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stahlmarkt 2.2016 (Februar)

Aus dem Inhalt: Steel International / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Trennende Fertigungsverfahren / Recht

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46 K Trennende Fertigungsverfahren<br />

Trennen: kleinere Stückzahlen,<br />

mehr Varianten<br />

von Reinhold Mannel<br />

Stahl-Service-Center und Anarbeiter, die mit Trennaufgaben befasst sind,<br />

stehen zunehmend vor der Herausforderung, bei immer kleineren<br />

Losgrößen gleichzeitig immer variantenreicher produzieren zu müssen –<br />

wie in vielen anderen Bereichen auch. Um diesen Spagat zu meistern,<br />

ist größtmögliche Flexibilität in der Fertigung ein entscheidender Faktor.<br />

Auf diesen Trend sind viele Antworten möglich.<br />

Eine weitere Entwicklung tendiert hin<br />

zu Komplettbearbeitung und Automatisierung.<br />

Dies fordert naturgemäß vollständige<br />

Lösungen und somit Systemanbieter. Diese<br />

müssen ihre Kunden individuell, kompetent<br />

und zuverlässig beraten, wodurch die spezifischen<br />

Anwendungen und Bedürfnisse in<br />

maßgeschneiderte Lösungen einmünden.<br />

Dies kann z. B. bei einer halbautomatischen<br />

Kreissäge bewirken, dass sie zwar ein Stück<br />

weiter automatisiert wird, jedoch nicht so<br />

stark, dass das Investitionsvolumen zu stark<br />

ausgeweitet wird.<br />

Bei Schneidanlagen beispielsweise streben<br />

jedoch etliche Hersteller einen immer<br />

höheren Grad an möglicher Multifunktionalität<br />

an – egal ob es sich um ein Laser-, Plasma-<br />

oder Wasserstrahlsystem handelt.<br />

Zudem können je nach Bedarf verschiedene<br />

Bearbeitungstechniken vollautomatisch<br />

kombiniert werden: Schneiden von präzisen<br />

Löchern und Konturen, Anarbeiten von<br />

Schweißnahtvorbereitungen sowie Bohren,<br />

Senken, Gewinden, Markieren und Körnen<br />

sind ein Beispiel dafür. Das alles wird mit<br />

höchster Qualität bei verschiedenen Halbzeugen<br />

ausgeführt – die Kunden verlangen<br />

es.<br />

Betrachtet man die beiden konkurrierenden<br />

Systeme Faser- und CO 2<br />

-Laser, dann<br />

haben beide mittlerweise je etwa 50 %<br />

Marktanteil erobert. Der Faserlaser hat dabei<br />

aufgeholt, da er Vorteile beim Energiebedarf,<br />

beim Wartungs- und Instandhaltungsaufwand<br />

hat. Beispielsweise kann es keine<br />

Defekte bei optischen Komponenten geben.<br />

Der Faserlaser hatte bisher qualitative Nachteile.<br />

Nun werden auch mit einer geringeren<br />

Leistungsaufnahme als beim CO 2<br />

-Laser<br />

hohe Schnittqualitäten und -geschwindigkeiten<br />

erzielt. Erreicht wurde dies u. a. durch<br />

eine spezielle optische Strahlmodulation. Sie<br />

bewirkt eine höhere Strahlqualität, weswegen<br />

sich dickere Stahlbleche nun mit einer<br />

höheren Schnittqualität schneiden lassen.<br />

Zukünftig dürfte der Faserlaser deswegen<br />

beim Stahlschneiden seinen Marktanteil<br />

steigern können, wobei die Vorteile bei gängigen<br />

Stahl- und Blechqualitäten überwiegen,<br />

während der CO 2<br />

-Laser im Edelstahlbereich<br />

weiter dominieren dürfte. Die Schnittgeschwindigkeit<br />

ist beim Faserlaser weiter<br />

etwas geringer als beim CO 2<br />

-Laser, jedoch<br />

ist bei letzterem der Energieverbrauch zweibis<br />

dreimal höher.<br />

In jedem Material stufenlos<br />

laserschneiden<br />

Mithilfe einer speziellen automatischen<br />

Strahlmodulation kann die Faserlaserschneidmaschine<br />

Ensis 3015 AJ (Bild 1) von<br />

Amada, Haan, mit 2 kW Laserleistung verschiedene<br />

Materialien und Dicken stufenlos<br />

bis 25 mm Dicke bei Normalstahl schneiden.<br />

Auf Basis einer umfassenden Schnittdatenbibliothek<br />

wird der Strahl automatisch auf<br />

das entsprechende Material und die Dicke<br />

angepasst. Neben bis zu 70 % weniger<br />

Energieaufwand im Vergleich zu anderen<br />

Laserquellen ist die Laserschneidmaschine<br />

zusätzlich durch weniger Wartungsaufwand<br />

und eine schnelle Bearbeitung dünner<br />

Materialien gekennzeichnet. Vorgesehen ist<br />

sie insbesondere für den wirtschaftlichen<br />

Einsatz in Job-Shops und in der Produktion,<br />

wenn ein umfassender Materialmix und kleine<br />

Losgrößen zu bewältigen sind.<br />

Durch den besonderen Faserlaser können<br />

mit nur einem Lasermodul 2 kW Schneidleistung<br />

bei gleichzeitig erhöhter Strahlqualität<br />

erzeugt werden, Voraussetzungen für die<br />

Umsetzung der automatischen Strahlmodulation.<br />

Wenn beim Schneiden beispielsweise<br />

von dickem Baustahl die Schneidbedingungen<br />

angepasst werden müssen, um die<br />

Schlacke aus der Schnittfuge effektiv auszutreiben,<br />

dann ist die automatische Strahlmodulation<br />

die Basis für einen konstant sicheren<br />

Schneidprozess.<br />

Über die externe Programmierung wird<br />

das Schneidprogramm via Netzwerk oder<br />

alternativ via Strichcode in die Steuerung<br />

übertragen. In beiden Fällen werden aus der<br />

Schnittdatenbibliothek die geeigneten<br />

Schneidparameter für die jeweilige Anwendung<br />

bereitgestellt. Die Steuerung AMNC 3i<br />

der Laserschneidmaschine steigert den Bedienkomfort<br />

durch eine übersichtliche und<br />

intuitiv bedienbare Benutzeroberfläche, auf<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>2.2016</strong>

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