLUEGE», damit sich<br />
alle auch in Zukunft wohlfühlen. Das ist eine anspruchsvolle<br />
Aufgabe. Wir sprechen darum auch<br />
von der Person-zentrierten Pflege. Was heisst das?<br />
Die vier Hauptaspekte der Person-zentrierten<br />
Pflege sind:<br />
– Werte-Basis<br />
– Individuelle Bedürfniss<br />
– Perspektivenübernahme<br />
– Soziales Umfeld<br />
Bei der Umsetzung von «ÄNELUEGE» unterstützt<br />
uns André Winter, externer Berater, Coach<br />
und Supervisor. Er bringt einen grossen Rucksack<br />
an Erfahrung mit und ermutigt uns immer aufs<br />
André Winter<br />
Wie können wir Menschen mit Demenz am besten<br />
unterstützen?<br />
Es ist wichtig, dass man sich Zeit nimmt, auf die<br />
Person eingeht und die Ruhe bewahrt. Das gilt<br />
natürlich nicht nur für Menschen mit Demenz.<br />
Bei Menschen mit fortgeschrittener Demenz sollte<br />
man zudem noch folgende Kommunikationsregeln<br />
beachten:<br />
– Körpersprache und Körperkontakt einsetzen<br />
– Taktvoll berühren – Berührung vermeiden, bis<br />
bekannt ist ob sie geschätzt wird<br />
– Sich Zeit nehmen – geduldig bleiben<br />
– Sich beim Sprechen zeigen – nicht von hinten<br />
ansprechen<br />
– Klar und deutlich sprechen<br />
– Äusserungen wiederholen – nicht zu viel auf einmal<br />
sagen – vormachen<br />
– Sich vorstellen, wenn nötig mehrmals und immer<br />
wieder<br />
– Gleichzeitig über mehrere Sinneskanäle kommunizieren<br />
– Konkret reden – nur über Sichtbares sprechen<br />
– Trösten – sanft bleiben<br />
6<br />
<strong>22</strong>. <strong>Ausgabe</strong>, <strong>Februar</strong> <strong>2017</strong> | AETTENBÜHLER HUUSZYTIG