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stahlmarkt 6.2016 (Juni)

Aus dem Inhalt: Steel International / Österreich / Schweiz / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Entgraten, Anarbeitung / Edelstahl

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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

6<br />

<strong>Juni</strong> 2016<br />

Österreich & Schweiz – Die Branche geht durch ein »Stahlbad«<br />

Stahlverarbeiter – Die Stimmung hebt sich<br />

Stahldistribution – Veränderungen bleiben nicht aus<br />

Entgraten – Die Bearbeitungsqualität ist das A und O<br />

Die Zeit ist reif für Online-Stahlhandel:<br />

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<strong>stahlmarkt</strong><br />

wird 65<br />

Bild: Thaut Images - Fotolia<br />

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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf


Editorial K 3<br />

Stabilisierung<br />

Dass sich die Stahlkonjunktur in Deutschland im<br />

Frühjahr stabilisiert hat, meldete kürzlich die Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl. So hatten die Walzstahl-Auftragseingänge<br />

in den ersten drei Monaten um + 3,2 %<br />

(im Vergleich zum Vorjahresquartal 2015) zugelegt.<br />

»Dabei kamen die stärksten Impulse aus dem Inland und<br />

den Ländern der Europäischen Union«, hieß es. Wegen<br />

der »massiven Verwerfungen« auf dem Stahlmarkt in<br />

der zweiten Jahreshälfte 2015 waren die Lagerbestände<br />

bei Händlern und Verarbeitern außer ordentlich niedrig.<br />

Sie werden jetzt wieder aufgefüllt.<br />

Nichtsdestotrotz bleibt dies nur ein kleiner Lichtblick.<br />

Denn: »Die grundlegenden Strukturprobleme auf<br />

dem globalen Stahlmarkt, insbesondere die hohen Überkapazitäten<br />

in China, bleiben davon unberührt«, sagen<br />

die Marktbeobachter in Düsseldorf. Unverzichtbar sind<br />

nach wie vor faire Wettbewerbsbedingungen bei Handels-<br />

und Klimapolitik – mehr dazu ab Seite 7.<br />

Auch die Stahlmärkte in den Alpenländern haben<br />

zu kämpfen, wie unserem Sonderteil »Österreich /<br />

Schweiz« ab Seite 18 zu entnehmen ist. Und die Stahldistribution<br />

steht generell vor Veränderungen (mehr in<br />

unserem Special ab Seite 30). So hat sich der Wettbewerb<br />

nicht nur für Produzenten, sondern auch für Stahlhändler<br />

signifikant verschärft. Es gibt jedoch Chancen.<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 6707-538<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

richtigen Stahllogistik ist die digitale »Transformation«<br />

durchaus vielversprechend. In vielen Fällen steckt die<br />

Entwicklung, zunehmend Produkte mit intelligenten<br />

Services zu verknüpfen, nämlich noch in den Kinderschuhen.<br />

Im Maschinenbau spielen Digitalisierung, Automatisierung<br />

und Verkettung von Maschinen schon länger<br />

eine Rolle. Und es bestehen noch zahlreiche Möglichkeiten<br />

in der Weiterentwicklung. Beispiele finden Sie in<br />

unserer Rubrik Entgraten / Anarbeitung ab Seite 42.<br />

Auch der Werkstoff Edelstahl hat noch große Potenziale,<br />

siehe Seite 52.<br />

Es gibt also nach wie vor viele Gründe, im Sinne von<br />

Stahl und Edelstahl optimistisch zu sein.<br />

Bewegung kommt in den Stahlhandel und Stahl-<br />

Service z. B. durch die Digitalisierung, die nun auch in<br />

diesen Branchen an Fahrt gewinnt. Zusammen mit der<br />

Stahlmarkt Deutschland im Frühjahr 2016<br />

Auftragseingänge Lieferungen Auftragsbestand<br />

1.Quartal<br />

in Mill. t<br />

Veränderung<br />

zum Vorjahr<br />

in %<br />

1.Quartal<br />

in Mill. t<br />

Veränderung<br />

zum Vorjahr<br />

in %<br />

März<br />

2016<br />

März<br />

2015<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Inland 6,3 + 3,7 5,8 + 4,2 5,4 4,8 + 12,6<br />

Ausland gesamt 4,1 + 2,6 3,6 – 8,5 3,6 3,6 – 0,9<br />

davon übrige EU-28 3,2 + 3,8 2,9 – 6,0 2,6 2,4 + 10,9<br />

davon Dritte Länder 0,9 – 1,6 0,7 – 16,7 1,0 1,3 – 22,9<br />

Gesamt 10,4 + 3,2 9,4 – 5,9 9,0 8,4 + 6,8<br />

Quelle: WV Stahl<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


4 K<br />

INHALT 0<strong>6.2016</strong><br />

China: Angebot und Nachfrageentwicklung (Mill. t)<br />

SEITENBLICK<br />

6 Intelligent investieren<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

7 Globale Strukturkrise bedroht auch Deutschlands Stahlindustrie<br />

10 Die US-Stahlindustrie und die Politik<br />

12 Auf der Suche nach dem wahren Selbst<br />

14 Auf leisen Sohlen ganz nach oben<br />

Rohstahlkapazität (Effektiv) Marktversorgung (Rohstahl) Kapazitätsüberhang<br />

1.083 1.096 1.096<br />

1.051<br />

912<br />

766<br />

688<br />

740<br />

701<br />

666<br />

430<br />

395<br />

343<br />

285<br />

224<br />

2012 2013 2014 2015 e 2016 f<br />

ÖSTERREICH / SCHWEIZ<br />

18 Die Schweizer Branche geht durch ein Stahlbad<br />

20 Stahlhandel in Österreich muss weiter kämpfen<br />

22 Internationale Wachstumsstrategie konsequent verfolgt<br />

24 Schnelle Ein- und Auslagerung<br />

BRANCHENBERICHT<br />

26 Stimmung bei den Stahlverarbeitern hebt sich<br />

STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />

30 Veränderungen in Europas Stahldistribution bleiben nicht aus<br />

36 Stahllogistik für Einzelstücke<br />

38 Effizient lagern und transportieren lassen<br />

39 Chancen richtig nutzen<br />

ENTGRATEN, ANARBEITUNG<br />

42 Rund, sauber und glatt<br />

45 Hohe Bearbeitungsqualität beim Entgraten sicherstellen<br />

51 Kanten- und Fasen-Schleifmaschine zur Schweißnahtvorbereitung<br />

EDELSTAHL<br />

52 Korrosionsbeständigkeit nichtrostender Stähle an der Atmosphäre<br />

56 Partnerschaft für Sonderprofile vereinbart<br />

58 3-D-Bearbeitung von Edelstahl<br />

AUS DEN UNTERNEHMEN<br />

59 Neue Benchmarks bei Speziallangstahl gesetzt<br />

RUBRIKEN<br />

61 Inserentenverzeichnis<br />

62 Fachmedien<br />

63 Veranstaltungen<br />

64 StahlTermine<br />

65 VIP<br />

67 Vorschau / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


worldsteel K 5<br />

Weltrohstahlproduktion im April 2016<br />

7<br />

DEUTSCHLANDS STAHL-<br />

INDUSTRIE IST BEDROHT.<br />

Eine zeitnahe Lösung für die weltweite<br />

Stahlkrise ist nicht in Sicht,<br />

so Hans Jürgen Kerkhoff auf einer<br />

Pressekonferenz zur Hannover<br />

Messe. EU-Handelspolitik und<br />

Emissionshandel müssen überarbeitet<br />

werden.<br />

ÖSTERREICH & SCHWEIZ<br />

Die beiden Alpenländer haben<br />

ebenfalls mit der schwierigen<br />

Situation auf den Stahlmärkten zu<br />

kämpfen, wie Vertreter aus den<br />

jeweiligen Stahlhandelsverbänden<br />

erläutern. voestalpine investiert<br />

zurzeit in den USA.<br />

18<br />

30<br />

STAHLHANDEL & SERVICE-<br />

CENTER Der europäische Stahlhandel<br />

verändert sich. Produzenten<br />

aus Drittländern dringen in die<br />

Märkte ein, außerdem werden<br />

Konsolidierungsprozesse, Übernahmen<br />

und Zusammenschlüsse<br />

etc. erwartet.<br />

42<br />

ENTGRATEN, ANARBEITUNG<br />

Eine passgenaue Anlagentechnik<br />

und eine geeignete Peripherie sind<br />

unverzichtbar. Nur so lassen sich<br />

Qualität und Prozessabläufe<br />

gewährleisten und Kosten gezielt<br />

beeinflussen.<br />

52<br />

EDELSTAHL Zur Korrosionsbeständigkeit<br />

nichtrostender<br />

Stähle an der Atmosphäre gibt es<br />

zahlreiche Untersuchungen und<br />

langjährige Erfahrung. Der Werkstoff<br />

ist ideal für Konstruktionen<br />

im Außenbereich.<br />

Quellen: Martina Helzel, Paul Ernst Maschinenfabrik, Max Baum, voestalpine, WV Stahl<br />

Die an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2015 in 1.000 t.<br />

e – geschätzt<br />

April<br />

2016<br />

März<br />

2016<br />

April<br />

2015<br />

% Veränd.<br />

April 16/15<br />

4 Monate<br />

2016 2015<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 650 e 700 e 613 6,0 2.601 2.557 1,7<br />

Bulgarien 40 e 20 e 61 – 34,6 156 207 – 24,3<br />

Deutschland 3.556 3.811 3.609 – 1,5 14.338 14.672 – 2,3<br />

Finnland 329 366 335 – 1,8 1.371 1.361 0,8<br />

Frankreich 966 1.129 1.313 – 26,5 4.744 5.338 – 11,1<br />

Griechenland 85 e 90 84 1,2 323 306 5,6<br />

Großbritannien 700 675 e 923 – 24,1 2.546 4.067 – 37,4<br />

Italien 2.090 2.024 1.826 14,5 7.882 7.797 1,1<br />

Kroatien 0 e 0 e 14 – 100,0 0 57 – 100,0<br />

Luxemburg 190 e 200 e 180 5,5 754 745 1,2<br />

Niederlande 503 616 e 610 – 17,7 2.299 2.346 – 2,0<br />

Österreich 600 e 622 672 – 10,7 2.528 2.663 – 5,1<br />

Polen 770 e 860 e 780 – 1,2 3.076 3.181 – 3,3<br />

Schweden 411 394 445 – 7,7 1.566 1.741 – 10,0<br />

Slowakei 398 415 401 – 0,7 1.517 1.651 – 8,1<br />

Slowenien 56 55 53 5,8 214 217 – 1,3<br />

Spanien 1.191 1.160 e 1.333 – 10,6 4.771 5.201 – 8,3<br />

Tschechien 441 467 419 5,2 1.753 1.794 – 2,3<br />

Ungarn 92 87 140 – 34,3 329 551 – 40,3<br />

Weitere EU-Länder (28) (e) 425 e 433 423 0,4 1.651 1.757 – 6,0<br />

Europäische Union (28) 13.493 14.124 14.235 – 5,2 54.420 58.208 – 6,5<br />

Bosnien-Herzegovina 69 69 72 – 4,4 273 298 – 8,3<br />

Mazedonien 35 25 e 23 51,7 62 69 – 10,2<br />

Norwegen 51 53 47 8,3 203 198 2,4<br />

Serbien 72 75 90 – 19,2 255 314 – 19,0<br />

Türkei 2.887 2.729 2.742 5,3 10.583 10.292 2,8<br />

Europa außer EU 3.114 2.951 2.973 4,7 11.376 11.171 1,8<br />

Kasachstan 392 302 399 – 1,8 1.361 1.267 7,4<br />

Moldawien 45 e 45 e 39 15,4 175 94 86,2<br />

Russland 5.891 6.012 5.915 – 0,4 23.141 24.086 – 3,9<br />

Ukraine 2.154 2.173 1.928 11,7 8.268 7.081 16,8<br />

Usbekistan 60 45 57 4,5 222 224 – 1,1<br />

Weißrussland 160 165 232 – 30,9 627 892 – 29,7<br />

C.I.S. (6) 8.701 8.742 8.570 1,5 33.793 33.644 0,4<br />

El Salvador 8 e 10 e 9 – 10,2 33 34 – 0,5<br />

Guatemala 25 e 30 e 29 – 13,7 108 109 – 1,4<br />

Kanada 1.100 e 1.145 e 1.118 – 1,6 4.453 4.150 7,3<br />

Kuba 25 e 15 e 18 38,2 85 76 11,4<br />

Mexiko 1.305 1.535 e 1.408 – 7,3 5.477 6.081 – 9,9<br />

Trinidad und Tobago 0 0 39 – 100,0 36 147 – 75,5<br />

USA 6.571 6.748 6.413 2,5 26.221 26.292 – 0,3<br />

Nordamerika 9.034 9.483 9.035 0,0 36.413 36.889 – 1,3<br />

Argentinien 319 318 384 – 16,9 1.305 1.576 – 17,2<br />

Brasilien 2.300 2.506 2.897 – 20,6 9.737 11.328 – 14,0<br />

Chile 100 e 105 e 81 23,0 406 357 13,7<br />

Ecuador 50 e 50 e 55 – 9,0 196 210 – 6,6<br />

Kolumbien 140 e 90 e 97 44,8 505 349 44,9<br />

Paraguay 3 e 5 e 4 – 17,7 11 12 – 3,5<br />

Peru 90 e 70 e 89 0,6 335 350 – 4,2<br />

Uruguay 7 e 7 e 7 – 6,5 22 22 – 0,2<br />

Venezuela 20 e 60 e 81 – 75,2 119 524 – 77,4<br />

Südamerika 3.029 3.211 3.695 – 18,0 12.637 14.728 – 14,2<br />

Ägypten 410 e 424 463 – 11,5 1.566 2.209 – 29,1<br />

Iran 1.509 1.455 e 1.399 7,8 5.570 5.488 1,5<br />

Katar 195 e 200 e 218 – 10,6 780 832 – 6,3<br />

Libyen 56 43 47 19,6 227 135 68,2<br />

Marokko 30 e 30 e 62 – 51,5 115 199 – 42,2<br />

Saudi-Arabien 390 e 400 e 528 – 26,1 1.565 2.027 – 22,8<br />

Südafrika 539 e 536 e 580 – 7,1 2.076 2.420 – 14,2<br />

Vereinigte Arabische Emirate 241 269 251 – 4,3 1.047 952 9,9<br />

Afrika / Mittlerer Osten 3.369 3.356 3.549 – 5,1 12.945 14.263 – 9,2<br />

China 69.420 70.650 69.074 0,5 261.420 267.574 – 2,3<br />

Indien 7.800 e 8.059 7.508 3,9 30.713 30.012 2,3<br />

Japan 8.498 8.648 8.402 1,2 34.347 35.146 – 2,3<br />

Pakistan 395 e 260 e 251 57,1 1.437 944 52,3<br />

Südkorea 5.670 5.430 e 5.745 – 1,3 22.125 22.653 – 2,3<br />

Taiwan, China 1.720 e 1.775 e 1.876 – 8,3 6.945 7.720 – 10,0<br />

Thailand 245 e 250 e 298 – 17,7 980 1.309 – 25,2<br />

Asien 93.748 95.072 93.153 0,6 357.967 365.359 – 2,0<br />

Australien 369 340 367 0,7 1.545 1.525 1,3<br />

Neuseeland 48 42 e 75 – 36,0 177 283 – 37,4<br />

Ozeanien 417 382 442 – 5,6 1.722 1.808 – 4,8<br />

Gesamt (66 Länder) 134.906 137.322 135.652 0,5 521.272 536.069 -2,8<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


6 K<br />

SEITENBLICK<br />

Intelligent investieren<br />

Gut gefüllte Auftragsbücher, starke Bilanzen und niedrige Kreditzinsen<br />

– viele Mittelständler würden diese Gemengelage gerne nutzen um zu<br />

investieren. Manchmal scheitert das daran, dass Banken und Sparkassen<br />

bei der Kreditvergabe nicht so stark ins Risiko gehen möchten. Mitunter<br />

beschäftigen sich Unternehmen jedoch auch zu wenig mit wichtigen<br />

Zukunftsfragen.<br />

Optimismus und gute Laune – wer sich<br />

in diesen Wochen auf Spurensuche zur Konjunktur<br />

im deutschen Mittelstand macht,<br />

entdeckt in vielen Branchen positive Zeichen.<br />

Mehr als zwei Drittel der Unternehmen<br />

erwartet nach einem erfolgreichen<br />

ersten Quartal in den kommenden Monaten<br />

eine weitere Verbesserung seiner Geschäftsaussichten,<br />

heißt es zum Beispiel in einer<br />

Studie des Prüfungs- und Beratungsunternehmens<br />

PwC. Und die Wirtschaftsauskunftei<br />

Creditreform kommt in einer Analyse zur<br />

Stimmung im Mittelstand zu der Erkenntnis:<br />

»Die mittelständischen<br />

Unternehmen<br />

haben sich von<br />

den zunehmend<br />

negativen Nachrichten<br />

um die weitere<br />

weltwirtschaftliche<br />

Entwicklung offenbar nicht anstecken lassen.«<br />

Nach der Definition von Creditreform<br />

gilt nahezu ein Drittel der Mittelständler als<br />

eigenkapitalstark, da sie über eine Eigenkapitalquote<br />

von mehr als 30 % verfügen.<br />

Allerdings ist die Investitionstätigkeit teilweise<br />

unterdurchschnittlich ausgeprägt.<br />

Woran liegt das? »Sicherlich nicht an den<br />

Finanzierungsmöglichkeiten«, meint Prof.<br />

Frank Wallau, der an der Fachhochschule<br />

der Wirtschaft zu Mittelstandsthemen<br />

forscht und lehrt. Nach seiner Beobachtung<br />

haben Mittelständler in den vergangenen<br />

Jahren Durchschnittsrenditen erwirtschaftet,<br />

die es ihnen ermöglichen, einen Teil der<br />

Investitionen aus dem Cashflow zu finanzieren.<br />

Zudem sorge die Niedrigzinsphase<br />

dafür, dass sich viele Unternehmen durch<br />

vergleichsweise preiswerte, langfristige Kredite<br />

finanzieren könnten.<br />

Ja, die Kreditzinsen sind historisch niedrig.<br />

Aber Tatsache ist auch, dass nicht jeder<br />

Betrieb davon profitiert, der es gerne möchte.<br />

Eine Studie der TU Darmstadt kommt zu<br />

dem Ergebnis, dass derzeit vier von zehn<br />

deutschen Unternehmen von Banken und<br />

Sparkassen »nicht mehr wie im früheren<br />

Umfang« mit Krediten versorgt werden. Die<br />

Geldhäuser knauserten insbesondere bei<br />

»<br />

Viele mittelständische Unternehmen haben sich von<br />

den zunehmend negativen Nachrichten um die<br />

weltwirtschaftliche Entwicklung nicht anstecken lassen.<br />

kurzfristigen Krediten für das laufende Ge -<br />

schäft, so wird geklagt. »Bevorzugt kümmern<br />

sie sich um Firmenkunden mit bester<br />

Bonität«, beobachtet Studienleiter Prof. Dirk<br />

Schiereck.<br />

Aus Sicht von Banken und Sparkassen ist<br />

das verständlich – schließlich müssen sie die<br />

strengen Vorgaben durch Basel III beachten<br />

und halten sich bei der Kreditvergabe entsprechend<br />

zurück. Das gilt vor allem dann,<br />

wenn Unternehmen, die sprunghaft wachsen,<br />

Kapitalbedarf anmelden. Denn sie geraten<br />

schnell an die Grenzen ihres Verschuldungspotenzials.<br />

Und so machen sich viele<br />

kleine und mittelgroße Unternehmen wohl<br />

oder übel vermehrt auf die Suche nach<br />

Alternativen zur klassischen Kreditfinanzierung<br />

durch die Hausbank. Und sie finden<br />

mitunter andere Geldquellen. Zum Beispiel<br />

Beteiligungsgesellschaften, Venture-Capitalund<br />

Private Equity-Unternehmen oder auch<br />

private Investoren. Allerdings verbinden viele<br />

dieser Kapitalgeber mit ihrem finanziellen<br />

Einsatz den Wunsch, Einfluss zu nehmen auf<br />

die Geschäftspolitik – was wiederum nicht<br />

jedem Mittelständler recht ist.<br />

Es könnte in vielen Fällen also doch an der<br />

fehlenden Finanzierung liegen, wenn manches<br />

Unternehmen nicht investiert. Denn die<br />

Bereitschaft, Maschinen, Fahrzeuge und<br />

andere Betriebsmittel zu wollen oder neue<br />

Kapazitäten aufzubauen ist Umfragen zufolge<br />

groß, insbesondere im Verarbeitenden<br />

Gewerbe und im Dienstleistungsbereich.<br />

Creditreform zufolge würden zwei von drei<br />

Unternehmen gerne Ersatzinvestitionen vornehmen.<br />

Es wäre schade, wenn der ausgeprägte<br />

Wille zu investieren an der Finanzierung<br />

scheitern würde. Schließlich ist es doch ge -<br />

rade das Ziel von Politik und Notenbanken,<br />

über niedrige Zinsen die Kreditvergabe zu<br />

fördern und insbesondere Mittelständler<br />

zu unterstützen. Die Unternehmen müssen<br />

freilich auch ihre Hausaufgaben machen. Es<br />

reicht nicht, gelegentlich den Fuhrpark auszutauschen<br />

und moderne Büromöbel anzuschaffen.<br />

Gefragt sind strategische Entscheidungen.<br />

Also Antworten auf die Frage, wie<br />

die zukünftigen Herausforderungen ihr Ge -<br />

schäftsmodell beeinflussen und welche Notwendigkeiten<br />

sich daraus ergeben. Das<br />

könnten beispielsweise Investitionen in die<br />

Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern<br />

sein. Oder in ressourcen- und energieeffiziente<br />

Produktionsanlagen. Wer sich auf<br />

seinem Geschäftsmodell ausruht, wird es<br />

künftig schwer haben, im Wettbewerb zu<br />

bestehen. Investieren um des Investieren<br />

willens reicht nicht. Gefragt sind intelligente<br />

Investitionen. Dann sind auch die Chancen<br />

größer, Geldgeber zu finden. ber<br />

K<br />

(sm 160603529)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Steel International K 7<br />

Globale Strukturkrise bedroht auch<br />

Deutschlands Stahlindustrie<br />

Nötig sind faire Wettbewerbsbedingungen bei Handels- und Klimathemen<br />

Hannover. Eine zeitnahe Lösung für die weltweite Stahlkrise ist nicht<br />

in Sicht, so Hans Jürgen Kerkhoff anlässlich der Hannover Messe. Der<br />

Verbandspräsident fordert daher eine Reform der EU-Handelspolitik und<br />

eine Korrektur bei der geplanten Verschärfung des Emissionshandels, um<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Stahlindustrie zu erhalten.<br />

Im Rahmen eines Pressegesprächs am<br />

ersten Tag der Hannover Messe machte Hans<br />

Jürgen Kerkhoff deutlich, dass die strukturelle<br />

Krise in der globalen Stahlindustrie weiterhin<br />

andauert. Hauptursache ist die mangelnde<br />

Anpassung der chinesischen Stahlhersteller<br />

an eine dramatisch gesunkene<br />

Nachfrage in diesem Land. Die damit verbundenen<br />

Überkapazitäten werden auf die<br />

Weltstahlmärkte exportiert. Laut dem Präsidenten<br />

der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

belegen aktuelle Daten eine unverändert<br />

dramatische Bedrohungslage im Außenhandel.<br />

So sind die chinesischen Stahlexporte<br />

im ersten Quartal 2016 um 8 % gegenüber<br />

dem Vorjahreszeitraum auf ein Jahresniveau<br />

von 119 Mill. t angestiegen. Die neue<br />

Kapazitätsinitiative der chinesischen Regierung<br />

(Abbau von 100 bis 150 Mill. t bis<br />

2020) reicht Kerkhoff zufolge bei Weitem<br />

nicht aus, um die aktuell gewaltigen Überkapazitäten<br />

in Höhe von rd. 430 Mill. t spürbar<br />

zurückzuführen.<br />

Eine zeitnahe internationale Lösung für<br />

die globale Stahlkrise ist gegenwärtig nicht<br />

in Sicht. Es besteht international noch kein<br />

ausreichender Konsens, mit welchen Instrumenten<br />

der aktuellen Krise zu begegnen ist,<br />

so Kerkhoff.<br />

In der EU ist der Abbau von Stahlkapazitäten<br />

die Folge einer marktgetriebenen<br />

Restrukturierung. Eine Anpassung kann<br />

jedoch nur gelingen, wenn sie abgesichert<br />

wird durch ein striktes Beihilferegime, das<br />

Subventionen insbesondere in der Form<br />

von Rettungs- und Restrukturierungsbeihilfen<br />

unterbindet. Die Stahlindustrie in<br />

Deutschland fordert laut Kerkhoff daher<br />

eine strikte Beihilfedisziplin ein, da andernfalls<br />

die un umgänglichen Anpassungen<br />

verzögert, die Kosten erhöht und zudem<br />

auch die wettbewerbsstarken Standorte<br />

gefährdet werden.<br />

Handelsschutz intensivieren<br />

Um wieder faire Wettbewerbsbedingungen<br />

herzustellen, müssen die bestehenden Handelsschutzinstrumente<br />

ausgeschöpft und<br />

reformiert werden, wie Kerkhoff mitteilte.<br />

China: Angebot und Nachfrageentwicklung (Mill. t)<br />

Eine Neuausrichtung im Bereich der EU-Außenhandelspolitik<br />

ist erforderlich, da auch<br />

die hoch wettbewerbsfähige Stahlindustrie<br />

in Deutschland gegen subventionierte chinesische<br />

Produzenten auf Dauer nicht bestehen<br />

kann.<br />

Zunächst seien zügige Verbesserungen an<br />

der Antidumping- oder Antisubventionspraxis<br />

notwendig. Dabei geht es darum,<br />

Verfahren zu beschleunigen sowie eine<br />

Registrierung von Importmengen zu Beginn<br />

einer Antidumpinguntersuchung und eine<br />

rückwirkende Verhängung von Zöllen zu<br />

ermöglichen.<br />

Darüber hinaus plädierte der Verbandspräsident<br />

dafür, den 2014 gestoppten<br />

Modernisierungsprozess des EU-Handelsschutzinstrumentariums<br />

wieder aufzunehmen<br />

und zu Ende zu bringen. Im Fokus steht<br />

dabei die sogenannte Lesser-Duty-Rule, also<br />

die Verpflichtung zur Absenkung eines Antidumping-<br />

bzw. Antisubventionszolls auf das<br />

zur Schadensbeseitigung unbedingt Erforderliche.<br />

Diese Regel führt laut Kerkhoff<br />

Rohstahlkapazität (Effektiv) Marktversorgung (Rohstahl) Kapazitätsüberhang<br />

912<br />

688<br />

224<br />

2012 2013 2014 2015 e 2016 f<br />

e – geschätzt f – Vorhersage<br />

1.051<br />

766<br />

285<br />

1.083<br />

740<br />

343<br />

1.096<br />

701<br />

395<br />

1.096<br />

666<br />

430<br />

Quelle: WV Stahl<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


8 K Steel International<br />

Stahlkapazitäten weltweit und in der EU<br />

2.400<br />

Mill. t<br />

Welt: Effektives Angebot* und Nachfrage<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

EU: Effektive Rohstahlkapazitäten<br />

(Mill. t)<br />

227 228 228<br />

222 221 217<br />

2.000<br />

1.800<br />

B<br />

J<br />

Rohstahlkapazität, effektiv<br />

Marktversorgung, Rohstahl<br />

1.600<br />

J<br />

J<br />

J J J<br />

1.400<br />

f – Vorhersage * OECD Projektion<br />

2013 2014 2015 2016 f 2017 f<br />

2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />

Quelle: WV Stahl<br />

dazu, dass Schutzzölle in der EU nahezu<br />

immer niedriger sind als in anderen Ländern<br />

und häufig das eigentlich festgestellte Dumping<br />

nicht ausgleichen.<br />

Der Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl betonte auf der Pressekonferenz, dass<br />

China keine Marktwirtschaft sei und eine<br />

Anerkennung als solche den Handelsschutz<br />

gegen das Land massiv schwächen würde.<br />

Der Verbandspräsident hofft daher, dass die<br />

EU-Kommission einen Vorschlag unterbreitet,<br />

der effektiven Handelsschutz gegen<br />

gedumpte chinesische Importe nach Dezember<br />

weiterhin möglich macht.<br />

Belastungen aus Energie- und<br />

Klimapolitik<br />

Der europäischen Stahlindustrie drohen<br />

durch die geplante Verschärfung des Emissionshandels<br />

in der Zeit ab 2021 Zusatzkosten,<br />

die im Wettbewerb gegenüber außereuropäischen<br />

Ländern existenzbedrohend<br />

Folgen der Schwächung der Stahlindustrie in Deutschland<br />

Effekte auf Wertschöpfung, Abweichung gegenüber Referenzszenario 2030<br />

Land-/Forstwirtschaft in Mrd. €, real<br />

0<br />

Industrie (ohne Stahlerzeugung)<br />

–9<br />

Stahlerzeugung<br />

–4<br />

Dienstleistungssektor<br />

–17<br />

Gesamtwirtschaft –30<br />

-35 -30 -25 -20 -15 -10 -5 0<br />

Produktionsverluste in der<br />

Stahlindustrie führen zu:<br />

einer geringeren Nachfrage<br />

bei Vorleistern,<br />

temporären Produktionsrückgängen<br />

aufgrund von<br />

Importfriktionen<br />

bei Abnehmerbranchen,<br />

Einkommenseinbußen auf<br />

Seiten von Unternehmen,<br />

privaten Haushalten und<br />

Staaten.<br />

Effekte auf Beschäftigung, Abweichung gegenüber Referenzszenario 2030<br />

Land-/Forstwirtschaft in Tausend Personen<br />

Industrie (ohne Stahlerzeugung)<br />

–88<br />

Stahlerzeugung<br />

–37<br />

Dienstleistungssektor<br />

–252<br />

Gesamtwirtschaft –380<br />

–3<br />

Besonders betroffen sind:<br />

Vorleistungslieferanten der<br />

Stahlindustrie einschließlich<br />

unternehmensnahen<br />

Dienstleistungen,<br />

wichtige Abnehmerbranchen,<br />

konsumnahe Bereiche<br />

(z.B. Handel, Gastgewerbe,<br />

Versicherungen).<br />

-400 -350 -300 -250 -200 -150 -100 -50 0<br />

Quelle: WV Stahl<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


NUR FÜR DEN FACHHANDEL<br />

würden. Bereits 2020 würden laut Berechnungen des Instituts<br />

Ecofys 30 % der notwendigen Zertifikate fehlen. Umgerechnet<br />

würden für die Stahlindustrie in Deutschland damit durch den<br />

erforderlichen Kauf der Emissionsrechte und die emissionshandelsbedingten<br />

Strompreissteigerungen Kosten von durchschnittlich<br />

1 Mrd. € im Jahr an fallen.<br />

Besondere Aufmerksamkeit lenkte der Verbandspräsident bei<br />

seinem Vortrag auf eine aktuelle Studie der Wirtschaftsberatung<br />

Prognos. Diese zeigt auf, wie sich die geplante Verschärfung des<br />

europäischen Emissionsrechtehandels auf die Stahlindustrie und<br />

die mit ihr verbundenen Wertschöpfungsketten in Deutschland<br />

insgesamt auswirken wird. Demzufolge würden negative Gewinnmargen<br />

nach 2020 zu Investitionsverzicht und einem schrumpfenden<br />

Kapitalstock in der Stahlindustrie führen. Bis zum Jahr<br />

2030 würden zusammen mit den Rückwirkungen auf die vor- und<br />

nachgelagerten Branchen 380.000 Arbeitsplätze verloren und das<br />

Bruttoinlandsprodukt um 30 Mrd. € zurück gehen. Um solche<br />

Auswirkungen zu verhindern, muss die Zuteilung der Zertifikate<br />

laut Kerkhoff an den Emissionen der effizientesten Anlagen be -<br />

messen werden, zudem darf es keine weiteren Kürzungen geben.<br />

Notwendig sind dem Verbandspräsidenten zufolge auch eine<br />

vollständige Kompensation der emissionshandelsbedingten<br />

Strompreissteigerungen und eine vorrangige Zuteilung der Zertifikate<br />

für die Industrie.<br />

Auch die in Vorbereitung befindliche Novelle des Erneuerbare<br />

Energien-Gesetzes (EEG) ist für die Stahlindustrie von Bedeutung.<br />

Demnach soll auch die Zukunft des Be standsschutzes beim Eigenstrom<br />

verhandelt werden. So fordert die EU-Kommission eine<br />

Belastung der Eigenstromerzeugung mit der EEG-Umlage. Dies<br />

wäre für die Stahl industrie mit erheblichen Kosten von rd.<br />

120 Mill. € im Jahr verbunden, wie Kerkhoff erklärte.<br />

www.stahl-online.de<br />

K<br />

/<br />

Bundestag gibt Rückendeckung<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong><br />

(sm 160603532)<br />

Auch der Bundestag hatte in seiner Sitzung am 28. April einen Antrag<br />

beschlossen, in dem eine Verbesserung der Handelsschutzinstrumente,<br />

eine wettbewerbsverträgliche Ausgestaltung des Emissionsrechtehandels,<br />

bezahlbare Energiepreise und eine Aufrechterhaltung der Ausnahme der<br />

ökologisch sinnvollen Nutzung von Prozessgasen zur Stromerzeugung von<br />

der EEG-Umlage gefordert werden. Die Prüfung einer Verleihung des<br />

Marktwirtschaftsstatus an China, der die Abwehr von Stahlimporten zu<br />

Dumpingpreisen nahezu unmöglich machen würde, soll an von der EU<br />

definierte technische Kriterien geknüpft werden. Das Parlament hatte<br />

einen Antrag von CDU/CSU und SPD angenommen, die Stahlindustrie in<br />

Deutschland und Europa zu stärken.<br />

»Wir erhoffen uns von dieser Positionierung des Parlaments entscheidende<br />

Impulse für die weiteren politischen Debatten in Europa«, be tonte<br />

dazu Hans Jürgen Kerkhoff. Die wichtige gesamtwirtschaftliche Rolle der<br />

Stahlindustrie sei gewürdigt worden und die Haltung des Bundestags habe<br />

immense Bedeutung.<br />

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10 K Steel International<br />

Die US-Stahlindustrie und<br />

die Politik<br />

Trump buhlt um die Gunst der Stahlarbeiter<br />

New York (bln). Im März kündigte die U.S. Steel Corporation die<br />

Entlassung von 800 Stahlarbeitern als Folge von Schließungen und<br />

gedrosseltem Produktionsvolumen an. Im April beschloss das Unternehmen<br />

die Zahl seiner nicht organisierten Angestellten um 25 % oder ca. 750<br />

Arbeitnehmer zu reduzieren. Schon vor diesen Entlassungen gingen bei<br />

U.S. Steel seit Anfang vergangenen Jahres ca. 5.000 Arbeitsplätze verloren,<br />

u. a. als Folge schwieriger Marktbedingungen, unfairer Handelsgepflogenheiten<br />

und niedriger Erdölpreise.<br />

Niemand macht größere Anstrengungen<br />

als Donald Trump, der mutmaßliche<br />

Präsidentschaftskandidat der Republikanischen<br />

Partei, die Krisenstimmung in Stahlgebieten<br />

zu schüren und politisch zu nutzen.<br />

»Wenn ich Präsident bin – was dann?<br />

Stahl wird ein Comeback feiern«, versprach<br />

der Multimilliardär Trump Tausenden von<br />

Arbeitern in Pittsburgh.<br />

Mit seinem Wahlkampfschlager »Make<br />

America Great Again« – sichtbar auf einem<br />

Meer von Plakaten – sprach Trump von einer<br />

Zukunft, in der Hüttenarbeiter wieder ihre<br />

Familien mit ihren Löhnen gut unterstützen<br />

können. Dass der gleiche Kandidat in Auftritten<br />

anderswo wiederholt die gesetzliche<br />

Erhöhung des Mindestlohns ablehnte,<br />

dämpfte die Begeisterung seiner Fans in der<br />

einstigen Stahlhochburg nicht.<br />

Auf der einen Seite prophezeite Trump<br />

den baldigen Crash der US-Wirtschaft, auf<br />

der anderen Seite versprach er nicht nur ein<br />

neues Erblühen der Stahlindustrie, sondern<br />

auch ein »Comeback von Kohle – sauberer<br />

Kohle...« unterstrich der Präsidentschaftsanwärter.<br />

Wie in Pittsburgh wurde Trump in vielen<br />

Gebieten des sogenannten Rostgürtels des<br />

Landes gefeiert, wo einst der Sprung in die<br />

Mittelklasse die Regel, nicht die Ausnahme<br />

war. Trump machte katastrophale Handelsabkommen<br />

und Immigrationspolitik für die<br />

»Vernichtung der amerikanischen Mittelklasse«<br />

verantwortlich. Als Präsident werde<br />

er hohe Importzölle, insbesondere gegen<br />

chinesische Produkte verhängen und eine<br />

Mauer entlang der amerikanischen-mexikanischen<br />

Grenze bauen – auf Kosten Mexikos.<br />

Alles im Namen einer neuen, soliden<br />

Mittelklasse.<br />

Trumps Rezept für die Genesung der herstellenden<br />

Industrie hatte auf ehemalige<br />

Stahlarbeiter und Bergleute klare Wirkung:<br />

Nicht nur Republikaner, sondern auch De -<br />

mokraten gaben ihm in den einstigen Hochburgen<br />

von Stahl und Kohle ihre Stimmen.<br />

Im großen und darum für den Nominierungskongress<br />

an Delegierten reichen Bundesstaat<br />

Pennsylvania beispielsweise gewann<br />

Trump mit 56,7 % der Stimmen die innerparteiliche<br />

Vorwahl, obwohl auch seine<br />

Rivalen Ted Cruz und John Kasich einer strikten<br />

Protektionspolitik das Wort redeten.<br />

Sanders und Clinton sind uneinig<br />

Im Vorwahlenduell der Demokraten wetterte<br />

der Senator von Vermont, Bernie Sanders,<br />

gegen alle Handelsabkommen, die er als<br />

Freund der reichen Elite und Feind der Masse<br />

seiner Landsleute betrachtet. Und auch wenn<br />

er im Vorwahlenringen mit Hillary Clinton<br />

stetig zurückfiel, fand er in den einstigen<br />

Stahlstandorten von Pennsylvania, West Virginia<br />

und anderswo ein positives Echo.<br />

Die frühere Außenministerin Clinton und<br />

mutmaßliche Präsidentschaftskandidatin<br />

der Demokratischen Partei trat der Riege der<br />

absoluten Protektionisten nicht bei. Sie blieb<br />

die einzige unter den verbliebenen Kandidaten,<br />

die Freihandel nicht kategorisch ab -<br />

lehnte. Sie wurde jedoch von den anderen<br />

Kandidaten beider Parteien im Vorwahlwettbewerb<br />

genug bedrängt, dass sie sich<br />

gegen alte und neue Handelsabkommen<br />

aussprach – aber nur, weil sie in denen<br />

»unfaire« Vorgehensweisen erkannte. Als<br />

Folge ihrer Politik, so versicherte sie, werde<br />

Amerika den globalen Wettbewerb um Jobs<br />

gewinnen. Sie kündigte an, dass sie als Präsidentin<br />

einen Sonderstaatsanwalt ernennen<br />

würde, der die in Handelsabkommen<br />

festgelegte Vorgehensweise durchsetzen<br />

würde.<br />

Preisdumping bleibt ein Thema<br />

Dass der Streit um Handelsabkommen und<br />

unfaires Handelsgebaren so viel Aufmerksamkeit<br />

im Wahlkampf findet, stärkt den<br />

Nonstop-Kampf des Stahlsektors gegen<br />

subventionierte Einfuhren. Der Präsident der<br />

Stahlarbeitergewerkschaft Leo Gerard forderte<br />

in seiner Rede vor der Stahlfraktion im<br />

Kongress ein Stahlimport-Moratorium an -<br />

gesichts einer »Krise« in der Stahlbranche.<br />

Sein Appell war an Präsident Barack Obama<br />

gerichtet, weil der aus Gründen der nationalen<br />

Sicherheit das gesetzliche Recht hat,<br />

ein solches Moratorium zu verhängen.<br />

Eine gesunde Stahlindustrie, so argumentiert<br />

man in der Branche seit Jahrzehnten,<br />

ist absolut notwendig für die nationale<br />

Sicherheit in Krisenzeiten, wenn Stahllieferungen<br />

aus Übersee ausbleiben – Präsident<br />

George W. Bush erklärte 2002 einen solchen<br />

Importbann, zog ihn jedoch 20 Monate später<br />

wegen der Gegenmaßnahmen im Ausland<br />

und wegen der heimischen Opposition<br />

zurück.<br />

Unternehmenslenker gingen nicht ganz<br />

so weit wie Gewerkschaftsführer Gerard.<br />

U.S. Steel CEO Mario Longhi beispielweise<br />

verwies auf eine Reihe von Handelsbeschwerden,<br />

die noch nicht von der International<br />

Trade Commission, eine Behörde der<br />

US-Regierung, und dem US-Handelsministerium<br />

entschieden wurden. Aber Longhi<br />

ließ keinen Zweifel, dass ohne weitere und<br />

höhere Strafzölle auch U.S. Steel und andere<br />

Unternehmen ein Einfuhr-Moratorium<br />

verlangen werden.<br />

(sm 160603573) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Steel International K 11<br />

Europäischer Stahlsektor bleibt angeschlagen<br />

Brüssel. Anhaltend hohe Stahleinfuhren bringen auch im Jahr 2016 Angebot und Nachfrage in Europa<br />

merklich durcheinander.<br />

Das Leiden der europäischen Stahlerzeuger<br />

setzt sich im laufenden Jahr fort.<br />

Hohe Importe, vor allem aus China, machen<br />

ihre Geschäfte zunichte. Umsätze, Gewinne<br />

und Marktanteile schwinden weiter.<br />

Zwar stieg im Jahr 2015 in der Union die<br />

scheinbare Nachfrage nach Stahlerzeugnissen.<br />

Sie reichte aber nicht aus, um die<br />

Importschwemme aufzusaugen, wie der<br />

europäische Dachverband der Stahlindustrie,<br />

Eurofer, meldete. Viele Stähle wanderten<br />

in die Lagerhallen. Allein im dritten<br />

Quartal und im vierten Quartal des Jahres<br />

2015 kletterten die Einfuhren auf Jahressicht<br />

um 30 % beziehungsweise um 50 %.<br />

Der scheinbare Bedarf an Stahlerzeugnissen<br />

erhöhte sich im Schlussquartal aber nur um<br />

5,7 %.<br />

Im laufenden Jahr dürfte für den europäischen<br />

Stahlmarkt allen Prognosen zufolge<br />

nicht viel zu erwarten sein. Ein nur geringfügiger<br />

Anstieg der Stahlnachfrage und<br />

hohe Lagerbestände verhindern deutliche<br />

Aufhellungen gegenüber 2015.<br />

Obwohl sich die Rahmenbedingungen der<br />

internationalen Stahlmärkte in den jüngsten<br />

Wochen ein wenig gebessert haben, bleibt<br />

das Risiko für weitere Rückschläge hoch.<br />

Das Ungleichgewicht zwischen Angebot<br />

und Nachfrage – vor allem in der Volksrepublik<br />

– hat sich grundsätzlich nicht geändert.<br />

Im kommenden Jahr dürfte sich die Lage<br />

für Europas Stahlerzeuger kaum bessern.<br />

Zwar rechnen Experten mit einem geringen<br />

Anstieg der realen Nachfrage. Allerdings<br />

gab es noch keine deutlichen Hinweise auf<br />

einen Rückgang der globalen Überkapazitäten.<br />

Perspektiven für Stahl einsetzende Wirschaftszweige in der EU<br />

SWIP-Index (Steel Weighted Industrial Production – stahlgewichtete Industrieproduktion)<br />

-6,1<br />

2015<br />

2016 v<br />

2017 v<br />

v<br />

Vorhersage<br />

-0,4<br />

Für den europäischen Stahlverband Eurofer<br />

ist die überschüssige Erzeugung die größte<br />

Herausforderung. Von geschätzten<br />

700 Mill. t Überhang stammen allein<br />

400 Mill. t aus China. Die Regierungen aller<br />

Länder müssen nach Angaben des Verbandspräsidenten<br />

Geert Van Poelvoorde<br />

endlich einsehen, dass ihre Überkapazitäten<br />

Prozentuale Veränderung in % zum Vorjahr<br />

0,5<br />

1,3<br />

2,0<br />

2,5<br />

3,0<br />

3,8<br />

2,9<br />

2,1<br />

1,5<br />

2,7<br />

1,4<br />

2,0<br />

2,6<br />

2,2<br />

3,1<br />

2,8<br />

1,4<br />

0,7<br />

2,2<br />

2,0<br />

1,9<br />

2,9<br />

4,1<br />

6,5<br />

Bau<br />

Automotive<br />

Maschinenbau<br />

Metallwaren<br />

Rohre<br />

Haushaltsgeräte<br />

Transport<br />

Verschiedenes<br />

Gesamt<br />

Quelle: Eurofer, Economic and Steel Market Outlook 2016 – 2017, Stand: April 2016<br />

8,3<br />

das Gedeihen der globalen Industrie vernichten<br />

und weitere Antidumpingmaßnahmen<br />

hervorrufen. Vor allem China müsste<br />

sich seiner Verantwortung als größter Verursacher<br />

stellen, die Erzeugungskapaziäten<br />

reduzieren und die staatlichen Subventionen<br />

einstellen. »Die Lage ist sehr ernst«, sagte<br />

Van Poelvoorde.<br />

(sm 160603534) K<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


12 K Steel International<br />

Auf der Suche nach dem<br />

wahren Selbst<br />

Pakistans Stahlindustrie in der Identitätskrise<br />

Iran<br />

Afghanistan<br />

Islamabad<br />

Lahore<br />

Pakistan<br />

China<br />

Islamabad (kibi). Die Stahlindustrie Pakistans ist stark fragmentiert.<br />

Rd. 600 kleine und mittlere Unternehmen finden keinen gemeinsamen<br />

Nenner. Zudem existiert nicht ein großer Erzeuger, der den Weg vorgeben<br />

mag. Nachbar China lähmt den Prozess, indem es das Land mit<br />

Billigprodukten überflutet.<br />

Karatschi<br />

Indien<br />

Die Stahlindustrie des asiatischen Landes<br />

steckt noch in den industriellen Kinderschuhen.<br />

Der Grundstein für das erste integrierte<br />

Stahlwerk, Pakistan Steel Mills (PSM),<br />

wurde erst 1973 mit Unterstützung der ehemaligen<br />

Sowjetunion gelegt. Nach und nach<br />

schossen weitere Anbieter aus dem Boden.<br />

Ihre Vielfalt verhindert, dass die Industrie mit<br />

einer Stimme spricht und auf ein gemeinsames<br />

Ziel zusteuert. Zu unterschiedlich sind<br />

die Geschäftsmodelle und die Wünsche. Diese<br />

Zersplitterung verschleiert aber auch das<br />

Potenzial, das in der Industrie steckt.<br />

Aktuell existieren nur einige Unternehmen,<br />

die in den vergangenen Jahren ein<br />

Rohstahlproduktion Pakistan<br />

3,000<br />

Mill. t<br />

2,000<br />

1,500<br />

1,000<br />

0,500<br />

0<br />

1,040 1,090 1,000<br />

1,200<br />

1,400<br />

bemerkenswertes Wachstum verzeichnet<br />

haben. Hierzu gehört Agha Steel, die 2013<br />

an den Start ging und 2015 bereits<br />

150.000 t Stahl erzeugte. Für das laufende<br />

Jahr hat sich das Unternehmen eine Verdoppelung<br />

vorgenommen.<br />

Wettbewerberin Amreli Steel, die im Ok -<br />

tober 2015 den Gang auf das Parkett wagte,<br />

stellte im Jahr 2015 rd. 180.000 t Stahl<br />

her und will 2017 bereits 500.000 t erzeugen.<br />

Die ebenfalls gelistete International<br />

Steel Ltd, eine Tochter der International<br />

Industries Ltd, setzte 2015 mehr als<br />

460.000 t Stahl ab und will in diesem Jahr<br />

bereits 1 Mill. t verkaufen.<br />

1,592 1,631<br />

1,845<br />

2,423<br />

2,907<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />

Quelle: worldsteel<br />

Staatliche Infrastrukturprojekte<br />

benötigen viel Stahl<br />

Grundlage dieses Wachstums bilden die<br />

großen staatlichen Infrastrukturprojekte<br />

DHA City, DHA Oasis, Bahria Town, die<br />

Luxusanlagen von Emaar Pakistan und die<br />

hohe Nachfrage der heimischen Automobilindustrie.<br />

Aber auch die Vorhaben mit einem Volumen<br />

von 46 Mrd. USD, die im Rahmen des<br />

pakistanisch-chinesischen Wirtschaftskorridors<br />

(CPEC) vereinbart wurden, lassen den<br />

Bedarf an Stahlerzeugnissen in der Region<br />

in die Höhe schnellen. Branchenbeobachter<br />

befürchten allerdings, dass hier vor allem<br />

chinesische Erzeugnisse eingesetzt werden.<br />

Trotz dieser guten Aussichten scheuen<br />

Stahlunternehmen den Ausbau ihrer Kapazitäten<br />

in Pakistan. Sie wünschen sich von<br />

der Regierung verlässliche Angaben über<br />

einen langfristig steigenden Bedarf sowie<br />

Angaben über die klare Positionierung der<br />

Industrie. Die Politiker des Landes stehen<br />

aber offenbar mehr auf der Seite der Händler,<br />

denn der Erzeuger, möglicherweise weil<br />

Stahlimporte günstiger sind als Rohstoffe.<br />

Die Stahlerzeuger quälen viele andere Probleme.<br />

Zum einen leiden sie unter den<br />

hohen Importen aus China. Zum anderen<br />

mangelt es an günstiger Energie. Abgesehen<br />

davon kümmern sich die Behörden<br />

inzwischen verstärkt um das Einhalten von<br />

Umweltschutzvorschriften.<br />

Starke Nachfrageschwankungen verursacht<br />

auch die unsichere politische Lage in<br />

Pakistan. Terroranschläge und andere Un -<br />

ruhen halten Unternehmen von weiteren<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Pakistans wichtigste Handelspartner<br />

Hauptlieferländer (2014, Anteil in %) Hauptabnehmerländer (2014, Anteil in %)<br />

Sonstige<br />

36,8<br />

20,2<br />

3,8<br />

9,3<br />

4,4<br />

USA 4,4 6,2<br />

Indien<br />

Indonesien Kuwait<br />

China<br />

14,9<br />

Sonstige<br />

Vereinigte<br />

Arabische Emirate<br />

Saudi Arabien<br />

48,4<br />

14,7<br />

4,9<br />

3,2<br />

USA<br />

9,1<br />

6,7<br />

5,4<br />

7,6<br />

Spanien<br />

Deutschland<br />

China<br />

Afghanistan<br />

United Kingdom<br />

Vereinige<br />

Arabische Emirate<br />

Quelle: gtai<br />

Investitionen in ihre großen Werke ab. Auch<br />

ausländische Investoren halten sich zurück.<br />

Ausländische Investoren zögern<br />

Dies zeigt sich beispielsweise bei der geplanten<br />

Privatisierung des größten integrierten<br />

Erzeugers Pakistan Steel Mills. Die Regierung<br />

des Landes hatte den Verkauf ihres<br />

Anteils und 39 weiterer Beteiligungen versprochen<br />

und im Gegenzug vom Internationalen<br />

Währungsfond (IMF) die Zusage für<br />

einen hohen Kredit erhalten. Bislang gibt es<br />

aber keinen Käufer für das Stahlwerk. Der<br />

Vorsitzende der Privatisierungskommission<br />

spricht Medienberichten zufolge von einem<br />

Albtraum. Potenzielle Investoren teilen seine<br />

Einschätzung. Sie bezeichnen zwei Drittel<br />

der insgesamt 16.000 Beschäftigten als<br />

überflüssig und den Löwenanteil der übrigen<br />

Mitarbeiter als inkompetent. Angeblich<br />

bieten sie höchstens 100 Mill. USD statt der<br />

erwünschten 900 Mill. USD.<br />

Der staatliche Stahlerzeuger mit Sitz in<br />

Karatschi musste bereits im <strong>Juni</strong> 2015 den<br />

Betrieb einstellen, da er wegen hoher Zahlungsrückstände<br />

kein Gas mehr erhielt. Die<br />

Schulden belaufen sich auf 3,5 Mrd. USD.<br />

Jede Woche kommen weitere 5 Mill. USD<br />

hinzu. Das einstige Vorzeigeunternehmen<br />

könnte pro Jahr 3 Mill. t warm- und kaltgewalzten<br />

Stahl erzeugen.<br />

Die hohen Energiekosten sind auch anderen<br />

Stahlerzeugern Pakistans ein Dorn im<br />

Auge. Tuwairqi Steel Mills, ein Joint Venture<br />

zwischen der saudi-arabischen Al-Tuwairqi<br />

Group und Posco, will sein vor zwei Jahren<br />

fertiggestelltes und noch nie in Betrieb<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong><br />

genommenes Werk in Pakistan verkaufen,<br />

da es sich mit der Regierung nicht über den<br />

Erdgaspreis einigen konnte.<br />

Viele Erzeuger sind gezwungen, eigene<br />

Kraftwerke zu errichten. Nur so haben sie<br />

eine Chance, der andauernden Energieknappheit<br />

im Land zu entgehen. Ihnen fehlen<br />

dann aber die finanziellen Mittel für die<br />

Modernisierung ihrer Werke. Pakistan trägt<br />

nach Angaben des Weltstahlverbands<br />

world steel nur einen winzigen Anteil an der<br />

weltweit erzeugten Menge bei. Im Jahr<br />

2015 erzeugten die Unternehmen des Landes<br />

2,907 Mill. t Rohstahl und 163.000 t<br />

Eisenerz.<br />

Eine weitere Herausforderung sind die<br />

Billigimporte aus China. Pakistan ist eines<br />

der wichtigsten Exportländer der Volksrepublik.<br />

Da die hohen Einfuhren die heimische<br />

Stahlindustrie extrem schädigen, hat Pakistan<br />

nun die Einfuhrzölle erneut erhöht. Das<br />

Land hat einen Stahlbedarf von 6,5 Mill. t<br />

pro Jahr und importiert 1,5 Mill. t. Aus China<br />

stammen 70 %.<br />

Die Umweltschutzbehörde EPA erzeugt<br />

zusätzlichen Druck. Sie hat 350 Stahlunternehmen<br />

überprüft, die inmitten der Wohngebiete<br />

der Großstadt Lahore Werke betreiben<br />

und die Luft verschmutzen. Sie befeuern<br />

ihre Anlagen nicht mit den teuren Energieträgern<br />

Strom und Gas, sondern setzen<br />

benutzte Reifen und andere brennbare<br />

Materialen ein. Die größten Verschmutzer<br />

müssen nun mit Strafen und Gerichtsverfahren<br />

rechnen.<br />

K<br />

(sm 160603405)<br />

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14 K Steel International<br />

Auf leisen Sohlen ganz nach oben<br />

Tata-Chairman Cyrus Pallonji Mistry hat ehrgeizige Pläne<br />

Mumbai (kibi). Mit guten Worten und guten Taten will der<br />

Spitzenmanager Cyrus Pallonji Mistry Indiens größten Privatkonzern in<br />

eines der 25 wertvollsten Unternehmen der Welt verwandeln.<br />

Cyrus Pallonji Mistry hat sich hohe Ziele<br />

gesteckt. In nur neun Jahren soll der Marktwert<br />

des indischen Mischkonzerns so sehr<br />

steigen, dass Tata eines der 25 wertvollsten<br />

Unternehmen der Welt wird. An der Spitze<br />

der Rangliste stehen derzeit Google, Apple<br />

und Microsoft. Im Gegensatz zu einigen<br />

Wettbewerbern bekennt sich der 47 Jahre<br />

alte Chairman aber zu hohen ethischen<br />

Werten, die sein Handeln bestimmen. Corporate<br />

Social Responsibility ist für ihn nicht<br />

nur ein dehnbarer Begriff, sondern intensiv<br />

gelebte Realität.<br />

Seit der Gründung des Unternehmens im<br />

Jahr 1868 investiert Tata einen großen Teil<br />

ihrer Gewinne in Schulen, Krankenhäuser,<br />

Entwicklungshilfeprojekte, kulturelle Vorhaben<br />

und Forschungseinrichtungen. Auch<br />

künftig sollen die Erträge nicht nur den<br />

Eigentümern Freude und Reichtum bescheren,<br />

sondern die Lebensbedingungen aller<br />

Menschen verbessern.<br />

Mit diesem Grundgedanken schreibt<br />

Cyrus Pallonji Mistry als sechster Chairman<br />

des Familienunternehmens die Prinzipien<br />

des Unternehmensgründers Jamsetji Nusserwanji<br />

Tata fort. Er hatte vor 148 Jahren das<br />

Fundament für das gemeinnützige Streben<br />

errichtet. Der Philantroph verwandelte eine<br />

marode Ölmühle in eine gewinnbringende<br />

Baumwollspinnerei und veräußerte diese<br />

zwei Jahre später. 1874 setzte er mit einer<br />

neuen Baumwollmühle die industrielle Entwicklung<br />

des Familienunternehmens fort.<br />

Ethisches Handeln aus Tradition<br />

Cyrus Pallonji Mistry ist zwar kein Mitglied<br />

der Tata-Dynastie. Als gläubiger Parse hat er<br />

aber dieselben ethnischen Wurzeln wie die<br />

Familie. Diese aus Persien stammende Gruppe<br />

folgt der Religion des Propheten Zarathustra<br />

und einem seiner Leitsätze: »Humata,<br />

Hukhta, Huvarashta«, »Gute Gedanken,<br />

gute Worte, gute Taten«. Beobachter be -<br />

schreiben Cyrus Pallonji Mistry als bodenständig,<br />

leise und aufrichtig.<br />

Cyrus Pallonji Mistry übernahm am 28. De -<br />

zember 2012 das Amt des Chairman und<br />

mehr als 100 Einzelunternehmen von seinem<br />

Vorgänger Ratan N. Tata, der mit 75 Jahren<br />

in den Ruhestand ging. Auch er hatte hohe<br />

Ansprüche an sich und sein Handeln. Sein<br />

soziales Gewissen hinderte ihn Dinge zu tun,<br />

die unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

angezeigt waren. Er wollte jeden<br />

Abend ins Bett gehen ohne jemanden tagsüber<br />

verletzt zu haben. Einer seiner größten<br />

Verdienste war die Internationalisierung des<br />

Konzerns, die er vom Jahr 2000 an forcierte.<br />

Als neuer Chairman der Gruppe ist Cyrus<br />

Pallonji Mistry gleichzeitig auch Chairman<br />

der wichtigsten Töchter, wie Tata Steel, Tata<br />

Motors, Jaguar Land Rover Automotive, Tata<br />

Consultancy Services, Tata Power Company,<br />

The Indian Hotels Company, Tata Global<br />

Beverages, Tata Chemicals, Tata Industries<br />

und Tata Teleservices.<br />

Vor seiner Berufung hatte der 47-Jährige<br />

Zeit, das operative Geschäft des mächtigen<br />

Wirtschaftsimperiums kennenzulernen. Er<br />

bestimmte schon seit dem Jahr 2006 als<br />

einer der Direktoren die Geschicke des<br />

Unternehmens. Zuvor entwickelte er als<br />

Managing Director die Shapoorji Pallonji<br />

Group in einen prosperierenden Baukonzern.<br />

Das Rüstzeug hatte er während Bauingenieur-<br />

und Managementstudien in London<br />

erhalten.<br />

Tata ist in Indien überall<br />

Es gibt kaum einen Inder, der die Erzeugnisse<br />

von Tata nicht kennt oder nutzt. Das<br />

Unternehmen produziert unter dem Dach<br />

der Holding Tata Sons Ltd. Mineralwasser,<br />

(Quelle: Tata Steel)<br />

Cyrus Pallonji Mistry<br />

Tee, Uhren, Autos, Strom, Chemikalien,<br />

Stahl und andere Metalle. Es betreibt zudem<br />

Hotels und bietet umfangreiche IT-Dienstleistungen.<br />

Mistry hat seit seinem Amtsantritt vor 3,5<br />

Jahren bereits viel erreicht. Tata erzielte im<br />

Geschäftsjahr 2014/15 (Ende: 31. März)<br />

einen Umsatz von knapp 109 Mrd. USD,<br />

davon 68 % im Ausland. Der Konzern be -<br />

schäftigt rd. 600.000 Menschen in mehr als<br />

100 Ländern und bietet seine Produkte in<br />

weiteren 50 Staaten an.<br />

Cyrus Pallonji Mistry musste aber auch<br />

bereits unpopuläre Entscheidungen treffen,<br />

wie jüngst den Verkauf des britischen Stahlgeschäftes<br />

in Betracht zu ziehen. Berichten<br />

zufolge soll Tata mit diesem im Jahr 2007<br />

von Corus erworbenen Geschäft in Großbritannien<br />

jeden Tag 1 Mill. GBP verlieren.<br />

Außerdem entwickelte der Chairman die<br />

Vision 2025. Grundlage der geplanten Wertschöpfung<br />

ist die Konzentration auf die vier<br />

Kerngeschäftsfelder Immobilien / Infrastruktur,<br />

Konsum / Einzelhandel, Finanzen sowie<br />

Verteidigung / Luftfahrt. In diesen Sparten<br />

sollen die einzelnen Unternehmen stärker<br />

zusammenarbeiten und Synergien heben.<br />

Die Gewinne des Konzerns werden auch<br />

weiterhin in gemeinnützige Stiftungen fließen.<br />

K<br />

(sm 160603449)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


L STEEL TICKER<br />

US-STAHLARBEITER HABEN<br />

SICH GEEINIGT<br />

New York (bln). Nachdem U.S. Steel und<br />

Allegheny Technology in den vergangenen Monaten<br />

verspätet neue Tarifverträge mit der United-<br />

Steelworkers-Gewerkschaft aushandelten, gab es<br />

Ende April und neun Monate nach dem ausgelaufenen<br />

Tarifvertrag auch zwischen ArcelorMittal<br />

und der Stahlarbeitergewerkschaft eine Einigung.<br />

Obwohl keine Seite Details über den Verhandlungsausgang<br />

veröffentlichte charakterisierten<br />

Gewerkschaftsführer das Ergebnis als »fair« für<br />

derzeitige Belegschaftsmitglieder und Ruheständler<br />

des Unternehmens. Sofern eine Mehrheit<br />

der 14.000 Stahlarbeiter in 15 US-Werken von<br />

Arcelor Mittal der Empfehlung der Gewerkschaft<br />

folgt, wird das am 1. September 2018 auslaufende<br />

Abkommen in Kraft treten.<br />

K<br />

(sm 160603576)<br />

ARCELORMITTAL UND<br />

VOESTALPINE KOOPERIEREN<br />

Luxembourg/Linz. ArcelorMittal und voestalpine<br />

vermarkten künftig von den Österreichern<br />

entwickelte Erzeugnisse gemeinsam. Die verzinkten<br />

und pressgehärteten Stähle der Marke phsdirectform<br />

© sind leicht, robust, formbar und korrosionsbeständig.<br />

Automobilhersteller fertigen<br />

aus diesen Spezialstählen warmgeformte Karosserieteile.<br />

Die Luxemburger ergänzen mit phsdirectform<br />

© ihr Angebot an pressgehärteten Stählen,<br />

wie Usibor und Ductibor. Sie bescheinigen<br />

voestalpine die Entwicklung eines sehr starken<br />

Stahles mit einem geringen Gewicht und hervorragenden<br />

Eigenschaften bei Zusammenstößen.<br />

Außerdem könnten diese Stähle mit der sehr kostengünstigen<br />

Methode des Direktstanzens er -<br />

zeugt werden.<br />

K<br />

kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603475)<br />

WEITERER GROSSROHR-AUFTRAG<br />

FÜR TRANS-ADRIA-PIPLINE<br />

Salzgitter. Der Salzgitter-Konzern wird auch für<br />

den 110 km langen Offshore-Teil der Trans-Adria-<br />

Pipeline (TAP) mehr als 71.000 t Großrohre in der<br />

Abmessung von 36 Zoll liefern. Die Leitung soll<br />

künftig Erdgas aus dem kaspischen Raum nach<br />

Europa transportieren. Zum Projektumfang gehören<br />

auch Rohrkomponenten und Beschichtungsdienstleistungen.<br />

Die Buchung des Auftrags er -<br />

folgte seitens der Konzern-Handelstochter Salzgitter<br />

Mannesmann International GmbH. Die<br />

Großrohre werden von der EUROPIPE GmbH,<br />

Mülheim an der Ruhr, einem Joint Venture des<br />

Salzgitter-Konzerns und der AG der Dillinger Hüttenwerke,<br />

in verschiedenen Fertigungsabschnitten<br />

bis Ende 2016 hergestellt. Die Auslieferung<br />

beginnt im dritten Quartal 2016. Zusammen mit<br />

den zuletzt gebuchten Aufträgen, wie u. a. Nord<br />

Stream 2, sichert dies eine gute Grundauslastung<br />

bis Mitte 2018 von EUROPIPE. Bereits im Oktober<br />

2015 hatte die Salzgitter Mannesmann International<br />

GmbH den Zuschlag für den Onshore-Teil<br />

der TAP erhalten. Dies beinhaltet die Lieferung<br />

von 270 km Großrohren und 1.559 Rohrbögen<br />

mit einer Gesamttonnage von rd. 170.000 t. Die<br />

Rohre werden zurzeit ebenfalls von EUROPIPE<br />

produziert und die Rohrbögen von der Salzgitter<br />

Mannesmann Grobblech GmbH, Mülheim a. d.<br />

Ruhr, hergestellt. TAP wird zukünftig in Anbindung<br />

an die im Bau befindliche TANAP-Leitung Erdgas<br />

von Griechenland über Albanien nach Süditalien<br />

transportieren.<br />

www.salzgitter-ag.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603507)<br />

ENDABNAHME FÜR<br />

ENDLOSBANDLINIE IN CHINA<br />

London. Der chinesische Stahlproduzent Rizhao<br />

Steel Group Co., Ltd (Rizhao) hat Primetals Technologies<br />

die Endabnahmebescheinigungen für<br />

drei von insgesamt fünf Arvedi-ESP-Linien (Endless<br />

Strip Production) erteilt. Zwei der Linien wurden<br />

bereits Ende Januar abgenommen, die dritte<br />

am 1. April. Trotz des sehr eng gestalteten Projektzeitplans<br />

wurde der Anspruch eingelöst, alle Projektabschnitte<br />

erfolgreich termingerecht umzusetzen.<br />

Die Linien sind ausgelegt für die jährliche<br />

Erzeugung von insgesamt 7,65 Mill. t qualitativ<br />

hochwertigem, ultradünnem Warmband mit Breiten<br />

von bis zu 1.600 mm und Dicken bis hinunter<br />

auf 0,8 mm. Produziert werden Kohlenstoffstahl<br />

sowie hochfeste, niedriglegierte Güten und<br />

Zweiphasenstähle. Bei einem Dicken spektrum von<br />

0,8 bis 6 mm liegt der Produktionsfokus nun auf<br />

Warmband mit einer Dicke von 0,8 mm. Dies führt<br />

zu Produktionssequenzen, in denen zu mehr als<br />

50 % Dicken von weniger als einem mm erzeugt<br />

werden. Die Arvedi-ESP-Anlagen versetzen Rizhao<br />

in die Lage, die attraktiven inländischen und ausländischen<br />

Märkte für qualitativ hochwertige<br />

Dünnbandprodukte zu er schließen. Mit einer Länge<br />

von lediglich 180 m sind die Anlagen wesentlich<br />

kompakter als konventionelle Gieß- und<br />

Walzwerke. Gegenüber dem herkömmlichen Gießund<br />

Walzprozess liegt der Energieverbrauch um<br />

bis zu 45 % niedriger. Auch die CO 2<br />

-Emissionen<br />

fallen deutlich geringer aus.<br />

www.primetals.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603523)<br />

<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong><br />

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16 K Steel International<br />

L STEEL TICKER<br />

NEUER PFANNENOFEN<br />

IN DUISBURG<br />

Duisburg. Die Stahlsparte von thyssenkrupp<br />

wird in Duisburg einen Pfannenofen bauen. Die<br />

entsprechenden Aufträge sind jetzt vergeben worden.<br />

Durch das neue Aggregat wird das Produktportfolio<br />

des Stahlherstellers um sogenannte<br />

hochlegierte Qualitäten erweitert. Diese Spezialstähle<br />

sind auf Seiten der Kunden vor allem aus<br />

der Automobilindustrie zunehmend gefragt.<br />

»Durch diesen Schritt können wir neue, innovative<br />

Stahlsorten anbieten und damit durchgreifend<br />

und dauerhaft unsere Wettbewerbsposition verbessern«,<br />

betont Andreas Goss, CEO der thyssenkrupp<br />

Steel Europe AG. Mit der Maßnahme im<br />

Oxygen-Stahlwerk 2 in Duisburg-Beeckerwerth<br />

sind Investitionen von insgesamt rd. 40 Mill. €<br />

verbunden. »Die Entscheidung für den Bau des<br />

Pfannenofens ist uns angesichts der sehr unsicheren<br />

Rahmenbedingungen nicht leicht gefallen«,<br />

so Goss. »Wir wollen damit aber zugleich ein<br />

Signal für die Zukunftsfähigkeit der deutschen<br />

Stahlindustrie und unseres Standortes senden.«<br />

Der Baubeginn ist für Herbst 2017 vorgesehen. In<br />

dem Pfannenofen können hochlegierte Stahlsorten<br />

behandelt werden, die einen Anteil von über<br />

5 % an Legierungsmitteln wie z. B. Mangan enthalten.<br />

Mit Hilfe dieser Anlage können optimierte<br />

Reinheitsgrade und damit eine gesteigerte Qualität<br />

erreicht werden. Außerdem ist die Entwicklung<br />

und Herstellung innovativer High-tech-<br />

Werkstoffe wie hochfeste, besonders beständige<br />

Stahlsorten für den Automobilleichtbau möglich.<br />

www.thyssenkrupp-steel.com K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603521)<br />

OUTOKUMPU STRUKTURIERT<br />

BILANZ NEU<br />

Espoo. Die finnische Outokumpu Oyj hat ihre<br />

Bilanz neu gegliedert. Mit Beginn des Jahres 2016<br />

berichtet der Stahlerzeuger künftig in seinen drei<br />

Kernsegmenten Europa, Amerika und Langprodukte.<br />

Die Geschäftsbereiche Europa und Amerika<br />

beinhalten das gesamte Flachstahlgeschäft, inklusive<br />

der Bandstähle und der Grobbleche. Der<br />

Stahl erzeuger bezeichnet weiterhin das bereinigte<br />

operative Ergebnis (EBIT) als wichtigste Kennzahl<br />

zur Beschreibung seiner Profitabilität. Entsprechend<br />

der Vorschriften der europäischen<br />

Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA)<br />

hat Outokumpu allerdings die Definitionen diverser<br />

Kennzahlen geändert. Hierzu gehören beispielsweise<br />

das bereinigte EBITDA, das bereinigte<br />

EBIT, das gebundene Kapital sowie die Renditekennziffern<br />

ROCE und ROE. Das Ergebnis des<br />

ersten Quartal 2016 folgt bereits dieser neuen<br />

Struktur. Die Werte der Vorjahre hat der Stahlerzeuger<br />

angepasst.<br />

www.outukumpu.com<br />

K<br />

/<br />

kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603495)<br />

WENIGER UNFÄLLE IN<br />

DER STAHLINDUSTRIE<br />

Düsseldorf. Die Unfallhäufigkeit in der Stahlindustrie<br />

in Deutschland ist im Jahr 2015 um rd.<br />

11 % im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Je einer<br />

Million Arbeitsstunden gab es 8,1 meldepflichtige


Steel International K 17<br />

L STEEL TICKER<br />

Betriebsunfälle, im Vorjahr waren es 9,1. Damit setzt sich ein positiver Trend<br />

fort: Seit 1995 ist die Unfallhäufigkeit sogar um 79 % gesunken. Anlässlich<br />

des Tages für Sicherheit und Gesundheit (Stahl Savety Day auf internationaler<br />

Ebene) veröffentlichte das Stahlinstitut VDEh diese Zahlen. »Wir freuen<br />

uns, dass wir am Tag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz diese<br />

positiven Zahlen vorlegen können und werden auch in Zukunft alles daran<br />

setzen, sie durch Koordi nation von Arbeitssicherheit und präventiver Arbeitsmedizin<br />

weiter zu verbessern«, sagte dazu Dr. Peter Dahlmann, Geschäftsführender<br />

Vorstand des Verbandes VDEh.<br />

K<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603567)<br />

STOSSOFEN FÜR BRAMMEN SANIERT<br />

Düsseldorf. Im Februar 2016 hat VÍTKOVICE STEEL, a.s., im tschechischen<br />

Ostrava, der SMS group die Endabnahme für die umfassende Modernisierung<br />

eines Stoßofens erteilt. Der Ofen, der eine Grobblechstraße versorgt, erwärmt<br />

die Brammen von Umgebungstemperatur auf 1.250 °C mit einer maximalen<br />

Durchsatzrate von 90 t/h bei Referenzbedingungen. Die Modernisierung, die<br />

unter anderem den Einbau effizienter Steuerungen umfasste, hat zu einer<br />

Minimierung der Skid-Marks auf der Unterseite der Brammen, einer Steigerung<br />

der Qualität und einer Senkung des Energieverbrauchs geführt.<br />

www.sms-group.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603520)<br />

STAHLWERK MODERNISIERT<br />

London. H.E.S. Hennigsdorfer Elektrostahlwerke GmbH (H.E.S), ein Unternehmen<br />

der Riva-Gruppe, hat Primetals Technologies die Endabnahmebescheinigung<br />

für das schlüsselfertig modernisierte Stabwalzwerk im brandenburgischen<br />

Hennigsdorf erteilt. Im Zuge des Modernisierungsprojekts wurden<br />

in der Vorstraße zwei bestehende Gerüste durch neue Red-Ring-Gerüste<br />

ersetzt. Die Gerüste sind ständerlos ausgeführt. Diese Lösung hat einen geringeren<br />

Platzbedarf und eine höhere Steifigkeit. Damit lassen sich gleichmäßig<br />

enge Produkttoleranzen erreichen. Auch verfügen die neuen Gerüste über<br />

größere Walzen. Dies erhöht die Prozessstabilität und ermöglicht einen mehradrigen<br />

Betrieb. Den Auftrag hatte Primetals Technologies im Mai 2015<br />

erhalten. Die Inbetriebnahme erfolgte während eines geplanten Anlagenstillstands<br />

um den Jahreswechsel 2015/16, die industrielle Produktion wurde<br />

am 2. Januar 2016 wieder aufgenommen.<br />

H.E.S. ist einer der drei deutschen Produktionsstandorte der italienischen<br />

Riva-Gruppe. Das Werk verarbeitet das von der Riva Stahl GmbH zur Verfügung<br />

gestellte Roh material (Schrott) zu Stahlprodukten, für die Vermarktung<br />

der Produkte ist die Riva Stahl GmbH zuständig.Die Produktpalette umfasst<br />

Stranggussknüppel, Betonstahl und Blankstahl, der vorwiegend an die Automobilindustrie<br />

und deren Zulieferer ausgeliefert wird.<br />

www.primetals.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603566)<br />

Verschuldung der Unternehmen steigt signifikant, heißt es. Laut Coface könnten<br />

sich Angebot und Nachfrage 2018 wieder annähern. Dann könnten sich<br />

die ersten Produktionseinschränkungen in China allmählich auswirken. Die<br />

drei Branchen mit dem höchsten Stahlbedarf haben mittelfristig weiter die<br />

besten Aussichten: Das sind die Automobilbranche, der Maschinenbau und<br />

die Baubranche.<br />

www.coface.com<br />

K<br />

/<br />

Geballte Leidenschaft …<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603547)<br />

GROSSROHRE FÜR ZOHR-PROJEKT IN ÄGYPTEN<br />

Salzgitter. Der Salzgitter-Konzern wird für die Erschließung des Zohr-Gasfelds<br />

vor der ägyptischen Mittelmeerküste 132.000 t dickwandige Offshore-<br />

Großrohre mit einem Durchmesser von 26 Zoll (660 mm) liefern. Der Auftrag<br />

wurde von der Konzern-Handelsgesellschaft Salzgitter Mannesmann International<br />

GmbH gebucht. 227 km der Großrohre produziert die EUROPIPE<br />

GmbH, Mülheim an der Ruhr, ein Joint Venture des Salzgitter-Konzerns und<br />

der AG der Dillinger Hüttenwerke. Von Mai bis Dezember 2016 werden die<br />

Großrohre ausgeliefert. Das Vormaterial für die Großrohrproduktion stellen<br />

die Gesellschafter der EUROPIPE bereit.<br />

Zusammen mit den zuletzt gebuchten Aufträgen, wie u. a. Nord Stream 2<br />

sowie Trans-Adria- Pipeline onshore/offshore, sichert dies eine gute Grundauslastung<br />

von EUROPIPE bis Mitte 2018.<br />

www.salzgitter-ag.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603517)<br />

STAHLMARKT-RISIKEN AUF REKORDHOCH<br />

Paris/Mainz. Nach Einschätzung des Kreditversicherers Coface dürfte laut<br />

Pressemeldung vom April der Stahlmarkt nicht vor 2018 zur Ruhe kommen.<br />

Nach der langen Phase steigender Nachfrage, getrieben aus China in den<br />

2000er-Jahren, dürfte sich an der schwierigen Situation so schnell nichts<br />

ändern. Coface konstatiert einen stetigen Anstieg des Kreditrisikos in der<br />

Metallproduktion weltweit. Der Sektor sei der riskanteste unter den 12 von<br />

Coface untersuchten Branchen. Die Preis aggressivität Chinas vor allem bei<br />

einfachem Stahl schwäche die konkurrierenden Produzenten weltweit. Die<br />

Überkapazitäten schlagen auch auf die Kreditrisiken in China durch, die<br />

… für Lastaufnahmemittel<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


18 K Österreich / Schweiz<br />

Die Schweizer Branche geht<br />

durch ein Stahlbad<br />

von Andreas Steffes*<br />

Das vergangene Jahr 2015 begann für den Schweizer Stahlmarkt mit einer<br />

Katastrophe. Die Krise am Europäischen Währungsmarkt und die drohende<br />

Geldschwemme der EZB (Quantitative Easing) machten es für die<br />

Schweizer Nationalbank unmöglich, den Mindestkurs von 1,20 CHF je Euro<br />

aufrecht zu halten.<br />

Wechselkurs Schweizer Franken/Euro<br />

1,25<br />

CHF<br />

1,15<br />

1,10<br />

1,05<br />

1,00<br />

Am 15. Januar 2015 waren dadurch<br />

sämtliche Budgets der Unternehmen nur<br />

noch Makulatur: Diese Aufwertung des<br />

Frankens führte für die Unternehmen bereits<br />

am Jahresanfang zu einer Lagerabwertung<br />

von 20 %. Die Branche reagierte schnell und<br />

gab die günstigeren Euroeinkaufspreise<br />

quasi direkt an die Kundschaft weiter. Die<br />

Lagerverluste wurden daher hauptsächlich<br />

durch den Handel getragen. Während die<br />

Einstandspreise grundsätzlich europaweit<br />

einheitlich sind, sind die Lohn- und Lagerkosten<br />

in der Schweiz erheblich höher. Mit<br />

der Aufhebung der Wechselkursuntergrenze<br />

verschlechterte sich auch die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Handels noch einmal, da<br />

der Kostenunterschied zum Ausland deutlich<br />

anstieg. Die Händler reagierten mit einer<br />

spürbaren Erhöhung der Produktivität, um<br />

konkurrenzfähige Preise anzubieten. Dennoch<br />

nahm die Zahl der Händler aus dem<br />

grenznahen Ausland punktuell zu.<br />

Im Jahresverlauf: leichte Erholung<br />

an der Währungsfront…<br />

Im Jahresverlauf entspannte sich die Währungssituation<br />

wieder leicht, sodass am Jahresende<br />

ein Wechselkurs von knapp 1,10 CHF<br />

erreicht wurde. Doch die Auswirkungen des<br />

starken Frankens zeigte sich deutlich auf der<br />

Nachfrageseite: Direkt zum Zeitpunkt der<br />

Aufhebung der Untergrenze wurden Stimmen<br />

laut, dass die Exportindustrie mit einer<br />

weiteren Erhöhung des Aussenwertes des<br />

Frankens nicht wird umgehen können. Der<br />

Aufwertungsdruck und die Probleme der<br />

Schweizer Exporteure waren 2011 Gründe<br />

für die vorübergehende Einführung der<br />

Untergrenze. Die Industrie litt bereits während<br />

des Mindestkurses unter Exportproblemen,<br />

da Schweizer Produkte für den Weltmarkt<br />

teilweise zu teuer waren.<br />

… aber massive Probleme<br />

im Industriesektor …<br />

Die Betroffenheit war umso größer, je weniger<br />

spezialisiert die Produkte waren und je<br />

mehr man sich im Markt der Vorleistungsgüter<br />

befand. Unternehmen dieser Marktsektoren<br />

bekamen noch einmal zusätzlich<br />

Schwierigkeiten. Das vergangene Jahr verlangte<br />

den kleinen und mittleren Unternehmen<br />

(KMU) in der MEM-Branche (Maschinen-,<br />

Elektro-, Metallindustrie) alles ab.<br />

Nach dem 15. Januar 2015 sank vor allem<br />

der Absatz der zahlreichen KMU der Metall<br />

verarbeitenden Industrie, insbesondere der<br />

Lohnfertiger. Bis zum dritten Quartal sanken<br />

die Umsätze kontinuierlich. Die Branche<br />

baute massiv Arbeitsplätze ab und der Stellenabbau<br />

wird auch 2016 weitergehen.<br />

Zahlreiche Unternehmen prüfen die Verlegung<br />

ins Ausland. Die Schweiz erlebt seit<br />

Anfang 2015 eine Deindustrialisierung in<br />

einem ganz neuen Ausmaß.<br />

Die Schwäche dieses Kundensegments<br />

spürt der Handel massiv. Entsprechend sank<br />

die in die Industrie abgesetzte Menge des<br />

Stahl- und Metallhandels in der Schweiz. Die<br />

Bereinigung in der Industrie ging am Handel<br />

nicht spurlos vorbei. Ein Stellenabbau bei den<br />

Industriezulieferern und die Schließung einzelner<br />

Standorte waren die Folge im letzten<br />

Jahr. Eine Befragung unter den Vorstandsunternehmen<br />

des Schweizerischen Stahlund<br />

Haustechnikhandelsverbands SSHV hat<br />

gezeigt, dass der Mitarbeiterstamm in der<br />

Branche um 3 bis 3,5 % im Jahr 2015 reduziert<br />

wurde. Im laufenden Jahr wird sich diese<br />

Strukturbereinigung fortsetzen.<br />

... und auf dem Rohwarenmarkt<br />

Die Nachfrageseite ist jedoch nur eine Seite<br />

der Medaille. Eine weitere Krankheit, die vor<br />

0,95<br />

April 2016<br />

<br />

*Andreas Steffes ist Verbandssekretär / Geschäftsführer<br />

bei dem Verband Handel Schweiz sowie u. a. beim<br />

Schweizerischen Stahl- und Haustechnikhandelsverband<br />

(SSHV)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Österreich / Schweiz K 19<br />

allem den Edelstahl-Rostfrei-Sektor befallen<br />

hatte, war der massive Preiszerfall auf den<br />

Rohstoffmärkten. Die Preise für Kupfer, Zink,<br />

Nickel, Molybdän kannten nur eine Richtung:<br />

talwärts. Der Verlust im Umsatz machte<br />

zuzüglich zu den Einbußen nach dem<br />

15. Januar noch einmal rd. 40 % aus. Dieser<br />

Umstand ist auch für die traditionell sehr<br />

konservativ finanzierten Schweizer Handels-KMU<br />

nur schwer zu verkraften.<br />

Auch die Bauwirtschaft zeigt<br />

Schwächen<br />

Das andere Standbein des Schweizer Stahlund<br />

Metallhandels, die Bauwirtschaft, be -<br />

ginnt ebenfalls zu schwächeln. Nach einer<br />

jahrelangen Jagd zu jährlich neuen Rekorden<br />

ist 2015 erstmals auch der Einsatz von<br />

Bewehrungsstahl zurückgegangen. Nichtsdestotrotz<br />

ist das Niveau in der Schweiz<br />

noch immer erheblich und die Auslastung<br />

der Biegereien ist entsprechend gut. Es ist<br />

jedoch zu vermuten, dass der Kampf um<br />

Marktanteile in Zukunft deutlich härter wird.<br />

Der Stahlbau verharrt ebenfalls aktuell auf<br />

einem niedrigen Niveau und auch hier<br />

kämpft die Branche mit unzureichenden<br />

Preisen. Es stehen dringende, produktivitätssteigernde<br />

Investitionen aus.<br />

2016 – quo vadis?<br />

Die Marktentwicklung für 2016 ist unklar<br />

und diffus. Der Start in das Jahr ist geglückt.<br />

Viel hängt jedoch von einer Verbesserung<br />

der wirtschaftlichen Situation in Europa und<br />

Schweiz: Markt für Bewehrungsstahl<br />

160<br />

in 1.000 t<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

Zementverbrauch<br />

Bewehrungsstahlverwendung<br />

(einschließlich Matten)<br />

1990 1995 2000 2005 2010 2015<br />

der Entwicklung des Euros ab. Auch ungelöste<br />

politische Themen in der Schweiz, wie<br />

die Fortführung der Bilateralen Verträge mit<br />

der EU oder die noch unklare Begrenzung<br />

der Zuwanderung vermögender Ausländer,<br />

die in der Vergangenheit die Bauindustrie<br />

beflügelten, bergen Sprengkraft für die<br />

Branche. Entspannung kommt jedoch von<br />

der Beschaffungsfront. Der Markt scheint<br />

seinen Boden gefunden zu haben. Die<br />

Reduktion der Kapazitäten in China dürfte<br />

ebenfalls den Markt aufatmen lassen. Digitalisierung,<br />

die stärkere Vernetzung entlang<br />

der Wertschöpfungsketten und die doch<br />

spürbare Erhöhung der Produktivität der<br />

Quelle: SSHV<br />

Branche können dazu beitragen, dass auch<br />

der Schweizer Stahlmarkt in diesem Jahr<br />

seinen Boden gefunden hat.<br />

K<br />

(sm 160603421)<br />

« KONTAKT<br />

Schweizerischer Stahl- und<br />

Haustechnikhandelsverband SSHV<br />

Güterstraße 78<br />

4010 Basel<br />

Schweiz<br />

Tel. +41 61 2289030<br />

www.sshv.ch<br />

www.handel-schweiz.com<br />

Metallmorphose<br />

Mit dem neuen SPECTROLAB beginnt die<br />

OES<br />

Revolution der Metallanalyse.<br />

Dieses leistungsstarke Bogen-Funken-OES-Spektrometer bietet geradezu<br />

revolutionäre Vorteile – zum Beispiel schnelle Messzeiten, niedrige Nachweisgrenzen,<br />

ultimative Flexibilität, kompromisslose Stabilität und überschaubare Kosten. Die<br />

Hybridversion kombiniert PMT- und CCD-Detektoren und erreicht dadurch eine außergewöhnliche<br />

Genauigkeit. Dies prädestiniert sie für Anwendungen in F&E sowie für<br />

die Analyse von Spurenelementen und Edelmetallen. Die reine CCD-Version besticht<br />

durch beeindruckende Geschwindigkeit, Reproduzierbarkeit und Flexibilität. Sie ist<br />

insbesondere für die Prozess- und Qualitätskontrolle das Gerät der Wahl. Überzeugen<br />

Sie sich selbst von der Leistungsfähigkeit des neuen SPECTROLAB.<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


20 K Österreich / Schweiz<br />

Stahlhandel in Österreich<br />

muss weiter kämpfen<br />

von Mag. Norbert Thumfart* )<br />

Die Preisentwicklung der Stahlprodukte in Europa hat im vergangenen<br />

Jahr auch vor dem österreichischen Stahlhandel nicht halt gemacht.<br />

Besonders betroffen davon sind der lagerhaltende Stahlhandel und die<br />

Stahl-Service-Center, die als Bindeglied zwischen Stahlwerken und<br />

Stahlverarbeitern fungieren. Nach neun Monaten eines kontinuierlichen<br />

leichten Preisverfalls hat die Branche der dann rasante Preisverfall von<br />

Oktober bis Dezember 2015 eiskalt erwischt.<br />

Die aktuelle Situation belastet die Branche<br />

gleich von mehreren Seiten: Denn durch<br />

das extreme Überangebot stehen sowohl<br />

die Kosten- wie die Erlösseite unter Druck.<br />

Hinzu kommt, dass durch den ausgeprägten<br />

»<br />

Sinkende Erlöse und tiefere Margen<br />

stehen nicht mehr ausreichend zur<br />

Kostendeckung zur Verfügung.<br />

Preisverfall der letzten drei Monate 2015 ein<br />

Abwertungsbedarf des vorhandenen Lagers<br />

bestand.<br />

Kostensteigerungen können in einem<br />

Umfeld sinkender Ein- und Verkaufspreise<br />

allerdings schwer bis überhaupt nicht an die<br />

Kunden weitergegeben werden. Hier bedarf<br />

es eines Umdenkens in der Branche: Denn<br />

wie man schon in der Grundschule lernt,<br />

sind 20 % von 700 €/t beachtlich mehr als<br />

20 % von 500 €/t – was leider aufgrund des<br />

starken Wettbewerbs von den Marktteilnehmern<br />

sehr oft vergessen wird. Die sinkenden<br />

Erlöse und tiefere Margen/Spannen/<br />

Deckungsbeiträge stehen dann nicht mehr<br />

ausreichend zur Kostendeckung zur Verfügung.<br />

*) Mag. Norbert Thumfart, Vorsitzender des Vorstands<br />

der ARGE SMD und Geschäftsführer der Weyland GmbH<br />

Umbruch in Österreichs Stahldistribution<br />

noch nicht abgeschlossen<br />

Zusätzlich hat der Preisverfall bei den Stahlprodukten<br />

auch zur Zurückhaltung auf der<br />

Kundenseite geführt. Die Losgrößen verringern<br />

sich, die Lagerbestände der Kunden<br />

sinken und die Servicekosten für den Handel<br />

steigen.<br />

Die »giftige« Mischung sinkender Erlöse<br />

und steigender Kosten hinterlässt natürlich<br />

ihre Spuren. Gängige Meinung in der Branche<br />

ist gegenwärtig, dass der Umbruch in<br />

der österreichischen Stahldistribution nach<br />

den Jahren 2012/2013 noch nicht abgeschlossen<br />

ist und weitere Einschnitte auf die<br />

Marktteilnehmer zukommen werden.<br />

Dabei vereinfacht auch die seit April 2016<br />

jüngst eingekehrte, rasante Preisumkehr die<br />

»<br />

Die Bauwirtschaft entwickelt sich<br />

in Österreich 2016 mit einem<br />

prognostizierten Wachstum von<br />

über 3,2 % sehr positiv.<br />

Situation nicht. Denn durch die Preisunsicherheiten<br />

waren die Bestände im lagerhaltenden<br />

Stahlhandel sehr niedrig. Durch<br />

den rasanten Preisanstieg waren deshalb<br />

Deckungskäufe zu höheren Preisen notwendig.<br />

Viele Marktteilnehmer haben kundenseitig<br />

Aufträge in den Büchern, die nicht<br />

gedeckt waren – wodurch sie gezwungen<br />

sind, mit Verlusten nachzudecken.<br />

Positiv verlaufen ist in der jüngsten Vergangenheit<br />

die Einführung der neuen Normen<br />

EN 1090. Nach anfänglich höherem Aufwand<br />

hat deren Einführung letztlich zu einer<br />

Rationalisierung und Effektivitätssteigerung<br />

im gesamten Ablauf von der Be schaffung<br />

über die Einlagerung und Kommissionierung<br />

bis hin zur Auslieferung und Dokumentation<br />

geführt.<br />

»<br />

Stahlbedarf ist nicht selbstverständlich<br />

– Bedarf muss<br />

geweckt und erzeugt werden.<br />

Werkstoff Stahl im Wettbewerb<br />

mit anderen Materialien<br />

Die Bauwirtschaft ist in Österreich 2014 und<br />

2015 mit 2,7 bzw. 3,8 % gewachsen und<br />

auch für 2016 ist der Ausblick mit einem<br />

prognostizierten Wachstum von über 3,2 %<br />

sehr positiv.<br />

Problematisch ist die Entwicklung jedoch<br />

im Hinblick auf die verwendeten Materia lien.<br />

Durch starke Marketing- und PR-Kampagnen<br />

ist es der Beton- und Holzlobby gelungen,<br />

die Marktanteile von Holz und Beton<br />

zulasten von Stahl massiv zu steigern. Beispiele<br />

hierfür sind der mehrgeschossige<br />

Holzbau in Wien oder das Abtragen der letzten<br />

Stahlbrücke in Linz – an deren Stelle nun<br />

eine Betonstahlbrücke über die Donau führt.<br />

Um hier nicht tatenlos zuzusehen haben<br />

sich die Arbeitsgemeinschaft Stahl- und<br />

Metalldistribution (ARGE SMD) und der<br />

österreichische Stahlbauverband zur Initia tive<br />

»Bau mit Stahl« zusammengeschlossen. Dies<br />

kann jedoch nur der Start für eine nationale<br />

Kampagne sein, letztlich muss das Engagement<br />

»Pro Stahl« auf internationaler Ebene<br />

weitergeführt werden. Hier müssen Werke,<br />

Trader, Händler und Verarbeiter gemeinsam<br />

für unser Produkt – für unseren Stahl – auftreten<br />

und gemeinsam die Vorteile präsentieren.<br />

Denn der Stahlbedarf ist nicht selbstverständlich<br />

– Bedarf muss ge weckt und erzeugt<br />

werden. Nur so können wir sicher sein, auch<br />

in Zukunft mit Stahl handeln zu können. Es<br />

wäre schön, wenn hier eine europäische<br />

Bewegung ins Leben gerufen werden könnte<br />

und Stahl wieder positiv besetzt in aller<br />

Munde ist. »We steel believe!«<br />

K<br />

(sm 160603317)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


SCHNELLER UND FLEXIBLER MIT<br />

NEUER SCHNEIDANLAGE<br />

Mittersill (Österreich). Variabilität und Agilität:<br />

dies waren für die Neuschmid Christian GmbH<br />

entscheidende Kriterien bei der Suche nach einer<br />

neuen Schneidanlage. Die MasterCut-Plasmaschneidanlage<br />

von MicroStep erfüllt die Kriterien<br />

zur vollen Zufriedenheit. Die Firma Neuschmid<br />

kann mit der hochmodernen Anlage nun schneller<br />

und flexibler produzieren.<br />

(Bild: MicroStep)<br />

Mit der MasterCut-PrA 6001.20+S500 produziert die Neuschmidt<br />

Christian GmbH flexibler, schneller und effizienter.<br />

Der mittelständische Betrieb nahe Kitzbühel steht<br />

mit seinem umfangreichen Leistungsangebot für<br />

Flexibilität und Qualität. Um CNC-Brennschneiden,<br />

Metallbau, CNC-Frästechnik, Reparaturen,<br />

Schmiedearbeiten, Kraftwerkstechnik, Hydraulik<br />

und Landtechnik kümmert sich das Fachpersonal<br />

am Standort Tag für Tag. »Bei uns ist Vielseitigkeit<br />

gefragt. Wir wollten Plasma, Autogen und auch<br />

Fasen schneiden. Wir haben uns zuerst informiert,<br />

anschließend bei drei Herstellern eine Vorführung<br />

besucht. Da war Micro Step der Beste. Allein der<br />

Rotator gab schon zu 60 bis 70 % den Ausschlag<br />

dafür«, sagt Geschäftsführer Josef Gandler.<br />

Die Firma Neuschmid entschied sich für eine<br />

umfangreich ausgestattete Version der MasterCut<br />

Baureihe – eine MasterCut-PrA 6001.20+S500.<br />

Die CNC-Plasmaschneidanlage mit einer gesamten<br />

Bearbeitungsfläche von 6.000 x 2.500 mm<br />

wird mit einer HiFocus 161i neo mit automatischer<br />

Gaskonsole und Contour-Cut-Speed-Technologie<br />

von Kjellberg betrieben. Um auch höhere<br />

Materialdicken effizient bearbeiten zu können,<br />

wurde die Schneidmaschine mit dem Maschinenschneidbrenner<br />

RHÖNA-FIT zum autogenen<br />

Brennschneiden ausgerüstet. Ein integrierter<br />

Schacht ermöglicht perspektivisch mit allen<br />

Supporten die Rohr- und Profilbearbeitung mit<br />

einem Durchmesser<br />

bis 500 mm. Durch<br />

eine optionale Gitterabdeckung<br />

auf dem<br />

Schacht können Bleche<br />

mit 2.500 mm<br />

Breite geschnitten<br />

werden. Schlackenwannen<br />

erleichtern<br />

zudem den Abtransport<br />

der anfallenden<br />

Schlacke.<br />

Über den hochwertigen<br />

2D-Plasmaschnitt<br />

hi naus bietet<br />

die MasterCut-PrA<br />

auch die Möglichkeit<br />

zur 3D-Bearbeitung<br />

beispielsweise für Fasenschnitte zur Schweißnahtvorbereitung.<br />

Mit dem MasterCut-Rotator können<br />

einfache V- und X-Nähte sowie auch komplexe<br />

Y- oder K-Nähte mit Steg an das Material angebracht<br />

werden. Abhängig von der Geometrie des<br />

eingesetzten Plasmabrenners können Fasen bis zu<br />

50° erzielt werden.<br />

Der Start mit der neuen Schneidanlage verlief<br />

reibungslos, die Umstellung von einer mehr als 25<br />

Jahre alten Autogenschneidanlage wurde ohne<br />

Probleme vollzogen. »Wir müssen noch ein bisschen<br />

lernen, aber das ist normal. Wenn ich vom<br />

Mini Cooper auf eine Rakete umsteige, muss ich<br />

eben erst einmal den Umgang mit der neuen<br />

Maschine lernen«, sagt der Geschäftsführer.<br />

/<br />

www.microstep-europa.de<br />

K<br />

5. Stanztec<br />

Fachmesse für<br />

Stanztechnik<br />

Konstruktionselemente<br />

Werkzeugsysteme<br />

Produktionseinrichtungen<br />

Materialfluss-Peripherie<br />

Stanzteile<br />

und Baugruppen<br />

(sm 160603600)<br />

FÖRDERTECHNIK FÜR NEUE<br />

VERZINKER IN DER TÜRKEI<br />

Linz /Ankara. Anfang April beginnt der Bau der<br />

neuen Verzinkerei »Mizrak Metal« in Ankara mit<br />

über 6.000 m 2 Hallenfläche. Ingenia, Linzer Spezialist<br />

für den Bau von Feuerverzinkereien bzw.<br />

Sonderanlagen, konnte sich die Lieferung wichtiger<br />

Komponenten aus der Krantechnik bzw. Materiallogistik<br />

sichern. Die neue Anlage soll im Oktober<br />

fertig sein und im November in Betrieb gehen.<br />

»Zu Beginn werden bei ›Mizrak Metal‹ rd.<br />

40.000 t Stückgut und Kleinteile pro Jahr verzinkt,<br />

in fünf Jahren sollen es dann 80.000 sein«, fasst<br />

Philipp Roth, Sales-Director von Ingenia, den Plan<br />

von Faruk Tugcu, Auftraggeber und Eigentümer<br />

des türkischen Bauträgers »Tugcular« in aller Kürze<br />

zusammen. Mit über 6.000 m 2 Hallenfläche<br />

zählt »Mizrak Metal« zu den größeren Verzinkereien<br />

in der Türkei.<br />

www.ingenia.at<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160603538)<br />

21. – 23.<br />

JUNI 2016<br />

PFORZHEIM<br />

www.stanztec-messe.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


22 K Österreich / Schweiz<br />

Internationale Wachstumsstrategie<br />

konsequent verfolgt<br />

voestalpine-Direktreduktionsanlage startet in Texas<br />

Linz. Die voestalpine-Gruppe hat im Rahmen ihrer Konzernstrategie 2020<br />

neben Asien auch Nordamerika besonders in den Wachstumsfokus<br />

genommen. Der Konzern ist dort mit allen vier Divisionen und rd. 2.900<br />

Mitarbeitern, an 64 Standorten und 28 Gesellschaften in Kanada<br />

(10 Standorte), Mexiko (8) und den USA (46) vertreten.<br />

Die Errichtung der Direktreduktionsanlage<br />

in Corpus Christi, Texas, ist die bisher<br />

größte Auslandsinvestition des Konzerns<br />

bzw. eines österreichischen Unternehmens<br />

in den USA, wie voestalpine-Chef Dr. Wolfgang<br />

Eder Ende April auf einer Pressekonferenz<br />

in Wien betonte. Die ebenfalls anwesende<br />

US-Botschafterin Alexa Wesner lobte<br />

das Werk als Vorzeigeunternehmen. Tatsächlich<br />

machen der Einsatz von Erdgas<br />

anstelle von Kohle sowie modernsten Technologien<br />

im Bereich der Staubvermeidung<br />

und Wasseraufbereitung die Anlage bereits<br />

heute zur Umweltbenchmark – auch über<br />

den NAFTA-Raum hinaus.<br />

Die letzte Phase der Anlagenmontage einschließlich<br />

Implementierung von Prozessund<br />

Leittechnik wurde zu diesem Zeitpunkt<br />

(Ende April) bereits von Testläufen ausgewählter<br />

Einzel- bzw. Teilanlagen begleitet.<br />

Die Anlage soll weitgehend planmäßig im<br />

Verlauf des Sommers 2016 in Betrieb gehen.<br />

Das neue Werk wird dann ab dem kommenden<br />

Geschäftsjahr jährlich 2 Mill. t an vergleichsweise<br />

kostengünstigem, aber hochqualitativem<br />

HBI (Hot Briquetted Iron –<br />

»Eisenschwamm«) als anspruchsvolles Vormaterial<br />

für die Stahlproduktion herstellen.<br />

Schon im letzten Geschäftsjahr hat die<br />

Unternehmensgruppe in dieser Region ein<br />

Umsatzvolumen von rd. 1 Mrd. € erwirtschaftet.<br />

Wolfgang Eder strebt bis 2020 eine<br />

Verdreifachung des Umsatzes an. »Die Di -<br />

rektreduktionsanlage in Corpus Christi wird<br />

als weltweit größte und modernste ihrer Art<br />

einen wesentlichen Beitrag zu diesem Umsatzanstieg<br />

der voestalpine in Nordamerika<br />

leisten«, versprach der Vorstandsvorsitzende<br />

der voestalpine AG. Durch die bereits erfolgte<br />

Fixierung mehrerer langfristiger Lieferverträge<br />

mit renommierten Kunden im NAFTA-<br />

Raum und Europa – jüngst mit dem mexikanischen<br />

Stahlproduzenten TYASA – sowie<br />

Blick auf die HBI-Anlage in Corpus Christi<br />

im Bau<br />

(Foto: voestalpine)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Österreich / Schweiz K 23<br />

dem voestalpine-Eigenbedarf von 800.000 t<br />

HBI jährlich sind insgesamt bereits über<br />

80 % des Produktionsvolumens schon vor<br />

Inbetriebnahme der Anlage vergeben.<br />

Hohe lokale Wertschöpfung<br />

Bau und Konstruktion des Herzstücks der<br />

neuen Anlage, des 137 m hohen Reduktionsturms,<br />

sind abgeschlossen. Mit der finalen<br />

Montage von Elektrik, Rohrleitungen und<br />

Fördertechnik und nach einem schrittweisen<br />

Ausbau der Testläufe bis zur Gesamtanlage<br />

soll in diesem Sommer der Hochlauf des neuen<br />

Werkes erfolgen. Der Kai des werkseigenen<br />

Hafens ist betriebsbereit. Ende April<br />

konnte dort das erste Frachtschiff mit<br />

120.000 t Erzpellets aus Brasilien anlegen.<br />

Die voestalpine werde am neuen Standort<br />

in den kommenden zehn Jahren für<br />

eine regionale Wertschöpfung von bis zu<br />

600 Mill. USD sorgen und 150 langfristige<br />

Arbeitsplätze schaffen, versprach Eder. Die<br />

zukünftige Stammbelegschaft ist bereits<br />

nahezu komplett.<br />

voestalpine im NAFTA-Raum<br />

Bereits 9 % des Konzernumsatzes von insgesamt<br />

11,2 Mrd. € erwirtschaftete die<br />

»<br />

Das nordamerikanische Werk wird maßgeblich<br />

zur Absicherung der beiden österreichischen<br />

Stahlstandorte in Linz und Donawitz beitragen.<br />

Wolfgang Eder<br />

voestalpine mit rd. 3.000 Mitarbeitern an 64<br />

Standorten im Geschäftsjahr 2014 / 15 in<br />

den NAFTA-Ländern Kanada, USA und Me -<br />

xiko. Alleine in den USA wurde mit 2.400<br />

Mitarbeitern ein Umsatz von 810 Mill. €<br />

erzielt. Wichtigste Wachstumsbranchen auf<br />

diesem Markt stellen die Automobilindustrie<br />

und der Eisenbahninfrastruktursektor dar.<br />

Die größte Einzelgesellschaft des Konzerns<br />

in den USA ist die voestalpine Nortrak, die<br />

mit rd. 1.000 Mitarbeitern sowie sieben Produktionsstandorten<br />

Markt- und Technologieführer<br />

im Bereich der Weichentechnik in<br />

Nordamerika ist. Stark vertreten<br />

ist die Unternehmensgruppe<br />

voestalpine<br />

zudem in den Bereichen<br />

Edelstahl, Öl / Gas und Luftfahrt.<br />

Im Übrigen stehen<br />

aktuell rd. 13 % der voestalpine-Aktien<br />

im Eigentum<br />

nordamerikanischer Investoren. Videos zur<br />

HBI- Anlage und deren Bau sind auf der<br />

Website des Konzerns zu finden.<br />

/<br />

www.voestalpine.com<br />

K<br />

(sm 160603512)<br />

Anarbeitung in Perfektion.<br />

www.universal-stahl.com<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH<br />

Hauptsitz Neuss<br />

Duisburger Straße 26, 41460 Neuss<br />

Tel.: +49 2131 185-0<br />

Fax: +49 2131 185-444<br />

info@universal-stahl.com<br />

Hannover Tel.: +49 511 21996-0<br />

Nürnberg Tel.: +49 911 37751-0<br />

Stuttgart Tel.: +49 711 34215-0<br />

Zwickau Tel.: +49 375 35380-0


24 K Österreich / Schweiz<br />

Schnelle Ein- und Auslagerung<br />

Blechlager mit optimaler Raumnutzung und variabler Beladehöhe<br />

Achern/St. Georgen bei Grieskirchen. Beim Bau seiner Sonderfahrzeuge<br />

und Container setzt die österreichische Gföllner Fahrzeugbau und<br />

Containertechnik GmbH auf eine automatisierte Fertigung im Drei-Schicht-<br />

Betrieb. Dabei übernimmt ein Kasto-Blechlager vom Typ Uniline 3.0 sowohl<br />

die effiziente und schnelle Ein- und Auslagerung als auch die zuverlässige<br />

Versorgung zweier Laserschneidmaschinen.<br />

Lkw-Aufbauten, Anhänger, Sattelauflieger<br />

oder die Montage von Ladebordwänden:<br />

Die Gföllner Fahrzeugbau und Containertechnik<br />

GmbH mit Sitz im österreichischen<br />

St. Georgen bei Grieskirchen hat eine<br />

Lösung für nahezu jede Transportanforderung.<br />

Aus dem erfolgreichen Sonderfahrzeugbau<br />

hat sich ab den 1980er-Jahren der<br />

Spezialbereich Containerbau entwickelt, der<br />

schon mehr als 15.000 Einheiten für den<br />

weltweiten Einsatz produziert hat. Großund<br />

maxiformatige Bleche aus Stahl und<br />

anderen Materialien bilden die Basis für die<br />

einzelnen Container- und Fahrzeugteile.<br />

Laserschneidmaschinen erledigen den richtigen<br />

Zuschnitt. Anschließend werden die<br />

Teile bis zur Weiterverarbeitung zwischengelagert.<br />

Neuer Standort für mehr<br />

Kapazitäten<br />

Der bisherige Fertigungsstandort stieß an<br />

die Grenzen seiner Kapazität und Gföllner<br />

entschied sich daher für einen Umzug.<br />

Dabei sollte die Blechbearbeitung mit dem<br />

angeschlossenen Lagersystem am neuen<br />

Standort komplett neu aufgebaut werden.<br />

Ziel war, die Fertigungsleistung deutlich zu<br />

steigern. Die Laserbearbeitung sollte im<br />

Drei-Schicht-Betrieb arbeiten, mit einer<br />

mannlosen Nachtschicht. Als Partner für dieses<br />

Projekt entschied sich Gföllner für die<br />

Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG.<br />

Kasto installierte für den Fahrzeug- und<br />

Containerbauer ein doppelseitiges Längslager<br />

vom Typ Uniline 3.0. Diese automatischen<br />

Lagersysteme sind für die effiziente,<br />

einfach tiefe Lagerung von unterschiedlichen<br />

Blechformaten konstruiert. In diesem<br />

Fall verfügt die eine Seite über nutzbare<br />

Abmessungen von 3.000 mm x 1.500 mm,<br />

die zweite von 4.000 mm x 2.000 mm.<br />

Damit kann Gföllner sowohl Bleche im<br />

Großformat GF als auch im Maxiformat XF<br />

auf Systempaletten lagern. Die maximale<br />

Nutzlast pro Palette beträgt 3 t. Bis zu 846<br />

Lagerplätze stehen dem Unternehmen je<br />

nach der Beladehöhe zur Verfügung Diese<br />

lässt sich bei den Uniline-Lagern flexibel variieren,<br />

sodass das Lager den vorhandenen<br />

Raum optimal ausnutzt.<br />

Kurze Zugriffszeiten und<br />

hoher Lagerdurchsatz<br />

Über eine kombinierte Ein- und Auslagerstation<br />

gelangen die angelieferten Blechpakete<br />

im GF- und XF-Format in das Lager. Die Einund<br />

Auslagerung übernimmt ein zwischen<br />

den beiden Regalreihen angeordnetes Re -<br />

galbediengerät (RBG). Dieses ist mit einer<br />

Kombitraverse ausgestattet, es kann sowohl<br />

GF- als auch XF-Paletten handhaben. Mit<br />

einer Vorfahrgeschwindigkeit von bis zu<br />

100 m/min und einem maximalen Hub von<br />

24 m/min ist es zudem äußerst dynamisch.<br />

Dies sorgt für kurze Zugriffszeiten und einen<br />

« KONTAKT<br />

Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 14<br />

77855 Achern-Gamshurst<br />

Tel. +49 7841 61-0<br />

www.kasto.com<br />

Die Beladehöhe des UNILINE-Lagers lässt sich<br />

variieren. Damit nutzt es den vorhandenen<br />

Raum optimal aus.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Österreich / Schweiz K 25<br />

Die vorbearbeiteten Blechteile werden<br />

zunächst zwischengelagert.<br />

hohen Lagerdurchsatz. An das Lager angebunden<br />

sind zwei vollautomatische Flachbettlasermaschinen:<br />

je eine für Bleche im<br />

Großformat bzw. im Maxiformat. Die Ma -<br />

schinen werden von je einem vollautomatischen<br />

Doppelwagen be- und entladen. Die<br />

bearbeiteten Blechteile gelangen zunächst<br />

wieder in das Lager, bis sie nach dem »Warezum-Mann«-Prinzip<br />

für die weitere Verarbeitung<br />

einzeln ausgelagert werden. Die<br />

geschieht je nach Größe der Teile über die<br />

Ein- und Auslagerstation oder über eine<br />

weitere Station im GF-Format, die die ge -<br />

schnittenen Bleche auf zwei Arbeitsplätzen<br />

zur Verfügung stellt. Für die Lagerverwaltung<br />

wurde die Software Kastolvr installiert.<br />

Sie sorgt dafür, dass sämtliche Prozesse in<br />

(Fotos: KASTO)<br />

der Blechlagerung und -verarbeitung schnell<br />

und effizient sowie materialschonend ablaufen.<br />

Auch eine chargentreue Fertigung wird<br />

durch die Nachverfolgbarkeit aller Teile im<br />

System möglich. KASTOlvr optimiert zudem<br />

die Fahrwege des Regalbediengeräts und<br />

kümmert sich um eine gleichmäßige Auslastung<br />

der beiden Lasermaschinen.<br />

K<br />

(sm 160603179)<br />

Pilgerstraße 27<br />

45473 Mülheim an der Ruhr<br />

Telefon (+49) (208) 993838<br />

Telefax (+49) (208) 589030<br />

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STAINLESS STEEL LONG PRODUCTS


26 K Branchenbericht<br />

Stimmung bei den<br />

Stahlverarbeitern hebt sich<br />

Zulieferer kritisieren Folgen der Energiewende<br />

Düsseldorf (kv). Die Zulieferbranche Stahl- und Metallverarbeitung<br />

kommt nur mit kleinen Schritten voran. Ein ab April verbessertes<br />

Geschäftsklima lässt bei der Mehrzahl der Unternehmen aber für 2016<br />

einen »verhaltenen Optimismus« zu. Das vergangene Jahr blieb mit einem<br />

Produktionswachstum von 0,5 % klar hinter den Erwartungen zurück.<br />

Die Stimmung in der ganz überwiegend<br />

mittelständischen Branche hat sich seit Jahresbeginn<br />

etwas gebessert. Berichtete der<br />

WSM Wirtschaftsverband Stahl-und Metallverarbeitung<br />

in Düsseldorf zunächst, »die<br />

Stimmung hat sich zum Start in das Jahr<br />

merklich abgekühlt«, so sind jetzt moderate<br />

positive Töne zu hören. WSM-Hauptgeschäftsführer<br />

Christian Vietmeyer geht von<br />

einem Produktionswachstum von 1 % aus:<br />

»Die Unternehmen<br />

sind mit gestiegener<br />

Zuversicht ins zweite<br />

Quartal des Jahres<br />

2016 gestartet.«<br />

Sowohl die Beurteilung<br />

der aktuellen<br />

Geschäftslage als<br />

auch die Zukunftserwartungen<br />

legten im April zu. »Der erneut<br />

deutlich verbesserte Geschäftsausblick lässt<br />

das Klima um 4,5 Saldenpunkte ansteigen,<br />

eine in dem Ausmaß seltene Verbesserung,<br />

die zuletzt im Januar 2015 mit + 4,6 Punkten<br />

vergleichbar war«, ergänzt Holger Ade,<br />

im Verband für Volks- und Betriebswirtschaft<br />

zuständig. Das seien positive Signale,<br />

die durch einen Produktionsanstieg von<br />

2,4 % in den ersten zwei Monaten bestätigt<br />

würden.<br />

Im Maschinenbau fehlt<br />

der Schwung<br />

Auch deshalb falle der Ausblick auf das<br />

Gesamtjahr angesichts der Erwartungen der<br />

wichtigsten Kunden der Branche »verhalten<br />

optimistisch« aus. »Die Pkw-Nachfrage bleibt<br />

»<br />

Die Unternehmen sind mit<br />

gestiegener Zuversicht ins zweite<br />

Quartal des Jahres 2016 gestartet.<br />

Christian Vietmeyer, Hauptgeschäftsführer<br />

des WSM – Wirtschaftsverband Stahl- und<br />

Metallverarbeitung<br />

global trotz Schwächen auf einigen Märkten<br />

intakt, jedenfalls deuten dies die aktuellen<br />

Zulassungszahlen und die Erwartungen für<br />

die Branche an«, erwartet Vietmeyer. Auch<br />

die endverbrauchernahen Produzenten würden<br />

angesichts des kräftigen Konsums und<br />

weiterhin niedriger Zinsen und Inflation optimistisch<br />

in das Jahr 2016 blicken. Dagegen<br />

komme die Nachfrage anderer wichtiger<br />

Kundenbranchen wie des Maschinen- und<br />

Anlagenbaus wohl<br />

noch nicht nennenswert<br />

in Schwung.<br />

Der Investitionsstau<br />

löst sich allenfalls<br />

sehr langsam auf. Im<br />

Einzelnen, so erläutert<br />

Ade, geht etwa<br />

40 % der Produktion<br />

in die Autoindustrie, die in Deutschland<br />

ein Absatzplus von 1 % erwartet und in den<br />

eigenen Werken der deutschen Hersteller im<br />

Ausland von 3 %. Weltweit soll die Autoproduktion<br />

nach Schätzungen der Marktforscher<br />

um 2 % wachsen. Der Maschinenbau,<br />

der rd. 20 % der WSM-Produkte abnimmt,<br />

rechnet für 2016 mit Stagnation der Produktion.<br />

Der Rest von rd. 40 % entfällt vor allem<br />

auf die Elektroindustrie und den Bau.<br />

Das direkte Auslandsgeschäft macht in<br />

der Stahl- und Metallverarbeitung etwa ein<br />

Drittel des Gesamtumsatzes aus, wobei<br />

58 % der Exporte an Länder der Euro-Zone<br />

gehen. Mit knapp 8 % Exportanteil sind die<br />

USA der wichtigste Markt außerhalb Europas.<br />

Im Schlussquartal 2015 lagen die Auslandslieferungen<br />

um 4 % unter dem hohen<br />

Vorjahreswert. Auf Jahressicht sind jedoch<br />

0,9 % mehr Exporte getätigt worden als<br />

2014. Die Auftragseingänge aus dem Ausland<br />

haben sich in dem Zeitraum allerdings<br />

um 3,2 % abgeschwächt. Das sei zwar<br />

einem Basiseffekt geschuldet, da im Vorjahr<br />

Großaufträge das Bild verzerrt hätten,<br />

gleichwohl sei aber auch die Entwicklung im<br />

Jahresverlauf nicht erfreulich. Die Wachstumsschwäche<br />

der Schwellenländer mache<br />

sich bemerkbar. Um mehr als 1 % Wachstum<br />

zu erzielen, müsse es der Branche gelingen,<br />

eigene »Innovationen in die Kundenprodukte<br />

einzubringen, die dort für echte<br />

Mehrwerte sorgen, etwa über die Trendthemen<br />

Leichtbau und Effizienz«. Dann könnte<br />

auch das Auslandsgeschäft nochmals in der<br />

Größenordnung 1 % zulegen. Insbesondere<br />

der Leichtbau in der Autoindustrie sei ein<br />

sehr aktuelles Thema.<br />

Das Jahr 2015 war nach Darstellung des<br />

WSM geprägt von hohem Kostendruck und<br />

zunehmend schwierigeren Verhandlungen<br />

entlang der Lieferkette. Ade: »Zudem haben<br />

negative Berichte über die konjunkturellen<br />

Aussichten in China, die Abgasmanipulationen<br />

bei VW sowie die gestiegene Bedrohung<br />

durch terroristische Aktivitäten sicherlich<br />

mindestens zeitweise zu Verunsicherungen<br />

geführt. Gleichwohl haben die mittelständischen,<br />

überwiegend familiär geführten<br />

Unternehmen der Stahl- und Metallverarbeitung<br />

die Herausforderungen des<br />

zurückliegenden Jahres gemeistert und sich<br />

im Weltmarkt erneut behauptet.« Die Produktion<br />

ist um 0,5 % gewachsen. Erwartet<br />

hatte der Verband ein Plus von 3 %. Das<br />

Konjunkturbild der Vorjahre habe sich<br />

erneut wiederholt, einem positiven ersten<br />

Halbjahr folgte ein schwächeres zweites<br />

Semester. In jedem Quartal des Jahres 2015<br />

lag die Produktion um 0,5 % über dem Vorjahresquartal.<br />

Der Umsatz stagnierte bei 79,9 (79,8)<br />

Mrd. €. Davon entfielen 35,0 (35,1) Mrd. €<br />

auf Vorprodukte (zum Beispiel Kaltband,<br />

gezogenener Draht, Blech- und Schmiedeteile),<br />

25,1 (25,4) Mrd. € auf Endprodukte<br />

(Schrauben, Federn, Tore und Gartengeräte)<br />

und 19,8 (19,3) Mrd. € auf Dienstleistungen<br />

(Wärmebehandlung von Stahl- und Aluminiumteilen,<br />

mechanische Bearbeitung). Die<br />

Zahl der Beschäftigten lag Ende 2015 bei<br />

über 351.300 Mitarbeitern in den Betrieben<br />

mit mehr als 50 Beschäftigten und damit<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Branchenbericht K 27<br />

0,3 % höher als ein Jahr zuvor. Zur Struktur<br />

der Branche: Von den rd. 5.200 Unternehmen<br />

haben 79 % weniger als 100 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, 19 % haben 100<br />

bis 500 und 2 % mehr als 500.<br />

ArGeZ mit 222 Mrd. € Umsatz<br />

Die gesamte Zulieferindustrie, die in der Ar -<br />

beitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ)<br />

ihre gemeinsamen Interessen vertritt, hat<br />

mit ihren sechs Branchen 2015 den Umsatz<br />

um 2 % auf 222 Mrd. € steigern können.<br />

Für 2016 zeigt sich ein tendenziell vielleicht<br />

etwas matteres Konjunkturbild als bei den<br />

WSM-Unternehmen. Vietmeyer, der zurzeit<br />

Sprecher der ArGeZ<br />

ist, in der die WSM-<br />

Unternehmen mit<br />

einem Umsatzanteil<br />

von 36 % ein wichtiger<br />

Faktor sind,<br />

rechnet zwar »für<br />

die deutsche Zu -<br />

lieferindustrie mit<br />

einer Fortsetzung des leichten Wachstums<br />

in Höhe von 1 % im Jahr 2016«. Er schränkt<br />

indessen ein: »Das Geschäftsklima hat sich<br />

zwar nicht weiter abgeschwächt. Dennoch<br />

bleibt insbesondere beim Blick auf den weiteren<br />

Jahresverlauf eine skeptische Grundstimmung.<br />

Im Gegensatz zum verarbeitenden<br />

Gewerbe insgesamt sind die mittelfristigen<br />

Zukunftserwartungen der Zulieferer<br />

nicht optimistischer geworden. Stagnationssignale<br />

aus dem Maschinen- und Anlagenbau<br />

sowie reduzierte Exportperspektiven<br />

tragen dazu bei, mit eher verhaltener Erwartung<br />

auf den weiteren Jahresverlauf zu blicken.<br />

Gerade aus wichtigen rohstoffnahen<br />

Branchen des Maschinen- und Anlagenbaus<br />

sind positive Konjunktursignale unverändert<br />

Mangelware.«<br />

Zudem schwebe über allem die Frage,<br />

inwieweit die Schwächesignale aus Asien<br />

durch andere Regionen überhaupt ausgeglichen<br />

werden könnten. »Global sehen die<br />

Zulieferer Risiken aus den konjunkturellen<br />

Abkühlungen in Asien bzw. den anhaltenden<br />

Schwächen in den BRIC-Staaten.« In -<br />

dien und Brasilien erfüllten die einstigen<br />

Erwartungen nicht. Ein besonderes Problem<br />

sei Russland. »Die Sanktionen sind politisch<br />

gerechtfertigt, können aber kein Dauerzustand<br />

sein. Hier sollte auf Lösungen hingearbeitet<br />

werden«, fordert Vietmeyer.<br />

TTIP ist »in hohem Maße<br />

erwünscht«<br />

Im Auftritt des amerikanischen Präsidenten<br />

Barack Obama auf der Hannover Messe<br />

sehen die deutschen Zulieferer nach Vietmeyers<br />

Worten »ein starkes Signal und ein<br />

Bekenntnis für die Industrie und die industriellen<br />

Wertschöpfungsketten in den USA<br />

und Deutschland.« Der nordamerikanische<br />

Markt werde attraktiver für die deutsche<br />

Zulieferindustrie, die Entwicklung der Exporte<br />

in die USA könne als gut bezeichnet werden.<br />

Insbesondere könnten von diesem<br />

Markt positive Impulse für die Zulieferer<br />

ausgehen. Der erfolgreiche Abschluss der<br />

»<br />

Bei den häufig relativ kleinen Gewinnmargen in der<br />

Zuliefer industrie frisst die Energiekostenbelastung die<br />

Rentabilität auf.<br />

Christian Vietmeyer, auch Sprecher der ArGeZ. Arbeitsgemeinschaft<br />

Zulieferindustrie<br />

Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />

In der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />

(ArGeZ) haben sich die Verbände der Branchen<br />

Gießerei-Industrie, Kunststoffverarbeitung, Stahlund<br />

Metallverarbeitung, NE-Metall-Industrie,<br />

Kautschukindustrie sowie technische Textilien<br />

zusammengeschlossenen. Die 1993 gegründete<br />

Interessengemeinschaft vertritt etwa 9.000 Zu -<br />

lieferer, die mit rd. 1 Mill. Beschäftigten einen<br />

TTIP-Verhandlungen werde von der Zulieferindustrie<br />

in hohem Maße gewünscht. Gerade<br />

bei Zulieferteilen, z. B. für die Automobilindustrie,<br />

zeigten sich die praktischen Vorteile<br />

von TTIP. Wenn deutsche Unternehmen<br />

in den USA auf erneute aufwendige Zulassungsverfahren<br />

verzichten könnten, steige<br />

ihre Wettbewerbsfähigkeit: »Unterm Strich<br />

sehen wir uns als Gewinner eines offeneren<br />

transatlantischen Marktes. TTIP wird so zur<br />

Schaffung von Arbeit und Beschäftigung<br />

beitragen, ohne dass erhöhte Risiken für<br />

Mensch und Umwelt entstehen.«<br />

Besonders verunsichert seien »die Entscheider<br />

vieler Branchen« weiterhin durch<br />

die Energiewende. Fehlende Planbarkeit der<br />

zu erwartenden Kosten erschwerten es<br />

jedenfalls immer mehr, Investitionsentscheidungen<br />

zugunsten des Standorts Deutschland<br />

zu treffen, so Vietmeyer. In Deutschland<br />

leiden seinen Worten zufolge viele<br />

Zulieferer zunehmend unter den steigenden<br />

Energiepreisen, die im Vergleich zu fast allen<br />

anderen europäischen Ländern und zu den<br />

USA sowie Asien mit Abstand die höchsten<br />

seien. Insbesondere die EEG-Umlage drücke<br />

den Strompreis hoch. »Die meisten Zulieferer<br />

zahlen diese vollumfänglich und sind<br />

nicht entlastet. Überdies sind die Netzentgelte<br />

für viele erneut gestiegen, durchschnittlich<br />

um 10 % von 2015 nach 2016.<br />

Eine Weitergabe im Markt ist indes nicht<br />

möglich. Bei den häufig relativ kleinen<br />

Gewinnmargen in der Zulieferindustrie frisst<br />

die Energiekostenbelastung die Rentabilität<br />

auf«, beklagt der ArGeZ-Sprecher.<br />

Ein nationales Risiko für die Zulieferer<br />

könnte sich aus der diskutierten Anhebung<br />

des ausländischen Wertschöpfungsanteils<br />

bei Exportgütern, die durch staatliche Hermes-Bürgschaften<br />

abgesichert werden, er -<br />

geben. Zum Beispiel die Anlagenbauer forderten,<br />

dass in Zukunft bis zu 75 % des<br />

exportierten Produkts nicht mehr aus<br />

Deutschland stammen dürften. Bislang<br />

muss mehr als die Hälfte des Exportprodukts<br />

aus Deutschland kommen, damit der Staat<br />

und damit der Steuerzahler die Haftung für<br />

den Ausfall des Kaufpreises übernimmt.<br />

Sollte die Erhöhung des ausländischen Wertschöpfungsanteils<br />

kommen, könnten sich<br />

Abnehmer häufiger gegen deutsche Zulieferer<br />

entscheiden, befürchtet der ArGeZ-<br />

Sprecher.<br />

Bei Industrie 4.0<br />

»Politik und Staat gefordert«<br />

Die ArGeZ äußert sich auch zum Thema<br />

Industrie 4.0, das nach Meinung einiger<br />

Marktbeobachter vom industriellen Mittel-<br />

Umsatz von 222 Mrd. € erwirtschaften. Sie hat die<br />

Aufgabe, die Belange der zumeist mittelständischen<br />

Zulieferfirmen in der Öffentlichkeit und<br />

Politik deutlich zu machen. Die ArGeZ setzt sich<br />

zudem für faire Geschäftsbeziehungen und ein<br />

ausgewogenes Verhältnis zwischen Zulieferern<br />

und Kunden ein.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


28 K Branchenbericht<br />

stand nur zögerlich bearbeitet wird. Vietmeyer:<br />

»Die Hersteller von Teilen und Komponenten<br />

für Maschinen, Anlagen, Automobilen<br />

und anderen Wirtschaftsgütern<br />

verfolgen derzeit sehr aufmerksam die Möglichkeiten,<br />

die sich mit dem Begriff Industrie<br />

4.0 in Verbindung bringen lassen. Für<br />

die eigene Fertigung wird damit gerechnet,<br />

dass durch intelligentere Maschinen verbesserte<br />

Produkte, aber auch effizientere Herstellungsverfahren<br />

möglich werden. Zum<br />

Beispiel durch bessere Auslastungskonzepte,<br />

weil frühzeitig Daten aus den jeweiligen<br />

vorgelagerten Wertschöpfungsstufen zur<br />

Verfügung stehen. Dieser Austausch wird<br />

jedoch bei den meisten Zulieferunternehmen<br />

nur schrittweise und somit als Evolution<br />

erfolgen.« Industrie 4.0 sei für die Zu -<br />

lieferindustrie das »Zusammenspiel der<br />

Beherrschung der Marktveränderung, der<br />

Mensch- Maschinenkommunikation für die<br />

Verbesserung der Produktionseffizenz und<br />

der intelligente Einsatz neuer Produktionsmethoden.«<br />

Für all das seien aber Voraussetzungen<br />

sicher zu stellen, wie Breitbandverfügbarkeit<br />

mit den entsprechenden<br />

Übertragungsraten, ein Konzept zur Datensicherheit<br />

und die konsequente Nachwuchsförderung<br />

für diese Techniken. Vietmeyer:<br />

»Hier sind die Politik und die Industrie gleichermaßen<br />

gefordert.«<br />

K<br />

(sm 160603571)<br />

AUTOMATISCHE KLEINTEILE-<br />

LAGER: LIEFERANTEN-<br />

ZUFRIEDENHEIT AUSGEWERTET<br />

München. Zum ersten Mal hat GMP München,<br />

Gesellschaft für Marketing und Public Relations,<br />

die Lieferantenzufriedenheitsstudie für den Be -<br />

reich automatische Kleinteilelager (Mini-Regalbediengeräte<br />

und Shuttlesysteme) in Deutschland<br />

durchgeführt. Investoren dienen die Ergebnisse als<br />

Orientierungshilfe bei der Suche nach zuverlässigen<br />

Lieferanten aus diesem Marktsegment. Die<br />

Studie wurde im zweiten Quartal dieses Jahres mit<br />

213 Teilnehmern abgeschlossen und kann als PDF<br />

(Berichtsband und Tabellenteil) bezogen werden.<br />

Nach dem Motto: »Aus der Praxis, für die Praxis«<br />

haben Kunden aus Branchen mit lager affinen<br />

Gütern die Hersteller von automatischen Kleinteilelagern<br />

(AKL), deren Produkte und Leistungen<br />

bewertet. Für Unternehmen, die in AKL investieren<br />

wollen, erstellt die GMP Anbieterprofile und Rankings.<br />

Studienportrait, Frageboge und Bestellformular<br />

stehen auf der GMP-Website bereit.<br />

www.gmp-muenchen.de<br />

K<br />

/<br />

Rohstahlproduktion<br />

im April 2016<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160603590)<br />

Düsseldorf. Die Stahlerzeugung in Deutschland<br />

bleibt vorerst im Rückwärtsgang. Im April<br />

ist die Rohstahlproduktion um 1,5 % auf<br />

3,6 Mill. t und damit das sechste Mal in Folge<br />

im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen.<br />

Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen<br />

auf dem europäischen Stahlmarkt<br />

hat sich im ersten Quartal vor allem die<br />

Erzeugung warmgewalzter Stahlerzeugnisse<br />

deutlich verringert (– 6 %). Auch die Rohstahlerzeugung<br />

ist im bisherigen Jahresverlauf<br />

bislang spürbar rückläufig.<br />

(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />

K<br />

HOESCH HOHENLIMBURG BEIM<br />

BEDEUTENDEN »DEUTSCHEN<br />

INNOVATIONSPREIS«<br />

Essen. Nahezu grenzenlose Geschäftsprozesse<br />

gibt es beim Mittelbandspezialisten von thyssenkrupp,<br />

der Hoesch Hohenlimburg GmbH. Beim<br />

Warmwalzwerk ist die prozessuale und digitale<br />

Vernetzung in der Produktion bereits Realität. So<br />

legt beispielweise der Kunde selbst fest, wann<br />

sein Mittelband in Hohenlimburg gefertigt wird.<br />

Gleichzeitig steuert der Bandstahl-Hersteller<br />

direkt die Belegung der Stranggießanlage beim<br />

Vormateriallieferanten in Duisburg. Für diesen<br />

Ansatz erreichte Hoesch Hohenlimburg das Finale<br />

beim »Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft«<br />

in der Kategorie »Industrie 4.0« und<br />

wurde im Rahmen der offiziellen Verleihungsveranstaltung<br />

als Finalist geehrt. »Unsere kundenorientierte<br />

Lösung zeigt, wie mit Hilfe neuer Technologien<br />

Geschäftsprozesse über die eigenen<br />

Unternehmensgrenzen hinaus weiter entwickelt<br />

und optimiert werden können«, betont Norman<br />

Baltrusch, Mitglied der Geschäftsführung von<br />

Hoesch Hohenlimburg. »Dass wir mit diesen Verbesserungen<br />

im Finale dieses renommierten Wettbewerbs<br />

vertreten waren, ist ein zusätzlicher<br />

Ansporn für uns.«<br />

Ziel von thyssenkrupp ist es, ein digitales Unternehmen<br />

zu werden. Dafür ist Hoesch Hohenlimburg<br />

schon jetzt ein gutes Beispiel im Konzern.<br />

Hier werden kaufmännische, administrative und<br />

technische Daten aus unterschiedlichen Bereichen<br />

ausgetauscht und miteinander verknüpft. Damit<br />

kann seitens Hohenlimburg exakt festgelegt werden,<br />

wann welche Bramme mit welcher Spezifikation<br />

erschmolzen wird. Dadurch können Kunden,<br />

die im Wesentlichen aus der Automobil- und<br />

Kaltwalzindustrie kommen, ihre Aufträge flexibel<br />

terminieren und auch kurz vor dem Walzprozess<br />

noch Änderungen bei der Terminierung oder den<br />

Materialeigenschaften vornehmen. Dies gilt auch<br />

bei kurzfristigen Modifikationen bei kleinem<br />

Bestellumfang. »Wir nutzen diesen Ansatz, weil<br />

wir zielgerichtet in unserem Geschäft wachsen<br />

wollen«, betont Ulrich Schneppe, Leiter IT bei<br />

Hoesch Hohenlimburg. »Durch die horizontale<br />

und vertikale Integration – zwei Hauptelemente<br />

von Industrie 4.0 – wird damit die Kundenbindung<br />

verbessert.«<br />

Das waren Gründe genug für die Jury beim<br />

»35. Deutschen Innovationspreis«, den Stahlverarbeiter<br />

unter die Finalisten in der Kategorie<br />

Industrie 4.0 zu wählen. Den ersten Platz und<br />

damit Sieger in dieser Kategorie wurde die Trumpf<br />

GmbH.<br />

www.thyssenkrupp-steel.com K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160603506)<br />

ENERGIEWIRTSCHAFT UND<br />

STAHLINDUSTRIE KOOPERIEREN<br />

Saarbrücken. Die VSE AG und die SHS – Stahl-<br />

Holding-Saar GmbH & Co. KGaA haben im Februar<br />

die Gesellschaft SHS Ventures GmbH & Co.<br />

KGaA gegründet, mit dem Ziel, gemeinsam neue<br />

Geschäftsfelder für den Standort Saarland zu<br />

identifizieren und zu entwickeln. Damit ergeben<br />

sich neue Chancen, um aktiv an aktuellen Entwicklungen<br />

teilnehmen zu können. SHS Ventures<br />

wird gezielt Kontakt aufnehmen zu Start-Up-<br />

Unternehmen u. a. in den Bereichen Industrie 4.0,<br />

Infrastruktur, Energiewirtschaft. Die VSE-Gruppe,<br />

Saarländischer Energieversorger, verbindet eine<br />

langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit der<br />

saarländischen Stahlindustrie. Darauf wollen die<br />

Unternehmen nun aufbauen. In der gemeinsamen<br />

Gesellschaft SHS Ventures bündeln SHS – Stahl-<br />

Holding-Saar GmbH & Co. KGaA und VSE AG<br />

diesbezüglich ihre Geschäftsentwicklungsaktivitäten<br />

und wollen zudem eine Plattform für mehr<br />

Wachstum und Innovation schaffen. SHS Ventures<br />

hat die Arbeit bereits aufgenommen. Zurzeit werden<br />

erfolgversprechende Start-Up-Unternehmen<br />

aus dem In- und Ausland identifiziert und geprüft.<br />

www.vse.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160603529)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Branchenbericht K 29<br />

WETTBEWERB FÜR ENERGIE EFFIZIENTE<br />

UNTERNEHMEN<br />

Berlin. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) sucht herausragende Energieeffizienzprojekte<br />

für den Energy Efficiency Award 2016. Bis zum 30. <strong>Juni</strong> 2016<br />

können sich Unternehmen aus Industrie, Handel und Gewerbe für die interna<br />

tionale Auszeichnung bewerben, die mit Preisgeldern von insgesamt<br />

30.000 € dotiert ist. »Jedes einzelne Projekt ist eine Erfolgsgeschichte für die<br />

angewandte Energiewende«, so Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der<br />

dena-Geschäftsführung. Insgesamt wurden durch alle bisher eingereichten<br />

Projekte rd. 8 TW/h Energie jährlich eingespart.<br />

www.EnergyEfficiencyAward.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160603563)<br />

DB SCHENKER AWARD 2016 –<br />

AUSSCHREIBUNG STARTET<br />

Berlin. Einer der wichtigsten internationalen Preise der Logistikbranche<br />

geht in die nächste Runde – der DB Schenker Award. Bis zum 31. Juli 2016<br />

können sich junge Nachwuchswissenschaftler mit ihrer Dissertation, Habilitation<br />

oder einer vergleichbaren wissenschaftlichen Arbeit bewerben. Voraussetzung:<br />

Die wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit einem Thema aus<br />

den Bereichen Logistik, Transport oder Verkehrswesen. Auch Arbeiten aus<br />

anderen Themenbereichen sind möglich, sofern sie einen besonderen Bezug<br />

zur Logistik vorweisen können.<br />

www.dbschenker.com/award<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160603503)<br />

FALLSTRICKE FÜR WERTSTOFFSAMMLER<br />

Düsseldorf/Berlin. Nach Ansicht der beiden führenden Verbände der<br />

Metallrecyclingwirtschaft, BDSV e.V. und VDM e.V., bildet die vom Umweltbundesamt<br />

(UBA) veröffentlichte neue Studie zur Entwicklung der Wertstoffsammlungen<br />

die Realität nur unzureichend ab: »Nicht einmal die Hälfte der<br />

Bundesländer haben vollständige Daten darüber abgeliefert, inwieweit die<br />

Behörden in den letzten Jahren Verbote für private Wertstoffsammler ausgesprochen<br />

haben – daher gibt die Studie maximal eine halbe Wahrheit wieder«,<br />

so Rainer Cosson, Hauptgeschäftsführer der BDSV (Bundesverband<br />

Deutscher Stahlrecyclings- und Entsorgungsunternehmen e.V.). Der Verband<br />

vertritt die Interessen sämtlicher Stahlrecyclingunternehmen in Deutschland.<br />

Bemerkenswert sei nach Ansicht der Verbände jedoch die Aussage in der<br />

UBA-Studie, dass die privaten Sammler gegenüber den kommunalen Entsorgern<br />

benachteiligt seien. Wörtlich heißt es auf S. 22 der Studie: »Die gewerblichen<br />

Sammlungen haben im Wettbewerb mit dem ÖrE (öffentlich-rechtlicher<br />

Entsorger) gewisse Nachteile.«<br />

»Die Studie bestätigt zudem, dass Kommunen viel häufiger Verbote für<br />

private Sammler aussprechen, wenn sie Wertstoffsammlungen selbst durchführen<br />

können und wollen«, so VDM-Hauptgeschäftsführer Ralf Schmitz. Der<br />

VDM (Verband Deutscher Metallhändler e.V.) repräsentiert rd. 90 % der<br />

deutschsprachigen Unternehmen im Bereich Buntmetall-Handel & Recycling.<br />

Rainer Cosson: »1361 Untersagungen von gewerblichen, privaten Wertstoffsammlungen<br />

in 33 Monaten mögen wenig klingen, sind aber über 40<br />

pro Monat – und das noch ohne die zahlreichen Länder, die ihre Daten bisher<br />

unter Verschluss halten.« Zudem gehe aus der Studie deutlich hervor, dass<br />

die Sammlung von Altmetall über private Sammler deutlich mehr Material<br />

in das Recyclingsystem bringt als z. B. über die kommunalen Wertstoffhöfe.<br />

www.bdsv.org<br />

K<br />

/<br />

DVS-REGELWERK FÜR SCHWEISSTHEMEN<br />

ws(Jp)/SE/ (sm 160603545)<br />

Düsseldorf. Das DVS-Regelwerk mit seinen über 500 DVS-Merkblättern<br />

und Richtlinien wird in den 200 Arbeitsgruppen des Ausschusses für Technik<br />

im DVS von fast 2.400 ehrenamtlich tätigen Experten der Füge-, Trenn- und<br />

Beschichtungstechnik erarbeitet. Über 60.000 Mal wurde dieses Regelwerk<br />

2015 von den Mitgliedern des DVS aufgerufen. Besonders interessierten<br />

dabei spezifische Inhalte zu den Themenbereichen »Bauwesen (DIN EN<br />

1090)«, »Qualitätssicherung« und »Arbeitsschutz«. Mit deutlichem Ab stand<br />

und über 1.600 Downloads lag z. B. das Merkblatt DVS 1710 »Schweißplan<br />

im Metallbau« ganz vorn in der Gunst der Anwender. Zudem fanden Themen<br />

rund um die Lichtbogen- oder Widerstandstechnik sowie das Fügen von<br />

Kunststoffen oder das Mechanische Fügen viel Zuspruch. DVS-Mitglieder<br />

können auf alle DVS- Merkblätter und -Richtlinien zugreifen.<br />

www.dvs-regelwerk.de<br />

K<br />

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eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160603540)<br />

SCHNELLE MASCHINEN ANBINDUNG DURCH<br />

SHOPFLOOR CONNECTIVITY SUITE<br />

Mosbach. Mit der neuen Shopfloor Connecti vity Suite können Fertigungsunternehmen<br />

einen hete rogenen Maschinenpark mit geringem Zeitaufwand<br />

an das MES Hydra von MPDV anbinden. So können die Anschlusszeiten auf<br />

weniger als eine Stunde reduziert werden. Dabei gliedert sich die Wizzard-gestützte<br />

Maschinenanbindung in vier Schritte: 1. Eingangskanäle festlegen,<br />

2. Treiberbaustein auswählen und einrichten, 3. Datenquelle konfigurieren,<br />

4. Kanäle verbinden. Anschließend können die festgelegten Einstellungen<br />

bedarfsgerecht als Template auf andere Bereiche oder Werke verteilt werden.<br />

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und Wenden<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


30 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Veränderungen in Europas Stahldistribution<br />

bleiben nicht aus<br />

Einfluss außereuropäischer Erzeuger steigt<br />

Düsseldorf (kibi, WS). Der europäische Stahlhandel verändert sich.<br />

Chinesische und russische Stahlerzeuger haben sich bereits in diversen<br />

Ländern eingekauft und werden künftig eine wichtigere Rolle spielen.<br />

Außerdem erwartet der europäische Stahlhandelsverband EUROMETAL<br />

eine Konsolidierung der Märkte mit Allianzen, Verkäufen, Schließungen<br />

und Austritten.<br />

»Die globale Stahlindustrie leidet auch<br />

weiterhin unter hohen Überkapazitäten«,<br />

prognostizierte EUROMETAL-Generaldirektor<br />

Georges Kirps während der CRU World<br />

Steel Conference Mitte März in Düsseldorf.<br />

Seiner Einschätzung zufolge werden die<br />

werksgebundenen Stahldistributeure die<br />

Konsolidierung der Märkte vorantreiben,<br />

allen voran thyssenkrupp, Salzgitter, Arcelor-<br />

Mittal, voestalpine, CLN, Gonvarri, Tibnor/<br />

SSAB und Tata Steel Europe. Diese Distributeure<br />

und weitere strategische Partner der<br />

Stahlerzeuger könnten ihren Einfluss auf die<br />

Flachstahl-Service-Center steigern. Gegenwärtig<br />

haben sie dort bereits einen Marktanteil<br />

von 50 %. Möglicherweise ziehen sie sich<br />

Die wesentlichen Geschäftsmodelle der EU-Stahldistribution<br />

Stahlrohre<br />

nichtrostender Langstahl<br />

nichtrostender Flachstahl<br />

Quartoblech<br />

Walzstahl<br />

Alle Stahlprodukte<br />

Marktanteil der Handelskanäle<br />

Langstahl 13% 87%<br />

31% 69%<br />

31% 69%<br />

30% 42% 28%<br />

42% 27% 31%<br />

47% 13% 40%<br />

35% 41% 24%<br />

aus dem Handel mit allgemeinen Metallen<br />

und der Versorgung der regionalen Kunden<br />

zurück und überlassen dieses Feld den<br />

werksungebundenen Stahldistributeuren, die<br />

sich zudem auf die Nischenmärkte konzentrieren<br />

könnten.<br />

Kirps ist außerdem fest überzeugt, dass<br />

der Einfluss außereuropäischer Stahlerzeuger<br />

im Stahlvertrieb und im -handel künftig<br />

zunehmen wird. Die vier großen chinesischen<br />

Erzeuger Hebei, Anshan, Wuhan und<br />

Baosteel haben sich in der jüngsten Vergangenheit<br />

in Frankreich, der Türkei, Italien,<br />

Großbritannien und Spanien engagiert und<br />

kontrollieren schon ein signifikantes Handelsvolumen.<br />

Lediglich der Versuch Baosteels,<br />

in Italien Fuß zu fassen, scheiterte.<br />

Russlands Stahlerzeuger drängten ebenfalls<br />

bereits nach Europa: Severstal investierte<br />

in Polen und Lettland, NLMK in Belgien<br />

und Mechel in Deutschland, Österreich, Belgien,<br />

der Tschechoslowakei und der Türkei.<br />

Europas Stahldistributeure und Stahl-Service-Center<br />

müssen Kirps zufolge dringend<br />

auf die steigende Konkurrenz außerhalb<br />

Europas reagieren. Die Händler würden sich<br />

auch künftig in einem sehr fragmentierten<br />

Markt mit vielen kleinen und mittleren<br />

Anbietern bewegen. Dort gibt es noch keine<br />

Anhaltspunkte für eine kurzfristige Konsolidierung.<br />

Da die Stahlerzeuger bereits neue<br />

Geschäftsmodelle entwickeln, um die Endkunden<br />

direkt anzusprechen, müssen sich<br />

die Distributeure entlang der Wertschöp-<br />

Direktlieferanten<br />

Multi-Produkt-<br />

Anbieter und lokale<br />

bzw. regionale<br />

Lagerhalter<br />

Flachstahl-Anbieter,<br />

-Service-Center<br />

Quelle: EUROMETAL, CRU World Steel Conference, März 2016<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 31<br />

Geschäftsmodelle der Stahldistribution: EU vs. USA<br />

EBITDA: 9%<br />

Vergleich EBITDA-Margen in % des Umsatzes<br />

US-Modell<br />

EBITDA: 6%<br />

6,3%<br />

7,0%<br />

6,1%<br />

5,8%<br />

EBITDA: 3%<br />

EU-Modell<br />

EBITDA: 0%<br />

2,2%<br />

0,8%<br />

1,2%<br />

2,0%<br />

EBITDA: -3%<br />

2011 2012 2013 2014<br />

Quelle: EUROMETAL, CRU World Steel Conference, März 2016<br />

fungskette neu aufstellen und ihren Platz<br />

finden. Sie können ihre Produktivität vor<br />

allem durch Veränderungen der Produktpalette,<br />

der Preise, der Kundensegmentierung<br />

und der Logistik verbessern.<br />

Geringere Veränderungen erwartet EURO-<br />

METAL bei den Stahl-Service-Centern. Auch<br />

hier bestimmen Überkapazitäten die Lage<br />

und führen zu Anpassungen bei Liefermengen<br />

und Preisen. Die meisten Stahl-Service-<br />

Center würden den Fokus weiterhin auf den<br />

Erhalt und den Gewinn von Marktanteilen<br />

legen und ihr Dienstleistungsangebot auf<br />

die Geschäftsmodelle der Stahlerzeuger<br />

abstimmen. Angebot und Preisgestaltung<br />

Chinas Engagement in Europas Stahldistribution<br />

Duferco Morel<br />

Frankreich<br />

Duferco Celik<br />

Türkei<br />

SSC Ardemagni<br />

Italien<br />

Duferco Trading<br />

Hebei<br />

Nr. 3 der größten Stahlproduzenten<br />

weltweit*<br />

Siderurgica Modenese<br />

Italien<br />

JV Malacalza Group<br />

Baosteel<br />

Nr. 4<br />

TK Tailored Blanks<br />

jetzt WISCO, Deutschland<br />

Wuhan<br />

Nr. 5<br />

USS Ltd<br />

Stahl-Service-Center in UK<br />

Anshan-Vigano<br />

Italien<br />

Anshan<br />

Nr. 8<br />

Ansteel Distribution Center<br />

Spanien<br />

* bezogen auf 2013<br />

Quelle: EUROMETAL, CRU World Steel Conference, März 2016<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


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online, damit Sie offline<br />

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Sebastian Francz, Kundenberater<br />

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Jahren selbstverständlich ist, findet endlich auch den Weg in den Stahlhandel,<br />

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34 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Drei russische Stahlproduzenten fassen Fuß in Europa<br />

Severstal Distribution SSC<br />

Polen, Lettland<br />

NLMK SSC Manage<br />

Belgien<br />

Mechel Service<br />

Österreich<br />

HBL Holding<br />

Deutschland<br />

Mechel Service<br />

Belgien<br />

Mechel Service<br />

Tschechien<br />

SSC – Stahl-Service-Center<br />

würden auch künftig den Erfolg des Ge -<br />

schäftes bestimmen.<br />

Weltweit große Unterschiede<br />

Weltweit existieren unterschiedliche Ge -<br />

schäftsmodelle für die Distribution von Stahl,<br />

eng abgestimmt auf die Bedürfnisse der Endkunden.<br />

Im europäischen Raum existiert keine<br />

exakte Aufgabenverteilung zwischen Stahlerzeugern,<br />

Stahldistributeuren und Stahl-Ser-<br />

Ramateks<br />

Türkei<br />

Severstal<br />

NLMK<br />

Mechel<br />

Quelle: EUROMETAL, CRU World Steel Conference, März 2016<br />

vice-Centern. Außerdem gibt es viele werksgebundene<br />

Stahlhändler und Stahl-Service-<br />

Center. Die Tätigkeitsfelder der Anbieter überlappen<br />

sich und eine Vielzahl von Stahl-Service-Centern<br />

und Stahlhändlern kämpft um<br />

einen übersättigten Markt. Langstähle, Rohrerzeugnisse<br />

und nichtrostende Stähle kaufen<br />

die Endnutzer vor allem im Stahlhandel. Grobbleche<br />

und Flachstähle werden oft auch direkt<br />

bei Erzeugern geordert.<br />

Das Geschäftsvolumen hat immer noch<br />

nicht wieder das Vorkrisenniveau erreicht.<br />

Handelsbeschränkungen zum Schutz vor<br />

Dumpingimporten werden nur sehr zögerlich<br />

eingesetzt. Nur sechs Stahlhändler sind<br />

an einer Börse gelistet.<br />

In den USA indes sind Stahlerzeugung<br />

und Stahldistribution streng voneinander<br />

getrennt. Der CRU-Index bestimmt die Verkaufspreise.<br />

Das Geschäftsvolumen hat das<br />

Vorkrisenniveau bereits wieder erreicht. Die<br />

Regierung schützt den heimischen Markt<br />

und geht mit hohen Schutzzöllen gegen<br />

Billigimporte vor. Der Großteil der Stahlhändler<br />

ist an der Börse gelistet. Dieses<br />

Geschäftsmodell zahlt sich aus. US-Stahlhändler<br />

haben zwischen 2011 und 2014<br />

Gewinnmargen erzielt, von denen ihre europäischen<br />

Kollegen nur träumen können.<br />

EUROMETAL sieht auch große Unterschiede<br />

zwischen werksgebundenen und werksungebundenen<br />

Stahlhändlern. Die werksungebundenen<br />

Distributeure denken zu allererst<br />

als Unternehmer. Denn oft handelt es<br />

sich um inhabergeführte Unternehmen mit<br />

»Familien-Regeln«, für die Nachhaltigkeit<br />

und Langfristigkeit eine besondere Rolle<br />

spielen. Ihr oberstes Ziel ist die Auslastung<br />

der Anlagen. Hierfür setzen sie auch auf<br />

außereuropäische Importe. Variable Preise<br />

und Mengen bestimmen den Gewinn.<br />

Werksgebundene Stahlhändler arbeiten<br />

indes nicht als eigenständige Unternehmer.<br />

Sie richten ihre Geschäftsmodelle an den<br />

Vorgaben und dem Verhaltenskodex der<br />

Eigentümer aus. Sie müssen von Quartal zu<br />

Quartal denken und den geforderten<br />

Gewinn erwirtschaften.<br />

www.eurometal.net<br />

K<br />

/<br />

(sm 160503374)<br />

EU-Stahldistribution & Service-Center<br />

Neben rd. 250 Stahl- und Rohrproduzenten gibt<br />

es in Europa etwa 5.000 Stahldistributeure und<br />

Service-Center, die für 1 Mill. Endverwender tätig<br />

sind. Auf der CRU-Konferenz erläuterte Oliver<br />

Ellermann, Vorstand des Bundesverbands Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS AG), der zugleich auch<br />

Präsidiumsmitglied bei EUROMETAL ist, die Struktur<br />

der europäischen Stahlhändler und Service-<br />

Center. Danach besteht das Gros der Stahl distribuierenden<br />

Unternehmen in Europa aus kleinen<br />

bis mittleren Unternehmen (KMU), die jährlich<br />

insgesamt etwa 77 Mill. t Stahl an Endanwender<br />

vertreiben. Neben den Direktlieferungen der<br />

Stahlwerke umfasst die EU-Stahldistribution rd.<br />

65 % des vertriebenen Marktvolumens, das sind<br />

etwa zwei Drittel. Davon wiederum werden 41 %<br />

durch Unternehmen bestritten die nach dem<br />

Geschäftsmodell des »Multi-Product & Proximity<br />

Business« arbeiten, d. h., die auf lokale und regionäle<br />

Märkte mit einem breiten Portfolio fokussiert<br />

sind. Die weiteren 24 % werden über Flachstahl-Service-Center<br />

vertrieben. Diese Verteilung<br />

der Geschäftsmodelle ist in den vergangenen<br />

Jahren weitgehend unverändert geblieben.<br />

EUROMETAL, der Dachverband der Stahl, Rohr<br />

und Metall distribuierenden Unternehmen einschließlich<br />

der Trader, repräsentiert 18 nationale<br />

Verbände.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 35<br />

Lieferanten stärker an Produktentwicklungen<br />

beteiligt<br />

Kirchheim/Teck. Die Solvaro GmbH hat 2015 mehrere Projekte<br />

für Agrar- und Baumaschinen begleitet, wobei die Bauteilelieferanten<br />

von Beginn an involviert waren.<br />

Nach fast zweijähriger Entwicklung ging der<br />

M7-171 von Kubota mit neun Bauteilen von<br />

Solvaro in Serie.<br />

(Bild: Solvaro)<br />

Durch das Einbeziehen von Lieferanten<br />

in der frühen Entwicklungsphase besteht die<br />

Möglichkeit, Ideen zur Fertigungsmethode<br />

umzusetzen und Maschinen und Werkzeuge<br />

effizienter einzusetzen. Als sich der japanische<br />

Baumaschinen- und Traktorenhersteller<br />

Kubota vor über zwei Jahren auf die<br />

Suche nach einem europäischen Produktionsstandort<br />

machte, wurden Bauteilelieferanten<br />

für einen kompletten Traktor, den<br />

Kubota M7-171, gleich mit gesucht. Schon<br />

damals entstand der Kontakt zu Solvaro.<br />

Mitte letzten Jahres ging nun der Traktor,<br />

mit neun Teilen des Kirchheimer Spezialisten,<br />

im französischen Bierne in Serie. Geliefert<br />

werden Blechbauteile vom Gitterkorb<br />

bis zum Hitzeschutzblech für die Abgasanlage.<br />

Auch europäische Landmaschinenhersteller<br />

wie Fendt wissen die Vorteile einer ge -<br />

meinsamen Entwicklungsarbeit zu schätzen.<br />

Mit dem Fendt 1050 Vario hat Solvaro 2015<br />

den bislang größten Fendt-Traktor der Spitzenklasse<br />

zur Serienreife begleitet. Als Lieferant<br />

von Lüftungsgittern wurden Solvaro<br />

Key Account Manager und Techniker schon<br />

in der Entwicklungsphase hinzugezogen.<br />

Generell ist die Anzahl der Aufträge, bei<br />

denen Solvaro stark an der Entwicklung des<br />

Produkts beteiligt ist, in den letzten Jahren<br />

angestiegen. So waren es 2006 nur 6 % der<br />

Wir bieten an am<br />

Standort Zwickau:<br />

Gleisanschluss (ganzzugfähig)<br />

- Lagerfläche (Freilager/Halle)<br />

- Krananlagen bis 60 to<br />

- Umschlag auch unter Dach<br />

- Nachlauforganisation<br />

- Rampe<br />

- Umschlag von Containern,<br />

Coils, Blechen, Betonteilen<br />

etc. möglich<br />

ELOS Speditions GmbH<br />

Herr Pippig<br />

Brauereistraße 45<br />

08064 Zwickau<br />

Telefon: 0375 4604620<br />

Telefax: 0375 4604646<br />

info@elos-spedition.de<br />

www.elos-spedition.de<br />

Aufträge, die eine Entwicklungsleistung<br />

beinhalteten, 2015 waren es 69 %.<br />

www.solvaro.com<br />

/<br />

(sm 160603307)<br />

Magnetischer Kantenschutz jetzt auch in Deutschland<br />

IJmuiden. Der magnetische Kantenschutz des niederländischen Unternehmens MagProtect ist nun auch<br />

in Deutschland erhältlich.<br />

Kantenschutz mit Neodym-Magneten<br />

ist eine Innovation in der Arbeitssicherheit.<br />

Die Erfindung beugt nicht nur Beschädigungen<br />

an Produkten und Materialien vor, sondern<br />

sorgt außerdem dafür, dass Passanten<br />

sich nicht verletzen. Auch das Risiko von<br />

Arbeitsunfällen nimmt mit dem Kantenschutz<br />

ab. Der Kunststoffkantenschutz hat<br />

einen kräftigen Magneten, der dafür sorgt,<br />

dass der Kantenschutz immer an Ort und<br />

Der magnetische Kantenschutz bringt einen<br />

großen Beitrag zur Arbeitssicherheit.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong><br />

Stelle bleibt. Er kann, wenn man die Variante<br />

mit Lochung verwendet, auch auf Holz<br />

befestigt werden. Das Produkt lässt sich auf<br />

jeder Konstruktion anbringen und schützt<br />

(Bild: Magprotect)<br />

nicht nur vor scharfen Kanten, sondern<br />

sorgt mit seiner grellen Farbe auch für eine<br />

deutliche Markierung. Die Innovation wird<br />

inzwischen in mehr als 25 Ländern in der<br />

Stahlverarbeitungsindustrie und im Transport-,<br />

Logistik- und Bausektor verwendet.<br />

Nun wurde das Vertriebsnetz erweitert. In<br />

Deutschland wird der Kantenschutz derzeit<br />

von Heinz Haschke in Bad Berleburg und der<br />

Wolk AG in Wuppertal vertrieben.<br />

www.magprotect.nl<br />

www.kantenschutz-hhd.de<br />

www.wolkdirekt.com<br />

/<br />

(sm 160603398)


36 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Stahllogistik für Einzelstücke<br />

(Proto)typisch kleine Losgrößen<br />

Duisburg. Unternehmen aus dem Prototypenbau sind anspruchsvolle<br />

Kunden, die an ihre Lieferanten hohe Anforderungen stellen: kleine bis<br />

kleinste Losgrößen, individuelle Materialien, Güten und Maße, zugleich<br />

aber auch kurze Lieferfristen und eine ausgeklügelte Logistik. Wie man dies<br />

in den Griff bekommen kann, zeigt die Max Baum Stahl Service GmbH,<br />

ein Standort im Geschäftsfeld Stahl Service Center der KNAUF INTERFER.<br />

(Fotos: Max Baum)<br />

Prototypenbauer sind hoch spezialisierte,<br />

meist mittelständische Unternehmen,<br />

deren Fokus auf der Konstruktion und dem<br />

Bau von Vorserienwerkstücken in kleinen<br />

Auflagen liegt. Die Materialbestellung dafür<br />

erfolgt projektbezogen, um die Lagerhaltung<br />

zu minimieren. Die komplette Logistik<br />

bis zum Wareneingang überlassen die<br />

Unternehmen daher in der Regel ihren Lieferanten,<br />

die sich dadurch gleich mit einer<br />

Reihe von Herausforderungen konfrontiert<br />

sehen.<br />

Der Kunde SD Automotive in Georgsmarienhütte<br />

ist ein Prototypenbauer wie aus<br />

dem Bilderbuch. In den weitläufigen Hallen<br />

entstehen an hochmodernen Maschinen<br />

Prototypen für die Automobilindustrie. Zum<br />

Maschinenpark zählen u. a. Pressen mit<br />

200 t bis 2.000 t Presskraft, leistungsfähige<br />

CAD-CAM-Systeme und eine Zerspanungstechnik<br />

mit Kapazitäten von 2.000 bis<br />

3.500 h/Monat.<br />

Ob Einzelteil oder komplette Karosserie:<br />

Entwicklung, Kon struktion und Bau kommen<br />

bei SD Automotive komplett aus einer<br />

Hand. Da ist Expertise gefragt, aber eben<br />

auch eine intelligente Logistik und ein<br />

durchdachter Material fluss. Um die branchentypischen<br />

Deadlines in der Automobilindustrie<br />

auch dann einhalten zu können,<br />

wenn es einmal etwas komplizierter wird,<br />

hat das Unternehmen den gesamten Prozess<br />

vom Auftragseingang bis zur Auslieferung<br />

der Muster minutiös durchgetaktet<br />

und sich in den vergangenen Jahren ein<br />

Netzwerk flexibler und leistungsfähiger<br />

Zulieferer aufgebaut.<br />

Die Max Baum Stahl Service GmbH mit<br />

Sitz in Duisburg zählt als Hauptlieferant für<br />

Stahl zu dem Kreis der Unternehmen, die<br />

bei einem neuen Projekt gleich zu Beginn<br />

mit eingebunden werden. Unmittelbar nach<br />

dem Eingang der CAD-Daten für das jeweilige<br />

Bauteil und der Materialspezifikationen<br />

bei SD Automotive erfolgt die Anfrage bei<br />

Max Baum.<br />

Während bei SD Automotive die Werkzeuge<br />

konstruiert und gebaut werden, kümmert<br />

sich Max Baum parallel um das Material.<br />

In der Regel bleiben für die Beschaffung,<br />

Prüfung und Auslieferung nicht mehr<br />

als zwei Wochen. Schließlich wird Zeit für<br />

umfangreiche Testpressungen benötigt,<br />

bevor die eigentliche Produktion der Prototypen<br />

selbst anlaufen kann. Fünf bis sechs<br />

Wochen nach Auftragseingang verlassen die<br />

ersten davon das Unternehmensgelände.<br />

Die durchschnittliche Stückzahl liegt bei 50<br />

bis 100 Karosserien oder Teilen pro Prototypenauftrag,<br />

wobei kurzfristige Nachproduk-<br />

Leistungsstarker Maschinenpark für die Herstellung von Prototypen<br />

bei SD Automotive (links: Fräsbearbeitungsmaschinen mit bis zu fünf<br />

Achsen; rechts: automatisierte Kalt- und Warmfügeverfahren)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Die Lagerhalle von Max Baum im Duisburger<br />

Hafen: Das Unternehmen ist spezialisiert auf<br />

die Lieferung von Stahl in Sondergüten und<br />

Zwischendicken für den<br />

Prototypenbau und weitere<br />

Anwendungsbereiche.<br />

Für den Prototypenbau verfügt SD Automotive am Standort<br />

Georgsmarienhütte über ein Presswerk mit 200 t bis 2.000 t Presskraft.<br />

tionen eher die Regel als die Ausnahme<br />

darstellen.<br />

Da fast jedes Karosserieteil aus einer<br />

anderen Stahlsorte besteht, ergeben sich für<br />

den Vorlieferanten Max Baum denkbar kleine<br />

Losgrößen. »Wir liefern ab einer Tafel«,<br />

so Standortleiter André Nordhausen, der<br />

hierin ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal<br />

im wettbewerbsintensiven Markt der Stahl-<br />

Service-Center sieht: »Wie unsere Kunden<br />

auch, sehen wir uns nicht als Volumenhersteller,<br />

sondern setzen auf Mehrwerte wie<br />

Flexibilität und ein Portfolio, das nahezu alle<br />

Blechsorten einschließt, die für den Bau<br />

eines Pkw benötigt werden.«<br />

Das Unternehmen ist Teil des Geschäftsfeldes<br />

Stahl Service Center der Knauf Interfer<br />

Gruppe. Jeder Standort kann auf die<br />

Logistik und die Ressourcen eines der führenden<br />

unabhängigen Distributeure, Bearbeiter<br />

und Serviceanbieter für Stahl und<br />

Aluminium in Europa zurückgreifen. Der<br />

gesamte durchschnittliche Lagerbestand<br />

liegt bei rd. 150.000 t in allen Oberflächenvarianten<br />

und Güten. Die dezentrale Struktur<br />

des Geschäftsfeldes ermöglicht eine<br />

hohe Flexibilität und die Spezialisierung der<br />

Unternehmen auf ihre jeweiligen Kompetenzfelder.<br />

Innerhalb der Gruppe ist Max<br />

Baum der Spezialist für Stahl in Sondergüten<br />

und Zwischendicken in kleinen Losgrößen<br />

und damit optimal für das Segment des Prototypenbaus<br />

aufgestellt.<br />

Hands-on-Business<br />

Für Marcel van Meulebrouck, verantwortlich<br />

für Qualitätsmanagement, Einkauf und<br />

Material beim niederländischen Unternehmen<br />

Proven Concepts, ist der Prototypenbau<br />

ein echtes »Hands-on-Business«, das im<br />

Übrigen nicht auf den Werkstoff Stahl be -<br />

schränkt ist. Vor Ort in Valkenswaard findet<br />

sich ein bunter Materialmix, auch Stoßfänger<br />

aus Kunststoff sind beispielsweise<br />

da runter. Den Löwenanteil von über 50 %<br />

aber machen Prototypen aus Stahl aus, die<br />

dort für die führenden Premiumhersteller<br />

angefertigt werden. Im Laufe eines Projektes<br />

komme es immer wieder vor, dass sich<br />

Materialqualitäten und -mengen kurzfristig<br />

ändern, so seine Erfahrung, den Vorlieferanten<br />

verlange das einiges an Flexibilität ab:<br />

»Mit Lieferanten und Konzernen, die erst ab<br />

6 t liefern, kommen wir daher nicht ins<br />

Geschäft«, so van Meulebrouck, »wir be -<br />

nötigen einen pragmatischen Partner auf<br />

Augenhöhe – und in der Nähe«. Für den Fall<br />

der Fälle hält er immer einen Lastenanhänger<br />

bereit, sollte die Logistik einmal stocken<br />

– »zum Glück sind die Wege nach Duisburg<br />

kurz«.<br />

Auch die Qualität über die gesamte Lieferkette<br />

hat für die Niederländer einen enormen<br />

Stellenwert – getrieben vom eigenen<br />

Anspruch, aber auch durch die Lastenhefte<br />

der Auftraggeber. Neben dem Material<br />

selbst steht vor allem die Liefertreue unter<br />

kritischer Beobachtung: »Am Stichtag müssen<br />

alle Komponenten eines neuen Modells<br />

auf dem Teiletisch liegen, sonst kommt es<br />

zu gravierenden Verzögerungen«. Ebenfalls<br />

kritisch ist die Maßhaltigkeit der einzelnen<br />

Bauteile. Wer die Diskussion über immer<br />

geringere Spaltmaße verfolgt, bekommt<br />

eine Vorstellung davon, wie exakt es auf<br />

dem Teiletisch zugehen muss. »0,5 mm<br />

Toleranz sind das absolute Maximum«, so<br />

van Meulebrouck. Die Voraussetzung dafür<br />

sind exakt geschnittene, maßhaltige Tafeln,<br />

wie sie bei Max Baum unter strengsten Kontrollen<br />

und ständiger Dickenmessung entstehen.<br />

Langfristige Kooperationen<br />

Als Stahl-Service-Center trägt Max Baum<br />

den Dienstleistungsgedanken schon im<br />

Namen, und tatsächlich geht die Kooperation<br />

mit den Auftraggebern weit über die<br />

reine Materiallieferung hinaus. So ist der<br />

Automotive-Sektor seit jeher einer der Treiber<br />

einer durchgängigen Qualitätssicherung<br />

in der Lieferkette. Max Baum liefert die<br />

Bleche mit Materialprüfzeugnissen und ist<br />

damit nicht nur in die Supply Chain integriert,<br />

sondern auch in das übergreifende<br />

Qualitätsmanagement des Spezialdienstleisters.<br />

»Eine lange Erfolgsgeschichte kann<br />

man nur gemeinsam mit Kunden und Lieferanten<br />

schreiben«, so Helge Dröge, Projektmanager<br />

bei SD Automotive und Sohn eines<br />

der Unternehmensgründer, »die enge Zu -<br />

sammenarbeit mit wenigen ausgewählten<br />

Lieferanten macht uns schneller und flexibler<br />

und ist Teil unserer Unternehmens-DNA.« K<br />

WS/WS/ (sm 160403261)<br />

« KONTAKT<br />

Max Baum Stahl Service GmbH<br />

Kiffward 34<br />

47138 Duisburg<br />

Tel. +49 203 4519-0<br />

www.knauf-interfer.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


38 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Effizient lagern und<br />

transportieren lassen<br />

tubesalive bietet neues Lager- und Logistikkonzept<br />

Düsseldorf / Berenbostel (WS). Das kürzlich neu gegründete<br />

Unternehmen tubesalive hat sich der Lagerung und dem Transport von<br />

Rohren und anderen Materialien verschrieben. »Wir sorgen für die<br />

erforderliche Lagerfläche und das passende Logistikkonzept«, sagt<br />

Geschäftsführer Oliver Neugebauer. »Über unseren neuen Marktplatz<br />

können wir Material außerdem bestmöglich anbieten.«<br />

Wer sein Material gezielt einlagern und<br />

zu jedem Zeitpunkt an einen beliebigen Ort<br />

transportieren lassen will, ist bei tubesalive<br />

an der richtigen Adresse. Dies erklärten<br />

Geschäftsführer Oliver Neugebauer und der<br />

für die Unternehmenskommunikation und<br />

-organisation zuständige Tim Albrecht während<br />

der Messen wire & Tube. Ziel des Konzepts<br />

von tubesalive ist eine effiziente Lagerung,<br />

bei der das gesamte Material zentral<br />

an einer Stelle liegt und dann schnellstmöglich<br />

an den Bestimmungsort geliefert werden<br />

kann. »Wir betreiben ein Lager genau<br />

so, wie es der Kunde braucht, ob für einen<br />

Monat oder 10 Jahre – alles ist möglich«,<br />

bekräftigt Neugebauer. Lagerfläche sei in<br />

Norddeutschland bereits vorhanden und<br />

könne bei Bedarf auch an anderen Orten<br />

verkehrsgünstig und betriebsnah angemietet<br />

werden. Auch ein eigener Lkw-Fuhrpark<br />

oder entsprechend spezialisierte Partner seien<br />

verfügbar.<br />

Entstanden auf Basis<br />

jahrzehntelanger Erfahrung<br />

Darüber hinaus bietet das Unternehmen<br />

auch zusätzliche Serviceleistungen an, ob es<br />

um weitere Be- oder Aufarbeitung, Reinigung,<br />

Reparatur oder Prüfung der Materialien<br />

geht. Dies kann über externe, erfahrene<br />

Partner geschehen oder in Eigenregie. Denn<br />

entstanden ist die Idee für dieses neue Ge -<br />

schäftsmodell aus den Erfahrungen, die das<br />

Unternehmen Sakon Sandstrahl- und Konservierungs<br />

GmbH sammeln konnte. Auch<br />

dort ist Oliver Neugebauer Geschäftsführer.<br />

Sakon übernimmt das Strahlen und Konservieren<br />

von Blechen, Rohren und Profilen<br />

in automatischen Anlagen und bietet Leistungen<br />

wie Strahl-, Reinigungs- und Be -<br />

schichtungsarbeiten an. Die Wurzeln des<br />

Unternehmens gehen auf die 1950er-Jahre<br />

zurück. Bedient werden Kunden aus dem<br />

Behälter-, Armaturen-, Schiff-, Metall- und<br />

Stahlbau sowie aus der Erdgas- und Erdölindustrie.<br />

Kein Wunder also, dass Bestandskunden<br />

in diesem Rahmen auch Lagerfläche<br />

und eine intelligente Logistik angefragt<br />

haben. Durch die Gründung von tubesalive<br />

haben sie nun Vorteile wie günstigere Lagerkosten,<br />

kürzere Wege und eine optimale<br />

Materialwirtschaft. »Den Kunden ermöglicht<br />

es vollständige Planungssicherheit und<br />

durch Abrechnung per Pauschalpreis eine<br />

vollständige Kostenkontrolle«, so der Ge -<br />

schäftsführer.<br />

Marktplatz mit Rundum-<br />

Sorglos-Paket<br />

Zusätzlich soll ein Marktplatz entstehen, an<br />

dem Kunden ihre Produkte einstellen, lagern<br />

und anbieten können. Denn Waren, die im<br />

Moment oder in absehbarer Zeit nicht ge -<br />

braucht werden, stellen einen »schlafenden«<br />

Wert dar. »Auf diesem Wege lässt sich dieses<br />

Material vielseitig einsetzen, anbieten oder<br />

gar vermieten«, erläutert Tim Albrecht. »Das<br />

Material ruht nicht, sondern kann für die Kunden<br />

Geld verdienen, ohne dass diese sich da -<br />

rum kümmern müssen – getreu dem Motto<br />

›More Money 4 You‹«, bestätigt Neugebauer.<br />

Auch große und schwere Bauteile<br />

sind möglich<br />

Sakon hat schon zahlreiche große Kunden aus<br />

der Stahlbranche, aber auch aus der Energiebranche<br />

bedient, z. B. in Norddeutschland<br />

in Offshore-Windparks oder beim Erdgas- und<br />

Ölfeldservice. Nicht selten sind damit große<br />

und schwere Bauteile verbunden. In den<br />

Durchlaufanlagen können Rohre bis 508 mm<br />

Außendurchmesser und 15 m Länge, Profile<br />

bis 500 mm Höhe und 15 m Länge , Bleche<br />

mit Abmessungen von bis zu 3 m x 16 m und<br />

Einzelstücke bis 14 t bearbeitet werden. Entsprechend<br />

ausgestattet ist man auch für die<br />

Transport- und Ladearbeiten. Mit dieser<br />

zusätzlichen Stärke dürfte sich tubes alive in<br />

einer Nische bewegen. Geschäftsführer Neugebauer<br />

unterstreicht: »Unsere Art der Kombination<br />

von Lagerung und Transport ist in der<br />

Branche bisher einzigartig.«<br />

K<br />

(sm 160603572)<br />

Oliver Neugebauer (li.), Geschäftsführer, und Tim Albrecht (re.), Unternehmensorganisation.<br />

(Foto: WS)<br />

« KONTAKT<br />

tubesalive<br />

Dudenser Straße 9<br />

31535 Neustadt<br />

Tel. +49 5131 4909-760<br />

www.tubesalive.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 39<br />

Chancen richtig nutzen<br />

Matthias Remmert über den Trend Automation<br />

Düsseldorf. Industrie 4.0, die vierte industrielle Revolution ist in vollem Gange und<br />

wird auch für die Blechlagerung immer wichtiger. Vor allem die vollautomatische<br />

Vernetzung von Lagersystem und Produktion ist dort entscheidend, um flexibel auf<br />

die aktuellen Marktanforderungen reagieren zu können. Matthias Remmert,<br />

Geschäftsführer der Friedrich Remmert GmbH, spricht über den Trend Automation<br />

und warum sich Betriebe auf Industrie 4.0 einlassen sollten.<br />

Matthias Remmert<br />

(Foto: Remmert)<br />

Herr Remmert, als Experte für Prozesstechnik<br />

und Blechlagerung haben Sie aktuelle<br />

Trends immer im Blick. Wohin geht die<br />

Reise?<br />

Das Thema Automation spielt eine<br />

immer größere Rolle – und das aus un -<br />

terschied lichen Gründen: Aufgrund des<br />

demografischen Wandels fehlen zum einen<br />

Facharbeiter, deren Arbeitsleistung mehr<br />

und mehr wegfällt, und das bei potenziell<br />

höherem Durchsatz heutiger Maschinen.<br />

Zum anderen verlangt der Markt nach<br />

immer flexibleren Lösungen – bei höchstmöglicher<br />

Effi zienz. Diese Anforderungen<br />

lassen sich nur durch einen höheren Automatisierungsgrad<br />

bewältigen.<br />

Flexible Lösungen und möglichst hohe<br />

Effi zienz… Haben Sie ein praxisnahes Beispiel<br />

für uns?<br />

Egal ob in Großserien oder Losgröße 1<br />

produziert wird – dank Automationslösungen,<br />

die an die besonderen Anforderungen<br />

der Anwender angepasst sind, bleiben Fertigungsprozesse<br />

effizient, Produktionskosten<br />

werden reduziert. Momentan steigt die<br />

Nachfrage nach kleineren Losgrößen. Da<br />

sind ein schneller und flexibler Zugang zum<br />

Material und dessen effizientes Handling<br />

besonders wichtig, um wirtschaftlich zu<br />

arbeiten und Prozesse zu optimieren. Industrie<br />

4.0 ist mit der Vernetzung von Produktion<br />

und Lager ausschlaggebend für überzeugende<br />

Ergebnisse. Ich denke da beispielsweise<br />

an die zeitsparende Versorgung<br />

von Flachgütern und Blechen an Bearbeitungsmaschinen.<br />

Was bedeutet diese Entwicklung konkret<br />

für Remmert?<br />

Aufgrund dieser aktuellen Trends setzen<br />

wir unseren Weg in Richtung Industrie 4.0<br />

kontinuierlich fort. Automationslösungen<br />

bieten hohes Potenzial für wirtschaftliche<br />

Prozesse – dazu gehört beispielsweise unser<br />

Laser FLEX 4.0, der für schnelles und sicheres<br />

Handling von Blechen sorgt. Darauf bauen<br />

wir auf, entwickeln unsere Prozesstechnik<br />

auf Basis von Markt- und Branchenanforderungen<br />

weiter und liefern Kunden so<br />

immer intelligentere Robotertechnik für<br />

vollautomatisierte Fertigungsprozesse. K<br />

« KONTAKT<br />

Friedrich Remmert GmbH<br />

Brunnenstraße 113<br />

32584 Löhne<br />

Tel. +49 5732 896-0<br />

www.remmert.de<br />

(sm 160603452)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


40 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Präsenz in den USA erweitert<br />

Düsseldorf. Die Heinrich Georg GmbH Maschinenfabrik ist in den USA bisher mit ihrer Gesellschaft Georg<br />

Manufacturing Systems, Inc. vor Ort präsent und hat nun wesentliche Teile des Know-hows, des Produktprogramms<br />

und der Belegschaft des renommierten nordamerikanischen Maschinenbauers Capco Machinery Systems, Inc.<br />

übernommen und in die neue Georg Capco Inc. überführt.<br />

Mit ihren fortschrittlichen Bandanlagen,<br />

Werkzeugmaschinen und führenden Produktionsanlagen<br />

für die Transformatorenindustrie<br />

ist die Heinrich Georg GmbH Ma -<br />

schinenfabrik weltweit präsent. »Capco ist<br />

ein traditionsreiches und innovationsstarkes<br />

Familienunternehmen, das vor allem mit<br />

seinen Walzenschleifmaschinen im Mediumsegment<br />

durch eigene Produktions-, Vertriebs-<br />

und Serviceeinheiten weltweit erfolgreich<br />

war«, erläutert Mark Georg, Geschäftsführer<br />

von Georg. »Mit der neuen Gesellschaft<br />

schaffen wir Synergien aus beiden<br />

Produktportfolios und stellen unseren Kunden<br />

in aller Welt ein noch breiteres Spektrum,<br />

speziell im Bereich der Walzenschleif-<br />

(Foto: Georg)<br />

Freuen sich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit beim Treffen in den USA (v.l.n.r):<br />

Jennifer Seidel und Uwe Scharfy, Georg USA; Mark Georg, Geschäftsführer Georg, Amy und<br />

Edward E. West, Capco; Dr. Wieland Klein, Geschäftsbereichsleiter Georg Werkzeug maschinen;<br />

Christopher Buch, Georg; Michael Ansorge, Georg USA<br />

maschinen zur Verfügung.« Die neue Georg<br />

Capco Inc. ergänzt hervorragend die langjährige<br />

US-Gesellschaft Georg Manufacturing<br />

Systems, Inc. und stärkt dabei die Präsenz<br />

aller drei Georg-Geschäftsbereiche<br />

Trafoanlagen, Bandanlagen und Werkzeugmaschinen<br />

im amerikanischen Markt. So<br />

bietet Georg künftig seinen nordamerikanischen<br />

Kunden einen noch schnelleren Service<br />

vor Ort. Bei Georg ist damit ein weiterer<br />

Schritt umgesetzt worden, die Produktions-,<br />

Vertriebs- und Serviceleistungen aller Georg-<br />

Geschäftsbereiche permanent kundenorientiert<br />

auszubauen. Besonderen Wert legt das<br />

Unternehmen dabei auf personelle Kontinuität:<br />

Neben dem bisherigen Capco-Chef<br />

Edward E. West arbeiten die erfahrenen<br />

Capco-Spezialisten gemeinsam mit den<br />

erfahrenen Georg-Experten Hand in Hand<br />

in der neuen Gesellschaft.<br />

www.georg.com<br />

K<br />

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(sm 160603510)<br />

Neue Spezialschneidanlagen<br />

Illinois. Der US-Anlagenbauer Red Bud Industries hat zwei neue<br />

Längsteillinien entwickelt, die speziell für hochfeste, ultrahochfeste<br />

und / oder dickwandige Stähle geeignet sind.<br />

Die Verarbeitung dieser innovativen<br />

Stähle ist nach Angaben des Unternehmens<br />

sehr herausfordernd und bedarf einer neuen<br />

Generation von Maschinen. Red Bud Industries<br />

hat deshalb eine Anlage speziell für die<br />

Verarbeitung von dünnwandigen hochfesten<br />

Stählen entwickelt. Eine weitere Maschine<br />

bringt dickwandige hochfeste Bänder auf<br />

die gewünschten Maße.<br />

Beide Maschinen arbeiten nach Angaben<br />

des Unternehmens vollautomatisch, unabhängig<br />

von der Dicke des Materials und der<br />

gewünschten Anzahl der Schnitte. Von der<br />

Abrollhaspel bis zur Wickelmaschine muss<br />

kein Mensch das Material berühren. Es lassen<br />

sich Bänder mit Wanddicken zwischen<br />

0,01“ (0,25 mm) und 0,625“ (15,9 mm)<br />

verarbeiten.<br />

Die Anlagen können Red Bud Industries<br />

zufolge schnell errichtet und zudem zügig<br />

in Betrieb genommen werden. Auch die<br />

Bedienung ist einfach. Abgesehen davon<br />

sind die Maschinen äußerst sicher.<br />

Die Vorteile und Fähigkeiten dieser innovativen<br />

Anlagen präsentiert das US-Unternehmen<br />

auf zwei DVDs, die Interessenten auf<br />

der Homepage kostenfrei bestellen können.<br />

www.redbudindustries.com<br />

K<br />

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(sm 160603390)<br />

ONLINE-PORTAL: VOM VERLADER<br />

ZUM SPEDITEUR<br />

Bielefeld. Eine neue Logistikplattform Cargo-<br />

Bay ermöglicht, europaweit Frachten und Transporte<br />

aller Art sowohl anzubieten als auch zu<br />

suchen. Der Auftrag kann komplett über das System<br />

abgewickelt werden. »Unsere Plattform ist<br />

eine kostengünstige Option zur Optimierung der<br />

Logistikprozesse, weil Verlader und Transporteure<br />

ihre Angebote und Gesuche direkt einsehen und<br />

miteinander ins Geschäft kommen können«,<br />

erläutert Cargo-Bay-Gründer und Geschäftsführer<br />

Max Dering die Idee hinter dem Logistik-Start-up.<br />

Als Inhaber einer Spedition war Dering schon seit<br />

Jahren mit den Kommunikationstools der gängigen<br />

Frachtenportale unzufrieden. Cargo-Bay ist<br />

sein Gegenentwurf: »Mein Ziel ist es, Industrieund<br />

Handelsunternehmen mit geprüften Spediteuren,<br />

die qualitativ hochwertige Transporte zu<br />

wettbewerbsfähigen Preisen anbieten, unkompliziert<br />

zu vernetzen.«<br />

www.cargo-bay.de<br />

K<br />

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eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160603388)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 41<br />

(Foto: Bessey)<br />

Bei den variablen Schnellspannern STC passt<br />

sich die Spannweite an unterschiedliche<br />

Werkstückhöhen- oder breiten ohne manuelle<br />

Einstellung der Druckschraube und bei<br />

nahezu gleichbleibender Spannkraft an.<br />

VARIABLE SCHNELLSPANNER<br />

STC VON BESSEY<br />

Bietigheim-Bissingen. Mit seiner Schnellspanner-Reihe<br />

STC hat Bessey das Prinzip der<br />

Schraubzwinge, die schnelle Anpassung an unterschiedliche<br />

Spannweiten, auf seine Schnellspanner<br />

übertragen. Diese sind im Werkzeug-, Formen-,<br />

Vorrichtungs- und Musterbau sowie in der<br />

Schreinerei einsetzbar. Die stufenlos variable<br />

Spannweite umfasst beim Waagrecht- und Senkrechtspanner<br />

bis 35 mm, beim Schubstangenspanner<br />

bis 13 mm. Die Spannkraft beträgt bei<br />

den Schnellspannern der kleinen Baureihe bis zu<br />

1.100 N und den Mo dellen der großen Baureihe<br />

bis zu 2.500 N.<br />

www.schnellspanner.bessey.de K<br />

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AS/WS(SHN)/SE/ (sm 160603442)<br />

STAHLSPEDITION HERGARTEN<br />

ÜBERNIMMT RETTENMAIER<br />

Neuss. Zum 1. April 2016 hat die Speditionsgruppe<br />

Hergarten die Rettenmaier Spedition<br />

GmbH mit Sitz in Tuttlingen übernommen. Die<br />

Stahlspedi tion aus Neuss erweitert damit ihren<br />

Fuhrpark um 15 Fahrzeuge auf insgesamt 180<br />

Einheiten. In der 1.000 m² großen Lagerhalle<br />

sorgen modernste Anlagen für den effektiven<br />

Umschlag von Stahl und Langgut. Mit der Übernahme<br />

von Rettenmaier verstärkt Hergarten sein<br />

Netz im süddeutschen Raum. Kunden profitieren<br />

darüber hinaus von der jahrzehntelangen Erfahrung<br />

des Unternehmens im Stahltransport.<br />

www.stahlspedition.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603455)<br />

NEUER SÜLZLE-STANDORT<br />

IN DER OBERPFALZ<br />

Rosenfeld/Pressath. Die SÜLZLE-Gruppe mit<br />

ihrem Unternehmen SÜLZLE Stahlpartner wird den<br />

Biege- und Formstahlbetrieb der Firma Eisen Lindner<br />

mit Sitz im bayerischen Pressath über nehmen.<br />

Eisen Lindner und SÜLZLE Stahlpartner haben sich<br />

über die Details der Übernahme verständigt. Damit<br />

erweitert der Spezialist für Bewehrungsstahl nicht<br />

nur seine Kapazitäten um einen weiteren hochmodernen<br />

Maschinenpark, sondern vergrößert mit dem<br />

neuen Standort in der Oberpfalz auch sein Liefergebiet.<br />

Mit der Übernahme wird SÜLZLE Stahlpartner<br />

ab Mai an insgesamt elf Standorten deutschlandweit<br />

vertreten sein.<br />

www.suelzle-gruppe.de<br />

K<br />

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WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603473)<br />

LEISTUNGSFÄHIGES<br />

HANDSPEKTROMETER<br />

Kleve. Die Spectro Analytical In struments GmbH<br />

hat ihre Handspektrometerreihe xSORT RFA weiterentwickelt.<br />

Das Gerät hat nun eine höhere<br />

Messgeschwindigkeit und eine verbesserte Leistung<br />

bei der<br />

Analyse von<br />

leichten Elementen<br />

bei<br />

Prüfungen in<br />

Raffinerien,<br />

Kraftwerken<br />

und petrochemische<br />

Anlagen<br />

oder in<br />

der Schrottsortierung<br />

und<br />

-analyse in der<br />

Recyclingindustrie.<br />

Das<br />

Modell xSORT<br />

Alloy identifiziert<br />

Metalllegierungen<br />

in<br />

Sekunden. Das<br />

kompakte und<br />

bedienerfreund<br />

liche Gerät mit einem Gewicht von nur<br />

1,64 kg ist auch in engen oder schwer zugänglichen<br />

Bereichen einsetzbar. Optional sind ein<br />

integrierter GPS-Empfänger sowie eine integrierte<br />

Video kamera erhältlich.<br />

www.spectro.com<br />

K<br />

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(Foto: Spectro)<br />

Das neue Spectro-xSORT-<br />

RFA-Handspektro meter<br />

bietet eine höhere<br />

Messgeschwindig keit und<br />

eine verbesserte Leistung<br />

bei der Analyse von leichten<br />

Elementen.<br />

AS/WS(SHN)/SE/ (sm 160603461)<br />

SERVICENUMMER ZU<br />

RESSOURCENEFFIZIENZ<br />

Berlin. Nach einer aktuellen Umfrage des VDI<br />

Zentrums Ressourceneffizienz (VDI ZRE) sehen<br />

73 % der deutschen Unternehmer in ihren Branchen<br />

noch unerschlossene Kostensparpotenziale.<br />

Im verarbeitenden Gewerbe bilden die Materialkosten<br />

mit über 40 % im Regelfall den mit<br />

Abstand größten Kostenblock. Unternehmen, die<br />

sich über das Thema Ressourceneffizienz informieren<br />

möchten, um selbst aktiv zu werden, steht<br />

ab sofort eine kostenlose Servicerufnummer zur<br />

Verfügung. Unter der kostenlosen Rufnummer<br />

0800 934 23 75 erhalten die Anrufer erste Informationen<br />

für den Einstieg in das Thema, praktische<br />

Anregungen und Hinweise zu Beratungsund<br />

Fördermöglichkeiten. Sie ist werktags zwischen<br />

9:00 und 17:00 Uhr erreichbar.<br />

www.ressource-deutschland.de K<br />

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SE/ (sm 160403251)<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


42 K Entgraten, Anarbeitung<br />

Rund, sauber und glatt<br />

Arku zeigt Lösungen zum Entgraten und setzt auf Verkettung, Automatisierung<br />

und Digitalisierung<br />

Baden-Baden (WS). Dass die Arku Maschinenbau GmbH zu den<br />

Marktführern in der Richtmaschinentechnik zählt, ist seit Jahrzehnten<br />

bekannt. Novum aber ist, dass nun auch Entgratmaschinen zum Portfolio<br />

gehören. Denn vor ziemlich genau einem Jahr hat das Unternehmen<br />

erstmals die Entgratmaschinen EdgeBreaker und EdgeRacer auf den Markt<br />

gebracht. Während der Arku-Infotage Mitte Mai hat das Unternehmen nun<br />

Verkettungsmöglichkeiten und weitere Lösungen zum Richten und<br />

Entgraten präsentiert.<br />

Arku-Chef<br />

Albert Reiss<br />

Die Arku Maschinenbau GmbH kann<br />

auf fast neun Jahrzehnte Erfahrung in der<br />

Blechbearbeitung zurückblicken. Zum Portfolio<br />

gehören u. a. Richtmaschinen, Coilanlagen,<br />

Pressenvorschubanlagen und Querteilanlagen.<br />

Das in dritter Generation familiengeführte<br />

Unternehmen ist immer dann<br />

erste Wahl, wenn es um flexible Blechbearbeitung<br />

geht: nun auch, wenn Teile gerichtet,<br />

entgratet, verrundet oder geschliffen<br />

werden müssen. »Wir sind im letzten Jahr<br />

stark gewachsen, vor allem im Bereich Teilerichtmaschinen<br />

und Coilanlagen«, erläutert<br />

der geschäftsführende Gesellschafter<br />

Albert Reiss. »In unseren<br />

Richt- und Entgratzentren<br />

hier in<br />

Baden-Baden,<br />

aber auch in Cincinatti,<br />

USA, und in Kunshan, China, bieten<br />

wir uns außerdem als Dienstleister an. Kunden<br />

können Lohnarbeiten erledigen lassen,<br />

aber auch Maschinen testen und Versuche<br />

durchführen.« Arku-Kunden sind große wie<br />

kleine Unternehmen, vom Job-Shop bis zum<br />

Automobilkonzern. Die Mehrheit stammt<br />

aus der Automobilbranche, weitere aus der<br />

Stahldistribution, aus Schneidbetrieben,<br />

dem Schiffbau und anderen Metall verarbeitenden<br />

Sektoren.<br />

Den Markt analysiert<br />

Wer so erfolgreich auf den Weltmärkten<br />

wächst und zugleich zu den Marktführern<br />

zählt, hat sich bis dahin nicht ausgeruht.<br />

Kein Wunder also, dass Arku fortlaufend<br />

Ausschau nach weiteren sinnvollen Ge -<br />

schäftsmodellen hält. »Wir hatten immer<br />

wieder Kunden, die nach Entgratmaschinen<br />

gefragt haben«, erzählt Reiss. Denn: »Richtmaschinen<br />

mögen Grate nicht«. Weil Entgraten<br />

ein für das Richten meistens notwendiger<br />

und vorausgehender Prozess ist,<br />

machte diese Frage auch durchaus Sinn.<br />

Hinzu kommt, dass Arku schon in<br />

der Vergangenheit Verkettungen<br />

verschiedener Anlagen hergestellt<br />

hatte und über die Erfahrung verfügt,<br />

eigene Coil- und Richtanlagen<br />

mit vor- oder nachgeschalteten Prozessen<br />

und Maschinen zu verknüpfen.<br />

Zwei neue Entgratmaschinen<br />

entwickelt<br />

Ergebnis sind die beiden Teilentgratmaschinen<br />

EdgeBreaker ® und EdgeRacer ® . Zum<br />

Entgraten und Verrunden von Kanten auch<br />

bei größeren Graten und Bauteilen ist der<br />

EdgeBreaker geeignet, er kann stanz-, plasma-,<br />

autogen- und lasergeschnittene Teile<br />

von bis zu 80 mm sogar beidseitig bearbeiten<br />

(Durchlaufbreite von 1.300 mm). Eine<br />

oszillierende Walze sorgt für das Entgraten<br />

und Entfernen von Schlacken, während<br />

Schleifblöcke zum Verrunden der Kanten<br />

eingesetzt werden. Anwender schätzen die<br />

sauberen Zuschnitte, die auch in größeren<br />

Stückzahlen innerhalb kürzester Zeit möglich<br />

sind. Einfache Bedienung und hohe<br />

Wirtschaftlichkeit sind weitere Merkmale.<br />

»EdgeBreaker ist die robusteste Maschine<br />

am Markt«, sagt dazu Reiss.<br />

Demgegenüber lassen sich mit dem Edge-<br />

Racer auch an dünneren Laser-, Stanz- und<br />

Nibbelteilen Innen- und Außenkonturen<br />

präzise bearbeiten. Diese Baureihe wird von<br />

Arku unter »Arku made by Wöhler« vertrieben.<br />

Tellerbürsten sorgen für zuverlässiges<br />

Entgraten und Verrunden von Blechen bis<br />

zu einer Breite bis 2.000 mm. Dabei können<br />

auch verformte Werkstücke eingesetzt werden.<br />

Die Bürstenzustellung von oben und<br />

unten ist individuell regelbar. »EdgeRacer ist<br />

die weltweit erste serienreife Entgratma-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Entgraten, Anarbeitung K 43<br />

(Fotos: Arku)<br />

Als Lösung unter dem Zeichen von Industrie 4.0 hat Arku die Verkettung der Entgratmaschine EdgeBreaker ® 2000 und der Richtmaschine<br />

FlatMaster ® 55 vorgestellt.<br />

schine ihrer Art mit beidseitig reproduzierbarer<br />

Entgratung auch bei dreidimensionaler<br />

Blechbearbeitung«, erläutert Arku-Chef<br />

Reiss die Besonderheit. Herausragend ist die<br />

Maschine auch in puncto Energieeffizienz<br />

(Bearbeitungskosten unter 0,012 €/m 2 ).<br />

Erfolgreiche Kooperation<br />

eingefädelt<br />

EdgeRacer wird von Arku in Kooperation mit<br />

der Wöhler Brush Tech GmbH angeboten,<br />

einem der führenden Unternehmen in Konstruktion<br />

und Bau von Maschinen zur Herstellung<br />

von Bürsten. Die Spezialisten aus Bad<br />

Wünnenberg sind mit dieser Maschine und<br />

ihrer Bürstentechnologie schon seit Längerem<br />

erfolgreich auf dem Markt. »Wir werfen<br />

unser Know-how nun gemeinsam in einen<br />

Topf, um diese Maschinenreihe weiter zu entwickeln«,<br />

erklärt dazu Matthias Peveling,<br />

Geschäftsführer bei Wöhler Brush Tec, und<br />

Arku-Chef Reiss ergänzt: »Beide Unternehmen<br />

passen außerdem gut zusammen, weil<br />

sie Familienunternehmen sind, mit hohem<br />

Anspruch an besonders zuverlässige Produkte.«<br />

Sowohl Arku als auch Wöhler haben sich<br />

in ihren Segmenten jeweils einen besonderen<br />

Namen gemacht. Die Zusammenarbeit erfolgt<br />

»auf Augenhöhe«. Arku übernimmt den Vertrieb<br />

– für beide Seiten eine Win- Win-<br />

Situation.<br />

Verkettung und Industrie 4.0<br />

berücksichtigt<br />

Automatisierung und Digitalisierung sind in<br />

vollem Gange und das Entgraten als Vorstufe<br />

zum Richten erlaubt somit neue Möglichkeiten.<br />

Schließlich stammen die Entgratund<br />

Richtanlagen von Arku dann aus einem<br />

Haus und passen gut zusammen. »Viele<br />

Kunden suchen eine vernünftige Paketlösung«,<br />

sagt dazu Wöhler-Chef Peveling.<br />

Oft stehen in den Unternehmen mehrere<br />

Entgratanlagen unterschiedlicher Hersteller<br />

und dann wiederum weitere Richtanlagen.<br />

Das berge eine Menge an Herausforderungen.<br />

»Wir bieten unseren Kunden ein Paket,<br />

das maßgeschneidert genau ihren Nutzen<br />

erfüllt.« Alles ist dann über die gesamte<br />

Linie aufeinander abgestimmt. Im Übrigen<br />

bestehe immer die Option jetzt einzeln<br />

gekaufte Maschinen später einmal mit einer<br />

weiteren zu verketten, ergänzt Reiss.<br />

Erweiterung und Peripherie<br />

ergänzt<br />

Mit einer weiteren Maschine, dem Edge-<br />

Grinder wird das Entgratportfolio nun noch<br />

weiter ergänzt. Diese neue Maschine ist seit<br />

wenigen Monaten bei einem Kunden im<br />

Einsatz und wird auf der EuroBLECH im<br />

Oktober noch genauer vorgestellt. Der<br />

EdgeGrinder kommt zum Einsatz, wenn<br />

Laser- oder Stanz-Nibbel-Teile etwa Spritzer<br />

oder einen scharfen Grat haben. Er hat eine<br />

Arbeitsbreite von 1.500 mm, ist für Teile bis<br />

50 mm Dicke geeignet und kann sowohl als<br />

Stand-alone-Variante als auch in Linie mit<br />

einer vorhandenen Produktionsstrecke eingesetzt<br />

werden.<br />

Außerdem gibt es zur Blechreinigung den<br />

sogenannten Washer, der die Bauteile beidseitig<br />

in einem Durchgang reinigen kann<br />

und sich ebenfalls problemlos verketten<br />

lässt. Die zu reinigenden Teile kommen auf<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


44 K Entgraten, Anarbeitung<br />

FlatJack, die neue Arku-Lösung zur<br />

Ebenheitsmessung<br />

eine Rollenbahn und durchlaufen die Anlage.<br />

Weiterhin werden Förderbänder, Trägerplatten,<br />

Tische und schnell wechselbare<br />

Schleifsysteme angeboten.<br />

»Datenautobahn gelegt«<br />

Ganz neu ist auch das Ebenheitskontrollverfahren<br />

FlatJack ® , mit dem sich die Ebenheit<br />

von Stanz-, Laser- und Brennteilen schnell,<br />

genau und mit geringem Aufwand vor und<br />

nach dem Richten ermitteln lässt. Die Oberfläche<br />

wird mit dem Laser optisch per<br />

Triangulationsverfahren<br />

vermessen.<br />

Dabei fährt ein<br />

Messportal über die<br />

Prüfteile und vermisst<br />

die Ebenheit<br />

(gemäß DIN EN ISO<br />

12781). Der Flat-<br />

Jack ist vollständig<br />

integrierbar in die<br />

Arku-Maschinen,<br />

läuft vollautomatisch<br />

und bedienerunabhängig.<br />

Die<br />

Ergebnisse werden<br />

direkt an die Steuerung übermittelt, die<br />

Daten können an schließend weiter verarbeitet<br />

werden. »Damit ist der Grundstein für<br />

die Datenautobahn im Sinne von Industrie<br />

4.0 gelegt«, freut sich Ewald Hund,<br />

technischer Leiter und Prokurist bei Arku.<br />

Besonderheit und Innovation ist nicht nur,<br />

dass das bisher übliche Messen der Ebenheit<br />

von Hand bzw. per Lineal überflüssig wird,<br />

sondern auch der erschwingliche Preis.<br />

Denn Software und rechnerische Leistung<br />

haben in solchen Fällen bisher meistens<br />

hohe Summen geschluckt. Der FlatJack hingegen<br />

sei dank der Unterstützung des KIT<br />

– Karlsruher In stitut für Technologie zu<br />

einem vergleichsweise günstigen Preis er -<br />

hältlich und somit auch unter diesem Aspekt<br />

innovativ, hieß es.<br />

Arku wird zu den Hidden Champions<br />

Baden- Württembergs gezählt. Mit rd. 200<br />

Mit arbeitern hat die Arku-Gruppe zuletzt<br />

eine Gesamtleistung von 55 Mill. € erzielt.<br />

»Ma schinen zu verketten, Teile zu visualisieren,<br />

d. h. zu erkennen, zu klassifizieren und<br />

zu qualifizieren – das sind die Themen, die<br />

Arku in Zukunft immer mehr beschäftigen«,<br />

betont Arku-Chef Reiss und er verspricht:<br />

»Wir werden dieses Jahr 88 Jahre alt und<br />

haben die 100 schon im Visier.«<br />

K<br />

« KONTAKT<br />

Arku Maschinenbau GmbH<br />

Siemensstraße 11<br />

76532 Baden-Baden<br />

Tel. +49 7221 5009-0<br />

www.arku.de<br />

(sm 160603594)<br />

PORTALFRÄSMASCHINEN-<br />

SPEZIALIST ERÖFFNET<br />

NIEDERLASSUNG IN CHINA<br />

Neuhausen auf den Fildern. Der Portalfräsmaschinen-Spezialist<br />

F. Zimmermann GmbH aus<br />

Neuhausen auf den Fildern bei Stuttgart hat zum<br />

1. April eine Niederlassung in China gegründet.<br />

Damit wird der Maschinenbauer insbesondere<br />

Kunden aus der Luft- und Raumfahrt, aber auch<br />

aus den Branchen Automotive sowie Modell- und<br />

Formenbau noch besser unterstützen und seinen<br />

Kundenkreis konsequent erweitern. Wegbereiter<br />

für die bereits schon jetzt sehr erfolgreiche Präsenz<br />

war die chinesische Handelsvertretung HRD.<br />

www.f-zimmermann.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160603468)<br />

BEDIENERFREUNDLICHE<br />

SCHWEISSNAHTVORBEREITUNG<br />

MIT APP<br />

Ditzingen. Hochwertige und sichere Schweißverbindungen<br />

benötigen als Basis perfekt vorbereitete<br />

Kanten. Trumpf bietet dafür mit seinen<br />

Schweißkantenformern Werkzeuge, die oxidfreie<br />

und metallisch blanke Fasen gewährleisten. Der<br />

Umgang mit ihnen wird dank der »Power Tool<br />

Guide« App noch benutzerfreundlicher.<br />

Die neue App steht für iOS- und Android-Geräte<br />

kostenlos zur Verfügung. Die App lässt sich in<br />

den Stores durch die Stichwort-Sucheingabe<br />

Power Tool Guide finden.<br />

www.trumpf.com/s/elqvbc<br />

(Apple Store)<br />

www.trumpf.com/s/bkjn3a<br />

(Google Play)<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160603539)<br />

AUSZEICHNUNG FÜR<br />

UNTERNEHMENSETHIK<br />

Roosendaal, Niederlande. Bereits zum<br />

zweiten Mal in Folge bekam der Hersteller von<br />

Plasma-, Laser- und Wasserstrahl-Schneidanlagen<br />

die Auszeichnung zur »World’s Most Ethical Company«<br />

(ethischstes Unternehmen der Welt). Es<br />

wird vom Ethisphere Institute an Unternehmen<br />

verliehen, die auf allen Ebenen eine von ethischem<br />

Handeln und Transparenz geprägte Unternehmenskultur<br />

fördern. Hypertherm ist eines von<br />

131 Unternehmen weltweit, die dieses Jahr neu<br />

auf der Liste stehen, und eines von lediglich zwei<br />

des Sektors »Werkzeugmaschinen und Zubehör«.<br />

www.worldsmostethicalcompanies.<br />

ethispere.com<br />

K<br />

/<br />

hx/WS(SHN)/SE/ (sm 160603433)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Entgraten, Anarbeitung K 45<br />

Hohe Bearbeitungsqualität beim Entgraten<br />

sicherstellen<br />

von Annedore Bose-Munde<br />

Das Entgraten von Stahl erfordert neben einer passgenauen Anlagentechnik<br />

auch eine geeignete Peripherie. Nur so gelingt es, im Prozess die<br />

Qualität der Ergebnisse sicherzustellen, verlässliche Prozessabläufe zu<br />

gewährleisten sowie die Prozesskosten gezielt zu beeinflussen. Die<br />

Hersteller bieten hier flexible Lösungen für verschiedene Anwendungsfälle.<br />

Grate, die beispielsweise bei der Bearbeitung<br />

von Fräs-, Dreh- und Stanzteilen<br />

oder nach dem Schneiden entstehen, sind<br />

im Allgemeinen unerwünscht. Um diese zu<br />

entfernen, setzen die Unternehmen je nach<br />

Anforderung und Kosten auf verschiedene<br />

Methoden.<br />

Die Paul Ernst Maschinenfabrik GmbH aus<br />

Eschelbronn ist einer der führenden Hersteller<br />

von Blechentgratungsmaschinen für<br />

Stanz- und Laserteile sowie für Brenn- und<br />

Plasmazuschnitte. Viele Kunden des Unternehmens<br />

sind sogenannte Job-Shopper-<br />

Betriebe, bei denen sich die Art der Aufträge<br />

und somit auch die Anforderungen häufig<br />

ändern. Entsprechend hat das Unternehmen<br />

vor einigen Jahren mit der Einführung von<br />

vollständig modularen Lösungen genau auf<br />

diese Kundenanforderung reagiert. »Bei<br />

Anlagenlösungen mit ›Freiplätzen‹ oder<br />

›Leermodulen‹ sind bei einer Veränderung<br />

enge Grenzen hinsichtlich der Konfiguration<br />

gesetzt. Durch unser modular aufgebautes<br />

Maschinengestell können die Kunden auch<br />

Jahre nach Lieferung der Maschine noch<br />

Module nachrüsten und sich den verändernden<br />

Anforderungen stellen. Die Maschine<br />

wächst also mit den Kundenanforderungen«,<br />

benennt Geschäftsführer Markus<br />

Lindörfer die Vorteile.<br />

Modulares Anlagenkonzept<br />

gewährleistet flexible Bearbeitung<br />

Durch die Wahl der passenden Module aus<br />

den Bereichen Entgraten, Oxidentfernen (bis<br />

25 mm Materialdicke), Kantenverrunden<br />

(bis 2 mm Radius) und Oberflächenfinish<br />

durch Schleif- und / oder Bürstenaggregate<br />

wird die Maschine letztlich genau so konfiguriert,<br />

wie der Kunde dies benötigt (Bild 1).<br />

Dabei werden sämtliche Module sowohl im<br />

Nass- als auch im Trockenschliff angeboten.<br />

»Die Kunden können auf einer Maschine<br />

alle Materialien bearbeiten. Die nass arbeitenden<br />

Maschinen verwenden dabei entweder<br />

Bandfilteraggregate oder Zentrifugen<br />

zum Aufbereiten der Emulsion. Auch ölige<br />

Teile können so bearbeitet werden, ohne die<br />

Schleifmittel zuzusetzen. Verarbeitet der<br />

(Fotos: Paul Ernst Maschinenfabrik)<br />

Bild 1a. Für die Kanten verrundung<br />

im Bereich der Feinblechbearbeitung<br />

werden auf den Anlagen der<br />

Paul-Ernst Maschinenfabrik GmbH<br />

Spin-Module eingesetzt.<br />

Bild 1b. Extreme Verrundung bei<br />

Dickblechanwendungen<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


46 K Entgraten, Anarbeitung<br />

Kunde hingegen nur eine Materialart und ist<br />

das Material ölfrei kann auch trocken ge -<br />

schliffen und verrundet werden«, so Lindhöfer<br />

zum Einsatzspektrum.<br />

Für die Bearbeitung stehen fünf verschiedene<br />

Module zur Verfügung: die Module<br />

Entgraten, Bürsten, Spin, Rotor und Breitband.<br />

Mit der flexiblen Entgratwalze wird<br />

fast ausschließlich der Kantenbereich ge -<br />

schliffen, ohne unnötig stark auf der Oberfläche<br />

zu schleifen. Dies spart Schleifmittel<br />

und ermöglicht es außerdem, folierte und<br />

verzinkte Teile sowie Teile mit Durchzügen<br />

und Prägungen zu bearbeiten. Die Entgratwalze<br />

kann sowohl mit Schleifleinen als<br />

auch mit Schleif-Vlies eingesetzt werden.<br />

Beim Modul Bürsten entschärfen zwei<br />

gegenläufige Bürsten die Kanten der Werkstücke<br />

mit Drahtbürsten oder entfernen die<br />

Oxidschicht bei Materialien bis 25 mm<br />

Materialdicke. Hierzu werden sogenannte<br />

Federstahlbürsten eingesetzt. Durch den<br />

Einsatz von Vlies-Lamellenwalzen kann mit<br />

diesem Aggregat auch ein optimales Finish<br />

auf Blechen aufgebracht werden.<br />

Mit vier Schleiflamellenbürsten, die so -<br />

wohl um die horizontale Achse rotieren als<br />

auch um eine vertikale Achse und zusätzlich<br />

über die Arbeitsbreite oszillieren, werden<br />

beim Spin-Modul die Kanten von allen Seiten<br />

gleichmäßig verrundet. Dieses Aggregat<br />

kommt bei der Feinblechbearbeitung zum<br />

Einsatz, wo Verrundungen von circa 0,3 mm<br />

ausreichend sind, um die Teile für die an -<br />

schließende Pulverbeschichtung vorzubereiten<br />

beziehungsweise um bei nichtrostenden<br />

Stahlblechen eine Verrundung zu erzielen,<br />

mit der eine Verletzungsgefahr ausgeschlossen<br />

werden soll.<br />

Wird eine noch stärkere Verrundung mit<br />

einem Radius bis zu 2 mm benötigt, kommt<br />

das Modul Rotor zum Einsatz. Dort arbeiten<br />

acht Lamellenwalzen mit jeweils 500 mm<br />

Länge und bearbeiten durch mehrfach überlagerte<br />

Bewegungen alle Kanten absolut<br />

gleichmäßig. Der Einsatz dieser Technologie<br />

findet sich zum Beispiel bei Stahlbaubetrieben,<br />

die die DIN EN 1090 erfüllen wollen,<br />

aber auch bei Herstellern von Drehgestellen,<br />

Baumaschinen und Nutzfahrzeugen sowie<br />

in der Landtechnik.<br />

Und zum Schleifen von Oberflächen wird<br />

das Modul Breitband eingesetzt. Über die<br />

eingesetzte Schleifmittel-Körnung und -Type<br />

(Schleifleinen oder Schleifvlies), lassen sich<br />

unterschiedliche Arten von Finishs erzeugen.<br />

Anlagentechnik muss hohe<br />

Qualität sicherstellen<br />

Bleche für die verschiedensten Anwendungen<br />

so zu bearbeiten, dass sie ihrem Einsatzzweck<br />

optimal entsprechen und gefährdungsfrei<br />

zu handhaben sind, ist der<br />

Anspruch der Schlosserei Schweighart aus<br />

dem bayerisch-schwäbischen Neuburg<br />

(Bild 2). Mit CNC-gesteuerten Laserschneidmaschinen,<br />

modernen Abkantpressen und<br />

Schweißanlagen bietet das Unternehmen<br />

eine qualitativ hochwertige Bearbeitung von<br />

Blechen aus Stahl und Edelstahl sowie auch<br />

aus Aluminium. Bearbeitet werden Bleche<br />

aus Stahl bis zu einer Dicke von 20 mm, aus<br />

Edelstahl bis zu 15 mm und aus Aluminium<br />

bis zu 10 mm. Mit einem Volumen von etwa<br />

50.000 kg pro Monat bildet der Stahlanteil<br />

dabei das größte Segment.<br />

Das Leistungsspektrum von Schweighart<br />

umfasst die Bearbeitung von Einzelteilen bis<br />

zu einbaufertigen Baugruppen in Serienfertigung<br />

– ganz nach Kundenwunsch. Dazu<br />

gehören z. B. komplette Maschinenverkleidungen<br />

mit Fenstern und Türen. Bei diesen<br />

Wünschen spielt die Beschaffenheit der<br />

Blechkanten eine wichtige Rolle. Neben<br />

dem ergonomischen Wert entgrateter und<br />

verrundeter Kanten zeigte sich die technische<br />

Notwendigkeit erstmals bei der Herstellung<br />

von Befestigungselementen für<br />

Photovoltaikanlagen. Dort ging es um eine<br />

funktionssichere Montage von Kunststoffrohren.<br />

Grate oder scharfe Kanten können<br />

solche Rohre beschädigen und wären dort<br />

eine Gefahr gewesen. So begann die Suche<br />

nach einer geeigneten Kantenbearbeitungsmaschine.<br />

Bild 2. Gleichmäßige Kantenbearbeitung mit hoher Qualität ist der Anspruch der Schlosserei<br />

Schweighart.<br />

(Foto: Peter Springfeld)<br />

Stahl- und Aluminiumbleche auf<br />

nur einer Maschine bearbeiten<br />

»Für die Auswahl der für uns geeigneten<br />

Blechbearbeitungsmaschine spielte die<br />

Bearbeitungsmöglichkeit von edelverzinktem<br />

Blech eine dominierende Rolle. Beim<br />

Entgraten und Verrunden der edelverzinkten<br />

Bleche muss der Verzinkungsschutz<br />

erhalten bleiben. Es gibt dort eine Toleranzgrenze,<br />

die bei 2 μm liegt. Und einzig die<br />

Trockenschleifmaschinen der Lissmac Ma -<br />

schinenbau GmbH gewährleisten den Erhalt<br />

der Zinkschicht beim Entgraten und Verrunden«,<br />

benennt Geschäftsführer Ernst<br />

Schweighart die Anforderungen an die<br />

Anlagentechnik. »Wir haben diese schonende<br />

Kantenbearbeitung mehrfach bei<br />

Lissmac in Bad Wurzach ausprobiert und<br />

danach eine Blechbearbeitungsmaschine<br />

SBM-L 1500 G1S2 gekauft«, so Schweighart<br />

weiter.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Entgraten, Anarbeitung K 47<br />

Bild 3. Blick auf die<br />

Schleifaggregate der<br />

SBM-L 1500 G1S1<br />

von Lissmac<br />

(Foto: Peter Springfeld)<br />

Die Entgrat- und Kantenverrundungsmaschine<br />

besitzt insgesamt sechs Schleif aggregate,<br />

mit denen sie die Innen- und Außenkanten<br />

der zugeschnittenen Platinen bearbeitet.<br />

Druckrollen führen die Blechteile zuverlässig<br />

durch die Maschine. Zunächst schleifen<br />

jeweils in der ersten Stufe ein Schleifband<br />

von oben und ein Schleifband von unten die<br />

Grate ab, die möglicherweise beim Stanzen,<br />

Laser- oder Feinplasmaschneiden entstehen.<br />

Nachdem die Bleche von den Graten befreit<br />

sind, führen die nachfolgenden vier Schleiflamellenaggregate<br />

eine präzise Verrundungsarbeit<br />

aus. Dazu treiben jeweils zwei Aggregate<br />

oben und unten gegenläufige Schleifriemen<br />

an (Bild 3). Diese Schleifriemen tragen<br />

Schleiflamellen, die mit Schleifvlies und<br />

Schleifmitteln kombiniert sind. Dabei übernehmen<br />

die Schleifblätter die Materialabtragung<br />

an sämtlichen Innen- und Außenkonturen<br />

in einem Durchgang. Durch die<br />

maschinelle Schnittkantenbearbeitung er -<br />

folgt eine gleichmäßige Bearbeitung mit<br />

hoher Qualität.<br />

»Die Bedienung ist einfach. Über ergonomisch<br />

angeordnete Bedienelemente lässt<br />

sich jedes Bearbeitungsaggregat ganz nach<br />

Wunsch zustellen oder abstellen. Neben den<br />

Symbolen an den Schaltern zeigt das Display<br />

den jeweils eingestellten Arbeitsmodus. Die<br />

Blechdicke wird per Joystick eingestellt, der<br />

Vorschub per Drehschalter. Dort kann man<br />

im Bereich von 0 bis 4 m/min wählen«,<br />

erklärt Ernst Schweighart.<br />

Mit der Anlage werden in der Schlosserei<br />

Stahl-, Edelstahl- und auch Aluminiumbleche<br />

bearbeitet. Zum Materialwechsel<br />

wird über einen Wechselschalter die Materialart<br />

eingestellt, die dann über eine Signallampe<br />

angezeigt wird: Grün signalisiert die<br />

Einstellung auf Stahl und Edelstahl, blau<br />

zeigt auf Aluminium. Leuchtet die Lampe<br />

rot, dann liegt eine Störung vor.<br />

Die wichtigste Voraussetzung für den<br />

Wechsel von Stahl- auf Aluminiumblech ist<br />

die installierte Filtereinheit. Hierbei handelt<br />

es sich um einen Lissmac-Nassabscheider.<br />

Mit einer Ventilatorleistung von etwa<br />

8.100 m 3 /h erzeugt er einen Unterdruck von<br />

etwa 3.400 Pa und generiert dabei einen<br />

Volumenstrom von zirka 4.500 m 3 /h. Damit<br />

werden die beim Aluminiumschliff entstehenden<br />

brennbaren und explosiv wirkenden<br />

Magnesiumteilchen im Wasserbehälter so -<br />

fort abgekühlt. Die Funktionsumstellung des<br />

Nassabscheiders erfolgt zum einen mit dem<br />

Materialwechselschalter und zum anderen<br />

mit dem Umstecken der Steuerleitungen.<br />

Darüber hinaus erfordert der Materialwechsel<br />

die gründliche Reinigung des<br />

Maschinenraums sowie einen Wechsel der<br />

Schleifwerkzeuge. Um dies bequem erledigen<br />

zu können, besitzt die Maschine eine<br />

großzügig dimensionierte Tür. Der Bänderwechsel<br />

wird elektronisch unterstützt. Das<br />

heißt, über die Steuerung werden die Bänder<br />

bequemerweise und entsprechend<br />

schnell hydraulisch gespannt. »Das alles<br />

lässt sich in 15 bis 20 min erledigen, wobei<br />

in dieser Zeit auch das vorgeschriebene Protokollieren<br />

der Umstellungsprozeduren enthalten<br />

ist«, betont Ernst Schweighart.<br />

Mit der Maschine kann das Unternehmen<br />

Blechteile unterschiedlicher Materialien in<br />

einem Durchlauf auf beiden Seiten entgraten<br />

und verrunden. Die Teile kommen sauber<br />

aus der Maschine, werden sicher aufgenommen<br />

und können sofort weiter verarbeitet<br />

werden. Einzig die Teile, die kleiner als<br />

150 mm sind, müssen mit einer Schablone<br />

durch die Maschine geschickt werden.<br />

Entgraten von Werkzeugkörpern<br />

aus vergüteten Werkzeugstählen<br />

Die 1919 gegründete Walter AG aus Tübingen<br />

ist einer der führenden, weltweit tätigen<br />

Komplettanbieter von Präzisionswerkzeugen<br />

für die Metallbearbeitung mit einem<br />

umfassenden Angebot von rd. 45.000 Präzisionswerkzeugen.<br />

Es werden beispielsweise<br />

Kunden aus der Luft- und Raumfahrt, der<br />

Automobilindustrie, dem Motorenbau, der<br />

Energietechnik und dem Schienenverkehr<br />

beliefert. Produktivität und Prozesssicherheit<br />

sind für das Unternehmen dabei wichtige<br />

Punkte, um Fertigungsprozesse zu optimieren.<br />

»Wir informieren uns ständig darüber,<br />

welche neuen Lösungen es auf dem Markt<br />

gibt. Wichtig dabei sind für uns verlässliche<br />

Partner, die diese Entwicklungen dann auch<br />

selbst weiter vorantreiben und auf unsere<br />

Anforderungen hin optimieren«, erklärt<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


48 K Entgraten, Anarbeitung<br />

Bild 5. Am Werkstück anhaftende Schleifkörper werden nach dem Prozess in der<br />

Reinigungsstation durch ein Wasser-Compound-Luft-Gemisch entfernt.<br />

Dr.-Ing. David Boehnke, Manager Technology<br />

Research & Development bei Walter. Ein<br />

Beispiel dafür ist der Schleppfinisher<br />

R6/1000 SF-Auto mit Roboterbeschickung<br />

von der Rösler Oberflächentechnik GmbH<br />

aus Untermerzbach. Er ermöglicht das vollautomatisierte<br />

Entgraten von Werkzeugkörpern<br />

aus vergüteten Werkzeugstählen, die<br />

später mit Hartmetallprodukten für das Fräsen,<br />

Drehen, Bohren und Gewinden be -<br />

stückt werden.<br />

»Neben dem Systemkonzept mit Maschinen<br />

und Automatisierung war für uns ausschlaggebend,<br />

dass wir von Rösler auch alle<br />

Medien erhalten, die für den Betrieb der<br />

Anlagen erforderlich sind. Mit anderen Worten:<br />

den kompletten Prozess«, begründet<br />

(Foto: Rösler Oberflächentechnik)<br />

Bild 4.<br />

Die beiden<br />

Schleppfinishanlagen<br />

des<br />

Systems R6/1000<br />

SF-Auto von<br />

Rösler verfügen<br />

jeweils über<br />

sechs Arbeitsspindeln.<br />

David Boehnke die Entscheidung für diese<br />

Anlagentechnik. Das System, das auf die<br />

spezifischen Anforderungen von Walter<br />

maßgeschneidert wurde, besteht aus zwei<br />

verketteten Schleppfinishern mit automatischer<br />

Roboterbestückung der jeweils sechs<br />

Arbeitsspindeln (Bild 4). Eine unsymmetrische<br />

Belegung der Spindeln und daraus<br />

resultierende Anlagenschäden werden<br />

durch eine festgelegte Bestückungslogik<br />

verhindert. Das System ist in die übergeordnete<br />

Fertigungssteuerung, die Mastersteuerung,<br />

integriert. Die für die Entgratprozesse<br />

eingesetzten, standfesten Kunststoffschleifkörper<br />

und Compounds wurden ebenfalls<br />

bei Rösler entwickelt und sind entsprechend<br />

auf die Anwendung bei Walter abgestimmt.<br />

(Foto: Rösler Oberflächentechnik)<br />

Das Prozesswasser wird im Kreislauf geführt.<br />

Eigens dafür ist das System mit einer automatischen<br />

Zentrifuge ausgestattet.<br />

Individuelles Schleppfinish-System<br />

mit Roboterbeschickung<br />

In den Anlagen können Werkzeugkörper mit<br />

einem Durchmesser von maximal 160 mm<br />

und einer Länge bis zu 350 mm bearbeitet<br />

werden. Damit wird ein großer Teil des Produktspektrums<br />

von Walter abgedeckt. Für<br />

die verschiedenen Werkstücke sind in der<br />

Mastersteuerung Programme mit teilespezifischen<br />

Parametern, beispielsweise Drehrichtung<br />

und Geschwindigkeit der Spindeln,<br />

Eintauchtiefe und Behandlungszeiten, hinterlegt.<br />

»Wir haben im Technikum bei Rösler<br />

und gemeinsam hier vor Ort Tests gefahren<br />

und die Anlage in enger Kooperation optimal<br />

an unsere Prozesskette angepasst. Dafür<br />

hat Rösler Ideen und Wünsche von uns im<br />

finalen Konzept umgesetzt. Es war eine sehr<br />

partnerschaftliche und offene Zusammenarbeit«,<br />

berichtet David Boehnke. Dabei<br />

wurde auch die Integration einer dritten<br />

Maschine vorgesehen. Walter hält sich damit<br />

die Möglichkeit offen, zukünftig auch weitere<br />

Werkstücke mit dem System zu bearbeiten.<br />

Die Werkzeugkörper werden für die Bearbeitung<br />

chargenweise in kundenseitigen<br />

Palettensystemen mit Schiebewagen zur<br />

Verfügung gestellt. Die für das Roboterhandling<br />

erforderliche 1/10 mm genaue<br />

Positionierung der Werkstücke wurde durch<br />

die gemeinsame Entwicklung eines Sicherheitsbestückungskonzepts<br />

mit Hüllflächenmodellen<br />

und Belegungsmustern gewährleistet.<br />

Der durch Schutztüren abgeschirmte<br />

Arbeitsbereich des Roboters bietet dabei<br />

Platz für vier Schiebewagen. Nachdem diese<br />

an definierten Positionen platziert sind, gibt<br />

der Werker das entsprechende Hüllflächenmodell<br />

und die Werkstückanzahl am Bedienpanel<br />

ein. Die Mastersteuerung wählt automatisch<br />

das werkstückspezifische Programm<br />

aus, berechnet die erforderlichen Arbeitszyklen<br />

und teilt die Werkstücke entsprechend<br />

der festgelegten Bestückungslogik<br />

auf. Die Positionierung der Arbeitsspindeln<br />

erfolgt durch die Steuerung der Schleppfinisher.<br />

Sobald die Schutztür geschlossen<br />

ist, startet der Roboter mit der Bestückung<br />

der Arbeitsspindeln.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Entgraten, Anarbeitung K 49<br />

Während des Schleppfinishens werden die<br />

Teile gleichmäßig und allseitig von den<br />

Schleifkörpern umströmt. Dadurch erfolgt<br />

eine effektive und doch schonende Entgratung,<br />

selbst bei geometrisch komplexen<br />

Werkzeugkörpern. Die pneumatische Werkstückfixierung<br />

an der Arbeitsspindel wird<br />

dabei kontinuierlich durch einen Initiator<br />

überwacht. Sollte sich ein Teil lösen und he -<br />

runterfallen, stoppt der Prozess automatisch<br />

wodurch eine Beschädigung der Werkstücke<br />

vermieden wird.<br />

Nach der festgelegten Behandlungsdauer<br />

entnimmt der Roboter den Werkzeugkörper<br />

und führt ihn – abhängig vom Programm –<br />

der am Schleppfinisher befindlichen Reinigungsstation<br />

zu. Hier werden mittels Wasser-Compound-Luft-Gemisch<br />

anhaftende<br />

Schleifkörper entfernt (Bild 5). Einen Beitrag<br />

zur hohen Prozesssicherheit leistet auch die<br />

integrierte Unterkornaussiebung. Zu klein<br />

gewordene Schleifkörper werden dadurch<br />

kontinuierlich aus dem Prozess genommen.<br />

Die Nachdosierung erfolgt manuell.<br />

»Wir arbeiten mit dem Schleppfinishsystem<br />

von Rösler nun seit Mai 2015 in Serie<br />

und die Ergebnisse sind vielversprechend«,<br />

stellt David Boehnke abschließend fest.<br />

Elektrochemisches und chemisches<br />

Entgraten von Oberflächen<br />

Auf elektrochemisches und chemisches Entgraten<br />

von Oberflächen setzt beispielsweise<br />

die Poligrat GmbH aus München. Dabei wird<br />

das zu bearbeitende Werkstück in ein Wirkbad<br />

getaucht und unter Einwirkung eines<br />

speziellen Elektrolyten wird dann elektrochemisch<br />

(anodisch) oder chemisch Werkstoff<br />

von der Oberfläche abgetragen. »Die<br />

Verfahren sind geeignet zur Fein- und<br />

Feinst entgratung, das heißt zur Entfernung<br />

von Graten bis zu einer Größe von maximal<br />

0,5 mm. Gratform und -dicke sind dabei von<br />

erheblicher Bedeutung. Entgratet werden<br />

nicht nur Kanten und Ecken, sondern auch<br />

Flächen. Das Ergebnis sind dann partikelfreie<br />

beziehungsweise partikelarme Oberflächen<br />

mit einer hohen Reinheit«, beschreibt<br />

Poligrat-Geschäftsführer Siegfried Pießlinger-Schweiger<br />

die Anwendungsbereiche<br />

.<br />

Bearbeitet wird jeweils die gesamte be -<br />

aufschlagte Oberfläche, wobei der Abtrag<br />

an Ecken und Kanten deutlich erhöht ist. Die<br />

Verfahren werden für das Entgraten, Polieren,<br />

Glätten und zur Verbesserung funktioneller<br />

Eigenschaften eingesetzt. So wird<br />

neben der Entgratung eine Verbesserung<br />

der Oberflächenqualität hinsichtlich Reinheit,<br />

Lebensdauer, Korrosionsbeständigkeit,<br />

Reibung oder Verschleiß erzielt. Sonderanwendungen<br />

der Verfahren werden außerdem<br />

für Werkstoffprüfung (Risskontrolle)<br />

und das Schärfen von Schneidkanten ge -<br />

nutzt.<br />

Die Bearbeitung der Oberflächen erfolgt<br />

meist durch Tauchen oder Durchpumpen.<br />

Das Teilespektrum reicht dabei über die<br />

gesamte Palette von Massenkleinteilen bis<br />

hin zu Großkomponenten. Die Werkstoffpalette<br />

für die Anwendung umfasst Edelstahl,<br />

Stahl, Nickellegierungen, Kupferlegierungen,<br />

Aluminium, Titan und Zirkon.<br />

»Elektrochemische und chemische Entgratverfahren<br />

können weitgehend unabhängig<br />

von Form und Größe der Teile sowie<br />

der Härte des Werkstoffs eingesetzt werden.<br />

Die Bearbeitung erfolgt ohne mechanische,<br />

thermische oder chemische Belastung, weshalb<br />

auch sehr empfindliche Bauteile erfolgreich<br />

zu bearbeiten sind. Die Verfahren sind<br />

industriell erprobt, stabil und innerhalb<br />

enger Grenzen reproduzierbar, was letztendlich<br />

auch die Einhaltung enger Toleranzen<br />

erlaubt«, benennt Pießlinger-Schweiger<br />

die Vorteile dieses Verfahrens.<br />

Entgratsysteme für Rohre, Profile,<br />

Stäbe und Bleche aus Metall<br />

Entgrat- und Sägelösungen, die sich für den<br />

Einsatz in kleineren bis mittleren Betrieben<br />

eignen, bietet die RSA cutting Systems<br />

GmbH aus Schwerte. Viele dieser Systeme<br />

lassen sich auch durch eine entsprechende<br />

Verkettung automatisieren und können so<br />

mit den sich verändernden Kundenanforderungen<br />

mitwachsen.<br />

So eignet sich beispielsweise die Entgratmaschine<br />

Turnamat für das wirtschaftliche<br />

Entgraten von gebogenen Rohren, komplexen<br />

Profilen und Werkstücken mit hohem<br />

Gewicht und / oder starken Graten (Bild 7).<br />

Dabei werden Innen- und Außenkanten<br />

gleichzeitig bearbeitet. Ein manuelles Drehen<br />

der Werkzeuge ist dazu nicht erforderlich.<br />

Der Wechsel des Hochleistungs-Bürstwerkzeuges<br />

ist laut RSA in weniger als 2 min<br />

erledigt. Die Radialbürste rotiert nicht nur<br />

selbst, sondern zusätzlich auch die gesamte<br />

Antriebseinheit. Auf diese Weise werden die<br />

Bild 6. Bearbeitungsbeispiel: Ein unbearbeitetes Filterblech (links) und ein von Poligrat<br />

elektropoliertes<br />

(Foto: Poligrat)<br />

Bild 7. Die Entgratmaschine SCD-90 der<br />

Bewo Cutting Systems B.V. verfügt über<br />

Bürsten mit einer Entgratlänge von 600 mm.<br />

(Foto: Bewo Cutting Systems B.V.)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


50 K Entgraten, Anarbeitung<br />

Bild 8. Die RSA Entgratmaschine Turnamat<br />

eignet sich zum Entgraten von schweren<br />

Rohren aus Stahl, Edelstahl und NE-Metallen.<br />

Innen- und Außenkanten des Werkstücks<br />

gleichmäßig bearbeitet. Mithilfe eines He -<br />

bels lässt sich die Entgratmaschine schnell<br />

auf einen anderen Werkstückdurchmesser<br />

einstellen. Ebenso schnell ist die Frontplatte<br />

werkzeuglos wechselbar, die für die Führung<br />

der Werkstücke zuständig ist, heißt es<br />

weiter. »Durch die hohe Leistung der Entgratmaschine<br />

und die kurzen Rüstzeiten<br />

amortisiert sie sich in weniger als einem<br />

Jahr«, nennt RSA-Geschäftsführer Thomas<br />

Berg einen wichtigen Anwendernutzen.<br />

Passend zur Anlagentechnik bietet RSA<br />

ein breites Programm an Hochleistungsbürsten<br />

für die industrielle Anwendung, sowohl<br />

Standardprodukte als auch kundenspezifische<br />

Auftragsfertigungen.<br />

Automatisch gesteuerte Entgratmaschine<br />

für Sägestraßen<br />

Als Bestandteil eines automatisierten Produktionsprozesses<br />

wurde die Entgratmaschine<br />

SCD-90 der Bewo Cutting Systems<br />

B.V. aus dem niederländischen Waalwijk<br />

entwickelt. Die automatisch gesteuerte<br />

Anlage kann aber ebenso separat genutzt<br />

werden. Anwender können die Maschine an<br />

alle Bewo-Zirkelsägeautomaten koppeln,<br />

wobei sie die Einstellungen am zentralen<br />

Berührungsbildschirm der Sägestraße eingeben.<br />

Um den hohen Output der verschiedenen<br />

Bewo-Sägestraßen problemlos verarbeiten<br />

zu können, wurde die Anlage robust und<br />

stabil ausgelegt. Sie verfügt über Bürsten<br />

(Bild: RSA)<br />

mit einer Entgratlänge von 600 mm (Bild 8).<br />

Damit wird die Schnittkante des Profils länger<br />

bearbeitet, was vor allem bei größeren<br />

Durchmessern die Qualität erhöht. Kippmechanismen<br />

sorgen dafür, dass auch rechteckige<br />

und quadratische Profile an Innenwie<br />

Außenseite entgratet werden. Die Bürsten<br />

können schnell ausgetauscht werden.<br />

Die Entgratmaschine ist außerdem mit speziellen<br />

Mitnehmern ausgerüstet, die ein<br />

kratzerfreies Handling der Rohre garantieren.<br />

Sie verarbeitet standardmäßig Längen<br />

bis zu 3.000 mm.<br />

Die Maschine lässt sich um eine Staubabsauganlage<br />

oder eine Ausblasung der Rohre<br />

vor und / oder nach dem Entgraten erweitern.<br />

Durch das Ausblasen der Rohre kann<br />

eine höhere Qualität erreicht werden und<br />

auch kundenspezifische Anpassungen der<br />

Technik sind möglich.<br />

Um Oberflächen zu entgraten, gibt es<br />

viele Möglichkeiten. Entscheidend für die<br />

Wahl der passenden Anlagentechnik sind<br />

letztendlich neben dem Werkstoff und den<br />

Stückzahlen die spezifischen Kundenanforderungen.<br />

(sm 160603423) K<br />

« KONTAKT<br />

Bewo Cutting Systems B.V.<br />

Van Harenstraat 2<br />

5145 RJ Waalwijk, Niederlande<br />

Tel. +31 13 4676915<br />

www.bewo.nl<br />

Paul ERNST Maschinenfabrik GmbH<br />

Meckesheimer Straße 27<br />

74927 Eschelbronn<br />

Tel. +49 6226 9504-0<br />

www.ernst-maschinen.de<br />

LISSMAC Maschinenbau GmbH<br />

Lanzstraße 4<br />

88410 Bad Wurzach<br />

Tel. +49 7564 307-0<br />

www.lissmac.com<br />

POLIGRAT GmbH<br />

Valentin-Linhof-Straße 19<br />

81829 München<br />

Tel. +49 89 42778-0<br />

www.poligrat.de<br />

Rösler Oberflächentechnik GmbH<br />

Vorstadt 1<br />

96190 Untermerzbach<br />

Tel. +49 9533 924-0<br />

www.rosler.com<br />

RSA cutting Systems GmbH<br />

Adolph-Kolping-Straße 14<br />

58239 Schwerte<br />

Tel. +49 2304 9111-0<br />

www.rsa.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Entgraten, Anarbeitung K 51<br />

Kanten- und Fasen-Schleifmaschine zur<br />

Schweißnahtvorbereitung<br />

Kuhlmeyer liefert an ein holländisches Stahl-Service-Center<br />

Bad Oeynhausen. Die Anarbeitung von Schweißfasen ist zum<br />

automatisierten Schweißen und Fügen ebenso wichtig wie die qualitative<br />

Ausführung der Schweißnaht selber. Viele Stahl-Service-Center und OEM-<br />

Kunden aus dem Schwermaschinen- oder Schiffbau setzen dabei auf die<br />

robuste und wirtschaftliche Technologie des Schleifens der Fasen und Kanten<br />

mit einer Fasen-Schleifmaschine der Kuhlmeyer Maschinenbau GmbH.<br />

Mit der Hochleistungsbandschleiftechnik<br />

lassen sich auf den Kuhlmeyer-Maschinen<br />

Fasenwinkel von – 45° bis zu + 88° realisieren.<br />

Es gibt die klassischen stationären<br />

Maschinen in der offenen Rahmenbauweise<br />

für Teilelängen von 16 m und mehr und<br />

Sondermaschinen, die im Durchlaufverfahren<br />

Stahlprofile (Schiffbau- oder Wulstprofile)<br />

an der Stirnseite bearbeiten, Fasen an<br />

der Ober-und Unterseite anschleifen und<br />

vorlackierte oder behandelte Oberflächen<br />

im späteren Schweißbereich metallisch<br />

blank putzen. Auch die Bearbeitung hochfester<br />

Stähle ist kein Problem. Abtragsraten<br />

bis zu 200 cm 3 /min lassen sich mit den standardisierten<br />

Keramikkornschleifbändern<br />

wirtschaftlich erreichen. Dabei können<br />

Bandvorschubgeschwindigkeiten bis zu<br />

5 m/min eingestellt werden. Die Fasen und<br />

Stege können ohne gravierende Wärmeeinwirkung<br />

und ohne Grate oder Zunderschichten<br />

sofort weiterverarbeitet werden.<br />

Beim Brenn- oder Schneidverfahren ist das<br />

nicht gegeben und zusätzliche Handlingsund<br />

Bearbeitungsschritte müssen einkalkuliert<br />

werden. Das Rationalisierungspotenzial<br />

der Kuhlmeyer-Fasenbandschleifmaschinen<br />

wird durch eine entsprechende<br />

Transport- und Fördertechnik weiter unterstützt.<br />

Vor Kurzem hat Kuhlmeyer eine UKF-Fasen-<br />

und Kantenschleifmaschine mit einem<br />

Arbeitsbereich von 6 m an das Stahl-Service-Center<br />

Joop van Zanten Staalservice in<br />

Veenendaal in den Niederlanden geliefert.<br />

Mit der neuen Maschine lassen sich die<br />

geraden Fasen in einer besseren Qualität<br />

und kurzen Durchlaufzeit realisieren. Vor<br />

allem hochfestes Material lässt sich besser<br />

und günstiger auf der Fasenschleifmaschine<br />

bearbeiten, da keine negative Wärmeeinbringung<br />

in das Material stattfindet und die<br />

Schleifbänder weniger Verschleiß zeigen, als<br />

Fräswerkzeuge, erklärt das niederländische<br />

Unternehmen.<br />

(sm 160603443) K<br />

« KONTAKT<br />

Kuhlmeyer Maschinenbau GmbH<br />

Zur Bauernwiese 23<br />

32549 Bad Oeynhausen<br />

Tel. +49 5731 5304-0<br />

www.kuhlmeyer.de<br />

(Fotos: Kuhlmeyer)<br />

Die Kuhlmeyer-UKF-Maschine 3.1-6000 bei van Zanten in Veenendaal<br />

Unterschiedliche Werkstücke mit Fasen- und<br />

Kantenbearbeitung<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


52 K Edelstahl<br />

(Foto: Martina Helzel)<br />

Mit ihren raumabschließenden Elementen aus nichtrostendem Stahl ist die Insel in der Mur<br />

mittlerweile fest im öffentlichen Leben der Stadt Graz verankert.<br />

(Foto: MetallArt Metallbau Schmid)<br />

Auch unter atmosphärischen Bedingungen<br />

bewahren Konstruktionen aus<br />

nichtrostendem Stahl unverändert ihren<br />

metallischen Glanz.<br />

Korrosionsbeständigkeit nichtrostender<br />

Stähle an der Atmosphäre<br />

Von Andreas Burkert, Joachim Fischer, Jens Lehmann, Thoralf Müller*<br />

Korrosionsbeständig und verschleißfest ermöglichen nichtrostende Stähle langlebige<br />

und wartungsarme Konstruktionen unter atmosphärischen Bedingungen.<br />

* BAM Bundesanstalt für Materialforschung und<br />

-prüfung, Berlin. Die Ausführungen basieren auf dem<br />

ISER-Merkblatt 828, das kostenfrei bei der Informationsstelle<br />

Edelstahl Rostfrei angefordert werden kann,<br />

E-Mail: info@edelstahl-rostfrei.de<br />

Über das Korrosionsverhalten nichtrostender<br />

Stähle bei atmosphärischer Beanspruchung<br />

liegen umfangreiche Erfahrungen<br />

von jahrzehntelangen praktischen<br />

Anwendungen in den unterschiedlichsten<br />

Gebieten weltweit sowie aus systematischen<br />

Auslagerungsversuchen vor. Die ge -<br />

wonnenen Daten erlauben je nach Zusammensetzung<br />

der umgebenden Atmosphäre<br />

die Auswahl eines geeigneten Werkstoffs.<br />

Unter vielen atmosphärischen Bedingungen<br />

sind die nichtrostenden Stähle bei freier<br />

Bewitterung, auch unter langzeit- oder dauerfeuchten<br />

Bedingungen, vollständig korrosionsbeständig.<br />

Die Auswahl der nichtrostenden Stähle<br />

muss den jeweiligen Umgebungsbedingungen<br />

angepasst werden, um in jedem Fall<br />

sicherzustellen, dass der passive Zustand<br />

aufrechterhalten bzw. eine erneute Passivierung<br />

unter den gegebenen Umgebungsbedingungen<br />

möglich ist. Dabei ist in jedem<br />

Einzelfall zu prüfen, welches Kleinstklima im<br />

Einsatzbereich herrscht. Hier spielen Luftfeuchte,<br />

Taupunktunterschreitungen sowie<br />

örtliche Befeuchtung und deren Dauer, insbesondere<br />

in Kombination mit Schadstoffen<br />

und Verunreinigungen z. B. in Abhängigkeit<br />

von Windstärke und Windrichtung, eine<br />

wesentliche Rolle. Besondere atmosphärische<br />

Korrosionsbedingungen herrschen<br />

beispielsweise in Straßentunneln und in<br />

Schwimmhallen, in Küstenregionen mit<br />

gleichzeitiger industrieller Luftverschmutzung,<br />

aber z. B. auch in Wüstenregionen mit<br />

Erdölförderung.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Edelstahl K 53<br />

Werkstoffauswahl<br />

Die nichtrostenden Stähle bilden je nach<br />

Kombination der Legierungselemente un -<br />

terschiedliche Gefügestrukturen aus. Für den<br />

Einsatz unter atmosphärischer Korrosionsbelastung<br />

spielen die nichtrostenden martensitischen<br />

Stähle nahezu keine Rolle. Stähle<br />

mit diesem Gefüge erzielen nach entsprechender<br />

Wärmebehandlung hohe Festigkeiten<br />

und einen hohen Verschleißwiderstand,<br />

was sie für spezielle<br />

Anwendungsfälle (Schneidwerkzeuge,<br />

Wälzlager etc.) interessant<br />

macht. Sie weisen für atmosphärische<br />

Anwendungen in der Regel<br />

jedoch keine ausreichende Kaltzähigkeit<br />

auf und haben eine<br />

hohe Empfindlichkeit bezüglich<br />

des Auftretens von Spannungsrisskorrosion<br />

be reits in Atmosphären<br />

geringer Korrosivität.<br />

Für die Anwendung unter<br />

atmosphärischen Bedingungen<br />

bisher nur wenig verbreitet sind<br />

nichtrostende Stähle mit ferritischem<br />

Gefüge. Man unterscheidet<br />

grob zwei Gruppen dieser<br />

Stähle. Die mit einem Chromgehalt<br />

von etwa 11 bis 13 %<br />

(1.4003) und die mit einem<br />

Chromgehalt von etwa 17 %<br />

(1.4016). Durch den relativ geringen<br />

Chromgehalt der 11- bis<br />

13%igen Chromstähle ist deren<br />

Anwendung unter atmosphärischen<br />

Bedingungen begrenzt. Die<br />

17%igen Chromstähle erreichen<br />

eine etwas höhere Korrosionsbeständigkeit.<br />

In den aktuellen<br />

Regelwerken werden die nichtrostenden<br />

ferritischen Stähle ausschließlich<br />

der Korrosionswiderstandsklasse<br />

I zugordnet, d. h.<br />

beispielsweise Konstruktionen in<br />

Innenräumen mit Ausnahme von<br />

Feuchträumen. Die Entwicklung<br />

und weitere Verbreitung molybdänhaltiger<br />

nichtrostender ferritischer<br />

Stähle könnte hier das Einsatzgebiet<br />

in Zukunft erweitern,<br />

sofern gleichzeitig die erforderliche<br />

Kaltzähigkeit sichergestellt<br />

werden kann.<br />

Für den Einsatz unter atmosphärischen<br />

Bedingungen werden<br />

die nichtrostenden austenitischen Stähle<br />

sehr häufig und stetig zunehmend auch<br />

die nichtrostenden austenitisch-ferritischen<br />

Stähle, sogenannte Duplexstähle, eingesetzt.<br />

Sie zeichnen sich durch eine besonders<br />

günstige Kombination von Verarbeitbarkeit,<br />

mechanischen Eigenschaften und<br />

Korrosionsbeständigkeit aus. Mit zunehmendem<br />

Legierungsgehalt, insbesondere an<br />

Chrom und Molybdän, kann die Korrosionsbeständigkeit<br />

gesteigert und den atmosphärischen<br />

Umgebungsbedingungen angepasst<br />

werden. Die bekanntesten Vertreter der<br />

nichtrostenden austenitischen Stähle sind<br />

die Werkstoffe 1.4301, 1.4307 bzw.1.4404<br />

und 1.4571. Bei den nichtrostenden austenitisch-ferritischen<br />

Stählen findet der<br />

Werkstoff 1.4462 und mit einem reduzier-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


54 K Edelstahl<br />

ten Nickelgehalt die Werkstoffe 1.4062,<br />

1.4162, 1.4362 und 1.4662 zunehmend<br />

Verwendung.<br />

Einflussgrößen<br />

Die Korrosionsbeständigkeit der nichtrostenden<br />

Stähle wird neben dem Gehalt an<br />

Legierungselementen vor allem auch durch<br />

den Oberflächenzustand der Werkstoffe<br />

bestimmt. Die höchste Korrosionsbeständigkeit<br />

zeigen Oberflächen, die frei von Fremdstoffen<br />

und Anlauffarben sind und gleichzeitig<br />

eine geringe Oberflächenrauheit aufweisen.<br />

Störungen der Passivschichtausbildung<br />

führen zu verminderter Korrosionsbeständigkeit<br />

mit den für nichtrostende Stähle<br />

typischen örtlichen Korrosionserscheinungen.<br />

Die höchste Korrosionsbeständigkeit<br />

wird an gebeizten oder elektropolierten<br />

Oberflächen festgestellt. Beide Vorgänge<br />

führen praktisch zu einer Einebnung der<br />

Oberflächen und zu einem signifikanten<br />

Abbau energetisch bevorzugter Bereiche,<br />

von denen eine Metallauflösung ausgeht.<br />

Untersuchungen der Bundesanstalt für<br />

Materialforschung und -prüfung zum Einfluss<br />

der Rauheit auf das Korrosionsverhalten<br />

nichtrostender Stähle haben nachgewiesen,<br />

dass mit Werten für die Mittenrauheit<br />

R a<br />

von weniger als 0,5 μm die Korrosionsbeständigkeit<br />

signifikant erhöht ist. Kaltgewalzte<br />

Oberflächen haben mittlere Rauigkeitswerte<br />

um 0,1 μm. Neben dem Rauheitswert<br />

R a<br />

hat auch die mikroskopische<br />

Topographie der Oberflächen einen wesentlichen<br />

Einfluss auf das Korrosionsverhalten<br />

nichtrostender Stähle.<br />

Auch für nichtrostende Stähle sind einige<br />

konstruktive Gegebenheiten zu beachten,<br />

um das Risiko von Korrosionserscheinungen<br />

(Foto: Claude O‘Sughrue)<br />

Der<br />

nichtrostende<br />

Stahl 1.4404 mit<br />

polierter<br />

Oberfläche<br />

widersteht den<br />

Abgasen des<br />

Verkehrs ebenso<br />

wie der Seeluft<br />

des nahen<br />

Mittelmeeres.<br />

zu vermeiden. In besonders korrosionsgefährdeten<br />

Bereichen wie Schwimmhallen<br />

oder Straßentunneln können oft nicht oder<br />

nur schwer zu reinigende Oberflächen, Spalte<br />

oder problematische Abluftführungen<br />

auftreten, die korrosiv wirkende Ablagerungen<br />

begünstigen. Konstruktiv ist daher zu<br />

berücksichtigen, dass Edelstahloberflächen<br />

von korrosionsfördernden Ablagerungen<br />

freigehalten werden, indem sie für eine Reinigung<br />

zugänglich sind. Spalte, wie sie beispielsweise<br />

unter überlappenden Klemmund<br />

Steckverbindungen entstehen, sind zu<br />

vermeiden, da diese potenzielle Angriffspunkte<br />

für Spaltkorrosion bilden können.<br />

Aber auch schon bei der Verarbeitung<br />

nichtrostender Stähle können Abweichungen<br />

vom gewünschten passiven Idealzustand<br />

der Edelstahloberfläche entstehen.<br />

Insbesondere bei der schweißtechnischen<br />

Verarbeitung kann der Gefügezustand durch<br />

Ausscheidungen oder Seigerungen und der<br />

Oberflächenzustand durch Bildung von oxidischen<br />

Deckschichten (Anlauffarben) beeinträchtigt<br />

werden. Die Nachbearbeitung mit<br />

falschen Werkzeugen oder eine sehr grobe<br />

mechanische Bearbeitung der Schweißnahtbereiche<br />

kann ebenso zu unerwünschten<br />

Veränderungen führen wie eine Beizbehandlung,<br />

bei der die gründliche Nachreinigung<br />

bzw. Neutralisation unterbleibt.<br />

In jedem Fall empfiehlt sich bei atmosphärischer<br />

Anwendung eine definierte Grundreinigung<br />

nach Abschluss der Montagearbeiten<br />

durchzuführen. Aus dem Grundverständnis<br />

der Passivität und aus langjährigen<br />

Erfahrungswerten tut hierzu warmes Wasser<br />

mit etwas Spülmittel einen guten Dienst.<br />

Zur Unterhaltsreinigung bei Außenanwendungen<br />

reicht meist die reinigende Wirkung<br />

des Regens aus, um Ablagerungen zu<br />

entfernen. Zur Sicherstellung des optischen<br />

Erscheinungsbildes unter Freibewitterung ist<br />

zusätzlich eine jährliche bis halbjährliche<br />

Unterhaltsreinigung durchzuführen Aber<br />

auch hier können sich in Abhängigkeit von<br />

der konkreten Belastungssituation, der ge -<br />

wählten Oberflächenausführung und den<br />

optischen Ansprüchen andere Intervalle<br />

ergeben. Flächen, die im Freien nicht vom<br />

Regen direkt erreicht werden, müssen zum<br />

Erhalt des erwarteten optischen Erscheinungsbildes,<br />

wie die Oberflächen anderer<br />

Bauteile auch, einer regelmäßigen Reinigung<br />

unterzogen werden.<br />

K<br />

« KONTAKT<br />

Informationsstelle<br />

Edelstahl Rostfrei<br />

Sohnstraße 65<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 6707-835<br />

www.edelstahl-rostfrei.de<br />

(sm 160603407)<br />

UNTERNEHMENSGEFÖRDERTE<br />

FORSCHUNG ZUR<br />

OBERFLÄCHENBESCHICHTUNG<br />

Akkrum. Seit 2006 stellt Dycomet das Low-<br />

Pressure Cold Spray zur innovativen Metall-Kaltbeschichtung<br />

her. Damit lassen sich Metalle ohne<br />

Wärmezufuhr anbringen und auch größere Oberflächen<br />

aus Edelstahl reparieren. Das neue High<br />

Pressure Cold Spray macht es nun möglich, auch<br />

große Metallteile, Glas und Keramik ohne Wärmezufuhr<br />

zu verwenden. Eine Vorbehandlung ist<br />

meist nicht notwendig. Cold Spray zur Oberflächenbehandlung<br />

wird den Prozessen des thermischen<br />

Spritzverfahrens zugeordnet. Ab sofort<br />

bietet Dycomet ein »Open Lab« an, in dem Universitäten<br />

und Unternehmen die Technologie aus<br />

erster Hand erfahren können. Dort werden Tests<br />

zur High-Pressure- und Low-Pressure-Technik<br />

durchgeführt.<br />

http://dycomet.de/open-lab.html K<br />

/<br />

SE/ (160603560)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Edelstahl K 55<br />

Schoeller Werk baut Kapazitäten in der Weiterbearbeitung aus<br />

Hellenthal. Um steigende Ansprüche an Qualität und Flexibilität seiner Edelstahlrohre zu erfüllen, investiert das<br />

Schoeller Werk kontinuierlich in seinen Maschinenpark und übernimmt neben der Trenn- und Endenbearbeitung<br />

weitere Vorarbeiten.<br />

Inspektionssystem bei ARG-Rohren (für Abgasrück führsysteme)<br />

Kunden in den Bereichen Automotive,<br />

Industrie und Energie können sich so verstärkt<br />

auf ihre Kernkompetenzen in der Bauteilefertigung<br />

konzentrieren. Außerdem<br />

profitieren sie von anwendungsspezifischen<br />

Produkten, fundierter technischer Beratung<br />

sowie flexiblen Logistiklösungen aus einer<br />

Hand.<br />

Über 60 Anlagen stehen in der Weiterbearbeitung<br />

zur Verfügung, darunter Maschinen<br />

für das Trennen, Drehen, Bohren, Stanzen,<br />

Biegen, Schleifen oder Waschen von<br />

Edelstahlrohren. Auf diese Weise bereitet<br />

der Rohrexperte die Edelstahlrohre optimal<br />

auf die Zuführung an die automatisierten<br />

Fertigungslinien seiner Kunden vor. Für die<br />

Anwender entfallen zusätzliche Arbeitsgänge<br />

– so sparen sie Kosten. Um weiterhin<br />

flexibel auf die Kundenanforderungen einzugehen,<br />

investiert das Schoeller Werk stetig<br />

in die technologische Weiterentwicklung<br />

seines Maschinenparks. Außerdem setzt der<br />

Rohrhersteller aus der Eifel in seinen Anlagen<br />

immer modernere, integrierte Prüfanlagen<br />

ein. So wird das Unternehmen den<br />

steigenden Qualitätsansprüchen, insbesondere<br />

aus der Automobilindustrie, gerecht:<br />

»Wir handeln nach der Null-Fehler-Philosophie<br />

und stellen daher die Prozesssicherung<br />

jedes einzelnen Produktionsschrittes sicher«,<br />

betont Peter Weiß, Bereichsleiter der Weiterbearbeitung.<br />

Mehr als 30 Mill. Rohre be -<br />

arbeitet das Schoeller Werk pro Jahr, Tendenz<br />

steigend. »Unsere Kunden möchten<br />

verstärkt Kaufteile statt Halbzeuge beziehen<br />

und Edelstahlrohrlösungen aus einer Hand<br />

erhalten. Mit unseren Kompetenzen in der<br />

Weiterbearbeitung werden wir diesen An -<br />

forderungen gerecht«, erklärt Peter Bilstein,<br />

Geschäftsführer des Schoeller Werks.<br />

www.schoellerwerk.de<br />

K<br />

/<br />

(Foto: Schoeller Werk)<br />

(sm 160603552)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


56 K Edelstahl<br />

Partnerschaft für<br />

Sonderprofile vereinbart<br />

Outokumpu und Böllinghaus kooperieren<br />

Espoo / Hilden. Outokumpu Long Products, bekannter Hersteller von<br />

Edelstahl-Langprodukten, ist mit Böllinghaus Steel eine Verkaufs- und<br />

Marketing-Partnerschaft eingegangen. Böllinghaus Steel fungiert<br />

nun als Vertriebspartner für kaltgezogenen und warmgewalzten Flach-,<br />

Vierkant- und Sechskantstahl.<br />

Outokumpu Long Products pflegt seit<br />

rd. 20 Jahren gute Beziehungen zu Böllinghaus<br />

Steel, einem der führenden Anbieter<br />

von Sonderprofilen aus Edelstahl. Im Rahmen<br />

der Kooperation wird das allgemeine<br />

Produktportfolio von Böllinghaus Steel<br />

durch Outokumpu Profile ergänzt, die im<br />

englischen Sheffield hergestellt werden. So<br />

wird Böllinghaus Steel neben seiner bestehenden<br />

Produktpalette auch Outokumpu-<br />

Sonderprofile in den Abmessungen von 8<br />

bis 25 mm auf den Markt bringen. Die Partnerschaft<br />

wird sich zu Beginn auf Europa,<br />

den asiatisch-pazifischen Wirtschaftsraum<br />

und Lateinamerika erstrecken (ausgenommen<br />

Deutschland und Großbritannien).<br />

»Wir freuen uns sehr über den Ausbau<br />

der Zusammenarbeit mit Outokumpu«, be -<br />

kräftigt Antonio Perea, Vertriebsvorstand<br />

von Böllinghaus Steel. »Sie ermöglicht uns,<br />

zum Markt ein noch breiteres und um -<br />

fassenderes Produktspektrum anzubieten,<br />

und bietet uns eine Plattform für weiteres<br />

Wachs tum.«<br />

Böllinghaus Steel produziert nach internationalen<br />

Standards im eigenen Werk in<br />

Portugal. Zu den Branchen, die das<br />

Familien unternehmen beliefert, gehören<br />

die che mische und petrochemische<br />

Industrie, der Energiesektor,<br />

der Maschinenbau sowie die<br />

Medizintechnik. Das Unternehmen<br />

feierte vor zwei Jahren sein<br />

125jähriges Jubiläum. Basierend<br />

auf dieser langjährigen Erfahrung<br />

fertigt es hochwertige Edelstahlprofile<br />

in verschiedenen Güten. Die Produktpalette<br />

umfasst Profile in unterschiedlichen<br />

Formen und Längen – ge -<br />

fertigt aus ebenso unterschiedlich legierten<br />

Stahlgüten.<br />

Erweiterte Kundenbeziehungen<br />

für Outokumpu<br />

»Durch die Partnerschaft mit Böllinghaus<br />

Steel können wir unser Sonderprofilgeschäft<br />

dank der weitreichenden Kundenbeziehungen<br />

dieses Unternehmens auf viele an -<br />

spruchsvolle Kunden und Anwendungsbereiche<br />

ausweiten«, betont John Stansfield,<br />

Geschäftsführer bei Outokumpu Sheffield<br />

Stainless Bar. »Zusammen mit dem technischen<br />

Know-how und der Qualität von<br />

Outokumpu ergibt sich so eine erfolgreiche<br />

Kooperation.«<br />

Outokumpu blickt auf ein Jahrhundert an<br />

Erfahrungen in der Entwicklung effizienter,<br />

langlebiger und recycelbarer Edelstähle<br />

zurück und ist für hohe Flexibilität und erstklassige<br />

Liefertreue bekannt. Das globale<br />

Angebot des Konzerns umfasst hochwertige<br />

Stahllangprodukte für die Schwerindustrie.<br />

Standorte für die Langprodukteherstellung<br />

existieren in Großbritannien, Schweden und<br />

den USA.<br />

Größeres Stabstahlangebot<br />

bei Böllinghaus Steel<br />

Im Rahmen der Partnerschaft kann Böllinghaus<br />

Steel ein umfassendes Spektrum an<br />

Sonderprofilen sowie eine breite Palette an<br />

warm- und kaltverformten Standardprofilen<br />

anbieten. Das Portfolio beinhaltet Sechskantstahl<br />

(von 8 bis 60 mm), Vierkantstahl<br />

(von 8 bis 70 mm), Flachstahl (in Breiten<br />

von 12 bis 130 mm und Dicken von 3 bis<br />

95 mm). Im Hinblick auf die Güten umfasst<br />

das Angebot alle wichtigen Edelstahlsorten<br />

(Austenite, Ferrite, Martensite, Duplexstähle)<br />

sowie Titan- und Nickellegierungen,<br />

außerdem Sonderstähle und andere Stähle<br />

auf Anfrage. Mit dieser Portfolio-Erweiterung<br />

und den Kapazitätsausbaumaßnahmen<br />

in Portugal sei Böllinghaus Steel bestens<br />

auf die Herausforderungen der Zukunft<br />

vorbereitet, so das Unternehmen.<br />

www.boellinghaus.de<br />

www.outokumpu.com<br />

K<br />

/<br />

(sm 160603551)<br />

(Foto: Böllinghaus / Outokumpu)<br />

Beispiele aus dem Stabstahlportfolio<br />

bei Böllinghaus Steel<br />

« KONTAKT<br />

Böllinghaus Steel GmbH<br />

Hofstraße 64<br />

40723 Hilden<br />

Tel. +49 2103 88010-0<br />

www.boellinghaus.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Edelstahl K 57<br />

PERSPEKTIVE FÜR EU-BEITRITT<br />

Köln. Der Mehrvölkerstaat Bosnien und Herzegowina<br />

hat kürzlich die Aufnahme in die EU be -<br />

antragt – rd. 20 Jahre nach dem Bürgerkrieg.<br />

Obwohl der Staat eine Perspektive für den Beitritt<br />

hat, ist es noch kein offizieller Kandidat, wie das<br />

Kölner Institut der deutschen Wirtschaft vermeldet.<br />

Die EU-Kommission klassifiziert das Land als<br />

im Aufbau einer funktionierenden Marktwirtschaft<br />

befindlich. Es sei nicht im Stande, dem<br />

EU-Wettbewerbsdruck standzuhalten, was u. a.<br />

die verzeichnete Arbeitslosigkeit von rd. 27 %<br />

zeige. Die Jugendarbeitslosigkeit belief sich im<br />

Jahr 2014 sogar auf 63 % (EU-Durchschnitt:<br />

22 %). Eine Empfehlung der EU-Kommission zur<br />

Verbesserung der Arbeitsmarktsituation war, starre<br />

Arbeitsmarktstrukturen aufzubrechen und eine<br />

Abgabe- und Steuerbelastung der Arbeit zu mindern.<br />

Der Internationale Währungsfonds hielt in<br />

einer Studie fest, dass auch Geldüberweisungen<br />

von im Ausland arbeitenden Verwandten zur<br />

hohen Arbeitslosigkeit beitrügen. Diese machten<br />

2014 rd. 2 Mrd. € aus, bald 14 % des BIP, das je<br />

Einwohner, gemessen am EU-Durchschnitt, nur<br />

rund bei einem Viertel liegt – womit der Vielvölkerstaat<br />

zu den ärmsten Vertretern des Balkans<br />

zählt. Positiv nimmt die EU-Kommission das Justizsystem<br />

sowie die Korruptionsbekämpfung zur<br />

Kenntnis, kritisiert aber auch die bosnische Verfassung.<br />

Diese, so hielt der Europäische Gerichtshof<br />

für Menschenrechte bereits 2009 fest, verstoße<br />

gegen die Europäische Menschenrechtskonvention.<br />

K<br />

SE/ (sm 160603508)<br />

ISSF: Rostfreierzeugung 2015 nur gering gesunken<br />

Brüssel. Die Erzeugung von nichtrostendem<br />

Stahl ist weltweit im Jahr 2015 im Vergleich zum<br />

Vorjahr nur um 0,3 % auf 41,548 Mill. t gefallen.<br />

Das berichtet das ISSF – International Stainless<br />

Steel Forum. In fast allen Regionen waren die<br />

Volumina rückläufig. Nur die Unternehmen in<br />

Produktion nichtrostender Stähle 2013 – 2015 in Mill. t<br />

Asien o. China<br />

2015: 9,461 Mill. t<br />

2014: 9,333<br />

2013: 9,276<br />

Europa + Afrika<br />

2015: 7,777 Mill. t<br />

2014: 7,847<br />

2013: 7,792<br />

Amerika<br />

2015: 2,747 Mill. t<br />

2014: 2,813<br />

2013: 2,454<br />

Asien zeigten einen Anstieg von insgesamt 1,4 %.<br />

China bleibt der weltweit größte Erzeuger – trotz<br />

eines leichten Rückganges von 0,6 %. In der Re -<br />

gion Westeuropa und Afrika fiel das Angebot um<br />

0,7 %, in Amerika um 2,3 %. Der größte Einbruch<br />

erfolgte in Mittel- und Osteuropa mit 6,3 %. K<br />

2015<br />

2014<br />

2013<br />

China<br />

2015: 21,562 Mill. t<br />

2014: 21,692<br />

2013: 19,984<br />

(sm 160603493)<br />

Gesamt Welt<br />

2015: 41,548 Mill. t<br />

2014: 41,686<br />

2013: 38,506<br />

Quelle: ASSF, April 2016<br />

… ready for lift off<br />

Unsere Vakuumheber bewegen Stahlplatten, -rohre und -bleche<br />

unabhängig von deren Größe und Gewicht mit einer Präzision und<br />

Leichtigkeit, die Sie selbst gesehen haben sollten. Kontaktieren Sie uns:<br />

fon +49 (0) 2133 47 71 72<br />

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I.M.M. J. Haupt<br />

In Fachkreisen bekannte<br />

Schweizer Stahlhandels-GmbH<br />

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Edelstahl bis 50 mm<br />

Stahl / Aluminium bis 25 mm<br />

Kupfer / Messing bis 6 mm<br />

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Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001<br />

DIN EN ISO 14001 | PED 97/23/EC<br />

WPK nach DIN EN 1090<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


58 K Edelstahl<br />

3-D-Bearbeitung von Edelstahl<br />

Binder verwendet Multifunktionsplasmaschneidanlage von MicroStep<br />

Bad Wörishofen. Seit Kurzem setzt die Binder Edelstahl Produktionsgesellschaft<br />

mbH in Bremen auf eine flexible Plasmaschneidanlage von<br />

MicroStep. Mit dieser Multifunktionsschneidanlage der MG-Baureihe wird<br />

Fasenschneiden, Bohren, Gewinden, Senken und nachträgliche<br />

Schweißnahtvorbereitung an Blechen, Rohren, Profilen und Klöpperböden<br />

möglich.<br />

Viele Jahre setzte der Edelstahlspezialist<br />

Binder beim Zuschnitt auf eine Plasmaschneidanlage<br />

mit großer Bearbeitungsfläche<br />

und kleinem Bohrkopf. Diese wurde im<br />

April 2015 von einer Plasmaschneidanlage<br />

der MG-Baureihe von MicroStep abgelöst.<br />

Das Bad Wörishofener Unternehmen Micro-<br />

Step entwickelt und produziert Plasma-,<br />

Autogen-, Laser- und Wasserstrahl-Schneidsysteme<br />

– von kleinen CNC-Anlagen für<br />

Schulen und Werkstätten bis hin zu maßgeschneiderten<br />

Fertigungsstraßen für Stahl-<br />

Service-Center, Schiffswerften oder die<br />

Automobil- und Luftfahrtindustrie.<br />

Die für Binder Edelstahl eigens entwickelte<br />

MG-PrB 7501.25+S880 dient der Bearbeitung<br />

von Blechen, Rohren, Profilen und<br />

Behälterböden. Sie ermöglicht den präzisen<br />

Zuschnitt, wie auch Fasenschneiden bis 50°,<br />

Bohren, Gewindschneiden und Senken. Die<br />

Integration eines ABP ® -Laserscanners in Verbindung<br />

mit dem Plasmarotator ermöglicht<br />

zudem die nachträgliche Schweißnahtvorbereitung<br />

an bereits geschnittenen Werkstücken.<br />

Für große Bleche und Rohre<br />

Die Nettoarbeitsfläche der neuen CNC-Maschine<br />

für die Blechbearbeitung beträgt<br />

7.500 mm x 3.380 mm. In die portalgeführte<br />

Schneidanlage wurde außerdem eine<br />

Rohrschneidvorrichtung RSV 30-500 und<br />

ein Schacht zum Bearbeiten von Rohren und<br />

Profilen bis 500 mm Durchmesser bzw.<br />

880 mm Breite integriert. Der Schacht kann<br />

mit einem Gitter abgedeckt und zum 2-D-<br />

Zuschnitt genutzt werden. Für Kraft beim<br />

Plasmaschneiden sorgt eine Plasmaanlage<br />

vom deutschen Hersteller Kjellberg: eine<br />

HiFocus 440i mit der zusätzlichen Möglichkeit,<br />

Bauteile zu markieren und zu beschriften.<br />

Am energiesparenden CNC-Brennschneidtisch<br />

mit Sektionsabsaugung ist eine<br />

Filteranlage ZPF 9H von Teka angeschlossen,<br />

um die beim Schneiden entstehenden Partikel<br />

aufzunehmen. Der endlos drehende<br />

MicroStep-R5-Rotator bietet die Option<br />

Fasenschnitte bis 50° zum Beispiel zur<br />

Schweißnahtvorbereitung anzubringen.<br />

Darüber hinaus setzt Binder auf die Micro-<br />

Step-Technologie ABP-Additional Beveling<br />

Process, um nachträgliche Schweißnahtvorbereitung<br />

an bereits geschnittenen Bauteilen<br />

vorzunehmen. Dazu wurde die mit<br />

Rotator (Plasma, Autogen, Wasserstrahl)<br />

ausgestattet CNC-Schneidanlage um einen<br />

ABP-Laserscanner erweitert. Dieses Vorgehen<br />

reduziert den Materialverlust und er -<br />

spart teure Umrüst- und Transportzeiten. K<br />

(sm 160603548)<br />

« KONTAKT<br />

MicroStep Europa GmbH<br />

Messerschmittstraße 10<br />

86825 Bad Wörishofen<br />

Tel. +49 8247 96294-0<br />

www.microstep-europa.de<br />

(Foto: Microstep/Binder)<br />

Die neue CNC-Maschine bei Binder Edelstahl<br />

wurde für flexibelsten Einsatz konzipiert.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Aus den Unternehmen K 59<br />

Neue Benchmarks bei<br />

Speziallangstahl gesetzt<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH auf der wire 2016<br />

Luzern. »We are the benchmark for special steel solutions« – auf der wire<br />

2016 präsentierte die SCHMOLZ + BICKENBACH-Gruppe zukunfts weisende<br />

Spezialstahlprodukte und Services – vom ultrafeinsten Draht mit 13 μm<br />

Durchmesser bis zum Schmiedestück mit mehr als 54 t Gewicht.<br />

Auf der wire 2016 hat der internationale<br />

Stahlproduzent SCHMOLZ + BICKEN-<br />

BACH das Thema Innovation in den Mittelpunkt<br />

gestellt. So informierten die Deutschen<br />

Edelstahlwerke auf der Messe u. a.<br />

über ihre Ende Februar 2016 in Betrieb<br />

genommene neue Fertigungslinie, die aus<br />

einer Ziehlinie, zwei Schleifmaschinen und<br />

einer Rissprüfanlage besteht.<br />

Neue Linie steigert<br />

Lieferperformance<br />

Mit der neuen Fertigungslinie haben die<br />

Deutschen Edelstahlwerke ihre Position im<br />

Segment der Spezialstahllangprodukte abermals<br />

gestärkt. Mit der Investition von rd.<br />

4,5 Mill. € in die innovative Blankstahlfertigung<br />

am Standort Hagen setzt das Unternehmen<br />

bei Prozesssicherheit und Flexibilität<br />

bei der Herstellung von Premiumstäben<br />

neue Maßstäbe. Modernste Technologien<br />

sorgen dort für eine gleichbleibende und<br />

jederzeit reproduzierbare Qualität bei einer<br />

Gesamtstablänge zwischen 2 und 6,2 m<br />

und einem Durchmesser von 5 bis 16 mm.<br />

»Im Zuge des Automobilleichtbaus sehen<br />

wir für unsere Ventilstähle großes Zukunftspotenzial,<br />

da nicht nur immer mehr, sondern<br />

vor allem immer dünnere Ventile gebraucht<br />

werden. Damit die dünneren Ventile dennoch<br />

den hohen Anforderungen standhalten,<br />

ist die richtige Werkstoffwahl das A und<br />

O. Unsere technischen Kundenberater finden<br />

gemeinsam mit dem weiterverarbeitenden<br />

Zulieferer und den Automobilherstellern<br />

die passende Spezialstahllösung. Mit<br />

der neuen Ziehlinie sorgen wir dafür, dass<br />

bereits unser Vormaterial absolut zeiteffizient<br />

hergestellt wird und dabei den hohen<br />

Qualitätsanforderungen unserer Kunden<br />

voll entspricht. Damit steigern wir unsere<br />

Lieferperformance und leisten einen Beitrag<br />

für die Prozesssicherheit und Materialeffizienz<br />

in den Betrieben unserer Kunden«,<br />

erläuterte Oliver Bell, Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der Deutschen Edelstahlwerke.<br />

Neue Ziehlinie mit Raupenzug<br />

deutlich schneller<br />

Für dieses Ziel ist man auch bei der Konzeption<br />

der neuen Ziehlinie innovative Wege<br />

gegangen, beispielsweise mit der Wahl des<br />

Ziehaggregats. Kamen bislang für das Ziehen<br />

der Stäbe herkömmliche Kurvenscheibenmaschinen<br />

zum Einsatz, setzen die Deutschen<br />

Edelstahlwerke in der neuen Fertigung auf<br />

eine Raupenzugmaschine des Unternehmens<br />

Danieli. Mit dem Raupenzug ist eine Ziehkraft<br />

Mit dem Raupenzug<br />

erreichen die Deutschen<br />

Edelstahlwerke eine<br />

Ziehkraft von maximal<br />

7 t und mit bis zu 100 m/<br />

min eine deutlich höhere<br />

Ziehgeschwindigkeit als<br />

im bisherigen Verfahren.<br />

(Bild: Deutsche Edelstahlwerke)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


60 K Aus den Unternehmen<br />

(Bild: SCHMOLZ + BICKENBACH)<br />

Vom ultrafeinsten Draht mit 13 μm bis zum Schmiedestück mit mehr als 54 t – die SCHMOLZ + BICKENBACH-Gruppe deckt weltweit das breiteste<br />

Spektrum an Stahlgüten, Abmessungen und Serviceleistungen im Bereich Speziallangstahl ab.<br />

von max. 7 t und mit bis zu 100 m/min eine<br />

deutlich höhere Ziehgeschwindigkeit als im<br />

bisherigen Verfahren möglich. Gleichzeitig<br />

ermöglicht die Raupenzugtechnik auch bei<br />

solchen Geschwindigkeiten die Produktion<br />

gleichmäßig dünnerer und qualitativ einwandfreier<br />

Stäbe – und das auch noch mit<br />

höherer Prozesssicherheit.<br />

Die modernen Technologien werden beispielsweise<br />

zur Fertigung von leistungsfähigem<br />

Ventilstahl für den Automobilleichtbau<br />

eingesetzt und steigern die Flexibilität und<br />

Effizienz in der Produktion. Kunden profitieren<br />

dabei von kürzeren Reaktionszeiten.<br />

Hauptabnehmer der Hagener Blankstahlstäbe<br />

ist neben der Automobilindustrie der<br />

Maschinen- und Getriebebau.<br />

Modifizierte Stahlsorte<br />

erweitert Absatzmärkte<br />

Ein weiteres Highlight auf der Messe war die<br />

technologische Blankstahlinnovation von<br />

Steeltec: Mit einer gesteigerten dynamischen<br />

Belastbarkeit von rd. 10 % eignet sich<br />

die neue Produktfamilie optimal für hohe<br />

dynamische Beanspruchungen, wie sie bei<br />

hochtechnisierten Anwendungen beispielsweise<br />

in Antriebswellen, Federbügeln, Verdichtern<br />

und Verbindungselementen herrschen.<br />

Ein weiterer Vorteil: Auch bei tiefen Temperaturen<br />

von – 60 °C, bei denen konventionell<br />

gefertigter Standardstahl versagt,<br />

weisen die modifizierten Stahlsorten Kerbschlagarbeiten<br />

von deutlich über 27 J auf.<br />

Damit erweitert der Blankstahlspezialist, der<br />

bisher hauptsächlich in den Bereichen Automotive,<br />

Maschinenbau und Hydraulik tätig<br />

war, seine Absatzmärkte gezielt um temperatursensible<br />

Einsatzfelder und Branchen,<br />

wie die Eisenbahnindustrie, Kältetechnik,<br />

Öl- und Gasförderung sowie Windenergie.<br />

Die Technologie ist für viele Standardwerkstoffe<br />

anwendbar.<br />

Ugitech, die mit der Bandbreite an zerspanungsverbesserten<br />

UGIMA ® -Edelstählen<br />

weltweit zu den führenden Anbietern zählt,<br />

hat ihre neuesten Produktentwicklungen im<br />

UGIMA-Sortiment präsentiert, darunter ex -<br />

trem korrosionsbeständiger Duplexstahl u. a.<br />

für die Öl- und Gasindustrie.<br />

Durch die Bündelung der werkstofftechnischen<br />

Kompetenzen, technologischen Ressourcen<br />

und dem Sales-&-Services-Netzwerk<br />

von SCHMOLZ + BICKENBACH International<br />

in über 30 Ländern bietet der Konzern Kunden<br />

weltweit eine hohe Beratungs- und Produktqualität<br />

sowie anforderungsgerechte<br />

Serviceleistungen aus einer Hand.<br />

K<br />

(sm 160603595)<br />

« KONTAKT<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe<br />

Landenbergstraße 11<br />

6005 Luzern / Schweiz<br />

Tel. +41 41 581-4000<br />

www.schmolz-bickenbach.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Inserentenverzeichnis K 61<br />

FERRONICKEL PRODUKTIONS-<br />

ANLAGE FÜR INDONESIEN<br />

Berlin. Antam, Cronimet und Ferrostaal haben<br />

eine Vereinbarung zur Entwicklung einer Ferronickel<br />

Produktionsanlage in Indonesien unterzeichnet.<br />

Sie wollen gemeinsam in den nächsten<br />

Jahren eine Ferronickel-Produktionsanlage in<br />

Pomalaa, Südost Sulawesi, Indonesien, zur Herstellung<br />

von Nickel-Pig-Iron (NPI-Ferrowickel)<br />

entwickeln und langfristig betreiben. In der ge -<br />

nannten Produktionsanlage sollen nach derzeitigem<br />

Stand pro Jahr aus 1,85 Mill. t Nickelerz<br />

130.000 t NPI mit ca. 15 % Nickel produziert<br />

werden. NPI wird bei der Produktion von nichtrostenden<br />

Stählen eingesetzt. Edelstahlschrott,<br />

Ferrolegierungen und Primärmetalle, Ferrostaal<br />

ein internationaler Projektentwickler für Industrieanlagen<br />

und Antam ein Bergbaukonzern.<br />

www.cronimet.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHNH9/SE/ (sm 160603585)<br />

RASANTER FORTSCHRITT BEI<br />

3-D-DRUCK-SYSTEMEN<br />

München. Der Markt für Additive Manufacturing<br />

(3-D-Druck) ist seit 2004 jährlich um durchschnittlich<br />

rd. 20 % gewachsen. Inzwischen hat<br />

die Technologie in den Bereichen Medizinprodukte,<br />

Luft- und Raumfahrt sowie Turbinenbau Serienreife<br />

erreicht. Entsprechende Lieferketten sind<br />

bereits im Aufbau.<br />

Auch für die kommenden Jahre ist ein jähr liches<br />

Branchenwachstum von mehr als 30 % zu erwarten.<br />

Einer der Gründe liegt im technologischen<br />

Innovationspotenzial, so das Ergebnis der neuen<br />

Roland-Berger-Studie »Additive Manufacturing<br />

– next generation«. Auf der Anbieterseite erwarten<br />

die Experten, dass die derzeitige Dominanz<br />

deutscher Anlagenhersteller gebrochen wird. Bis<br />

2014 haben diese fast 70 % der weltweit verkauften<br />

Additive Manufacturing-Systeme geliefert. Die<br />

aktuelle Entwicklung zeigt, dass zunehmend neue<br />

Anbieter mit Innovationen auf den Markt kommen.<br />

Gleichzeitig werden Technologiekomponenten,<br />

die vorher nur ein Hersteller von 3-D-Druckern<br />

beherrschte, jetzt von Dritten angeboten.<br />

www.rolandberger.de<br />

K<br />

/<br />

hx/WS(SHN)/SE/ (sm 160603462)<br />

ALBA SE STEIGERT<br />

OPERATIVES ERGEBNIS<br />

Köln. Der börsennotierte Umweltdienstleister<br />

und Rohstoffhändler ALBA SE und die mit ihm<br />

verbundenen Tochterunternehmen haben im<br />

Geschäftsjahr 2015 erneut ein besseres Ergebnis<br />

erzielt als im Vorjahr. Das Ergebnis vor Abschreibungen,<br />

Zinsen und Steuern (EBITDA) stieg um<br />

7,6 Mill. € oder 22,5 % auf 41,2 Mill. €. Im Stahlschrottgeschäft<br />

war das Geschäftsjahr 2015 von<br />

extrem schwierigen Rahmenbedingungen ge -<br />

prägt. Die weiter rückläufigen Preise für den Primärrohstoff<br />

Eisenerz sorgten dafür, dass die Elektrostahlproduktion,<br />

bei der im Gegensatz zum<br />

Hochofenverfahren überwiegend Stahlschrotte<br />

eingesetzt werden, im Vergleich zum Berichtsjahr<br />

2014 abermals sank. In Deutschland lag dieser<br />

Rückgang bei 3,4 %. Diese Faktoren führten zu<br />

einem massiven Preisverfall für Stahlschrott, insbesondere<br />

im vierten Quartal. Die Preise für<br />

NE-Metalle sanken im gesamten Jahresverlauf.<br />

Vor diesem Hintergrund erwirtschaftete das Segment<br />

Stahl- und Metallrecycling einen Umsatz in<br />

Höhe von 1.017 Mill. € (i. Vj.: 1.246 Mill. €). Der<br />

Rückgang sei einerseits bedingt durch die gesunkenen<br />

Preise, andererseits auf die Portfoliooptimierung<br />

zurückzuführen.<br />

www.albagroup.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160603559<br />

HEXAGON ÜBERNIMMT<br />

AICON 3D SYSTEMS<br />

Stockholm. Die schwedische Hexagon AB hat<br />

jüngst die Braunschweiger Aicon 3D Systems<br />

GmbH übernommen. Das Unternehmen ist in der<br />

Messtechnik bei Automobilherstellern, in der Luftfahrt,<br />

im Schiffsbau, im Bereich erneuerbaren<br />

Energien und im Maschinenbau tätig. Es stellt<br />

portable Koordinatenmessgeräte und spezielle<br />

optische 3-D-Messsysteme, zur Produktionsüberwachung,<br />

Qualitätssicherung und -kontrolle im<br />

Fertigungsbereich her.<br />

www.hexagon.com<br />

K<br />

/<br />

AS/WS(SHN)/SE/ (sm 160603439)<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

ARKU Maschinenbau GmbH<br />

UIV<br />

C<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 57<br />

D<br />

Peter Drösser GmbH Stahlhandel 15<br />

E<br />

ELOS Spedition GmbH 35<br />

G<br />

GIMA 55<br />

H<br />

I.M.M. J. Haupt Betriebsstätte (i.G.) 57<br />

I<br />

IBERO-Stahl GmbH Edelstahlhandel 25<br />

K<br />

KA.BO.FER S.r.l. 63<br />

Klöckner & Co. Deutschland GmbH 32, 33<br />

L<br />

LUBAS Maschinen und Geräte 57<br />

M<br />

MICRO-EPSILON<br />

Messtechnik GmbH & Co. KG 13<br />

N<br />

NLMK Deutschland GmbH 16<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 39<br />

Pfeifer Seil- und<br />

Hebetechnik GmbH 17, 29<br />

S<br />

Salzgitter Mannesmann<br />

Handel GmbH<br />

Titel<br />

STAHL & FITTINGS Schaefer GmbH 41<br />

Schages GmbH & Co. KG 57<br />

P.E.Schall GmbH & Co. KG 21<br />

Schierle Stahlrohre GmbH & Co. KG 53<br />

SPECTRO Analytical Instruments<br />

GmbH & Co. KG 19<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 63<br />

U<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 23<br />

V<br />

Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 9<br />

W<br />

WANKO Informationslogistik GmbH 11<br />

Beilage<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


62 K Fachmedien<br />

annette.engels@stahleisen.de<br />

Tel. +49 211 6707-561<br />

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Heubner, Ulrich und Koch, Heinz:<br />

Edelstahl Rostfrei in Schwimmbädern<br />

(Merkblatt 831)<br />

ISER-Informationsstelle Edelstahl Rostfrei (Hrg.), Düsseldorf<br />

2016, 3. überarb. Aufl., 12 S., mit zahlreichen Abbildungen<br />

Mußmann, Jochen W.: Schweißen im<br />

Stahlbau – Normen für die Herstellerzertifizierung<br />

nach DIN EN 1090-1<br />

Beuth Verlag, 4., aktualisierte und erweiterte Auflage 2014,<br />

1.096 S., A5. brosch., ISBN 978-3-410-24636-7, Preis: 218 €<br />

bauforumstahl.<br />

Nachhaltige Argumente für das Bauen<br />

mit Stahl<br />

bauforumstahl, Düsseldorf 2015, 20. Seiten, deutsch,<br />

Drucknr. B 106, kostenlos<br />

(Foto: Ackermann und Partner Architekten BDA©Jens Weber)<br />

Als »Edelstahl Rostfrei« gelten weithin Stähle,<br />

die mindestens 10,5 % Chrom enthalten<br />

und durch eine Passivschicht zwischen Legierung<br />

und den umgebenden Medien deutlich<br />

korrosionsbeständiger sind gegenüber unlegierten<br />

Stählen. Aus den zahlreichen Sorten<br />

nichtrostender Stähle findet eine Vielzahl<br />

Anwendung als Blech, Rohr oder Profil unter<br />

oder über Wasser beim Bau und der Einrichtung<br />

von Schwimmbadanlagen. Diese speziellen<br />

Stähle sind in Becken und Teilern anzutreffen,<br />

aber auch in Überlaufrinnen, Treppen,<br />

Geländern oder Sprung anlagen. Zudem<br />

finden sich die Stähle auch in Rutschen,<br />

Halterungen, Bögen oder Unterwasserscheinwerfern<br />

sowie in komplexen Attraktionen<br />

wie Rutschen. Die Werkstoffwahl<br />

hängt von der Beanspruchung ab, die sich in<br />

zwei Anwendungsbereiche aufgliedert – die<br />

Nasskorrosion im dauerhaft oder überwiegend<br />

mit Wasser umspülten Beckenbereich<br />

sowie der Bauwerksbereich, der der zumeist<br />

atmosphärischer Korrosion ausgesetzt ist.<br />

Die Beständigkeit der nichtrostenden Stähle<br />

hängt dabei erheblich vom Chloridgehalt des<br />

Wassers ab: wird das Wasser im Kreislauf<br />

geführt, steigt die Zahl der Chloridionen<br />

erheblich. Edelstahl Rostfrei hat sich als sehr<br />

hygienisch erwiesen, da er leicht zu reinigen<br />

ist. Zudem ist eine dauerhafte Korrosionsbeständigkeit<br />

bei richtiger Auswahl und Verarbeitung<br />

der Werkstoffe dauerhaft gewährleistet.<br />

K<br />

(sm 160603436)<br />

Das Normen-Handbuch »Schweißen im<br />

Stahlbau« bietet Schlosserei-, Metall- und<br />

Stahlbaubetrieben, die bereits im Besitz der<br />

Herstellerqualifikation Klasse B bis D nach<br />

DIN 18800 Teil 7 sind oder zukünftig eine<br />

Zertifizierung nach DIN EN 1090-1 anstreben,<br />

eine Zusammenstellung aller relevanten<br />

Dokumente, die sie für ihre tägliche<br />

Arbeit benötigen. So ist etwa für die Herstellung<br />

von Tragwerken aus Stahl eine Herstellerzertifizierung<br />

auf Grundlage von DIN EN<br />

1090-1 Voraussetzung. Auch müssen seit<br />

Juli 2012 alle Metallbaubetriebe den Anforderungen<br />

dieser Norm genügen und Bauprodukte<br />

nach EN 1090-1 dürfen ohne eine<br />

CE-Kennzeichnung in Europa nicht mehr auf<br />

den Markt gebracht werden. Das vom Deutschen<br />

Verband für Schweißen und verwandte<br />

Verfahren (DVS) und dem Deutschen<br />

Institut für Normung (DIN) herausgegebene<br />

Buch enthält zu diesen und weiteren Bereichen<br />

die wesentlichen schweißtechnischen<br />

Normen und Regelwerke.<br />

(sm 14100953)<br />

bauforumstahl hat die Broschüre »Nachhaltige<br />

Argumente für das Bauen mit Stahl«<br />

aktualisiert. Die kostenlose Broschüre stellt<br />

zum einen die Vorteile der Bauweise in kurzer,<br />

prägnanter Form zusammenfassend dar.<br />

Darüber hinaus sind die Umweltdaten von<br />

Bauprodukten aus Stahl der Umweltproduktdeklarationen<br />

(Baustähle EPD-BFS-<br />

20130094, feuerverzinkte Baustähle EPD-<br />

BFS-20130173) mit allen relevanten Kennwerten<br />

über den gesamten Lebenszyklus<br />

enthalten. Im Rahmen von Zertifizierungssystemen<br />

wie DGNB (Deutsches Gütesiegel<br />

für nachhaltiges Bauen), LEED (Leadership<br />

in Energy and Environmental Design) oder<br />

BREEAM (Building Research Establishment<br />

Environmental Assessment Methodology)<br />

werden Gebäude nach festgelegten Kriterien<br />

und Umweltdaten bezüglich ihrer Nachhaltigkeit<br />

bewertet. In der Broschüre wird<br />

anhand einer Tabelle übersichtlich gezeigt,<br />

welche Kriterien bei einem Stahl- bzw.<br />

Stahlverbundtragwerk besonders beeinflusst<br />

werden und wo die Bauweise in den<br />

verschiedenen Zertifizierungssystemen<br />

punkten kann.<br />

Die Broschüre (Nr. B 106 »Nachhaltige<br />

Argumente für das Bauen mit Stahl«) steht<br />

zum Download unter http://goo.gl/Gq5a8T<br />

oder kann kostenfrei bezogen werden<br />

www.bauforumstahl.de/bestellformular.<br />

php) (sm 151002277)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Veranstaltungen K 63<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

KRANBAHNEN AKTUELL:<br />

BEMESSUNG UND AUSFÜHRUNG<br />

Düsseldorf. Mit der Einführung der Eurocodes<br />

und der Ausführungsnorm DIN EN 1090 haben<br />

sich die normativen Grundlagen für Kranbahnen<br />

geändert – Anlass für die von bauforumstahl e.V.<br />

ausgerichtete Tagung, die am 28. <strong>Juni</strong> 2016 im<br />

Stahl-Zentrum Düsseldorf Antworten auf viele<br />

offene Fragen zu Planung und Bau von Kranbahnen<br />

liefert. Anwendungsbeispiele vertiefen<br />

zusammen mit neuesten Forschungsergebnissen<br />

und Anforderungserläuterungen den Wissensstand<br />

der Teilnehmer, u. a. Stahlbauunternehmen<br />

und Kranhersteller.<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltung/526<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(Jp)/SE/ (sm 160503457)<br />

12th STEEL MARKETS EUROPE<br />

CONFERENCE<br />

Barcelona. Die jährlich von Platts McGraw Hill<br />

Financial gehaltene Konferenz beschäftigt sich<br />

mit dringenden Themen des europäischen Stahlmarktes.<br />

Am 30. <strong>Juni</strong> und 1. Juli 2016 wird es<br />

im Hotel Novotel in Barcelona um Stahlpreise<br />

gehen, Überkapazitäten in Europa und außerhalb,<br />

das chinesische Angebot und Anti-Dumpingmaßnahmen,<br />

Finanz- und Markt-strategien, aber auch<br />

um neueste Entwicklungen in Südeuropa, Russland,<br />

Iran und Algerien. Zuvor wird am 29. <strong>Juni</strong><br />

der Price Risk Management Workshop gehalten.<br />

www. platts.com/steeleurope<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 16050334)<br />

GLOBALE BESCHAFFUNGS-<br />

MÄRKTE FÜR STANZ- UND<br />

UMFORMTEILE<br />

Frankfurt/M. »Best Cost Country versus Local<br />

Sourcing« lautet der Zusatz dieses von der BME<br />

Akademie am 20. Juli im Dormero Hotel Stuttgart<br />

sowie am 6. Dezember 2016 im Ramada Hotel<br />

Frankfurt Messe gehaltene Seminar. Im Fokus<br />

steht hier die Marktsituation in Deutschland,<br />

Europa und anderen Märkten. Unter Berücksichtigung<br />

der speziellen Einflussfaktoren des Werkstoffes<br />

Stahl und dessen Preisentwicklung werden<br />

Chancen und Risiken behandelt.<br />

www.bme-akademie.de<br />

K<br />

/<br />

eb(ch)/SE/ (sm 160503373)<br />

MBI-KONFERENZ:<br />

11. STAHL TAG 2016<br />

Frankfurt / Main. Die aktuelle Situation des<br />

Stahlmarktes – Konsolidierung, China als Marktwirtschaft?<br />

Bietet der Iran nach einer Marktöffnung<br />

Chancen für deutsche Unternehmen? Welche<br />

Systeme rentieren sich hinsichtlich Industrie<br />

4.0? Mit welchen Änderungen müssen Zulieferer<br />

rechnen? Diese und andere Fragen, auch zu<br />

Preisentwicklungen, werden im Rahmen des<br />

11. Stahl Tages behandelt. Von Martin Brückner<br />

Infosource organisiert, wird die Konferenz am<br />

21. und 22. September 2016 im Mercure Hotel<br />

& Residenz Frankfurt Messe gehalten.<br />

www.akademie.mbi-infosource.de K<br />

/<br />

MUSS eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603549)<br />

INTEC UND Z 2017<br />

Leipzig. Der Messeverbund Intec, interna tionale<br />

Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Fertigungsund<br />

Automatisierungstechnik, sowie Z, internationale<br />

Zuliefermesse für Teile, Komponenten,<br />

Module und Technologien, ist vom 7. bis<br />

10. März 2017 wieder auf dem Leipziger Messegelände<br />

anberaumt. Themen wie Leichtbau,<br />

Industrie 4.0, Automatisierung, ressourceneffiziente<br />

Produktion sowie additive Fertigung stehen<br />

im Fokus insbesondere des Fachprogramms mit<br />

Konferenzen, Tagungen, Foren, Sonderschauen<br />

sowie internationalen Workshops.<br />

www. intec-messe.de<br />

www.zuliefermesse.de<br />

www.leipziger-messe.de<br />

K<br />

/<br />

eb(ch)/SE/mh/WS (sm 160102834)<br />

FASTENER FAIR STUTTGART 2017<br />

Stuttgart. Die 7. Internationale Fachmesse der<br />

Verbindungs- und Befestigungsbranche findet<br />

vom 28. bis 30. März 2017 auf dem Messegelände<br />

in Stuttgart statt. Das Messeprofil umfasst<br />

alle Bereiche der Verbindungs- und Befestigungsbranche:<br />

Befestigungselemente und Halterungen<br />

für die Industrie, Befestigungselemente für die<br />

Baubranche, Montage- und Installationssysteme<br />

sowie Produktionstechnologie für Befestigungselemente.<br />

Die Hauptbesucherzielgruppen sind<br />

u. a. Distributoren, Großhändler, Zulieferer und<br />

Konstrukteure. Organisator ist der Messeveranstalter<br />

Mack Brooks.<br />

www.fastenerfair.com/stuttgart K<br />

/<br />

eb/WE(SHN)/SE/Jp (sm 160603346)<br />

Verkaufsprofi<br />

mit etabliertem internationalen Kundenstamm, Netzwerk & langjähriger<br />

Erfahrung im Export für Flachprodukte / Bleche rostfrei und<br />

hitzebeständig inkl. deren Anarbeitung sucht neue Herausforderung<br />

im kombinierten Innen- und Außendienst.<br />

31001<br />

<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


64 K StahlTermine<br />

Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />

6.-7.<strong>6.2016</strong><br />

Stuttgart<br />

Strategische Stahl- und Rohstoffbeschaffung<br />

BME Akademie +49 69 30838200<br />

www.bme-akademie.de<br />

7.-8.<strong>6.2016</strong><br />

Augsburg<br />

[wfb]-Fachmesse 2016 Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG +49 89 99830-0<br />

www.wfb-messe.de<br />

14.-16.<strong>6.2016</strong><br />

Erfurt<br />

21.-23.<strong>6.2016</strong><br />

Pforzheim<br />

21.-24.<strong>6.2016</strong><br />

München<br />

30.6.-1.7.2016<br />

Barcelona<br />

20.7.2016<br />

Stuttgart<br />

13. Rapid Tech – Internationale<br />

Fachmesse und Anwendertagung<br />

für Rapid-Technologien<br />

5. Stanztec – Fachmesse für<br />

Stanztechnik<br />

AUTOMATICA – Internationale<br />

Fachmesse für Automation und<br />

Mechatronik<br />

12th Steel Markets Europe Conference<br />

Globale Beschaffungsmärkte<br />

für Stanz- und Umformteile<br />

Messe Erfurt GmbH +49 361 400-0<br />

www.rapidtech.de<br />

P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />

www.stanztec-messe.de<br />

Messe München GmbH<br />

www.automatica-munich.com<br />

Platts McGraw Hill Financial +44 20 7176 6300<br />

www.platts.com/steeleurope<br />

BME Akademie +49 69 30838200<br />

www.bme-akademie.de<br />

6.-7.9.2016<br />

Duisburg<br />

Stahleinkauf kompakt BME Akademie +49 69 30838200<br />

www.bme-akademie.de<br />

8.-9.9.2016<br />

Witten<br />

Fortbildungsseminar<br />

Rostfreie Stähle<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Materialkunde (DGM) e.V.<br />

+49 69 75306 750<br />

www.dgm.de/fortbildung<br />

13.-17.9.2016<br />

Stuttgart<br />

AMB Internationale Ausstellung<br />

für Metallbearbeitung<br />

Landesmesse Stuttgart GmbH +49 711 18560-0<br />

www.messe-stuttgart.de/amb<br />

21.-22.9.2016<br />

Frankfurt/M.<br />

MBI-Konferenz: 11. Stahl Tag 2016<br />

Martin Brückner Infosource (MBI)<br />

GmbH & Co. KG<br />

+49 69 2710760-15<br />

www.akademie.mbi-infosource.de<br />

27.-29.9.2016<br />

Darmstadt<br />

Material Science and Engineering<br />

(MSE)<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Materialkunde (DGM) e.V.<br />

+49 69 75306-750<br />

www.mse-congress.de<br />

4.-8.10.2016<br />

Mailand<br />

30. BI-MU EFIM-ENTE Fiere Italiane Macchine<br />

und UCIMU – Sistemi per Produrre<br />

+39 02262551<br />

www.bimu.it<br />

5.-7.10.2016<br />

Valletta<br />

6.-7.10.2016<br />

Würzburg<br />

10.-13.10.2016<br />

Stuttgart<br />

5th Annual European Mediterranean<br />

Oil & Gas Exploration<br />

and Production Summit<br />

Deutscher Stahlbautag 2016<br />

10. Bondexpo – Fachmesse für<br />

Klebtechnologie<br />

EuroMedOffshore +357 99810833<br />

www.euromedoffshore.com<br />

bauforumstahl e.V. und Stahlbau<br />

Verlags- und Service GmbH<br />

www.bauforumstahl.de<br />

P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />

www.bondexpo-messe.de<br />

10.-13.10.2016<br />

Stuttgart<br />

12.-13.10.2016<br />

Düsseldorf<br />

17.-19.10.2016<br />

Dammam<br />

18.-20.10.2016<br />

München<br />

25.-29.10.2016<br />

Hannover<br />

10.11.2016<br />

Düsseldorf<br />

15.-18.11.2016<br />

Basel<br />

22.-23.11.2016<br />

Duisburg<br />

22.-24.11.2016<br />

Nürnberg<br />

29.11.-1.12.2016<br />

Düsseldorf<br />

35. Motek – Fachmesse für<br />

Produktions- und Montageautomatisierung<br />

P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />

www.motek-messe.de<br />

Duplex World Seminar & Summit KCI GmbH +49 2821 711145-34<br />

www.kci-world.com/kci-events<br />

MTE 2016 Saudi Arabia International<br />

Machine Tools &<br />

Machinery Exhibition<br />

Sky Gulf Exhibitions<br />

eCarTec Munich 2016 /<br />

MATERIALICA /eMove360°<br />

IES Srl – International Exhibition<br />

Services<br />

Munich Expo Veranstaltungs GmbH<br />

+39 06 30883030<br />

www.mtearabia.org/<br />

www.ecartec.com<br />

www.materialica.com<br />

www.emove360-expo.com<br />

EuroBLECH 2016 Mack Brooks Exhibitions Ltd. +44 1727 814 400<br />

www.euroblech.de<br />

+49 2821 71145-34<br />

STAHL 2016<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

+49 211 6707-533<br />

www.stahl-online.de<br />

Prodex und Swisstech Exhibit & More AG +41 44 806 33 55 oder -44<br />

www.swisstech-messe.ch<br />

www.prodex.ch<br />

Stahleinkauf kompakt BME Akademie +49 69 30838200<br />

www.bme-akademie.de<br />

SPS IPC Drives Messago Messe Frankfurt Group www.messago.de<br />

Valve World Expo Messe Düsseldorf GmbH +49 211 4560-01<br />

www.valveworldexpo.de<br />

www.pumpsummit.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


Personalien K 65<br />

VIP-Seite<br />

Paul Eberhard Schall verstorben<br />

Am 19. Februar ist Paul<br />

Eberhard Schall kurz vor<br />

seinem 77. Geburtstag<br />

verstorben. Über fünf Jahrzehnte<br />

hinweg hat der im<br />

baden-württembergischen<br />

Frickenhausen ansässige<br />

Unternehmer mit seinem Team ein Messeunternehmen<br />

entwickelt, das in den beiden<br />

Geschäftsfeldern »Technische Fachmessen«<br />

(P. E. Schall GmbH & Co. KG) und »Technisch<br />

orientierte Publikumsmessen« (Messe Sinsheim<br />

GmbH) zu den führenden Veranstaltern<br />

Europas zählt.<br />

So haben u. a. die Fachmessen Control<br />

und Motek global den Status einer Welt-Leitmesse<br />

erreicht. Die Fachmessen Fakuma und<br />

Blechexpo sind ebenfalls international etabliert.<br />

Für Schall waren Messen nicht nur Aufgabe:<br />

»Messen machen war für mich nie<br />

nur eine Möglichkeit, um Geld zu verdienen.<br />

Messen machen süchtig – und ich kann mir<br />

auch heute nicht vorstellen, etwas anderes<br />

zu machen… Immer wieder begeistern mich<br />

an Messen die Menschen, diese bunte<br />

Mischung aus unterschiedlichen Persönlichkeiten<br />

und Nationalitäten.« Diese Leidenschaft<br />

hat Paul Eberhard Schall bis zuletzt<br />

gelebt. Sein Lebenswerk wird in seinem<br />

Sinne von einem schlagkräftigen Messeteam<br />

unter der Leitung der geschäftsführenden<br />

Alleingesellschafterin, seiner Ehefrau,<br />

Diplom-Kauffrau Bettina Schall, weitergeführt.<br />

K<br />

(sm 160603564)<br />

Am 1. April 2016 wurde<br />

Dr.-Ing. Sebastian<br />

Münstermann auf die<br />

neu ge schaffene Professur<br />

für Werkstoff- und Bauteilintegrität<br />

berufen. Diese<br />

ist am Institut für Eisenhüttenkunde<br />

(IEHK) angesiedelt, an dem<br />

somit erstmals seit 1989 wieder drei Professuren<br />

vertreten sind.<br />

Der Schwerpunkt der Arbeiten der neuen<br />

Gruppe am IEHK ist die skalenübergreifende<br />

Beschreibung von Verfestigungs- und Versagensprozessen.<br />

Die neue Professur strebt eine intensive<br />

Verknüpfung zwischen der Beschreibung von<br />

mikrosko pischem Werkstoff- und makro s-<br />

kopischem Bauteilverhalten an. Hierzu ist<br />

eine disziplinübergreifende Zusammenarbeit<br />

mit den Bauingenieuren und Maschinenbauern<br />

an der RWTH Aachen erforderlich. Diese<br />

Forschungsaktivitäten bieten großes Innovationspotenzial<br />

für die Bereiche Infrastruktur<br />

und Energietechnik und greifen somit we -<br />

sentliche Fragestellungen der heutigen Zeit<br />

auf. Münstermann wechselt vom Forschungszentrum<br />

Jülich an die RWTH Aachen. K<br />

SE/ (sm 160603504)<br />

Mit Wirkung zum<br />

1. April 2016 wurde<br />

Oliver Kleinhempel zu -<br />

sätzlicher Geschäftsführer<br />

für die CRONIMET Holding<br />

GmbH.<br />

Oliver Kleinhempel verfügt<br />

über mehrere Jahre Berufs- und Ma -<br />

nagementerfahrung innerhalb der Outotec<br />

Gruppe in Europa sowie in Südamerika und<br />

Asien. In den letzten drei Jahren leitete er als<br />

Geschäftsführer das Indonesiengeschäft der<br />

Ferrostaal-Gruppe.<br />

K<br />

(sm 160603537)<br />

Der Verwaltungsrat der SCHMOLZ +<br />

BICKENBACH AG hat sich nach seiner Wiederwahl<br />

und Verstärkung neu konstituiert.<br />

Der neu in den Verwaltungsrat gewählte<br />

Martin Haefner wurde zum Vizepräsidenten<br />

des Verwaltungsrats gewählt. Das<br />

Audit Committee setzt mit den Mitgliedern<br />

Hans Ziegler (Vorsitz), Michael Büchter und<br />

Martin Haefner (neu) seine Arbeit fort. Mitglieder<br />

des von der Generalversammlung<br />

gewählten Compensation Committees sind<br />

Edwin Eichler (Vorsitz, neu), Marco Mu -<br />

setti und Dr. Heinz Schumacher. Die Aufgaben<br />

des Strategy Committee werden im<br />

Plenum wahrgenommen, wofür ggf. eigene<br />

Sitzungen des Verwaltungsrats angesetzt werden<br />

sollen.<br />

K<br />

(sm 160603584)<br />

Sein 80. Lebensjahr vollendet am 12. <strong>Juni</strong><br />

Siegfried Dingel, früherer Geschäftsführer<br />

der Schmitz & Apelt LOI Industrieofenanlagen<br />

GmbH, Wuppertal.<br />

K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong><br />

(sm 160603479)<br />

Am 12. <strong>Juni</strong> wird Horst Jungk, ehemaliger<br />

Geschäftsführer der Bregal Bremer Galvanisierungs<br />

GmbH, 85 Jahre alt.<br />

K<br />

(sm 160603480)<br />

Dr. Francois Mignard, CEO der Primetals<br />

Technologies France SAS, begeht am<br />

15. <strong>Juni</strong> seinen 50. Geburtstag. K<br />

(sm 160603491)<br />

Seinen 50. Geburtstag feiert am 16. <strong>Juni</strong>,<br />

der Executive Vice President, Global Product<br />

Development der VAT Vakuumventile AG,<br />

Dr. Stefan Pleier.<br />

K<br />

(sm 160603492)<br />

Seinen 70. Geburtstag feiert am 17. <strong>Juni</strong><br />

Prof. Dr. -Ing. E.h. Wolfgang Leese, jetzt<br />

Geschäftsführer WGL Verwaltung und Be -<br />

ratung GmbH. Der gebürtige Saarländer<br />

Leese war zuletzt (2000 bis 2011) Vorsitzender<br />

des Vorstandes der Salzgitter AG. K<br />

(sm 160603481)<br />

Götz Witte, ehemals Geschäftsführer<br />

der Poligrat INOX-COLOR GmbH, feiert am<br />

18. <strong>Juni</strong> seinen 85. Geburtstag. K<br />

(sm 160603482)<br />

Seinen 80. Geburtstag feiert Dr. Dieter<br />

Albert Frank, ehemals Vice-President,<br />

ThyssenKrupp Automotive, am 22. <strong>Juni</strong>. K<br />

(sm 160603484)<br />

Dr. Peter Lorenz Hamacher, Geschäftsführender<br />

Direktor der Enovos Deutschland,<br />

wird am 22. <strong>Juni</strong> 50 Jahre alt.<br />

K<br />

(sm 160603485)


66 K Personalien<br />

VIP-Seite<br />

Der frühere Geschäftsführer der TSTG<br />

Schienen Technik GmbH, Dr. Axel Zimmermann,<br />

wird am 22. <strong>Juni</strong> 75 Jahre alt. K<br />

(sm 160603486)<br />

Dr. Guido Stebner, Vice President Operation<br />

der Outokumpu Stainless USA, be -<br />

geht am 23. <strong>Juni</strong> seinen 50. Geburtstag. K<br />

(sm 160603487)<br />

Seinen 75. Geburtstag feiert Horst<br />

Weitzmann, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der NDW Beteiligungsgesellschaft<br />

mbH, am 26. <strong>Juni</strong>.<br />

K<br />

(sm 160603488)<br />

Der Geschäftsführer der M. Fenne Automatisierungs<br />

GmbH, Michael Fenne, wird<br />

am 29. <strong>Juni</strong> 75 Jahre alt.<br />

K<br />

(sm 160603489)<br />

Am 29. <strong>Juni</strong> feiert Prof. (em) Heinrich<br />

Wilhelm Gudenau, Institut für Eisenhüttenkunde<br />

an der Rheinisch-Westfälischen<br />

Technischen Hochschule Aachen, seinen<br />

80. Geburtstag. K<br />

(sm 160603490)<br />

Am 8. Juli begeht Dietmar Aurich, ehemals<br />

leitender Direktor und Professor für<br />

Metalle und Metallkonstruktionen im Bundesamt<br />

für Materialforschung und -prüfung,<br />

seinen 80. Geburtstag.<br />

K<br />

(sm 160603625)<br />

Robert Engel, früher General Manager<br />

& CEO ArcelorMittal Differdange, feiert am<br />

8. Juli seinen 60. Geburtstag. K<br />

(sm 160603626)<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«-News<br />

schnell, direkt und live<br />

Das <strong>stahlmarkt</strong>-Team twittert<br />

@<strong>stahlmarkt</strong><br />

Dort finden Sie das Neueste<br />

direkt aus der Redaktion<br />

live von Konferenzen und Veranstaltungen<br />

Insidertipps, Gedanken, Meinungen und mehr<br />

Und den Blick in die Zukunft können Sie dann wagen, wenn Sie unser Printprodukt, die Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« lesen.<br />

Denn dort finden Sie Hintergrundberichte, Analysen, Übersichtsartikel, Interviews und vieles mehr.... ausführlich Monat für Monat.<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164 · 40042 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 538 · Fax: +49 211 6707- 540<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de · www.stahleisen.de


Vorschau / Impressum K 67<br />

VORSCHAU 07.2016<br />

Jubiläum: 65 Jahre Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

• Bewegte Geschichte eines Magazins<br />

• Von der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl zur EU<br />

Steel International<br />

• Chinas Weg in eine neue Normale<br />

• Serie: Stahl – einzigartiger Werkstoff in der Kreislaufwirtschaft – Teil 1<br />

Branchenbericht<br />

• Elektroindustrie<br />

• Industrie 4.0 lässt Rendite wachsen<br />

Die große StahlStatistik<br />

alle Daten über Stahl komprimiert zu Grafiken<br />

• Stahl weltweit<br />

• Stahl in China<br />

• Stahl in Europa<br />

• Stahl in Deutschland<br />

Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

• Grobblechsortiment erweitert für Hebezeuge<br />

• Werkzeugstahl sorgt für Qualitätssteigerung und bessere Verarbeitung<br />

• Wie der Stahlhandel in unsicherem wirtschaftlichen Umfeld erfolgreich<br />

agieren kann<br />

• Stahl-Intralogistik mit erfahrenem Dienstleister optimieren<br />

Im Fokus: Biegen<br />

• Immer intelligenter und auf dem Pfad von Industrie 4.0<br />

Veranstaltungen<br />

Diverse Firmenportraits und Anwenderberichte<br />

und vieles mehr!<br />

Die Stahlstatistik wird auch in diesem Jahr wieder zum Download<br />

auf unserer Website verfügbar sein.<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />

Jürgen Beckers, Arnt Hannewald, Frank Toscha<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />

Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />

Tel. +49 211 6707-553, Fax +49 211 6707-923553<br />

E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Druck GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 66.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />

in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2016 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

ISSN 0178-6571<br />

(Fotos: Dillinger, Rübsamen)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>


EdgeBreaker ® und EdgeRacer ®<br />

die Entgratmaschinen von ARKU.<br />

vorher nachher vorher<br />

nachher<br />

Entgraten so schnell und einfach wie noch nie.<br />

ARKU ist Marktführer für Präzisionsrichtmaschinen. Jetzt haben wir auch Entgratmaschinen für<br />

stanz-, laser-, plasma- und autogengeschnittene Blechteile im Portfolio. Zum schnellen und<br />

wirtschaftlichen beidseitigen Entgraten, Verrunden und Oxidschichtentfernen.<br />

Unser Zusatzservice: professionelle Lohnarbeiten und Testläufe in dem modernen ARKU<br />

Richt- und Entgratzentrum in Baden-Baden, Deutschland.<br />

www.arku.de

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