stahlmarkt 6.2016 (Juni)
Aus dem Inhalt: Steel International / Österreich / Schweiz / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Entgraten, Anarbeitung / Edelstahl
Aus dem Inhalt: Steel International / Österreich / Schweiz / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Entgraten, Anarbeitung / Edelstahl
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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />
PVSt, Deutsche Post AG<br />
Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />
Informationen aus Stahlindustrie,<br />
Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />
6<br />
<strong>Juni</strong> 2016<br />
Österreich & Schweiz – Die Branche geht durch ein »Stahlbad«<br />
Stahlverarbeiter – Die Stimmung hebt sich<br />
Stahldistribution – Veränderungen bleiben nicht aus<br />
Entgraten – Die Bearbeitungsqualität ist das A und O<br />
Die Zeit ist reif für Online-Stahlhandel:<br />
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Tel.: +49 211 6707- 553, E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf
Editorial K 3<br />
Stabilisierung<br />
Dass sich die Stahlkonjunktur in Deutschland im<br />
Frühjahr stabilisiert hat, meldete kürzlich die Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl. So hatten die Walzstahl-Auftragseingänge<br />
in den ersten drei Monaten um + 3,2 %<br />
(im Vergleich zum Vorjahresquartal 2015) zugelegt.<br />
»Dabei kamen die stärksten Impulse aus dem Inland und<br />
den Ländern der Europäischen Union«, hieß es. Wegen<br />
der »massiven Verwerfungen« auf dem Stahlmarkt in<br />
der zweiten Jahreshälfte 2015 waren die Lagerbestände<br />
bei Händlern und Verarbeitern außer ordentlich niedrig.<br />
Sie werden jetzt wieder aufgefüllt.<br />
Nichtsdestotrotz bleibt dies nur ein kleiner Lichtblick.<br />
Denn: »Die grundlegenden Strukturprobleme auf<br />
dem globalen Stahlmarkt, insbesondere die hohen Überkapazitäten<br />
in China, bleiben davon unberührt«, sagen<br />
die Marktbeobachter in Düsseldorf. Unverzichtbar sind<br />
nach wie vor faire Wettbewerbsbedingungen bei Handels-<br />
und Klimapolitik – mehr dazu ab Seite 7.<br />
Auch die Stahlmärkte in den Alpenländern haben<br />
zu kämpfen, wie unserem Sonderteil »Österreich /<br />
Schweiz« ab Seite 18 zu entnehmen ist. Und die Stahldistribution<br />
steht generell vor Veränderungen (mehr in<br />
unserem Special ab Seite 30). So hat sich der Wettbewerb<br />
nicht nur für Produzenten, sondern auch für Stahlhändler<br />
signifikant verschärft. Es gibt jedoch Chancen.<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 6707-538<br />
<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
richtigen Stahllogistik ist die digitale »Transformation«<br />
durchaus vielversprechend. In vielen Fällen steckt die<br />
Entwicklung, zunehmend Produkte mit intelligenten<br />
Services zu verknüpfen, nämlich noch in den Kinderschuhen.<br />
Im Maschinenbau spielen Digitalisierung, Automatisierung<br />
und Verkettung von Maschinen schon länger<br />
eine Rolle. Und es bestehen noch zahlreiche Möglichkeiten<br />
in der Weiterentwicklung. Beispiele finden Sie in<br />
unserer Rubrik Entgraten / Anarbeitung ab Seite 42.<br />
Auch der Werkstoff Edelstahl hat noch große Potenziale,<br />
siehe Seite 52.<br />
Es gibt also nach wie vor viele Gründe, im Sinne von<br />
Stahl und Edelstahl optimistisch zu sein.<br />
Bewegung kommt in den Stahlhandel und Stahl-<br />
Service z. B. durch die Digitalisierung, die nun auch in<br />
diesen Branchen an Fahrt gewinnt. Zusammen mit der<br />
Stahlmarkt Deutschland im Frühjahr 2016<br />
Auftragseingänge Lieferungen Auftragsbestand<br />
1.Quartal<br />
in Mill. t<br />
Veränderung<br />
zum Vorjahr<br />
in %<br />
1.Quartal<br />
in Mill. t<br />
Veränderung<br />
zum Vorjahr<br />
in %<br />
März<br />
2016<br />
März<br />
2015<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Inland 6,3 + 3,7 5,8 + 4,2 5,4 4,8 + 12,6<br />
Ausland gesamt 4,1 + 2,6 3,6 – 8,5 3,6 3,6 – 0,9<br />
davon übrige EU-28 3,2 + 3,8 2,9 – 6,0 2,6 2,4 + 10,9<br />
davon Dritte Länder 0,9 – 1,6 0,7 – 16,7 1,0 1,3 – 22,9<br />
Gesamt 10,4 + 3,2 9,4 – 5,9 9,0 8,4 + 6,8<br />
Quelle: WV Stahl<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
4 K<br />
INHALT 0<strong>6.2016</strong><br />
China: Angebot und Nachfrageentwicklung (Mill. t)<br />
SEITENBLICK<br />
6 Intelligent investieren<br />
STEEL INTERNATIONAL<br />
7 Globale Strukturkrise bedroht auch Deutschlands Stahlindustrie<br />
10 Die US-Stahlindustrie und die Politik<br />
12 Auf der Suche nach dem wahren Selbst<br />
14 Auf leisen Sohlen ganz nach oben<br />
Rohstahlkapazität (Effektiv) Marktversorgung (Rohstahl) Kapazitätsüberhang<br />
1.083 1.096 1.096<br />
1.051<br />
912<br />
766<br />
688<br />
740<br />
701<br />
666<br />
430<br />
395<br />
343<br />
285<br />
224<br />
2012 2013 2014 2015 e 2016 f<br />
ÖSTERREICH / SCHWEIZ<br />
18 Die Schweizer Branche geht durch ein Stahlbad<br />
20 Stahlhandel in Österreich muss weiter kämpfen<br />
22 Internationale Wachstumsstrategie konsequent verfolgt<br />
24 Schnelle Ein- und Auslagerung<br />
BRANCHENBERICHT<br />
26 Stimmung bei den Stahlverarbeitern hebt sich<br />
STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />
30 Veränderungen in Europas Stahldistribution bleiben nicht aus<br />
36 Stahllogistik für Einzelstücke<br />
38 Effizient lagern und transportieren lassen<br />
39 Chancen richtig nutzen<br />
ENTGRATEN, ANARBEITUNG<br />
42 Rund, sauber und glatt<br />
45 Hohe Bearbeitungsqualität beim Entgraten sicherstellen<br />
51 Kanten- und Fasen-Schleifmaschine zur Schweißnahtvorbereitung<br />
EDELSTAHL<br />
52 Korrosionsbeständigkeit nichtrostender Stähle an der Atmosphäre<br />
56 Partnerschaft für Sonderprofile vereinbart<br />
58 3-D-Bearbeitung von Edelstahl<br />
AUS DEN UNTERNEHMEN<br />
59 Neue Benchmarks bei Speziallangstahl gesetzt<br />
RUBRIKEN<br />
61 Inserentenverzeichnis<br />
62 Fachmedien<br />
63 Veranstaltungen<br />
64 StahlTermine<br />
65 VIP<br />
67 Vorschau / Impressum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
worldsteel K 5<br />
Weltrohstahlproduktion im April 2016<br />
7<br />
DEUTSCHLANDS STAHL-<br />
INDUSTRIE IST BEDROHT.<br />
Eine zeitnahe Lösung für die weltweite<br />
Stahlkrise ist nicht in Sicht,<br />
so Hans Jürgen Kerkhoff auf einer<br />
Pressekonferenz zur Hannover<br />
Messe. EU-Handelspolitik und<br />
Emissionshandel müssen überarbeitet<br />
werden.<br />
ÖSTERREICH & SCHWEIZ<br />
Die beiden Alpenländer haben<br />
ebenfalls mit der schwierigen<br />
Situation auf den Stahlmärkten zu<br />
kämpfen, wie Vertreter aus den<br />
jeweiligen Stahlhandelsverbänden<br />
erläutern. voestalpine investiert<br />
zurzeit in den USA.<br />
18<br />
30<br />
STAHLHANDEL & SERVICE-<br />
CENTER Der europäische Stahlhandel<br />
verändert sich. Produzenten<br />
aus Drittländern dringen in die<br />
Märkte ein, außerdem werden<br />
Konsolidierungsprozesse, Übernahmen<br />
und Zusammenschlüsse<br />
etc. erwartet.<br />
42<br />
ENTGRATEN, ANARBEITUNG<br />
Eine passgenaue Anlagentechnik<br />
und eine geeignete Peripherie sind<br />
unverzichtbar. Nur so lassen sich<br />
Qualität und Prozessabläufe<br />
gewährleisten und Kosten gezielt<br />
beeinflussen.<br />
52<br />
EDELSTAHL Zur Korrosionsbeständigkeit<br />
nichtrostender<br />
Stähle an der Atmosphäre gibt es<br />
zahlreiche Untersuchungen und<br />
langjährige Erfahrung. Der Werkstoff<br />
ist ideal für Konstruktionen<br />
im Außenbereich.<br />
Quellen: Martina Helzel, Paul Ernst Maschinenfabrik, Max Baum, voestalpine, WV Stahl<br />
Die an worldsteel berichtenden Länder<br />
repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />
2015 in 1.000 t.<br />
e – geschätzt<br />
April<br />
2016<br />
März<br />
2016<br />
April<br />
2015<br />
% Veränd.<br />
April 16/15<br />
4 Monate<br />
2016 2015<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Belgien 650 e 700 e 613 6,0 2.601 2.557 1,7<br />
Bulgarien 40 e 20 e 61 – 34,6 156 207 – 24,3<br />
Deutschland 3.556 3.811 3.609 – 1,5 14.338 14.672 – 2,3<br />
Finnland 329 366 335 – 1,8 1.371 1.361 0,8<br />
Frankreich 966 1.129 1.313 – 26,5 4.744 5.338 – 11,1<br />
Griechenland 85 e 90 84 1,2 323 306 5,6<br />
Großbritannien 700 675 e 923 – 24,1 2.546 4.067 – 37,4<br />
Italien 2.090 2.024 1.826 14,5 7.882 7.797 1,1<br />
Kroatien 0 e 0 e 14 – 100,0 0 57 – 100,0<br />
Luxemburg 190 e 200 e 180 5,5 754 745 1,2<br />
Niederlande 503 616 e 610 – 17,7 2.299 2.346 – 2,0<br />
Österreich 600 e 622 672 – 10,7 2.528 2.663 – 5,1<br />
Polen 770 e 860 e 780 – 1,2 3.076 3.181 – 3,3<br />
Schweden 411 394 445 – 7,7 1.566 1.741 – 10,0<br />
Slowakei 398 415 401 – 0,7 1.517 1.651 – 8,1<br />
Slowenien 56 55 53 5,8 214 217 – 1,3<br />
Spanien 1.191 1.160 e 1.333 – 10,6 4.771 5.201 – 8,3<br />
Tschechien 441 467 419 5,2 1.753 1.794 – 2,3<br />
Ungarn 92 87 140 – 34,3 329 551 – 40,3<br />
Weitere EU-Länder (28) (e) 425 e 433 423 0,4 1.651 1.757 – 6,0<br />
Europäische Union (28) 13.493 14.124 14.235 – 5,2 54.420 58.208 – 6,5<br />
Bosnien-Herzegovina 69 69 72 – 4,4 273 298 – 8,3<br />
Mazedonien 35 25 e 23 51,7 62 69 – 10,2<br />
Norwegen 51 53 47 8,3 203 198 2,4<br />
Serbien 72 75 90 – 19,2 255 314 – 19,0<br />
Türkei 2.887 2.729 2.742 5,3 10.583 10.292 2,8<br />
Europa außer EU 3.114 2.951 2.973 4,7 11.376 11.171 1,8<br />
Kasachstan 392 302 399 – 1,8 1.361 1.267 7,4<br />
Moldawien 45 e 45 e 39 15,4 175 94 86,2<br />
Russland 5.891 6.012 5.915 – 0,4 23.141 24.086 – 3,9<br />
Ukraine 2.154 2.173 1.928 11,7 8.268 7.081 16,8<br />
Usbekistan 60 45 57 4,5 222 224 – 1,1<br />
Weißrussland 160 165 232 – 30,9 627 892 – 29,7<br />
C.I.S. (6) 8.701 8.742 8.570 1,5 33.793 33.644 0,4<br />
El Salvador 8 e 10 e 9 – 10,2 33 34 – 0,5<br />
Guatemala 25 e 30 e 29 – 13,7 108 109 – 1,4<br />
Kanada 1.100 e 1.145 e 1.118 – 1,6 4.453 4.150 7,3<br />
Kuba 25 e 15 e 18 38,2 85 76 11,4<br />
Mexiko 1.305 1.535 e 1.408 – 7,3 5.477 6.081 – 9,9<br />
Trinidad und Tobago 0 0 39 – 100,0 36 147 – 75,5<br />
USA 6.571 6.748 6.413 2,5 26.221 26.292 – 0,3<br />
Nordamerika 9.034 9.483 9.035 0,0 36.413 36.889 – 1,3<br />
Argentinien 319 318 384 – 16,9 1.305 1.576 – 17,2<br />
Brasilien 2.300 2.506 2.897 – 20,6 9.737 11.328 – 14,0<br />
Chile 100 e 105 e 81 23,0 406 357 13,7<br />
Ecuador 50 e 50 e 55 – 9,0 196 210 – 6,6<br />
Kolumbien 140 e 90 e 97 44,8 505 349 44,9<br />
Paraguay 3 e 5 e 4 – 17,7 11 12 – 3,5<br />
Peru 90 e 70 e 89 0,6 335 350 – 4,2<br />
Uruguay 7 e 7 e 7 – 6,5 22 22 – 0,2<br />
Venezuela 20 e 60 e 81 – 75,2 119 524 – 77,4<br />
Südamerika 3.029 3.211 3.695 – 18,0 12.637 14.728 – 14,2<br />
Ägypten 410 e 424 463 – 11,5 1.566 2.209 – 29,1<br />
Iran 1.509 1.455 e 1.399 7,8 5.570 5.488 1,5<br />
Katar 195 e 200 e 218 – 10,6 780 832 – 6,3<br />
Libyen 56 43 47 19,6 227 135 68,2<br />
Marokko 30 e 30 e 62 – 51,5 115 199 – 42,2<br />
Saudi-Arabien 390 e 400 e 528 – 26,1 1.565 2.027 – 22,8<br />
Südafrika 539 e 536 e 580 – 7,1 2.076 2.420 – 14,2<br />
Vereinigte Arabische Emirate 241 269 251 – 4,3 1.047 952 9,9<br />
Afrika / Mittlerer Osten 3.369 3.356 3.549 – 5,1 12.945 14.263 – 9,2<br />
China 69.420 70.650 69.074 0,5 261.420 267.574 – 2,3<br />
Indien 7.800 e 8.059 7.508 3,9 30.713 30.012 2,3<br />
Japan 8.498 8.648 8.402 1,2 34.347 35.146 – 2,3<br />
Pakistan 395 e 260 e 251 57,1 1.437 944 52,3<br />
Südkorea 5.670 5.430 e 5.745 – 1,3 22.125 22.653 – 2,3<br />
Taiwan, China 1.720 e 1.775 e 1.876 – 8,3 6.945 7.720 – 10,0<br />
Thailand 245 e 250 e 298 – 17,7 980 1.309 – 25,2<br />
Asien 93.748 95.072 93.153 0,6 357.967 365.359 – 2,0<br />
Australien 369 340 367 0,7 1.545 1.525 1,3<br />
Neuseeland 48 42 e 75 – 36,0 177 283 – 37,4<br />
Ozeanien 417 382 442 – 5,6 1.722 1.808 – 4,8<br />
Gesamt (66 Länder) 134.906 137.322 135.652 0,5 521.272 536.069 -2,8<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
6 K<br />
SEITENBLICK<br />
Intelligent investieren<br />
Gut gefüllte Auftragsbücher, starke Bilanzen und niedrige Kreditzinsen<br />
– viele Mittelständler würden diese Gemengelage gerne nutzen um zu<br />
investieren. Manchmal scheitert das daran, dass Banken und Sparkassen<br />
bei der Kreditvergabe nicht so stark ins Risiko gehen möchten. Mitunter<br />
beschäftigen sich Unternehmen jedoch auch zu wenig mit wichtigen<br />
Zukunftsfragen.<br />
Optimismus und gute Laune – wer sich<br />
in diesen Wochen auf Spurensuche zur Konjunktur<br />
im deutschen Mittelstand macht,<br />
entdeckt in vielen Branchen positive Zeichen.<br />
Mehr als zwei Drittel der Unternehmen<br />
erwartet nach einem erfolgreichen<br />
ersten Quartal in den kommenden Monaten<br />
eine weitere Verbesserung seiner Geschäftsaussichten,<br />
heißt es zum Beispiel in einer<br />
Studie des Prüfungs- und Beratungsunternehmens<br />
PwC. Und die Wirtschaftsauskunftei<br />
Creditreform kommt in einer Analyse zur<br />
Stimmung im Mittelstand zu der Erkenntnis:<br />
»Die mittelständischen<br />
Unternehmen<br />
haben sich von<br />
den zunehmend<br />
negativen Nachrichten<br />
um die weitere<br />
weltwirtschaftliche<br />
Entwicklung offenbar nicht anstecken lassen.«<br />
Nach der Definition von Creditreform<br />
gilt nahezu ein Drittel der Mittelständler als<br />
eigenkapitalstark, da sie über eine Eigenkapitalquote<br />
von mehr als 30 % verfügen.<br />
Allerdings ist die Investitionstätigkeit teilweise<br />
unterdurchschnittlich ausgeprägt.<br />
Woran liegt das? »Sicherlich nicht an den<br />
Finanzierungsmöglichkeiten«, meint Prof.<br />
Frank Wallau, der an der Fachhochschule<br />
der Wirtschaft zu Mittelstandsthemen<br />
forscht und lehrt. Nach seiner Beobachtung<br />
haben Mittelständler in den vergangenen<br />
Jahren Durchschnittsrenditen erwirtschaftet,<br />
die es ihnen ermöglichen, einen Teil der<br />
Investitionen aus dem Cashflow zu finanzieren.<br />
Zudem sorge die Niedrigzinsphase<br />
dafür, dass sich viele Unternehmen durch<br />
vergleichsweise preiswerte, langfristige Kredite<br />
finanzieren könnten.<br />
Ja, die Kreditzinsen sind historisch niedrig.<br />
Aber Tatsache ist auch, dass nicht jeder<br />
Betrieb davon profitiert, der es gerne möchte.<br />
Eine Studie der TU Darmstadt kommt zu<br />
dem Ergebnis, dass derzeit vier von zehn<br />
deutschen Unternehmen von Banken und<br />
Sparkassen »nicht mehr wie im früheren<br />
Umfang« mit Krediten versorgt werden. Die<br />
Geldhäuser knauserten insbesondere bei<br />
»<br />
Viele mittelständische Unternehmen haben sich von<br />
den zunehmend negativen Nachrichten um die<br />
weltwirtschaftliche Entwicklung nicht anstecken lassen.<br />
kurzfristigen Krediten für das laufende Ge -<br />
schäft, so wird geklagt. »Bevorzugt kümmern<br />
sie sich um Firmenkunden mit bester<br />
Bonität«, beobachtet Studienleiter Prof. Dirk<br />
Schiereck.<br />
Aus Sicht von Banken und Sparkassen ist<br />
das verständlich – schließlich müssen sie die<br />
strengen Vorgaben durch Basel III beachten<br />
und halten sich bei der Kreditvergabe entsprechend<br />
zurück. Das gilt vor allem dann,<br />
wenn Unternehmen, die sprunghaft wachsen,<br />
Kapitalbedarf anmelden. Denn sie geraten<br />
schnell an die Grenzen ihres Verschuldungspotenzials.<br />
Und so machen sich viele<br />
kleine und mittelgroße Unternehmen wohl<br />
oder übel vermehrt auf die Suche nach<br />
Alternativen zur klassischen Kreditfinanzierung<br />
durch die Hausbank. Und sie finden<br />
mitunter andere Geldquellen. Zum Beispiel<br />
Beteiligungsgesellschaften, Venture-Capitalund<br />
Private Equity-Unternehmen oder auch<br />
private Investoren. Allerdings verbinden viele<br />
dieser Kapitalgeber mit ihrem finanziellen<br />
Einsatz den Wunsch, Einfluss zu nehmen auf<br />
die Geschäftspolitik – was wiederum nicht<br />
jedem Mittelständler recht ist.<br />
Es könnte in vielen Fällen also doch an der<br />
fehlenden Finanzierung liegen, wenn manches<br />
Unternehmen nicht investiert. Denn die<br />
Bereitschaft, Maschinen, Fahrzeuge und<br />
andere Betriebsmittel zu wollen oder neue<br />
Kapazitäten aufzubauen ist Umfragen zufolge<br />
groß, insbesondere im Verarbeitenden<br />
Gewerbe und im Dienstleistungsbereich.<br />
Creditreform zufolge würden zwei von drei<br />
Unternehmen gerne Ersatzinvestitionen vornehmen.<br />
Es wäre schade, wenn der ausgeprägte<br />
Wille zu investieren an der Finanzierung<br />
scheitern würde. Schließlich ist es doch ge -<br />
rade das Ziel von Politik und Notenbanken,<br />
über niedrige Zinsen die Kreditvergabe zu<br />
fördern und insbesondere Mittelständler<br />
zu unterstützen. Die Unternehmen müssen<br />
freilich auch ihre Hausaufgaben machen. Es<br />
reicht nicht, gelegentlich den Fuhrpark auszutauschen<br />
und moderne Büromöbel anzuschaffen.<br />
Gefragt sind strategische Entscheidungen.<br />
Also Antworten auf die Frage, wie<br />
die zukünftigen Herausforderungen ihr Ge -<br />
schäftsmodell beeinflussen und welche Notwendigkeiten<br />
sich daraus ergeben. Das<br />
könnten beispielsweise Investitionen in die<br />
Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern<br />
sein. Oder in ressourcen- und energieeffiziente<br />
Produktionsanlagen. Wer sich auf<br />
seinem Geschäftsmodell ausruht, wird es<br />
künftig schwer haben, im Wettbewerb zu<br />
bestehen. Investieren um des Investieren<br />
willens reicht nicht. Gefragt sind intelligente<br />
Investitionen. Dann sind auch die Chancen<br />
größer, Geldgeber zu finden. ber<br />
K<br />
(sm 160603529)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Steel International K 7<br />
Globale Strukturkrise bedroht auch<br />
Deutschlands Stahlindustrie<br />
Nötig sind faire Wettbewerbsbedingungen bei Handels- und Klimathemen<br />
Hannover. Eine zeitnahe Lösung für die weltweite Stahlkrise ist nicht<br />
in Sicht, so Hans Jürgen Kerkhoff anlässlich der Hannover Messe. Der<br />
Verbandspräsident fordert daher eine Reform der EU-Handelspolitik und<br />
eine Korrektur bei der geplanten Verschärfung des Emissionshandels, um<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Stahlindustrie zu erhalten.<br />
Im Rahmen eines Pressegesprächs am<br />
ersten Tag der Hannover Messe machte Hans<br />
Jürgen Kerkhoff deutlich, dass die strukturelle<br />
Krise in der globalen Stahlindustrie weiterhin<br />
andauert. Hauptursache ist die mangelnde<br />
Anpassung der chinesischen Stahlhersteller<br />
an eine dramatisch gesunkene<br />
Nachfrage in diesem Land. Die damit verbundenen<br />
Überkapazitäten werden auf die<br />
Weltstahlmärkte exportiert. Laut dem Präsidenten<br />
der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
belegen aktuelle Daten eine unverändert<br />
dramatische Bedrohungslage im Außenhandel.<br />
So sind die chinesischen Stahlexporte<br />
im ersten Quartal 2016 um 8 % gegenüber<br />
dem Vorjahreszeitraum auf ein Jahresniveau<br />
von 119 Mill. t angestiegen. Die neue<br />
Kapazitätsinitiative der chinesischen Regierung<br />
(Abbau von 100 bis 150 Mill. t bis<br />
2020) reicht Kerkhoff zufolge bei Weitem<br />
nicht aus, um die aktuell gewaltigen Überkapazitäten<br />
in Höhe von rd. 430 Mill. t spürbar<br />
zurückzuführen.<br />
Eine zeitnahe internationale Lösung für<br />
die globale Stahlkrise ist gegenwärtig nicht<br />
in Sicht. Es besteht international noch kein<br />
ausreichender Konsens, mit welchen Instrumenten<br />
der aktuellen Krise zu begegnen ist,<br />
so Kerkhoff.<br />
In der EU ist der Abbau von Stahlkapazitäten<br />
die Folge einer marktgetriebenen<br />
Restrukturierung. Eine Anpassung kann<br />
jedoch nur gelingen, wenn sie abgesichert<br />
wird durch ein striktes Beihilferegime, das<br />
Subventionen insbesondere in der Form<br />
von Rettungs- und Restrukturierungsbeihilfen<br />
unterbindet. Die Stahlindustrie in<br />
Deutschland fordert laut Kerkhoff daher<br />
eine strikte Beihilfedisziplin ein, da andernfalls<br />
die un umgänglichen Anpassungen<br />
verzögert, die Kosten erhöht und zudem<br />
auch die wettbewerbsstarken Standorte<br />
gefährdet werden.<br />
Handelsschutz intensivieren<br />
Um wieder faire Wettbewerbsbedingungen<br />
herzustellen, müssen die bestehenden Handelsschutzinstrumente<br />
ausgeschöpft und<br />
reformiert werden, wie Kerkhoff mitteilte.<br />
China: Angebot und Nachfrageentwicklung (Mill. t)<br />
Eine Neuausrichtung im Bereich der EU-Außenhandelspolitik<br />
ist erforderlich, da auch<br />
die hoch wettbewerbsfähige Stahlindustrie<br />
in Deutschland gegen subventionierte chinesische<br />
Produzenten auf Dauer nicht bestehen<br />
kann.<br />
Zunächst seien zügige Verbesserungen an<br />
der Antidumping- oder Antisubventionspraxis<br />
notwendig. Dabei geht es darum,<br />
Verfahren zu beschleunigen sowie eine<br />
Registrierung von Importmengen zu Beginn<br />
einer Antidumpinguntersuchung und eine<br />
rückwirkende Verhängung von Zöllen zu<br />
ermöglichen.<br />
Darüber hinaus plädierte der Verbandspräsident<br />
dafür, den 2014 gestoppten<br />
Modernisierungsprozess des EU-Handelsschutzinstrumentariums<br />
wieder aufzunehmen<br />
und zu Ende zu bringen. Im Fokus steht<br />
dabei die sogenannte Lesser-Duty-Rule, also<br />
die Verpflichtung zur Absenkung eines Antidumping-<br />
bzw. Antisubventionszolls auf das<br />
zur Schadensbeseitigung unbedingt Erforderliche.<br />
Diese Regel führt laut Kerkhoff<br />
Rohstahlkapazität (Effektiv) Marktversorgung (Rohstahl) Kapazitätsüberhang<br />
912<br />
688<br />
224<br />
2012 2013 2014 2015 e 2016 f<br />
e – geschätzt f – Vorhersage<br />
1.051<br />
766<br />
285<br />
1.083<br />
740<br />
343<br />
1.096<br />
701<br />
395<br />
1.096<br />
666<br />
430<br />
Quelle: WV Stahl<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
8 K Steel International<br />
Stahlkapazitäten weltweit und in der EU<br />
2.400<br />
Mill. t<br />
Welt: Effektives Angebot* und Nachfrage<br />
B<br />
B<br />
B<br />
B<br />
B<br />
EU: Effektive Rohstahlkapazitäten<br />
(Mill. t)<br />
227 228 228<br />
222 221 217<br />
2.000<br />
1.800<br />
B<br />
J<br />
Rohstahlkapazität, effektiv<br />
Marktversorgung, Rohstahl<br />
1.600<br />
J<br />
J<br />
J J J<br />
1.400<br />
f – Vorhersage * OECD Projektion<br />
2013 2014 2015 2016 f 2017 f<br />
2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />
Quelle: WV Stahl<br />
dazu, dass Schutzzölle in der EU nahezu<br />
immer niedriger sind als in anderen Ländern<br />
und häufig das eigentlich festgestellte Dumping<br />
nicht ausgleichen.<br />
Der Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl betonte auf der Pressekonferenz, dass<br />
China keine Marktwirtschaft sei und eine<br />
Anerkennung als solche den Handelsschutz<br />
gegen das Land massiv schwächen würde.<br />
Der Verbandspräsident hofft daher, dass die<br />
EU-Kommission einen Vorschlag unterbreitet,<br />
der effektiven Handelsschutz gegen<br />
gedumpte chinesische Importe nach Dezember<br />
weiterhin möglich macht.<br />
Belastungen aus Energie- und<br />
Klimapolitik<br />
Der europäischen Stahlindustrie drohen<br />
durch die geplante Verschärfung des Emissionshandels<br />
in der Zeit ab 2021 Zusatzkosten,<br />
die im Wettbewerb gegenüber außereuropäischen<br />
Ländern existenzbedrohend<br />
Folgen der Schwächung der Stahlindustrie in Deutschland<br />
Effekte auf Wertschöpfung, Abweichung gegenüber Referenzszenario 2030<br />
Land-/Forstwirtschaft in Mrd. €, real<br />
0<br />
Industrie (ohne Stahlerzeugung)<br />
–9<br />
Stahlerzeugung<br />
–4<br />
Dienstleistungssektor<br />
–17<br />
Gesamtwirtschaft –30<br />
-35 -30 -25 -20 -15 -10 -5 0<br />
Produktionsverluste in der<br />
Stahlindustrie führen zu:<br />
einer geringeren Nachfrage<br />
bei Vorleistern,<br />
temporären Produktionsrückgängen<br />
aufgrund von<br />
Importfriktionen<br />
bei Abnehmerbranchen,<br />
Einkommenseinbußen auf<br />
Seiten von Unternehmen,<br />
privaten Haushalten und<br />
Staaten.<br />
Effekte auf Beschäftigung, Abweichung gegenüber Referenzszenario 2030<br />
Land-/Forstwirtschaft in Tausend Personen<br />
Industrie (ohne Stahlerzeugung)<br />
–88<br />
Stahlerzeugung<br />
–37<br />
Dienstleistungssektor<br />
–252<br />
Gesamtwirtschaft –380<br />
–3<br />
Besonders betroffen sind:<br />
Vorleistungslieferanten der<br />
Stahlindustrie einschließlich<br />
unternehmensnahen<br />
Dienstleistungen,<br />
wichtige Abnehmerbranchen,<br />
konsumnahe Bereiche<br />
(z.B. Handel, Gastgewerbe,<br />
Versicherungen).<br />
-400 -350 -300 -250 -200 -150 -100 -50 0<br />
Quelle: WV Stahl<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
NUR FÜR DEN FACHHANDEL<br />
würden. Bereits 2020 würden laut Berechnungen des Instituts<br />
Ecofys 30 % der notwendigen Zertifikate fehlen. Umgerechnet<br />
würden für die Stahlindustrie in Deutschland damit durch den<br />
erforderlichen Kauf der Emissionsrechte und die emissionshandelsbedingten<br />
Strompreissteigerungen Kosten von durchschnittlich<br />
1 Mrd. € im Jahr an fallen.<br />
Besondere Aufmerksamkeit lenkte der Verbandspräsident bei<br />
seinem Vortrag auf eine aktuelle Studie der Wirtschaftsberatung<br />
Prognos. Diese zeigt auf, wie sich die geplante Verschärfung des<br />
europäischen Emissionsrechtehandels auf die Stahlindustrie und<br />
die mit ihr verbundenen Wertschöpfungsketten in Deutschland<br />
insgesamt auswirken wird. Demzufolge würden negative Gewinnmargen<br />
nach 2020 zu Investitionsverzicht und einem schrumpfenden<br />
Kapitalstock in der Stahlindustrie führen. Bis zum Jahr<br />
2030 würden zusammen mit den Rückwirkungen auf die vor- und<br />
nachgelagerten Branchen 380.000 Arbeitsplätze verloren und das<br />
Bruttoinlandsprodukt um 30 Mrd. € zurück gehen. Um solche<br />
Auswirkungen zu verhindern, muss die Zuteilung der Zertifikate<br />
laut Kerkhoff an den Emissionen der effizientesten Anlagen be -<br />
messen werden, zudem darf es keine weiteren Kürzungen geben.<br />
Notwendig sind dem Verbandspräsidenten zufolge auch eine<br />
vollständige Kompensation der emissionshandelsbedingten<br />
Strompreissteigerungen und eine vorrangige Zuteilung der Zertifikate<br />
für die Industrie.<br />
Auch die in Vorbereitung befindliche Novelle des Erneuerbare<br />
Energien-Gesetzes (EEG) ist für die Stahlindustrie von Bedeutung.<br />
Demnach soll auch die Zukunft des Be standsschutzes beim Eigenstrom<br />
verhandelt werden. So fordert die EU-Kommission eine<br />
Belastung der Eigenstromerzeugung mit der EEG-Umlage. Dies<br />
wäre für die Stahl industrie mit erheblichen Kosten von rd.<br />
120 Mill. € im Jahr verbunden, wie Kerkhoff erklärte.<br />
www.stahl-online.de<br />
K<br />
/<br />
Bundestag gibt Rückendeckung<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong><br />
(sm 160603532)<br />
Auch der Bundestag hatte in seiner Sitzung am 28. April einen Antrag<br />
beschlossen, in dem eine Verbesserung der Handelsschutzinstrumente,<br />
eine wettbewerbsverträgliche Ausgestaltung des Emissionsrechtehandels,<br />
bezahlbare Energiepreise und eine Aufrechterhaltung der Ausnahme der<br />
ökologisch sinnvollen Nutzung von Prozessgasen zur Stromerzeugung von<br />
der EEG-Umlage gefordert werden. Die Prüfung einer Verleihung des<br />
Marktwirtschaftsstatus an China, der die Abwehr von Stahlimporten zu<br />
Dumpingpreisen nahezu unmöglich machen würde, soll an von der EU<br />
definierte technische Kriterien geknüpft werden. Das Parlament hatte<br />
einen Antrag von CDU/CSU und SPD angenommen, die Stahlindustrie in<br />
Deutschland und Europa zu stärken.<br />
»Wir erhoffen uns von dieser Positionierung des Parlaments entscheidende<br />
Impulse für die weiteren politischen Debatten in Europa«, be tonte<br />
dazu Hans Jürgen Kerkhoff. Die wichtige gesamtwirtschaftliche Rolle der<br />
Stahlindustrie sei gewürdigt worden und die Haltung des Bundestags habe<br />
immense Bedeutung.<br />
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10 K Steel International<br />
Die US-Stahlindustrie und<br />
die Politik<br />
Trump buhlt um die Gunst der Stahlarbeiter<br />
New York (bln). Im März kündigte die U.S. Steel Corporation die<br />
Entlassung von 800 Stahlarbeitern als Folge von Schließungen und<br />
gedrosseltem Produktionsvolumen an. Im April beschloss das Unternehmen<br />
die Zahl seiner nicht organisierten Angestellten um 25 % oder ca. 750<br />
Arbeitnehmer zu reduzieren. Schon vor diesen Entlassungen gingen bei<br />
U.S. Steel seit Anfang vergangenen Jahres ca. 5.000 Arbeitsplätze verloren,<br />
u. a. als Folge schwieriger Marktbedingungen, unfairer Handelsgepflogenheiten<br />
und niedriger Erdölpreise.<br />
Niemand macht größere Anstrengungen<br />
als Donald Trump, der mutmaßliche<br />
Präsidentschaftskandidat der Republikanischen<br />
Partei, die Krisenstimmung in Stahlgebieten<br />
zu schüren und politisch zu nutzen.<br />
»Wenn ich Präsident bin – was dann?<br />
Stahl wird ein Comeback feiern«, versprach<br />
der Multimilliardär Trump Tausenden von<br />
Arbeitern in Pittsburgh.<br />
Mit seinem Wahlkampfschlager »Make<br />
America Great Again« – sichtbar auf einem<br />
Meer von Plakaten – sprach Trump von einer<br />
Zukunft, in der Hüttenarbeiter wieder ihre<br />
Familien mit ihren Löhnen gut unterstützen<br />
können. Dass der gleiche Kandidat in Auftritten<br />
anderswo wiederholt die gesetzliche<br />
Erhöhung des Mindestlohns ablehnte,<br />
dämpfte die Begeisterung seiner Fans in der<br />
einstigen Stahlhochburg nicht.<br />
Auf der einen Seite prophezeite Trump<br />
den baldigen Crash der US-Wirtschaft, auf<br />
der anderen Seite versprach er nicht nur ein<br />
neues Erblühen der Stahlindustrie, sondern<br />
auch ein »Comeback von Kohle – sauberer<br />
Kohle...« unterstrich der Präsidentschaftsanwärter.<br />
Wie in Pittsburgh wurde Trump in vielen<br />
Gebieten des sogenannten Rostgürtels des<br />
Landes gefeiert, wo einst der Sprung in die<br />
Mittelklasse die Regel, nicht die Ausnahme<br />
war. Trump machte katastrophale Handelsabkommen<br />
und Immigrationspolitik für die<br />
»Vernichtung der amerikanischen Mittelklasse«<br />
verantwortlich. Als Präsident werde<br />
er hohe Importzölle, insbesondere gegen<br />
chinesische Produkte verhängen und eine<br />
Mauer entlang der amerikanischen-mexikanischen<br />
Grenze bauen – auf Kosten Mexikos.<br />
Alles im Namen einer neuen, soliden<br />
Mittelklasse.<br />
Trumps Rezept für die Genesung der herstellenden<br />
Industrie hatte auf ehemalige<br />
Stahlarbeiter und Bergleute klare Wirkung:<br />
Nicht nur Republikaner, sondern auch De -<br />
mokraten gaben ihm in den einstigen Hochburgen<br />
von Stahl und Kohle ihre Stimmen.<br />
Im großen und darum für den Nominierungskongress<br />
an Delegierten reichen Bundesstaat<br />
Pennsylvania beispielsweise gewann<br />
Trump mit 56,7 % der Stimmen die innerparteiliche<br />
Vorwahl, obwohl auch seine<br />
Rivalen Ted Cruz und John Kasich einer strikten<br />
Protektionspolitik das Wort redeten.<br />
Sanders und Clinton sind uneinig<br />
Im Vorwahlenduell der Demokraten wetterte<br />
der Senator von Vermont, Bernie Sanders,<br />
gegen alle Handelsabkommen, die er als<br />
Freund der reichen Elite und Feind der Masse<br />
seiner Landsleute betrachtet. Und auch wenn<br />
er im Vorwahlenringen mit Hillary Clinton<br />
stetig zurückfiel, fand er in den einstigen<br />
Stahlstandorten von Pennsylvania, West Virginia<br />
und anderswo ein positives Echo.<br />
Die frühere Außenministerin Clinton und<br />
mutmaßliche Präsidentschaftskandidatin<br />
der Demokratischen Partei trat der Riege der<br />
absoluten Protektionisten nicht bei. Sie blieb<br />
die einzige unter den verbliebenen Kandidaten,<br />
die Freihandel nicht kategorisch ab -<br />
lehnte. Sie wurde jedoch von den anderen<br />
Kandidaten beider Parteien im Vorwahlwettbewerb<br />
genug bedrängt, dass sie sich<br />
gegen alte und neue Handelsabkommen<br />
aussprach – aber nur, weil sie in denen<br />
»unfaire« Vorgehensweisen erkannte. Als<br />
Folge ihrer Politik, so versicherte sie, werde<br />
Amerika den globalen Wettbewerb um Jobs<br />
gewinnen. Sie kündigte an, dass sie als Präsidentin<br />
einen Sonderstaatsanwalt ernennen<br />
würde, der die in Handelsabkommen<br />
festgelegte Vorgehensweise durchsetzen<br />
würde.<br />
Preisdumping bleibt ein Thema<br />
Dass der Streit um Handelsabkommen und<br />
unfaires Handelsgebaren so viel Aufmerksamkeit<br />
im Wahlkampf findet, stärkt den<br />
Nonstop-Kampf des Stahlsektors gegen<br />
subventionierte Einfuhren. Der Präsident der<br />
Stahlarbeitergewerkschaft Leo Gerard forderte<br />
in seiner Rede vor der Stahlfraktion im<br />
Kongress ein Stahlimport-Moratorium an -<br />
gesichts einer »Krise« in der Stahlbranche.<br />
Sein Appell war an Präsident Barack Obama<br />
gerichtet, weil der aus Gründen der nationalen<br />
Sicherheit das gesetzliche Recht hat,<br />
ein solches Moratorium zu verhängen.<br />
Eine gesunde Stahlindustrie, so argumentiert<br />
man in der Branche seit Jahrzehnten,<br />
ist absolut notwendig für die nationale<br />
Sicherheit in Krisenzeiten, wenn Stahllieferungen<br />
aus Übersee ausbleiben – Präsident<br />
George W. Bush erklärte 2002 einen solchen<br />
Importbann, zog ihn jedoch 20 Monate später<br />
wegen der Gegenmaßnahmen im Ausland<br />
und wegen der heimischen Opposition<br />
zurück.<br />
Unternehmenslenker gingen nicht ganz<br />
so weit wie Gewerkschaftsführer Gerard.<br />
U.S. Steel CEO Mario Longhi beispielweise<br />
verwies auf eine Reihe von Handelsbeschwerden,<br />
die noch nicht von der International<br />
Trade Commission, eine Behörde der<br />
US-Regierung, und dem US-Handelsministerium<br />
entschieden wurden. Aber Longhi<br />
ließ keinen Zweifel, dass ohne weitere und<br />
höhere Strafzölle auch U.S. Steel und andere<br />
Unternehmen ein Einfuhr-Moratorium<br />
verlangen werden.<br />
(sm 160603573) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Steel International K 11<br />
Europäischer Stahlsektor bleibt angeschlagen<br />
Brüssel. Anhaltend hohe Stahleinfuhren bringen auch im Jahr 2016 Angebot und Nachfrage in Europa<br />
merklich durcheinander.<br />
Das Leiden der europäischen Stahlerzeuger<br />
setzt sich im laufenden Jahr fort.<br />
Hohe Importe, vor allem aus China, machen<br />
ihre Geschäfte zunichte. Umsätze, Gewinne<br />
und Marktanteile schwinden weiter.<br />
Zwar stieg im Jahr 2015 in der Union die<br />
scheinbare Nachfrage nach Stahlerzeugnissen.<br />
Sie reichte aber nicht aus, um die<br />
Importschwemme aufzusaugen, wie der<br />
europäische Dachverband der Stahlindustrie,<br />
Eurofer, meldete. Viele Stähle wanderten<br />
in die Lagerhallen. Allein im dritten<br />
Quartal und im vierten Quartal des Jahres<br />
2015 kletterten die Einfuhren auf Jahressicht<br />
um 30 % beziehungsweise um 50 %.<br />
Der scheinbare Bedarf an Stahlerzeugnissen<br />
erhöhte sich im Schlussquartal aber nur um<br />
5,7 %.<br />
Im laufenden Jahr dürfte für den europäischen<br />
Stahlmarkt allen Prognosen zufolge<br />
nicht viel zu erwarten sein. Ein nur geringfügiger<br />
Anstieg der Stahlnachfrage und<br />
hohe Lagerbestände verhindern deutliche<br />
Aufhellungen gegenüber 2015.<br />
Obwohl sich die Rahmenbedingungen der<br />
internationalen Stahlmärkte in den jüngsten<br />
Wochen ein wenig gebessert haben, bleibt<br />
das Risiko für weitere Rückschläge hoch.<br />
Das Ungleichgewicht zwischen Angebot<br />
und Nachfrage – vor allem in der Volksrepublik<br />
– hat sich grundsätzlich nicht geändert.<br />
Im kommenden Jahr dürfte sich die Lage<br />
für Europas Stahlerzeuger kaum bessern.<br />
Zwar rechnen Experten mit einem geringen<br />
Anstieg der realen Nachfrage. Allerdings<br />
gab es noch keine deutlichen Hinweise auf<br />
einen Rückgang der globalen Überkapazitäten.<br />
Perspektiven für Stahl einsetzende Wirschaftszweige in der EU<br />
SWIP-Index (Steel Weighted Industrial Production – stahlgewichtete Industrieproduktion)<br />
-6,1<br />
2015<br />
2016 v<br />
2017 v<br />
v<br />
Vorhersage<br />
-0,4<br />
Für den europäischen Stahlverband Eurofer<br />
ist die überschüssige Erzeugung die größte<br />
Herausforderung. Von geschätzten<br />
700 Mill. t Überhang stammen allein<br />
400 Mill. t aus China. Die Regierungen aller<br />
Länder müssen nach Angaben des Verbandspräsidenten<br />
Geert Van Poelvoorde<br />
endlich einsehen, dass ihre Überkapazitäten<br />
Prozentuale Veränderung in % zum Vorjahr<br />
0,5<br />
1,3<br />
2,0<br />
2,5<br />
3,0<br />
3,8<br />
2,9<br />
2,1<br />
1,5<br />
2,7<br />
1,4<br />
2,0<br />
2,6<br />
2,2<br />
3,1<br />
2,8<br />
1,4<br />
0,7<br />
2,2<br />
2,0<br />
1,9<br />
2,9<br />
4,1<br />
6,5<br />
Bau<br />
Automotive<br />
Maschinenbau<br />
Metallwaren<br />
Rohre<br />
Haushaltsgeräte<br />
Transport<br />
Verschiedenes<br />
Gesamt<br />
Quelle: Eurofer, Economic and Steel Market Outlook 2016 – 2017, Stand: April 2016<br />
8,3<br />
das Gedeihen der globalen Industrie vernichten<br />
und weitere Antidumpingmaßnahmen<br />
hervorrufen. Vor allem China müsste<br />
sich seiner Verantwortung als größter Verursacher<br />
stellen, die Erzeugungskapaziäten<br />
reduzieren und die staatlichen Subventionen<br />
einstellen. »Die Lage ist sehr ernst«, sagte<br />
Van Poelvoorde.<br />
(sm 160603534) K<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
12 K Steel International<br />
Auf der Suche nach dem<br />
wahren Selbst<br />
Pakistans Stahlindustrie in der Identitätskrise<br />
Iran<br />
Afghanistan<br />
Islamabad<br />
Lahore<br />
Pakistan<br />
China<br />
Islamabad (kibi). Die Stahlindustrie Pakistans ist stark fragmentiert.<br />
Rd. 600 kleine und mittlere Unternehmen finden keinen gemeinsamen<br />
Nenner. Zudem existiert nicht ein großer Erzeuger, der den Weg vorgeben<br />
mag. Nachbar China lähmt den Prozess, indem es das Land mit<br />
Billigprodukten überflutet.<br />
Karatschi<br />
Indien<br />
Die Stahlindustrie des asiatischen Landes<br />
steckt noch in den industriellen Kinderschuhen.<br />
Der Grundstein für das erste integrierte<br />
Stahlwerk, Pakistan Steel Mills (PSM),<br />
wurde erst 1973 mit Unterstützung der ehemaligen<br />
Sowjetunion gelegt. Nach und nach<br />
schossen weitere Anbieter aus dem Boden.<br />
Ihre Vielfalt verhindert, dass die Industrie mit<br />
einer Stimme spricht und auf ein gemeinsames<br />
Ziel zusteuert. Zu unterschiedlich sind<br />
die Geschäftsmodelle und die Wünsche. Diese<br />
Zersplitterung verschleiert aber auch das<br />
Potenzial, das in der Industrie steckt.<br />
Aktuell existieren nur einige Unternehmen,<br />
die in den vergangenen Jahren ein<br />
Rohstahlproduktion Pakistan<br />
3,000<br />
Mill. t<br />
2,000<br />
1,500<br />
1,000<br />
0,500<br />
0<br />
1,040 1,090 1,000<br />
1,200<br />
1,400<br />
bemerkenswertes Wachstum verzeichnet<br />
haben. Hierzu gehört Agha Steel, die 2013<br />
an den Start ging und 2015 bereits<br />
150.000 t Stahl erzeugte. Für das laufende<br />
Jahr hat sich das Unternehmen eine Verdoppelung<br />
vorgenommen.<br />
Wettbewerberin Amreli Steel, die im Ok -<br />
tober 2015 den Gang auf das Parkett wagte,<br />
stellte im Jahr 2015 rd. 180.000 t Stahl<br />
her und will 2017 bereits 500.000 t erzeugen.<br />
Die ebenfalls gelistete International<br />
Steel Ltd, eine Tochter der International<br />
Industries Ltd, setzte 2015 mehr als<br />
460.000 t Stahl ab und will in diesem Jahr<br />
bereits 1 Mill. t verkaufen.<br />
1,592 1,631<br />
1,845<br />
2,423<br />
2,907<br />
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />
Quelle: worldsteel<br />
Staatliche Infrastrukturprojekte<br />
benötigen viel Stahl<br />
Grundlage dieses Wachstums bilden die<br />
großen staatlichen Infrastrukturprojekte<br />
DHA City, DHA Oasis, Bahria Town, die<br />
Luxusanlagen von Emaar Pakistan und die<br />
hohe Nachfrage der heimischen Automobilindustrie.<br />
Aber auch die Vorhaben mit einem Volumen<br />
von 46 Mrd. USD, die im Rahmen des<br />
pakistanisch-chinesischen Wirtschaftskorridors<br />
(CPEC) vereinbart wurden, lassen den<br />
Bedarf an Stahlerzeugnissen in der Region<br />
in die Höhe schnellen. Branchenbeobachter<br />
befürchten allerdings, dass hier vor allem<br />
chinesische Erzeugnisse eingesetzt werden.<br />
Trotz dieser guten Aussichten scheuen<br />
Stahlunternehmen den Ausbau ihrer Kapazitäten<br />
in Pakistan. Sie wünschen sich von<br />
der Regierung verlässliche Angaben über<br />
einen langfristig steigenden Bedarf sowie<br />
Angaben über die klare Positionierung der<br />
Industrie. Die Politiker des Landes stehen<br />
aber offenbar mehr auf der Seite der Händler,<br />
denn der Erzeuger, möglicherweise weil<br />
Stahlimporte günstiger sind als Rohstoffe.<br />
Die Stahlerzeuger quälen viele andere Probleme.<br />
Zum einen leiden sie unter den<br />
hohen Importen aus China. Zum anderen<br />
mangelt es an günstiger Energie. Abgesehen<br />
davon kümmern sich die Behörden<br />
inzwischen verstärkt um das Einhalten von<br />
Umweltschutzvorschriften.<br />
Starke Nachfrageschwankungen verursacht<br />
auch die unsichere politische Lage in<br />
Pakistan. Terroranschläge und andere Un -<br />
ruhen halten Unternehmen von weiteren<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Pakistans wichtigste Handelspartner<br />
Hauptlieferländer (2014, Anteil in %) Hauptabnehmerländer (2014, Anteil in %)<br />
Sonstige<br />
36,8<br />
20,2<br />
3,8<br />
9,3<br />
4,4<br />
USA 4,4 6,2<br />
Indien<br />
Indonesien Kuwait<br />
China<br />
14,9<br />
Sonstige<br />
Vereinigte<br />
Arabische Emirate<br />
Saudi Arabien<br />
48,4<br />
14,7<br />
4,9<br />
3,2<br />
USA<br />
9,1<br />
6,7<br />
5,4<br />
7,6<br />
Spanien<br />
Deutschland<br />
China<br />
Afghanistan<br />
United Kingdom<br />
Vereinige<br />
Arabische Emirate<br />
Quelle: gtai<br />
Investitionen in ihre großen Werke ab. Auch<br />
ausländische Investoren halten sich zurück.<br />
Ausländische Investoren zögern<br />
Dies zeigt sich beispielsweise bei der geplanten<br />
Privatisierung des größten integrierten<br />
Erzeugers Pakistan Steel Mills. Die Regierung<br />
des Landes hatte den Verkauf ihres<br />
Anteils und 39 weiterer Beteiligungen versprochen<br />
und im Gegenzug vom Internationalen<br />
Währungsfond (IMF) die Zusage für<br />
einen hohen Kredit erhalten. Bislang gibt es<br />
aber keinen Käufer für das Stahlwerk. Der<br />
Vorsitzende der Privatisierungskommission<br />
spricht Medienberichten zufolge von einem<br />
Albtraum. Potenzielle Investoren teilen seine<br />
Einschätzung. Sie bezeichnen zwei Drittel<br />
der insgesamt 16.000 Beschäftigten als<br />
überflüssig und den Löwenanteil der übrigen<br />
Mitarbeiter als inkompetent. Angeblich<br />
bieten sie höchstens 100 Mill. USD statt der<br />
erwünschten 900 Mill. USD.<br />
Der staatliche Stahlerzeuger mit Sitz in<br />
Karatschi musste bereits im <strong>Juni</strong> 2015 den<br />
Betrieb einstellen, da er wegen hoher Zahlungsrückstände<br />
kein Gas mehr erhielt. Die<br />
Schulden belaufen sich auf 3,5 Mrd. USD.<br />
Jede Woche kommen weitere 5 Mill. USD<br />
hinzu. Das einstige Vorzeigeunternehmen<br />
könnte pro Jahr 3 Mill. t warm- und kaltgewalzten<br />
Stahl erzeugen.<br />
Die hohen Energiekosten sind auch anderen<br />
Stahlerzeugern Pakistans ein Dorn im<br />
Auge. Tuwairqi Steel Mills, ein Joint Venture<br />
zwischen der saudi-arabischen Al-Tuwairqi<br />
Group und Posco, will sein vor zwei Jahren<br />
fertiggestelltes und noch nie in Betrieb<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong><br />
genommenes Werk in Pakistan verkaufen,<br />
da es sich mit der Regierung nicht über den<br />
Erdgaspreis einigen konnte.<br />
Viele Erzeuger sind gezwungen, eigene<br />
Kraftwerke zu errichten. Nur so haben sie<br />
eine Chance, der andauernden Energieknappheit<br />
im Land zu entgehen. Ihnen fehlen<br />
dann aber die finanziellen Mittel für die<br />
Modernisierung ihrer Werke. Pakistan trägt<br />
nach Angaben des Weltstahlverbands<br />
world steel nur einen winzigen Anteil an der<br />
weltweit erzeugten Menge bei. Im Jahr<br />
2015 erzeugten die Unternehmen des Landes<br />
2,907 Mill. t Rohstahl und 163.000 t<br />
Eisenerz.<br />
Eine weitere Herausforderung sind die<br />
Billigimporte aus China. Pakistan ist eines<br />
der wichtigsten Exportländer der Volksrepublik.<br />
Da die hohen Einfuhren die heimische<br />
Stahlindustrie extrem schädigen, hat Pakistan<br />
nun die Einfuhrzölle erneut erhöht. Das<br />
Land hat einen Stahlbedarf von 6,5 Mill. t<br />
pro Jahr und importiert 1,5 Mill. t. Aus China<br />
stammen 70 %.<br />
Die Umweltschutzbehörde EPA erzeugt<br />
zusätzlichen Druck. Sie hat 350 Stahlunternehmen<br />
überprüft, die inmitten der Wohngebiete<br />
der Großstadt Lahore Werke betreiben<br />
und die Luft verschmutzen. Sie befeuern<br />
ihre Anlagen nicht mit den teuren Energieträgern<br />
Strom und Gas, sondern setzen<br />
benutzte Reifen und andere brennbare<br />
Materialen ein. Die größten Verschmutzer<br />
müssen nun mit Strafen und Gerichtsverfahren<br />
rechnen.<br />
K<br />
(sm 160603405)<br />
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14 K Steel International<br />
Auf leisen Sohlen ganz nach oben<br />
Tata-Chairman Cyrus Pallonji Mistry hat ehrgeizige Pläne<br />
Mumbai (kibi). Mit guten Worten und guten Taten will der<br />
Spitzenmanager Cyrus Pallonji Mistry Indiens größten Privatkonzern in<br />
eines der 25 wertvollsten Unternehmen der Welt verwandeln.<br />
Cyrus Pallonji Mistry hat sich hohe Ziele<br />
gesteckt. In nur neun Jahren soll der Marktwert<br />
des indischen Mischkonzerns so sehr<br />
steigen, dass Tata eines der 25 wertvollsten<br />
Unternehmen der Welt wird. An der Spitze<br />
der Rangliste stehen derzeit Google, Apple<br />
und Microsoft. Im Gegensatz zu einigen<br />
Wettbewerbern bekennt sich der 47 Jahre<br />
alte Chairman aber zu hohen ethischen<br />
Werten, die sein Handeln bestimmen. Corporate<br />
Social Responsibility ist für ihn nicht<br />
nur ein dehnbarer Begriff, sondern intensiv<br />
gelebte Realität.<br />
Seit der Gründung des Unternehmens im<br />
Jahr 1868 investiert Tata einen großen Teil<br />
ihrer Gewinne in Schulen, Krankenhäuser,<br />
Entwicklungshilfeprojekte, kulturelle Vorhaben<br />
und Forschungseinrichtungen. Auch<br />
künftig sollen die Erträge nicht nur den<br />
Eigentümern Freude und Reichtum bescheren,<br />
sondern die Lebensbedingungen aller<br />
Menschen verbessern.<br />
Mit diesem Grundgedanken schreibt<br />
Cyrus Pallonji Mistry als sechster Chairman<br />
des Familienunternehmens die Prinzipien<br />
des Unternehmensgründers Jamsetji Nusserwanji<br />
Tata fort. Er hatte vor 148 Jahren das<br />
Fundament für das gemeinnützige Streben<br />
errichtet. Der Philantroph verwandelte eine<br />
marode Ölmühle in eine gewinnbringende<br />
Baumwollspinnerei und veräußerte diese<br />
zwei Jahre später. 1874 setzte er mit einer<br />
neuen Baumwollmühle die industrielle Entwicklung<br />
des Familienunternehmens fort.<br />
Ethisches Handeln aus Tradition<br />
Cyrus Pallonji Mistry ist zwar kein Mitglied<br />
der Tata-Dynastie. Als gläubiger Parse hat er<br />
aber dieselben ethnischen Wurzeln wie die<br />
Familie. Diese aus Persien stammende Gruppe<br />
folgt der Religion des Propheten Zarathustra<br />
und einem seiner Leitsätze: »Humata,<br />
Hukhta, Huvarashta«, »Gute Gedanken,<br />
gute Worte, gute Taten«. Beobachter be -<br />
schreiben Cyrus Pallonji Mistry als bodenständig,<br />
leise und aufrichtig.<br />
Cyrus Pallonji Mistry übernahm am 28. De -<br />
zember 2012 das Amt des Chairman und<br />
mehr als 100 Einzelunternehmen von seinem<br />
Vorgänger Ratan N. Tata, der mit 75 Jahren<br />
in den Ruhestand ging. Auch er hatte hohe<br />
Ansprüche an sich und sein Handeln. Sein<br />
soziales Gewissen hinderte ihn Dinge zu tun,<br />
die unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
angezeigt waren. Er wollte jeden<br />
Abend ins Bett gehen ohne jemanden tagsüber<br />
verletzt zu haben. Einer seiner größten<br />
Verdienste war die Internationalisierung des<br />
Konzerns, die er vom Jahr 2000 an forcierte.<br />
Als neuer Chairman der Gruppe ist Cyrus<br />
Pallonji Mistry gleichzeitig auch Chairman<br />
der wichtigsten Töchter, wie Tata Steel, Tata<br />
Motors, Jaguar Land Rover Automotive, Tata<br />
Consultancy Services, Tata Power Company,<br />
The Indian Hotels Company, Tata Global<br />
Beverages, Tata Chemicals, Tata Industries<br />
und Tata Teleservices.<br />
Vor seiner Berufung hatte der 47-Jährige<br />
Zeit, das operative Geschäft des mächtigen<br />
Wirtschaftsimperiums kennenzulernen. Er<br />
bestimmte schon seit dem Jahr 2006 als<br />
einer der Direktoren die Geschicke des<br />
Unternehmens. Zuvor entwickelte er als<br />
Managing Director die Shapoorji Pallonji<br />
Group in einen prosperierenden Baukonzern.<br />
Das Rüstzeug hatte er während Bauingenieur-<br />
und Managementstudien in London<br />
erhalten.<br />
Tata ist in Indien überall<br />
Es gibt kaum einen Inder, der die Erzeugnisse<br />
von Tata nicht kennt oder nutzt. Das<br />
Unternehmen produziert unter dem Dach<br />
der Holding Tata Sons Ltd. Mineralwasser,<br />
(Quelle: Tata Steel)<br />
Cyrus Pallonji Mistry<br />
Tee, Uhren, Autos, Strom, Chemikalien,<br />
Stahl und andere Metalle. Es betreibt zudem<br />
Hotels und bietet umfangreiche IT-Dienstleistungen.<br />
Mistry hat seit seinem Amtsantritt vor 3,5<br />
Jahren bereits viel erreicht. Tata erzielte im<br />
Geschäftsjahr 2014/15 (Ende: 31. März)<br />
einen Umsatz von knapp 109 Mrd. USD,<br />
davon 68 % im Ausland. Der Konzern be -<br />
schäftigt rd. 600.000 Menschen in mehr als<br />
100 Ländern und bietet seine Produkte in<br />
weiteren 50 Staaten an.<br />
Cyrus Pallonji Mistry musste aber auch<br />
bereits unpopuläre Entscheidungen treffen,<br />
wie jüngst den Verkauf des britischen Stahlgeschäftes<br />
in Betracht zu ziehen. Berichten<br />
zufolge soll Tata mit diesem im Jahr 2007<br />
von Corus erworbenen Geschäft in Großbritannien<br />
jeden Tag 1 Mill. GBP verlieren.<br />
Außerdem entwickelte der Chairman die<br />
Vision 2025. Grundlage der geplanten Wertschöpfung<br />
ist die Konzentration auf die vier<br />
Kerngeschäftsfelder Immobilien / Infrastruktur,<br />
Konsum / Einzelhandel, Finanzen sowie<br />
Verteidigung / Luftfahrt. In diesen Sparten<br />
sollen die einzelnen Unternehmen stärker<br />
zusammenarbeiten und Synergien heben.<br />
Die Gewinne des Konzerns werden auch<br />
weiterhin in gemeinnützige Stiftungen fließen.<br />
K<br />
(sm 160603449)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
L STEEL TICKER<br />
US-STAHLARBEITER HABEN<br />
SICH GEEINIGT<br />
New York (bln). Nachdem U.S. Steel und<br />
Allegheny Technology in den vergangenen Monaten<br />
verspätet neue Tarifverträge mit der United-<br />
Steelworkers-Gewerkschaft aushandelten, gab es<br />
Ende April und neun Monate nach dem ausgelaufenen<br />
Tarifvertrag auch zwischen ArcelorMittal<br />
und der Stahlarbeitergewerkschaft eine Einigung.<br />
Obwohl keine Seite Details über den Verhandlungsausgang<br />
veröffentlichte charakterisierten<br />
Gewerkschaftsführer das Ergebnis als »fair« für<br />
derzeitige Belegschaftsmitglieder und Ruheständler<br />
des Unternehmens. Sofern eine Mehrheit<br />
der 14.000 Stahlarbeiter in 15 US-Werken von<br />
Arcelor Mittal der Empfehlung der Gewerkschaft<br />
folgt, wird das am 1. September 2018 auslaufende<br />
Abkommen in Kraft treten.<br />
K<br />
(sm 160603576)<br />
ARCELORMITTAL UND<br />
VOESTALPINE KOOPERIEREN<br />
Luxembourg/Linz. ArcelorMittal und voestalpine<br />
vermarkten künftig von den Österreichern<br />
entwickelte Erzeugnisse gemeinsam. Die verzinkten<br />
und pressgehärteten Stähle der Marke phsdirectform<br />
© sind leicht, robust, formbar und korrosionsbeständig.<br />
Automobilhersteller fertigen<br />
aus diesen Spezialstählen warmgeformte Karosserieteile.<br />
Die Luxemburger ergänzen mit phsdirectform<br />
© ihr Angebot an pressgehärteten Stählen,<br />
wie Usibor und Ductibor. Sie bescheinigen<br />
voestalpine die Entwicklung eines sehr starken<br />
Stahles mit einem geringen Gewicht und hervorragenden<br />
Eigenschaften bei Zusammenstößen.<br />
Außerdem könnten diese Stähle mit der sehr kostengünstigen<br />
Methode des Direktstanzens er -<br />
zeugt werden.<br />
K<br />
kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603475)<br />
WEITERER GROSSROHR-AUFTRAG<br />
FÜR TRANS-ADRIA-PIPLINE<br />
Salzgitter. Der Salzgitter-Konzern wird auch für<br />
den 110 km langen Offshore-Teil der Trans-Adria-<br />
Pipeline (TAP) mehr als 71.000 t Großrohre in der<br />
Abmessung von 36 Zoll liefern. Die Leitung soll<br />
künftig Erdgas aus dem kaspischen Raum nach<br />
Europa transportieren. Zum Projektumfang gehören<br />
auch Rohrkomponenten und Beschichtungsdienstleistungen.<br />
Die Buchung des Auftrags er -<br />
folgte seitens der Konzern-Handelstochter Salzgitter<br />
Mannesmann International GmbH. Die<br />
Großrohre werden von der EUROPIPE GmbH,<br />
Mülheim an der Ruhr, einem Joint Venture des<br />
Salzgitter-Konzerns und der AG der Dillinger Hüttenwerke,<br />
in verschiedenen Fertigungsabschnitten<br />
bis Ende 2016 hergestellt. Die Auslieferung<br />
beginnt im dritten Quartal 2016. Zusammen mit<br />
den zuletzt gebuchten Aufträgen, wie u. a. Nord<br />
Stream 2, sichert dies eine gute Grundauslastung<br />
bis Mitte 2018 von EUROPIPE. Bereits im Oktober<br />
2015 hatte die Salzgitter Mannesmann International<br />
GmbH den Zuschlag für den Onshore-Teil<br />
der TAP erhalten. Dies beinhaltet die Lieferung<br />
von 270 km Großrohren und 1.559 Rohrbögen<br />
mit einer Gesamttonnage von rd. 170.000 t. Die<br />
Rohre werden zurzeit ebenfalls von EUROPIPE<br />
produziert und die Rohrbögen von der Salzgitter<br />
Mannesmann Grobblech GmbH, Mülheim a. d.<br />
Ruhr, hergestellt. TAP wird zukünftig in Anbindung<br />
an die im Bau befindliche TANAP-Leitung Erdgas<br />
von Griechenland über Albanien nach Süditalien<br />
transportieren.<br />
www.salzgitter-ag.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603507)<br />
ENDABNAHME FÜR<br />
ENDLOSBANDLINIE IN CHINA<br />
London. Der chinesische Stahlproduzent Rizhao<br />
Steel Group Co., Ltd (Rizhao) hat Primetals Technologies<br />
die Endabnahmebescheinigungen für<br />
drei von insgesamt fünf Arvedi-ESP-Linien (Endless<br />
Strip Production) erteilt. Zwei der Linien wurden<br />
bereits Ende Januar abgenommen, die dritte<br />
am 1. April. Trotz des sehr eng gestalteten Projektzeitplans<br />
wurde der Anspruch eingelöst, alle Projektabschnitte<br />
erfolgreich termingerecht umzusetzen.<br />
Die Linien sind ausgelegt für die jährliche<br />
Erzeugung von insgesamt 7,65 Mill. t qualitativ<br />
hochwertigem, ultradünnem Warmband mit Breiten<br />
von bis zu 1.600 mm und Dicken bis hinunter<br />
auf 0,8 mm. Produziert werden Kohlenstoffstahl<br />
sowie hochfeste, niedriglegierte Güten und<br />
Zweiphasenstähle. Bei einem Dicken spektrum von<br />
0,8 bis 6 mm liegt der Produktionsfokus nun auf<br />
Warmband mit einer Dicke von 0,8 mm. Dies führt<br />
zu Produktionssequenzen, in denen zu mehr als<br />
50 % Dicken von weniger als einem mm erzeugt<br />
werden. Die Arvedi-ESP-Anlagen versetzen Rizhao<br />
in die Lage, die attraktiven inländischen und ausländischen<br />
Märkte für qualitativ hochwertige<br />
Dünnbandprodukte zu er schließen. Mit einer Länge<br />
von lediglich 180 m sind die Anlagen wesentlich<br />
kompakter als konventionelle Gieß- und<br />
Walzwerke. Gegenüber dem herkömmlichen Gießund<br />
Walzprozess liegt der Energieverbrauch um<br />
bis zu 45 % niedriger. Auch die CO 2<br />
-Emissionen<br />
fallen deutlich geringer aus.<br />
www.primetals.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603523)<br />
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16 K Steel International<br />
L STEEL TICKER<br />
NEUER PFANNENOFEN<br />
IN DUISBURG<br />
Duisburg. Die Stahlsparte von thyssenkrupp<br />
wird in Duisburg einen Pfannenofen bauen. Die<br />
entsprechenden Aufträge sind jetzt vergeben worden.<br />
Durch das neue Aggregat wird das Produktportfolio<br />
des Stahlherstellers um sogenannte<br />
hochlegierte Qualitäten erweitert. Diese Spezialstähle<br />
sind auf Seiten der Kunden vor allem aus<br />
der Automobilindustrie zunehmend gefragt.<br />
»Durch diesen Schritt können wir neue, innovative<br />
Stahlsorten anbieten und damit durchgreifend<br />
und dauerhaft unsere Wettbewerbsposition verbessern«,<br />
betont Andreas Goss, CEO der thyssenkrupp<br />
Steel Europe AG. Mit der Maßnahme im<br />
Oxygen-Stahlwerk 2 in Duisburg-Beeckerwerth<br />
sind Investitionen von insgesamt rd. 40 Mill. €<br />
verbunden. »Die Entscheidung für den Bau des<br />
Pfannenofens ist uns angesichts der sehr unsicheren<br />
Rahmenbedingungen nicht leicht gefallen«,<br />
so Goss. »Wir wollen damit aber zugleich ein<br />
Signal für die Zukunftsfähigkeit der deutschen<br />
Stahlindustrie und unseres Standortes senden.«<br />
Der Baubeginn ist für Herbst 2017 vorgesehen. In<br />
dem Pfannenofen können hochlegierte Stahlsorten<br />
behandelt werden, die einen Anteil von über<br />
5 % an Legierungsmitteln wie z. B. Mangan enthalten.<br />
Mit Hilfe dieser Anlage können optimierte<br />
Reinheitsgrade und damit eine gesteigerte Qualität<br />
erreicht werden. Außerdem ist die Entwicklung<br />
und Herstellung innovativer High-tech-<br />
Werkstoffe wie hochfeste, besonders beständige<br />
Stahlsorten für den Automobilleichtbau möglich.<br />
www.thyssenkrupp-steel.com K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603521)<br />
OUTOKUMPU STRUKTURIERT<br />
BILANZ NEU<br />
Espoo. Die finnische Outokumpu Oyj hat ihre<br />
Bilanz neu gegliedert. Mit Beginn des Jahres 2016<br />
berichtet der Stahlerzeuger künftig in seinen drei<br />
Kernsegmenten Europa, Amerika und Langprodukte.<br />
Die Geschäftsbereiche Europa und Amerika<br />
beinhalten das gesamte Flachstahlgeschäft, inklusive<br />
der Bandstähle und der Grobbleche. Der<br />
Stahl erzeuger bezeichnet weiterhin das bereinigte<br />
operative Ergebnis (EBIT) als wichtigste Kennzahl<br />
zur Beschreibung seiner Profitabilität. Entsprechend<br />
der Vorschriften der europäischen<br />
Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA)<br />
hat Outokumpu allerdings die Definitionen diverser<br />
Kennzahlen geändert. Hierzu gehören beispielsweise<br />
das bereinigte EBITDA, das bereinigte<br />
EBIT, das gebundene Kapital sowie die Renditekennziffern<br />
ROCE und ROE. Das Ergebnis des<br />
ersten Quartal 2016 folgt bereits dieser neuen<br />
Struktur. Die Werte der Vorjahre hat der Stahlerzeuger<br />
angepasst.<br />
www.outukumpu.com<br />
K<br />
/<br />
kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603495)<br />
WENIGER UNFÄLLE IN<br />
DER STAHLINDUSTRIE<br />
Düsseldorf. Die Unfallhäufigkeit in der Stahlindustrie<br />
in Deutschland ist im Jahr 2015 um rd.<br />
11 % im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Je einer<br />
Million Arbeitsstunden gab es 8,1 meldepflichtige
Steel International K 17<br />
L STEEL TICKER<br />
Betriebsunfälle, im Vorjahr waren es 9,1. Damit setzt sich ein positiver Trend<br />
fort: Seit 1995 ist die Unfallhäufigkeit sogar um 79 % gesunken. Anlässlich<br />
des Tages für Sicherheit und Gesundheit (Stahl Savety Day auf internationaler<br />
Ebene) veröffentlichte das Stahlinstitut VDEh diese Zahlen. »Wir freuen<br />
uns, dass wir am Tag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz diese<br />
positiven Zahlen vorlegen können und werden auch in Zukunft alles daran<br />
setzen, sie durch Koordi nation von Arbeitssicherheit und präventiver Arbeitsmedizin<br />
weiter zu verbessern«, sagte dazu Dr. Peter Dahlmann, Geschäftsführender<br />
Vorstand des Verbandes VDEh.<br />
K<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603567)<br />
STOSSOFEN FÜR BRAMMEN SANIERT<br />
Düsseldorf. Im Februar 2016 hat VÍTKOVICE STEEL, a.s., im tschechischen<br />
Ostrava, der SMS group die Endabnahme für die umfassende Modernisierung<br />
eines Stoßofens erteilt. Der Ofen, der eine Grobblechstraße versorgt, erwärmt<br />
die Brammen von Umgebungstemperatur auf 1.250 °C mit einer maximalen<br />
Durchsatzrate von 90 t/h bei Referenzbedingungen. Die Modernisierung, die<br />
unter anderem den Einbau effizienter Steuerungen umfasste, hat zu einer<br />
Minimierung der Skid-Marks auf der Unterseite der Brammen, einer Steigerung<br />
der Qualität und einer Senkung des Energieverbrauchs geführt.<br />
www.sms-group.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603520)<br />
STAHLWERK MODERNISIERT<br />
London. H.E.S. Hennigsdorfer Elektrostahlwerke GmbH (H.E.S), ein Unternehmen<br />
der Riva-Gruppe, hat Primetals Technologies die Endabnahmebescheinigung<br />
für das schlüsselfertig modernisierte Stabwalzwerk im brandenburgischen<br />
Hennigsdorf erteilt. Im Zuge des Modernisierungsprojekts wurden<br />
in der Vorstraße zwei bestehende Gerüste durch neue Red-Ring-Gerüste<br />
ersetzt. Die Gerüste sind ständerlos ausgeführt. Diese Lösung hat einen geringeren<br />
Platzbedarf und eine höhere Steifigkeit. Damit lassen sich gleichmäßig<br />
enge Produkttoleranzen erreichen. Auch verfügen die neuen Gerüste über<br />
größere Walzen. Dies erhöht die Prozessstabilität und ermöglicht einen mehradrigen<br />
Betrieb. Den Auftrag hatte Primetals Technologies im Mai 2015<br />
erhalten. Die Inbetriebnahme erfolgte während eines geplanten Anlagenstillstands<br />
um den Jahreswechsel 2015/16, die industrielle Produktion wurde<br />
am 2. Januar 2016 wieder aufgenommen.<br />
H.E.S. ist einer der drei deutschen Produktionsstandorte der italienischen<br />
Riva-Gruppe. Das Werk verarbeitet das von der Riva Stahl GmbH zur Verfügung<br />
gestellte Roh material (Schrott) zu Stahlprodukten, für die Vermarktung<br />
der Produkte ist die Riva Stahl GmbH zuständig.Die Produktpalette umfasst<br />
Stranggussknüppel, Betonstahl und Blankstahl, der vorwiegend an die Automobilindustrie<br />
und deren Zulieferer ausgeliefert wird.<br />
www.primetals.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603566)<br />
Verschuldung der Unternehmen steigt signifikant, heißt es. Laut Coface könnten<br />
sich Angebot und Nachfrage 2018 wieder annähern. Dann könnten sich<br />
die ersten Produktionseinschränkungen in China allmählich auswirken. Die<br />
drei Branchen mit dem höchsten Stahlbedarf haben mittelfristig weiter die<br />
besten Aussichten: Das sind die Automobilbranche, der Maschinenbau und<br />
die Baubranche.<br />
www.coface.com<br />
K<br />
/<br />
Geballte Leidenschaft …<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603547)<br />
GROSSROHRE FÜR ZOHR-PROJEKT IN ÄGYPTEN<br />
Salzgitter. Der Salzgitter-Konzern wird für die Erschließung des Zohr-Gasfelds<br />
vor der ägyptischen Mittelmeerküste 132.000 t dickwandige Offshore-<br />
Großrohre mit einem Durchmesser von 26 Zoll (660 mm) liefern. Der Auftrag<br />
wurde von der Konzern-Handelsgesellschaft Salzgitter Mannesmann International<br />
GmbH gebucht. 227 km der Großrohre produziert die EUROPIPE<br />
GmbH, Mülheim an der Ruhr, ein Joint Venture des Salzgitter-Konzerns und<br />
der AG der Dillinger Hüttenwerke. Von Mai bis Dezember 2016 werden die<br />
Großrohre ausgeliefert. Das Vormaterial für die Großrohrproduktion stellen<br />
die Gesellschafter der EUROPIPE bereit.<br />
Zusammen mit den zuletzt gebuchten Aufträgen, wie u. a. Nord Stream 2<br />
sowie Trans-Adria- Pipeline onshore/offshore, sichert dies eine gute Grundauslastung<br />
von EUROPIPE bis Mitte 2018.<br />
www.salzgitter-ag.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603517)<br />
STAHLMARKT-RISIKEN AUF REKORDHOCH<br />
Paris/Mainz. Nach Einschätzung des Kreditversicherers Coface dürfte laut<br />
Pressemeldung vom April der Stahlmarkt nicht vor 2018 zur Ruhe kommen.<br />
Nach der langen Phase steigender Nachfrage, getrieben aus China in den<br />
2000er-Jahren, dürfte sich an der schwierigen Situation so schnell nichts<br />
ändern. Coface konstatiert einen stetigen Anstieg des Kreditrisikos in der<br />
Metallproduktion weltweit. Der Sektor sei der riskanteste unter den 12 von<br />
Coface untersuchten Branchen. Die Preis aggressivität Chinas vor allem bei<br />
einfachem Stahl schwäche die konkurrierenden Produzenten weltweit. Die<br />
Überkapazitäten schlagen auch auf die Kreditrisiken in China durch, die<br />
… für Lastaufnahmemittel<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
18 K Österreich / Schweiz<br />
Die Schweizer Branche geht<br />
durch ein Stahlbad<br />
von Andreas Steffes*<br />
Das vergangene Jahr 2015 begann für den Schweizer Stahlmarkt mit einer<br />
Katastrophe. Die Krise am Europäischen Währungsmarkt und die drohende<br />
Geldschwemme der EZB (Quantitative Easing) machten es für die<br />
Schweizer Nationalbank unmöglich, den Mindestkurs von 1,20 CHF je Euro<br />
aufrecht zu halten.<br />
Wechselkurs Schweizer Franken/Euro<br />
1,25<br />
CHF<br />
1,15<br />
1,10<br />
1,05<br />
1,00<br />
Am 15. Januar 2015 waren dadurch<br />
sämtliche Budgets der Unternehmen nur<br />
noch Makulatur: Diese Aufwertung des<br />
Frankens führte für die Unternehmen bereits<br />
am Jahresanfang zu einer Lagerabwertung<br />
von 20 %. Die Branche reagierte schnell und<br />
gab die günstigeren Euroeinkaufspreise<br />
quasi direkt an die Kundschaft weiter. Die<br />
Lagerverluste wurden daher hauptsächlich<br />
durch den Handel getragen. Während die<br />
Einstandspreise grundsätzlich europaweit<br />
einheitlich sind, sind die Lohn- und Lagerkosten<br />
in der Schweiz erheblich höher. Mit<br />
der Aufhebung der Wechselkursuntergrenze<br />
verschlechterte sich auch die Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Handels noch einmal, da<br />
der Kostenunterschied zum Ausland deutlich<br />
anstieg. Die Händler reagierten mit einer<br />
spürbaren Erhöhung der Produktivität, um<br />
konkurrenzfähige Preise anzubieten. Dennoch<br />
nahm die Zahl der Händler aus dem<br />
grenznahen Ausland punktuell zu.<br />
Im Jahresverlauf: leichte Erholung<br />
an der Währungsfront…<br />
Im Jahresverlauf entspannte sich die Währungssituation<br />
wieder leicht, sodass am Jahresende<br />
ein Wechselkurs von knapp 1,10 CHF<br />
erreicht wurde. Doch die Auswirkungen des<br />
starken Frankens zeigte sich deutlich auf der<br />
Nachfrageseite: Direkt zum Zeitpunkt der<br />
Aufhebung der Untergrenze wurden Stimmen<br />
laut, dass die Exportindustrie mit einer<br />
weiteren Erhöhung des Aussenwertes des<br />
Frankens nicht wird umgehen können. Der<br />
Aufwertungsdruck und die Probleme der<br />
Schweizer Exporteure waren 2011 Gründe<br />
für die vorübergehende Einführung der<br />
Untergrenze. Die Industrie litt bereits während<br />
des Mindestkurses unter Exportproblemen,<br />
da Schweizer Produkte für den Weltmarkt<br />
teilweise zu teuer waren.<br />
… aber massive Probleme<br />
im Industriesektor …<br />
Die Betroffenheit war umso größer, je weniger<br />
spezialisiert die Produkte waren und je<br />
mehr man sich im Markt der Vorleistungsgüter<br />
befand. Unternehmen dieser Marktsektoren<br />
bekamen noch einmal zusätzlich<br />
Schwierigkeiten. Das vergangene Jahr verlangte<br />
den kleinen und mittleren Unternehmen<br />
(KMU) in der MEM-Branche (Maschinen-,<br />
Elektro-, Metallindustrie) alles ab.<br />
Nach dem 15. Januar 2015 sank vor allem<br />
der Absatz der zahlreichen KMU der Metall<br />
verarbeitenden Industrie, insbesondere der<br />
Lohnfertiger. Bis zum dritten Quartal sanken<br />
die Umsätze kontinuierlich. Die Branche<br />
baute massiv Arbeitsplätze ab und der Stellenabbau<br />
wird auch 2016 weitergehen.<br />
Zahlreiche Unternehmen prüfen die Verlegung<br />
ins Ausland. Die Schweiz erlebt seit<br />
Anfang 2015 eine Deindustrialisierung in<br />
einem ganz neuen Ausmaß.<br />
Die Schwäche dieses Kundensegments<br />
spürt der Handel massiv. Entsprechend sank<br />
die in die Industrie abgesetzte Menge des<br />
Stahl- und Metallhandels in der Schweiz. Die<br />
Bereinigung in der Industrie ging am Handel<br />
nicht spurlos vorbei. Ein Stellenabbau bei den<br />
Industriezulieferern und die Schließung einzelner<br />
Standorte waren die Folge im letzten<br />
Jahr. Eine Befragung unter den Vorstandsunternehmen<br />
des Schweizerischen Stahlund<br />
Haustechnikhandelsverbands SSHV hat<br />
gezeigt, dass der Mitarbeiterstamm in der<br />
Branche um 3 bis 3,5 % im Jahr 2015 reduziert<br />
wurde. Im laufenden Jahr wird sich diese<br />
Strukturbereinigung fortsetzen.<br />
... und auf dem Rohwarenmarkt<br />
Die Nachfrageseite ist jedoch nur eine Seite<br />
der Medaille. Eine weitere Krankheit, die vor<br />
0,95<br />
April 2016<br />
<br />
*Andreas Steffes ist Verbandssekretär / Geschäftsführer<br />
bei dem Verband Handel Schweiz sowie u. a. beim<br />
Schweizerischen Stahl- und Haustechnikhandelsverband<br />
(SSHV)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Österreich / Schweiz K 19<br />
allem den Edelstahl-Rostfrei-Sektor befallen<br />
hatte, war der massive Preiszerfall auf den<br />
Rohstoffmärkten. Die Preise für Kupfer, Zink,<br />
Nickel, Molybdän kannten nur eine Richtung:<br />
talwärts. Der Verlust im Umsatz machte<br />
zuzüglich zu den Einbußen nach dem<br />
15. Januar noch einmal rd. 40 % aus. Dieser<br />
Umstand ist auch für die traditionell sehr<br />
konservativ finanzierten Schweizer Handels-KMU<br />
nur schwer zu verkraften.<br />
Auch die Bauwirtschaft zeigt<br />
Schwächen<br />
Das andere Standbein des Schweizer Stahlund<br />
Metallhandels, die Bauwirtschaft, be -<br />
ginnt ebenfalls zu schwächeln. Nach einer<br />
jahrelangen Jagd zu jährlich neuen Rekorden<br />
ist 2015 erstmals auch der Einsatz von<br />
Bewehrungsstahl zurückgegangen. Nichtsdestotrotz<br />
ist das Niveau in der Schweiz<br />
noch immer erheblich und die Auslastung<br />
der Biegereien ist entsprechend gut. Es ist<br />
jedoch zu vermuten, dass der Kampf um<br />
Marktanteile in Zukunft deutlich härter wird.<br />
Der Stahlbau verharrt ebenfalls aktuell auf<br />
einem niedrigen Niveau und auch hier<br />
kämpft die Branche mit unzureichenden<br />
Preisen. Es stehen dringende, produktivitätssteigernde<br />
Investitionen aus.<br />
2016 – quo vadis?<br />
Die Marktentwicklung für 2016 ist unklar<br />
und diffus. Der Start in das Jahr ist geglückt.<br />
Viel hängt jedoch von einer Verbesserung<br />
der wirtschaftlichen Situation in Europa und<br />
Schweiz: Markt für Bewehrungsstahl<br />
160<br />
in 1.000 t<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
Zementverbrauch<br />
Bewehrungsstahlverwendung<br />
(einschließlich Matten)<br />
1990 1995 2000 2005 2010 2015<br />
der Entwicklung des Euros ab. Auch ungelöste<br />
politische Themen in der Schweiz, wie<br />
die Fortführung der Bilateralen Verträge mit<br />
der EU oder die noch unklare Begrenzung<br />
der Zuwanderung vermögender Ausländer,<br />
die in der Vergangenheit die Bauindustrie<br />
beflügelten, bergen Sprengkraft für die<br />
Branche. Entspannung kommt jedoch von<br />
der Beschaffungsfront. Der Markt scheint<br />
seinen Boden gefunden zu haben. Die<br />
Reduktion der Kapazitäten in China dürfte<br />
ebenfalls den Markt aufatmen lassen. Digitalisierung,<br />
die stärkere Vernetzung entlang<br />
der Wertschöpfungsketten und die doch<br />
spürbare Erhöhung der Produktivität der<br />
Quelle: SSHV<br />
Branche können dazu beitragen, dass auch<br />
der Schweizer Stahlmarkt in diesem Jahr<br />
seinen Boden gefunden hat.<br />
K<br />
(sm 160603421)<br />
« KONTAKT<br />
Schweizerischer Stahl- und<br />
Haustechnikhandelsverband SSHV<br />
Güterstraße 78<br />
4010 Basel<br />
Schweiz<br />
Tel. +41 61 2289030<br />
www.sshv.ch<br />
www.handel-schweiz.com<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
20 K Österreich / Schweiz<br />
Stahlhandel in Österreich<br />
muss weiter kämpfen<br />
von Mag. Norbert Thumfart* )<br />
Die Preisentwicklung der Stahlprodukte in Europa hat im vergangenen<br />
Jahr auch vor dem österreichischen Stahlhandel nicht halt gemacht.<br />
Besonders betroffen davon sind der lagerhaltende Stahlhandel und die<br />
Stahl-Service-Center, die als Bindeglied zwischen Stahlwerken und<br />
Stahlverarbeitern fungieren. Nach neun Monaten eines kontinuierlichen<br />
leichten Preisverfalls hat die Branche der dann rasante Preisverfall von<br />
Oktober bis Dezember 2015 eiskalt erwischt.<br />
Die aktuelle Situation belastet die Branche<br />
gleich von mehreren Seiten: Denn durch<br />
das extreme Überangebot stehen sowohl<br />
die Kosten- wie die Erlösseite unter Druck.<br />
Hinzu kommt, dass durch den ausgeprägten<br />
»<br />
Sinkende Erlöse und tiefere Margen<br />
stehen nicht mehr ausreichend zur<br />
Kostendeckung zur Verfügung.<br />
Preisverfall der letzten drei Monate 2015 ein<br />
Abwertungsbedarf des vorhandenen Lagers<br />
bestand.<br />
Kostensteigerungen können in einem<br />
Umfeld sinkender Ein- und Verkaufspreise<br />
allerdings schwer bis überhaupt nicht an die<br />
Kunden weitergegeben werden. Hier bedarf<br />
es eines Umdenkens in der Branche: Denn<br />
wie man schon in der Grundschule lernt,<br />
sind 20 % von 700 €/t beachtlich mehr als<br />
20 % von 500 €/t – was leider aufgrund des<br />
starken Wettbewerbs von den Marktteilnehmern<br />
sehr oft vergessen wird. Die sinkenden<br />
Erlöse und tiefere Margen/Spannen/<br />
Deckungsbeiträge stehen dann nicht mehr<br />
ausreichend zur Kostendeckung zur Verfügung.<br />
*) Mag. Norbert Thumfart, Vorsitzender des Vorstands<br />
der ARGE SMD und Geschäftsführer der Weyland GmbH<br />
Umbruch in Österreichs Stahldistribution<br />
noch nicht abgeschlossen<br />
Zusätzlich hat der Preisverfall bei den Stahlprodukten<br />
auch zur Zurückhaltung auf der<br />
Kundenseite geführt. Die Losgrößen verringern<br />
sich, die Lagerbestände der Kunden<br />
sinken und die Servicekosten für den Handel<br />
steigen.<br />
Die »giftige« Mischung sinkender Erlöse<br />
und steigender Kosten hinterlässt natürlich<br />
ihre Spuren. Gängige Meinung in der Branche<br />
ist gegenwärtig, dass der Umbruch in<br />
der österreichischen Stahldistribution nach<br />
den Jahren 2012/2013 noch nicht abgeschlossen<br />
ist und weitere Einschnitte auf die<br />
Marktteilnehmer zukommen werden.<br />
Dabei vereinfacht auch die seit April 2016<br />
jüngst eingekehrte, rasante Preisumkehr die<br />
»<br />
Die Bauwirtschaft entwickelt sich<br />
in Österreich 2016 mit einem<br />
prognostizierten Wachstum von<br />
über 3,2 % sehr positiv.<br />
Situation nicht. Denn durch die Preisunsicherheiten<br />
waren die Bestände im lagerhaltenden<br />
Stahlhandel sehr niedrig. Durch<br />
den rasanten Preisanstieg waren deshalb<br />
Deckungskäufe zu höheren Preisen notwendig.<br />
Viele Marktteilnehmer haben kundenseitig<br />
Aufträge in den Büchern, die nicht<br />
gedeckt waren – wodurch sie gezwungen<br />
sind, mit Verlusten nachzudecken.<br />
Positiv verlaufen ist in der jüngsten Vergangenheit<br />
die Einführung der neuen Normen<br />
EN 1090. Nach anfänglich höherem Aufwand<br />
hat deren Einführung letztlich zu einer<br />
Rationalisierung und Effektivitätssteigerung<br />
im gesamten Ablauf von der Be schaffung<br />
über die Einlagerung und Kommissionierung<br />
bis hin zur Auslieferung und Dokumentation<br />
geführt.<br />
»<br />
Stahlbedarf ist nicht selbstverständlich<br />
– Bedarf muss<br />
geweckt und erzeugt werden.<br />
Werkstoff Stahl im Wettbewerb<br />
mit anderen Materialien<br />
Die Bauwirtschaft ist in Österreich 2014 und<br />
2015 mit 2,7 bzw. 3,8 % gewachsen und<br />
auch für 2016 ist der Ausblick mit einem<br />
prognostizierten Wachstum von über 3,2 %<br />
sehr positiv.<br />
Problematisch ist die Entwicklung jedoch<br />
im Hinblick auf die verwendeten Materia lien.<br />
Durch starke Marketing- und PR-Kampagnen<br />
ist es der Beton- und Holzlobby gelungen,<br />
die Marktanteile von Holz und Beton<br />
zulasten von Stahl massiv zu steigern. Beispiele<br />
hierfür sind der mehrgeschossige<br />
Holzbau in Wien oder das Abtragen der letzten<br />
Stahlbrücke in Linz – an deren Stelle nun<br />
eine Betonstahlbrücke über die Donau führt.<br />
Um hier nicht tatenlos zuzusehen haben<br />
sich die Arbeitsgemeinschaft Stahl- und<br />
Metalldistribution (ARGE SMD) und der<br />
österreichische Stahlbauverband zur Initia tive<br />
»Bau mit Stahl« zusammengeschlossen. Dies<br />
kann jedoch nur der Start für eine nationale<br />
Kampagne sein, letztlich muss das Engagement<br />
»Pro Stahl« auf internationaler Ebene<br />
weitergeführt werden. Hier müssen Werke,<br />
Trader, Händler und Verarbeiter gemeinsam<br />
für unser Produkt – für unseren Stahl – auftreten<br />
und gemeinsam die Vorteile präsentieren.<br />
Denn der Stahlbedarf ist nicht selbstverständlich<br />
– Bedarf muss ge weckt und erzeugt<br />
werden. Nur so können wir sicher sein, auch<br />
in Zukunft mit Stahl handeln zu können. Es<br />
wäre schön, wenn hier eine europäische<br />
Bewegung ins Leben gerufen werden könnte<br />
und Stahl wieder positiv besetzt in aller<br />
Munde ist. »We steel believe!«<br />
K<br />
(sm 160603317)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
SCHNELLER UND FLEXIBLER MIT<br />
NEUER SCHNEIDANLAGE<br />
Mittersill (Österreich). Variabilität und Agilität:<br />
dies waren für die Neuschmid Christian GmbH<br />
entscheidende Kriterien bei der Suche nach einer<br />
neuen Schneidanlage. Die MasterCut-Plasmaschneidanlage<br />
von MicroStep erfüllt die Kriterien<br />
zur vollen Zufriedenheit. Die Firma Neuschmid<br />
kann mit der hochmodernen Anlage nun schneller<br />
und flexibler produzieren.<br />
(Bild: MicroStep)<br />
Mit der MasterCut-PrA 6001.20+S500 produziert die Neuschmidt<br />
Christian GmbH flexibler, schneller und effizienter.<br />
Der mittelständische Betrieb nahe Kitzbühel steht<br />
mit seinem umfangreichen Leistungsangebot für<br />
Flexibilität und Qualität. Um CNC-Brennschneiden,<br />
Metallbau, CNC-Frästechnik, Reparaturen,<br />
Schmiedearbeiten, Kraftwerkstechnik, Hydraulik<br />
und Landtechnik kümmert sich das Fachpersonal<br />
am Standort Tag für Tag. »Bei uns ist Vielseitigkeit<br />
gefragt. Wir wollten Plasma, Autogen und auch<br />
Fasen schneiden. Wir haben uns zuerst informiert,<br />
anschließend bei drei Herstellern eine Vorführung<br />
besucht. Da war Micro Step der Beste. Allein der<br />
Rotator gab schon zu 60 bis 70 % den Ausschlag<br />
dafür«, sagt Geschäftsführer Josef Gandler.<br />
Die Firma Neuschmid entschied sich für eine<br />
umfangreich ausgestattete Version der MasterCut<br />
Baureihe – eine MasterCut-PrA 6001.20+S500.<br />
Die CNC-Plasmaschneidanlage mit einer gesamten<br />
Bearbeitungsfläche von 6.000 x 2.500 mm<br />
wird mit einer HiFocus 161i neo mit automatischer<br />
Gaskonsole und Contour-Cut-Speed-Technologie<br />
von Kjellberg betrieben. Um auch höhere<br />
Materialdicken effizient bearbeiten zu können,<br />
wurde die Schneidmaschine mit dem Maschinenschneidbrenner<br />
RHÖNA-FIT zum autogenen<br />
Brennschneiden ausgerüstet. Ein integrierter<br />
Schacht ermöglicht perspektivisch mit allen<br />
Supporten die Rohr- und Profilbearbeitung mit<br />
einem Durchmesser<br />
bis 500 mm. Durch<br />
eine optionale Gitterabdeckung<br />
auf dem<br />
Schacht können Bleche<br />
mit 2.500 mm<br />
Breite geschnitten<br />
werden. Schlackenwannen<br />
erleichtern<br />
zudem den Abtransport<br />
der anfallenden<br />
Schlacke.<br />
Über den hochwertigen<br />
2D-Plasmaschnitt<br />
hi naus bietet<br />
die MasterCut-PrA<br />
auch die Möglichkeit<br />
zur 3D-Bearbeitung<br />
beispielsweise für Fasenschnitte zur Schweißnahtvorbereitung.<br />
Mit dem MasterCut-Rotator können<br />
einfache V- und X-Nähte sowie auch komplexe<br />
Y- oder K-Nähte mit Steg an das Material angebracht<br />
werden. Abhängig von der Geometrie des<br />
eingesetzten Plasmabrenners können Fasen bis zu<br />
50° erzielt werden.<br />
Der Start mit der neuen Schneidanlage verlief<br />
reibungslos, die Umstellung von einer mehr als 25<br />
Jahre alten Autogenschneidanlage wurde ohne<br />
Probleme vollzogen. »Wir müssen noch ein bisschen<br />
lernen, aber das ist normal. Wenn ich vom<br />
Mini Cooper auf eine Rakete umsteige, muss ich<br />
eben erst einmal den Umgang mit der neuen<br />
Maschine lernen«, sagt der Geschäftsführer.<br />
/<br />
www.microstep-europa.de<br />
K<br />
5. Stanztec<br />
Fachmesse für<br />
Stanztechnik<br />
Konstruktionselemente<br />
Werkzeugsysteme<br />
Produktionseinrichtungen<br />
Materialfluss-Peripherie<br />
Stanzteile<br />
und Baugruppen<br />
(sm 160603600)<br />
FÖRDERTECHNIK FÜR NEUE<br />
VERZINKER IN DER TÜRKEI<br />
Linz /Ankara. Anfang April beginnt der Bau der<br />
neuen Verzinkerei »Mizrak Metal« in Ankara mit<br />
über 6.000 m 2 Hallenfläche. Ingenia, Linzer Spezialist<br />
für den Bau von Feuerverzinkereien bzw.<br />
Sonderanlagen, konnte sich die Lieferung wichtiger<br />
Komponenten aus der Krantechnik bzw. Materiallogistik<br />
sichern. Die neue Anlage soll im Oktober<br />
fertig sein und im November in Betrieb gehen.<br />
»Zu Beginn werden bei ›Mizrak Metal‹ rd.<br />
40.000 t Stückgut und Kleinteile pro Jahr verzinkt,<br />
in fünf Jahren sollen es dann 80.000 sein«, fasst<br />
Philipp Roth, Sales-Director von Ingenia, den Plan<br />
von Faruk Tugcu, Auftraggeber und Eigentümer<br />
des türkischen Bauträgers »Tugcular« in aller Kürze<br />
zusammen. Mit über 6.000 m 2 Hallenfläche<br />
zählt »Mizrak Metal« zu den größeren Verzinkereien<br />
in der Türkei.<br />
www.ingenia.at<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160603538)<br />
21. – 23.<br />
JUNI 2016<br />
PFORZHEIM<br />
www.stanztec-messe.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
22 K Österreich / Schweiz<br />
Internationale Wachstumsstrategie<br />
konsequent verfolgt<br />
voestalpine-Direktreduktionsanlage startet in Texas<br />
Linz. Die voestalpine-Gruppe hat im Rahmen ihrer Konzernstrategie 2020<br />
neben Asien auch Nordamerika besonders in den Wachstumsfokus<br />
genommen. Der Konzern ist dort mit allen vier Divisionen und rd. 2.900<br />
Mitarbeitern, an 64 Standorten und 28 Gesellschaften in Kanada<br />
(10 Standorte), Mexiko (8) und den USA (46) vertreten.<br />
Die Errichtung der Direktreduktionsanlage<br />
in Corpus Christi, Texas, ist die bisher<br />
größte Auslandsinvestition des Konzerns<br />
bzw. eines österreichischen Unternehmens<br />
in den USA, wie voestalpine-Chef Dr. Wolfgang<br />
Eder Ende April auf einer Pressekonferenz<br />
in Wien betonte. Die ebenfalls anwesende<br />
US-Botschafterin Alexa Wesner lobte<br />
das Werk als Vorzeigeunternehmen. Tatsächlich<br />
machen der Einsatz von Erdgas<br />
anstelle von Kohle sowie modernsten Technologien<br />
im Bereich der Staubvermeidung<br />
und Wasseraufbereitung die Anlage bereits<br />
heute zur Umweltbenchmark – auch über<br />
den NAFTA-Raum hinaus.<br />
Die letzte Phase der Anlagenmontage einschließlich<br />
Implementierung von Prozessund<br />
Leittechnik wurde zu diesem Zeitpunkt<br />
(Ende April) bereits von Testläufen ausgewählter<br />
Einzel- bzw. Teilanlagen begleitet.<br />
Die Anlage soll weitgehend planmäßig im<br />
Verlauf des Sommers 2016 in Betrieb gehen.<br />
Das neue Werk wird dann ab dem kommenden<br />
Geschäftsjahr jährlich 2 Mill. t an vergleichsweise<br />
kostengünstigem, aber hochqualitativem<br />
HBI (Hot Briquetted Iron –<br />
»Eisenschwamm«) als anspruchsvolles Vormaterial<br />
für die Stahlproduktion herstellen.<br />
Schon im letzten Geschäftsjahr hat die<br />
Unternehmensgruppe in dieser Region ein<br />
Umsatzvolumen von rd. 1 Mrd. € erwirtschaftet.<br />
Wolfgang Eder strebt bis 2020 eine<br />
Verdreifachung des Umsatzes an. »Die Di -<br />
rektreduktionsanlage in Corpus Christi wird<br />
als weltweit größte und modernste ihrer Art<br />
einen wesentlichen Beitrag zu diesem Umsatzanstieg<br />
der voestalpine in Nordamerika<br />
leisten«, versprach der Vorstandsvorsitzende<br />
der voestalpine AG. Durch die bereits erfolgte<br />
Fixierung mehrerer langfristiger Lieferverträge<br />
mit renommierten Kunden im NAFTA-<br />
Raum und Europa – jüngst mit dem mexikanischen<br />
Stahlproduzenten TYASA – sowie<br />
Blick auf die HBI-Anlage in Corpus Christi<br />
im Bau<br />
(Foto: voestalpine)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Österreich / Schweiz K 23<br />
dem voestalpine-Eigenbedarf von 800.000 t<br />
HBI jährlich sind insgesamt bereits über<br />
80 % des Produktionsvolumens schon vor<br />
Inbetriebnahme der Anlage vergeben.<br />
Hohe lokale Wertschöpfung<br />
Bau und Konstruktion des Herzstücks der<br />
neuen Anlage, des 137 m hohen Reduktionsturms,<br />
sind abgeschlossen. Mit der finalen<br />
Montage von Elektrik, Rohrleitungen und<br />
Fördertechnik und nach einem schrittweisen<br />
Ausbau der Testläufe bis zur Gesamtanlage<br />
soll in diesem Sommer der Hochlauf des neuen<br />
Werkes erfolgen. Der Kai des werkseigenen<br />
Hafens ist betriebsbereit. Ende April<br />
konnte dort das erste Frachtschiff mit<br />
120.000 t Erzpellets aus Brasilien anlegen.<br />
Die voestalpine werde am neuen Standort<br />
in den kommenden zehn Jahren für<br />
eine regionale Wertschöpfung von bis zu<br />
600 Mill. USD sorgen und 150 langfristige<br />
Arbeitsplätze schaffen, versprach Eder. Die<br />
zukünftige Stammbelegschaft ist bereits<br />
nahezu komplett.<br />
voestalpine im NAFTA-Raum<br />
Bereits 9 % des Konzernumsatzes von insgesamt<br />
11,2 Mrd. € erwirtschaftete die<br />
»<br />
Das nordamerikanische Werk wird maßgeblich<br />
zur Absicherung der beiden österreichischen<br />
Stahlstandorte in Linz und Donawitz beitragen.<br />
Wolfgang Eder<br />
voestalpine mit rd. 3.000 Mitarbeitern an 64<br />
Standorten im Geschäftsjahr 2014 / 15 in<br />
den NAFTA-Ländern Kanada, USA und Me -<br />
xiko. Alleine in den USA wurde mit 2.400<br />
Mitarbeitern ein Umsatz von 810 Mill. €<br />
erzielt. Wichtigste Wachstumsbranchen auf<br />
diesem Markt stellen die Automobilindustrie<br />
und der Eisenbahninfrastruktursektor dar.<br />
Die größte Einzelgesellschaft des Konzerns<br />
in den USA ist die voestalpine Nortrak, die<br />
mit rd. 1.000 Mitarbeitern sowie sieben Produktionsstandorten<br />
Markt- und Technologieführer<br />
im Bereich der Weichentechnik in<br />
Nordamerika ist. Stark vertreten<br />
ist die Unternehmensgruppe<br />
voestalpine<br />
zudem in den Bereichen<br />
Edelstahl, Öl / Gas und Luftfahrt.<br />
Im Übrigen stehen<br />
aktuell rd. 13 % der voestalpine-Aktien<br />
im Eigentum<br />
nordamerikanischer Investoren. Videos zur<br />
HBI- Anlage und deren Bau sind auf der<br />
Website des Konzerns zu finden.<br />
/<br />
www.voestalpine.com<br />
K<br />
(sm 160603512)<br />
Anarbeitung in Perfektion.<br />
www.universal-stahl.com<br />
UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH<br />
Hauptsitz Neuss<br />
Duisburger Straße 26, 41460 Neuss<br />
Tel.: +49 2131 185-0<br />
Fax: +49 2131 185-444<br />
info@universal-stahl.com<br />
Hannover Tel.: +49 511 21996-0<br />
Nürnberg Tel.: +49 911 37751-0<br />
Stuttgart Tel.: +49 711 34215-0<br />
Zwickau Tel.: +49 375 35380-0
24 K Österreich / Schweiz<br />
Schnelle Ein- und Auslagerung<br />
Blechlager mit optimaler Raumnutzung und variabler Beladehöhe<br />
Achern/St. Georgen bei Grieskirchen. Beim Bau seiner Sonderfahrzeuge<br />
und Container setzt die österreichische Gföllner Fahrzeugbau und<br />
Containertechnik GmbH auf eine automatisierte Fertigung im Drei-Schicht-<br />
Betrieb. Dabei übernimmt ein Kasto-Blechlager vom Typ Uniline 3.0 sowohl<br />
die effiziente und schnelle Ein- und Auslagerung als auch die zuverlässige<br />
Versorgung zweier Laserschneidmaschinen.<br />
Lkw-Aufbauten, Anhänger, Sattelauflieger<br />
oder die Montage von Ladebordwänden:<br />
Die Gföllner Fahrzeugbau und Containertechnik<br />
GmbH mit Sitz im österreichischen<br />
St. Georgen bei Grieskirchen hat eine<br />
Lösung für nahezu jede Transportanforderung.<br />
Aus dem erfolgreichen Sonderfahrzeugbau<br />
hat sich ab den 1980er-Jahren der<br />
Spezialbereich Containerbau entwickelt, der<br />
schon mehr als 15.000 Einheiten für den<br />
weltweiten Einsatz produziert hat. Großund<br />
maxiformatige Bleche aus Stahl und<br />
anderen Materialien bilden die Basis für die<br />
einzelnen Container- und Fahrzeugteile.<br />
Laserschneidmaschinen erledigen den richtigen<br />
Zuschnitt. Anschließend werden die<br />
Teile bis zur Weiterverarbeitung zwischengelagert.<br />
Neuer Standort für mehr<br />
Kapazitäten<br />
Der bisherige Fertigungsstandort stieß an<br />
die Grenzen seiner Kapazität und Gföllner<br />
entschied sich daher für einen Umzug.<br />
Dabei sollte die Blechbearbeitung mit dem<br />
angeschlossenen Lagersystem am neuen<br />
Standort komplett neu aufgebaut werden.<br />
Ziel war, die Fertigungsleistung deutlich zu<br />
steigern. Die Laserbearbeitung sollte im<br />
Drei-Schicht-Betrieb arbeiten, mit einer<br />
mannlosen Nachtschicht. Als Partner für dieses<br />
Projekt entschied sich Gföllner für die<br />
Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG.<br />
Kasto installierte für den Fahrzeug- und<br />
Containerbauer ein doppelseitiges Längslager<br />
vom Typ Uniline 3.0. Diese automatischen<br />
Lagersysteme sind für die effiziente,<br />
einfach tiefe Lagerung von unterschiedlichen<br />
Blechformaten konstruiert. In diesem<br />
Fall verfügt die eine Seite über nutzbare<br />
Abmessungen von 3.000 mm x 1.500 mm,<br />
die zweite von 4.000 mm x 2.000 mm.<br />
Damit kann Gföllner sowohl Bleche im<br />
Großformat GF als auch im Maxiformat XF<br />
auf Systempaletten lagern. Die maximale<br />
Nutzlast pro Palette beträgt 3 t. Bis zu 846<br />
Lagerplätze stehen dem Unternehmen je<br />
nach der Beladehöhe zur Verfügung Diese<br />
lässt sich bei den Uniline-Lagern flexibel variieren,<br />
sodass das Lager den vorhandenen<br />
Raum optimal ausnutzt.<br />
Kurze Zugriffszeiten und<br />
hoher Lagerdurchsatz<br />
Über eine kombinierte Ein- und Auslagerstation<br />
gelangen die angelieferten Blechpakete<br />
im GF- und XF-Format in das Lager. Die Einund<br />
Auslagerung übernimmt ein zwischen<br />
den beiden Regalreihen angeordnetes Re -<br />
galbediengerät (RBG). Dieses ist mit einer<br />
Kombitraverse ausgestattet, es kann sowohl<br />
GF- als auch XF-Paletten handhaben. Mit<br />
einer Vorfahrgeschwindigkeit von bis zu<br />
100 m/min und einem maximalen Hub von<br />
24 m/min ist es zudem äußerst dynamisch.<br />
Dies sorgt für kurze Zugriffszeiten und einen<br />
« KONTAKT<br />
Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />
Industriestraße 14<br />
77855 Achern-Gamshurst<br />
Tel. +49 7841 61-0<br />
www.kasto.com<br />
Die Beladehöhe des UNILINE-Lagers lässt sich<br />
variieren. Damit nutzt es den vorhandenen<br />
Raum optimal aus.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Österreich / Schweiz K 25<br />
Die vorbearbeiteten Blechteile werden<br />
zunächst zwischengelagert.<br />
hohen Lagerdurchsatz. An das Lager angebunden<br />
sind zwei vollautomatische Flachbettlasermaschinen:<br />
je eine für Bleche im<br />
Großformat bzw. im Maxiformat. Die Ma -<br />
schinen werden von je einem vollautomatischen<br />
Doppelwagen be- und entladen. Die<br />
bearbeiteten Blechteile gelangen zunächst<br />
wieder in das Lager, bis sie nach dem »Warezum-Mann«-Prinzip<br />
für die weitere Verarbeitung<br />
einzeln ausgelagert werden. Die<br />
geschieht je nach Größe der Teile über die<br />
Ein- und Auslagerstation oder über eine<br />
weitere Station im GF-Format, die die ge -<br />
schnittenen Bleche auf zwei Arbeitsplätzen<br />
zur Verfügung stellt. Für die Lagerverwaltung<br />
wurde die Software Kastolvr installiert.<br />
Sie sorgt dafür, dass sämtliche Prozesse in<br />
(Fotos: KASTO)<br />
der Blechlagerung und -verarbeitung schnell<br />
und effizient sowie materialschonend ablaufen.<br />
Auch eine chargentreue Fertigung wird<br />
durch die Nachverfolgbarkeit aller Teile im<br />
System möglich. KASTOlvr optimiert zudem<br />
die Fahrwege des Regalbediengeräts und<br />
kümmert sich um eine gleichmäßige Auslastung<br />
der beiden Lasermaschinen.<br />
K<br />
(sm 160603179)<br />
Pilgerstraße 27<br />
45473 Mülheim an der Ruhr<br />
Telefon (+49) (208) 993838<br />
Telefax (+49) (208) 589030<br />
muelheim@ibero-edelstahl.de<br />
www.ibero-edelstahl.de<br />
STAINLESS STEEL LONG PRODUCTS
26 K Branchenbericht<br />
Stimmung bei den<br />
Stahlverarbeitern hebt sich<br />
Zulieferer kritisieren Folgen der Energiewende<br />
Düsseldorf (kv). Die Zulieferbranche Stahl- und Metallverarbeitung<br />
kommt nur mit kleinen Schritten voran. Ein ab April verbessertes<br />
Geschäftsklima lässt bei der Mehrzahl der Unternehmen aber für 2016<br />
einen »verhaltenen Optimismus« zu. Das vergangene Jahr blieb mit einem<br />
Produktionswachstum von 0,5 % klar hinter den Erwartungen zurück.<br />
Die Stimmung in der ganz überwiegend<br />
mittelständischen Branche hat sich seit Jahresbeginn<br />
etwas gebessert. Berichtete der<br />
WSM Wirtschaftsverband Stahl-und Metallverarbeitung<br />
in Düsseldorf zunächst, »die<br />
Stimmung hat sich zum Start in das Jahr<br />
merklich abgekühlt«, so sind jetzt moderate<br />
positive Töne zu hören. WSM-Hauptgeschäftsführer<br />
Christian Vietmeyer geht von<br />
einem Produktionswachstum von 1 % aus:<br />
»Die Unternehmen<br />
sind mit gestiegener<br />
Zuversicht ins zweite<br />
Quartal des Jahres<br />
2016 gestartet.«<br />
Sowohl die Beurteilung<br />
der aktuellen<br />
Geschäftslage als<br />
auch die Zukunftserwartungen<br />
legten im April zu. »Der erneut<br />
deutlich verbesserte Geschäftsausblick lässt<br />
das Klima um 4,5 Saldenpunkte ansteigen,<br />
eine in dem Ausmaß seltene Verbesserung,<br />
die zuletzt im Januar 2015 mit + 4,6 Punkten<br />
vergleichbar war«, ergänzt Holger Ade,<br />
im Verband für Volks- und Betriebswirtschaft<br />
zuständig. Das seien positive Signale,<br />
die durch einen Produktionsanstieg von<br />
2,4 % in den ersten zwei Monaten bestätigt<br />
würden.<br />
Im Maschinenbau fehlt<br />
der Schwung<br />
Auch deshalb falle der Ausblick auf das<br />
Gesamtjahr angesichts der Erwartungen der<br />
wichtigsten Kunden der Branche »verhalten<br />
optimistisch« aus. »Die Pkw-Nachfrage bleibt<br />
»<br />
Die Unternehmen sind mit<br />
gestiegener Zuversicht ins zweite<br />
Quartal des Jahres 2016 gestartet.<br />
Christian Vietmeyer, Hauptgeschäftsführer<br />
des WSM – Wirtschaftsverband Stahl- und<br />
Metallverarbeitung<br />
global trotz Schwächen auf einigen Märkten<br />
intakt, jedenfalls deuten dies die aktuellen<br />
Zulassungszahlen und die Erwartungen für<br />
die Branche an«, erwartet Vietmeyer. Auch<br />
die endverbrauchernahen Produzenten würden<br />
angesichts des kräftigen Konsums und<br />
weiterhin niedriger Zinsen und Inflation optimistisch<br />
in das Jahr 2016 blicken. Dagegen<br />
komme die Nachfrage anderer wichtiger<br />
Kundenbranchen wie des Maschinen- und<br />
Anlagenbaus wohl<br />
noch nicht nennenswert<br />
in Schwung.<br />
Der Investitionsstau<br />
löst sich allenfalls<br />
sehr langsam auf. Im<br />
Einzelnen, so erläutert<br />
Ade, geht etwa<br />
40 % der Produktion<br />
in die Autoindustrie, die in Deutschland<br />
ein Absatzplus von 1 % erwartet und in den<br />
eigenen Werken der deutschen Hersteller im<br />
Ausland von 3 %. Weltweit soll die Autoproduktion<br />
nach Schätzungen der Marktforscher<br />
um 2 % wachsen. Der Maschinenbau,<br />
der rd. 20 % der WSM-Produkte abnimmt,<br />
rechnet für 2016 mit Stagnation der Produktion.<br />
Der Rest von rd. 40 % entfällt vor allem<br />
auf die Elektroindustrie und den Bau.<br />
Das direkte Auslandsgeschäft macht in<br />
der Stahl- und Metallverarbeitung etwa ein<br />
Drittel des Gesamtumsatzes aus, wobei<br />
58 % der Exporte an Länder der Euro-Zone<br />
gehen. Mit knapp 8 % Exportanteil sind die<br />
USA der wichtigste Markt außerhalb Europas.<br />
Im Schlussquartal 2015 lagen die Auslandslieferungen<br />
um 4 % unter dem hohen<br />
Vorjahreswert. Auf Jahressicht sind jedoch<br />
0,9 % mehr Exporte getätigt worden als<br />
2014. Die Auftragseingänge aus dem Ausland<br />
haben sich in dem Zeitraum allerdings<br />
um 3,2 % abgeschwächt. Das sei zwar<br />
einem Basiseffekt geschuldet, da im Vorjahr<br />
Großaufträge das Bild verzerrt hätten,<br />
gleichwohl sei aber auch die Entwicklung im<br />
Jahresverlauf nicht erfreulich. Die Wachstumsschwäche<br />
der Schwellenländer mache<br />
sich bemerkbar. Um mehr als 1 % Wachstum<br />
zu erzielen, müsse es der Branche gelingen,<br />
eigene »Innovationen in die Kundenprodukte<br />
einzubringen, die dort für echte<br />
Mehrwerte sorgen, etwa über die Trendthemen<br />
Leichtbau und Effizienz«. Dann könnte<br />
auch das Auslandsgeschäft nochmals in der<br />
Größenordnung 1 % zulegen. Insbesondere<br />
der Leichtbau in der Autoindustrie sei ein<br />
sehr aktuelles Thema.<br />
Das Jahr 2015 war nach Darstellung des<br />
WSM geprägt von hohem Kostendruck und<br />
zunehmend schwierigeren Verhandlungen<br />
entlang der Lieferkette. Ade: »Zudem haben<br />
negative Berichte über die konjunkturellen<br />
Aussichten in China, die Abgasmanipulationen<br />
bei VW sowie die gestiegene Bedrohung<br />
durch terroristische Aktivitäten sicherlich<br />
mindestens zeitweise zu Verunsicherungen<br />
geführt. Gleichwohl haben die mittelständischen,<br />
überwiegend familiär geführten<br />
Unternehmen der Stahl- und Metallverarbeitung<br />
die Herausforderungen des<br />
zurückliegenden Jahres gemeistert und sich<br />
im Weltmarkt erneut behauptet.« Die Produktion<br />
ist um 0,5 % gewachsen. Erwartet<br />
hatte der Verband ein Plus von 3 %. Das<br />
Konjunkturbild der Vorjahre habe sich<br />
erneut wiederholt, einem positiven ersten<br />
Halbjahr folgte ein schwächeres zweites<br />
Semester. In jedem Quartal des Jahres 2015<br />
lag die Produktion um 0,5 % über dem Vorjahresquartal.<br />
Der Umsatz stagnierte bei 79,9 (79,8)<br />
Mrd. €. Davon entfielen 35,0 (35,1) Mrd. €<br />
auf Vorprodukte (zum Beispiel Kaltband,<br />
gezogenener Draht, Blech- und Schmiedeteile),<br />
25,1 (25,4) Mrd. € auf Endprodukte<br />
(Schrauben, Federn, Tore und Gartengeräte)<br />
und 19,8 (19,3) Mrd. € auf Dienstleistungen<br />
(Wärmebehandlung von Stahl- und Aluminiumteilen,<br />
mechanische Bearbeitung). Die<br />
Zahl der Beschäftigten lag Ende 2015 bei<br />
über 351.300 Mitarbeitern in den Betrieben<br />
mit mehr als 50 Beschäftigten und damit<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Branchenbericht K 27<br />
0,3 % höher als ein Jahr zuvor. Zur Struktur<br />
der Branche: Von den rd. 5.200 Unternehmen<br />
haben 79 % weniger als 100 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, 19 % haben 100<br />
bis 500 und 2 % mehr als 500.<br />
ArGeZ mit 222 Mrd. € Umsatz<br />
Die gesamte Zulieferindustrie, die in der Ar -<br />
beitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ)<br />
ihre gemeinsamen Interessen vertritt, hat<br />
mit ihren sechs Branchen 2015 den Umsatz<br />
um 2 % auf 222 Mrd. € steigern können.<br />
Für 2016 zeigt sich ein tendenziell vielleicht<br />
etwas matteres Konjunkturbild als bei den<br />
WSM-Unternehmen. Vietmeyer, der zurzeit<br />
Sprecher der ArGeZ<br />
ist, in der die WSM-<br />
Unternehmen mit<br />
einem Umsatzanteil<br />
von 36 % ein wichtiger<br />
Faktor sind,<br />
rechnet zwar »für<br />
die deutsche Zu -<br />
lieferindustrie mit<br />
einer Fortsetzung des leichten Wachstums<br />
in Höhe von 1 % im Jahr 2016«. Er schränkt<br />
indessen ein: »Das Geschäftsklima hat sich<br />
zwar nicht weiter abgeschwächt. Dennoch<br />
bleibt insbesondere beim Blick auf den weiteren<br />
Jahresverlauf eine skeptische Grundstimmung.<br />
Im Gegensatz zum verarbeitenden<br />
Gewerbe insgesamt sind die mittelfristigen<br />
Zukunftserwartungen der Zulieferer<br />
nicht optimistischer geworden. Stagnationssignale<br />
aus dem Maschinen- und Anlagenbau<br />
sowie reduzierte Exportperspektiven<br />
tragen dazu bei, mit eher verhaltener Erwartung<br />
auf den weiteren Jahresverlauf zu blicken.<br />
Gerade aus wichtigen rohstoffnahen<br />
Branchen des Maschinen- und Anlagenbaus<br />
sind positive Konjunktursignale unverändert<br />
Mangelware.«<br />
Zudem schwebe über allem die Frage,<br />
inwieweit die Schwächesignale aus Asien<br />
durch andere Regionen überhaupt ausgeglichen<br />
werden könnten. »Global sehen die<br />
Zulieferer Risiken aus den konjunkturellen<br />
Abkühlungen in Asien bzw. den anhaltenden<br />
Schwächen in den BRIC-Staaten.« In -<br />
dien und Brasilien erfüllten die einstigen<br />
Erwartungen nicht. Ein besonderes Problem<br />
sei Russland. »Die Sanktionen sind politisch<br />
gerechtfertigt, können aber kein Dauerzustand<br />
sein. Hier sollte auf Lösungen hingearbeitet<br />
werden«, fordert Vietmeyer.<br />
TTIP ist »in hohem Maße<br />
erwünscht«<br />
Im Auftritt des amerikanischen Präsidenten<br />
Barack Obama auf der Hannover Messe<br />
sehen die deutschen Zulieferer nach Vietmeyers<br />
Worten »ein starkes Signal und ein<br />
Bekenntnis für die Industrie und die industriellen<br />
Wertschöpfungsketten in den USA<br />
und Deutschland.« Der nordamerikanische<br />
Markt werde attraktiver für die deutsche<br />
Zulieferindustrie, die Entwicklung der Exporte<br />
in die USA könne als gut bezeichnet werden.<br />
Insbesondere könnten von diesem<br />
Markt positive Impulse für die Zulieferer<br />
ausgehen. Der erfolgreiche Abschluss der<br />
»<br />
Bei den häufig relativ kleinen Gewinnmargen in der<br />
Zuliefer industrie frisst die Energiekostenbelastung die<br />
Rentabilität auf.<br />
Christian Vietmeyer, auch Sprecher der ArGeZ. Arbeitsgemeinschaft<br />
Zulieferindustrie<br />
Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />
In der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />
(ArGeZ) haben sich die Verbände der Branchen<br />
Gießerei-Industrie, Kunststoffverarbeitung, Stahlund<br />
Metallverarbeitung, NE-Metall-Industrie,<br />
Kautschukindustrie sowie technische Textilien<br />
zusammengeschlossenen. Die 1993 gegründete<br />
Interessengemeinschaft vertritt etwa 9.000 Zu -<br />
lieferer, die mit rd. 1 Mill. Beschäftigten einen<br />
TTIP-Verhandlungen werde von der Zulieferindustrie<br />
in hohem Maße gewünscht. Gerade<br />
bei Zulieferteilen, z. B. für die Automobilindustrie,<br />
zeigten sich die praktischen Vorteile<br />
von TTIP. Wenn deutsche Unternehmen<br />
in den USA auf erneute aufwendige Zulassungsverfahren<br />
verzichten könnten, steige<br />
ihre Wettbewerbsfähigkeit: »Unterm Strich<br />
sehen wir uns als Gewinner eines offeneren<br />
transatlantischen Marktes. TTIP wird so zur<br />
Schaffung von Arbeit und Beschäftigung<br />
beitragen, ohne dass erhöhte Risiken für<br />
Mensch und Umwelt entstehen.«<br />
Besonders verunsichert seien »die Entscheider<br />
vieler Branchen« weiterhin durch<br />
die Energiewende. Fehlende Planbarkeit der<br />
zu erwartenden Kosten erschwerten es<br />
jedenfalls immer mehr, Investitionsentscheidungen<br />
zugunsten des Standorts Deutschland<br />
zu treffen, so Vietmeyer. In Deutschland<br />
leiden seinen Worten zufolge viele<br />
Zulieferer zunehmend unter den steigenden<br />
Energiepreisen, die im Vergleich zu fast allen<br />
anderen europäischen Ländern und zu den<br />
USA sowie Asien mit Abstand die höchsten<br />
seien. Insbesondere die EEG-Umlage drücke<br />
den Strompreis hoch. »Die meisten Zulieferer<br />
zahlen diese vollumfänglich und sind<br />
nicht entlastet. Überdies sind die Netzentgelte<br />
für viele erneut gestiegen, durchschnittlich<br />
um 10 % von 2015 nach 2016.<br />
Eine Weitergabe im Markt ist indes nicht<br />
möglich. Bei den häufig relativ kleinen<br />
Gewinnmargen in der Zulieferindustrie frisst<br />
die Energiekostenbelastung die Rentabilität<br />
auf«, beklagt der ArGeZ-Sprecher.<br />
Ein nationales Risiko für die Zulieferer<br />
könnte sich aus der diskutierten Anhebung<br />
des ausländischen Wertschöpfungsanteils<br />
bei Exportgütern, die durch staatliche Hermes-Bürgschaften<br />
abgesichert werden, er -<br />
geben. Zum Beispiel die Anlagenbauer forderten,<br />
dass in Zukunft bis zu 75 % des<br />
exportierten Produkts nicht mehr aus<br />
Deutschland stammen dürften. Bislang<br />
muss mehr als die Hälfte des Exportprodukts<br />
aus Deutschland kommen, damit der Staat<br />
und damit der Steuerzahler die Haftung für<br />
den Ausfall des Kaufpreises übernimmt.<br />
Sollte die Erhöhung des ausländischen Wertschöpfungsanteils<br />
kommen, könnten sich<br />
Abnehmer häufiger gegen deutsche Zulieferer<br />
entscheiden, befürchtet der ArGeZ-<br />
Sprecher.<br />
Bei Industrie 4.0<br />
»Politik und Staat gefordert«<br />
Die ArGeZ äußert sich auch zum Thema<br />
Industrie 4.0, das nach Meinung einiger<br />
Marktbeobachter vom industriellen Mittel-<br />
Umsatz von 222 Mrd. € erwirtschaften. Sie hat die<br />
Aufgabe, die Belange der zumeist mittelständischen<br />
Zulieferfirmen in der Öffentlichkeit und<br />
Politik deutlich zu machen. Die ArGeZ setzt sich<br />
zudem für faire Geschäftsbeziehungen und ein<br />
ausgewogenes Verhältnis zwischen Zulieferern<br />
und Kunden ein.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
28 K Branchenbericht<br />
stand nur zögerlich bearbeitet wird. Vietmeyer:<br />
»Die Hersteller von Teilen und Komponenten<br />
für Maschinen, Anlagen, Automobilen<br />
und anderen Wirtschaftsgütern<br />
verfolgen derzeit sehr aufmerksam die Möglichkeiten,<br />
die sich mit dem Begriff Industrie<br />
4.0 in Verbindung bringen lassen. Für<br />
die eigene Fertigung wird damit gerechnet,<br />
dass durch intelligentere Maschinen verbesserte<br />
Produkte, aber auch effizientere Herstellungsverfahren<br />
möglich werden. Zum<br />
Beispiel durch bessere Auslastungskonzepte,<br />
weil frühzeitig Daten aus den jeweiligen<br />
vorgelagerten Wertschöpfungsstufen zur<br />
Verfügung stehen. Dieser Austausch wird<br />
jedoch bei den meisten Zulieferunternehmen<br />
nur schrittweise und somit als Evolution<br />
erfolgen.« Industrie 4.0 sei für die Zu -<br />
lieferindustrie das »Zusammenspiel der<br />
Beherrschung der Marktveränderung, der<br />
Mensch- Maschinenkommunikation für die<br />
Verbesserung der Produktionseffizenz und<br />
der intelligente Einsatz neuer Produktionsmethoden.«<br />
Für all das seien aber Voraussetzungen<br />
sicher zu stellen, wie Breitbandverfügbarkeit<br />
mit den entsprechenden<br />
Übertragungsraten, ein Konzept zur Datensicherheit<br />
und die konsequente Nachwuchsförderung<br />
für diese Techniken. Vietmeyer:<br />
»Hier sind die Politik und die Industrie gleichermaßen<br />
gefordert.«<br />
K<br />
(sm 160603571)<br />
AUTOMATISCHE KLEINTEILE-<br />
LAGER: LIEFERANTEN-<br />
ZUFRIEDENHEIT AUSGEWERTET<br />
München. Zum ersten Mal hat GMP München,<br />
Gesellschaft für Marketing und Public Relations,<br />
die Lieferantenzufriedenheitsstudie für den Be -<br />
reich automatische Kleinteilelager (Mini-Regalbediengeräte<br />
und Shuttlesysteme) in Deutschland<br />
durchgeführt. Investoren dienen die Ergebnisse als<br />
Orientierungshilfe bei der Suche nach zuverlässigen<br />
Lieferanten aus diesem Marktsegment. Die<br />
Studie wurde im zweiten Quartal dieses Jahres mit<br />
213 Teilnehmern abgeschlossen und kann als PDF<br />
(Berichtsband und Tabellenteil) bezogen werden.<br />
Nach dem Motto: »Aus der Praxis, für die Praxis«<br />
haben Kunden aus Branchen mit lager affinen<br />
Gütern die Hersteller von automatischen Kleinteilelagern<br />
(AKL), deren Produkte und Leistungen<br />
bewertet. Für Unternehmen, die in AKL investieren<br />
wollen, erstellt die GMP Anbieterprofile und Rankings.<br />
Studienportrait, Frageboge und Bestellformular<br />
stehen auf der GMP-Website bereit.<br />
www.gmp-muenchen.de<br />
K<br />
/<br />
Rohstahlproduktion<br />
im April 2016<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160603590)<br />
Düsseldorf. Die Stahlerzeugung in Deutschland<br />
bleibt vorerst im Rückwärtsgang. Im April<br />
ist die Rohstahlproduktion um 1,5 % auf<br />
3,6 Mill. t und damit das sechste Mal in Folge<br />
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen.<br />
Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen<br />
auf dem europäischen Stahlmarkt<br />
hat sich im ersten Quartal vor allem die<br />
Erzeugung warmgewalzter Stahlerzeugnisse<br />
deutlich verringert (– 6 %). Auch die Rohstahlerzeugung<br />
ist im bisherigen Jahresverlauf<br />
bislang spürbar rückläufig.<br />
(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />
K<br />
HOESCH HOHENLIMBURG BEIM<br />
BEDEUTENDEN »DEUTSCHEN<br />
INNOVATIONSPREIS«<br />
Essen. Nahezu grenzenlose Geschäftsprozesse<br />
gibt es beim Mittelbandspezialisten von thyssenkrupp,<br />
der Hoesch Hohenlimburg GmbH. Beim<br />
Warmwalzwerk ist die prozessuale und digitale<br />
Vernetzung in der Produktion bereits Realität. So<br />
legt beispielweise der Kunde selbst fest, wann<br />
sein Mittelband in Hohenlimburg gefertigt wird.<br />
Gleichzeitig steuert der Bandstahl-Hersteller<br />
direkt die Belegung der Stranggießanlage beim<br />
Vormateriallieferanten in Duisburg. Für diesen<br />
Ansatz erreichte Hoesch Hohenlimburg das Finale<br />
beim »Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft«<br />
in der Kategorie »Industrie 4.0« und<br />
wurde im Rahmen der offiziellen Verleihungsveranstaltung<br />
als Finalist geehrt. »Unsere kundenorientierte<br />
Lösung zeigt, wie mit Hilfe neuer Technologien<br />
Geschäftsprozesse über die eigenen<br />
Unternehmensgrenzen hinaus weiter entwickelt<br />
und optimiert werden können«, betont Norman<br />
Baltrusch, Mitglied der Geschäftsführung von<br />
Hoesch Hohenlimburg. »Dass wir mit diesen Verbesserungen<br />
im Finale dieses renommierten Wettbewerbs<br />
vertreten waren, ist ein zusätzlicher<br />
Ansporn für uns.«<br />
Ziel von thyssenkrupp ist es, ein digitales Unternehmen<br />
zu werden. Dafür ist Hoesch Hohenlimburg<br />
schon jetzt ein gutes Beispiel im Konzern.<br />
Hier werden kaufmännische, administrative und<br />
technische Daten aus unterschiedlichen Bereichen<br />
ausgetauscht und miteinander verknüpft. Damit<br />
kann seitens Hohenlimburg exakt festgelegt werden,<br />
wann welche Bramme mit welcher Spezifikation<br />
erschmolzen wird. Dadurch können Kunden,<br />
die im Wesentlichen aus der Automobil- und<br />
Kaltwalzindustrie kommen, ihre Aufträge flexibel<br />
terminieren und auch kurz vor dem Walzprozess<br />
noch Änderungen bei der Terminierung oder den<br />
Materialeigenschaften vornehmen. Dies gilt auch<br />
bei kurzfristigen Modifikationen bei kleinem<br />
Bestellumfang. »Wir nutzen diesen Ansatz, weil<br />
wir zielgerichtet in unserem Geschäft wachsen<br />
wollen«, betont Ulrich Schneppe, Leiter IT bei<br />
Hoesch Hohenlimburg. »Durch die horizontale<br />
und vertikale Integration – zwei Hauptelemente<br />
von Industrie 4.0 – wird damit die Kundenbindung<br />
verbessert.«<br />
Das waren Gründe genug für die Jury beim<br />
»35. Deutschen Innovationspreis«, den Stahlverarbeiter<br />
unter die Finalisten in der Kategorie<br />
Industrie 4.0 zu wählen. Den ersten Platz und<br />
damit Sieger in dieser Kategorie wurde die Trumpf<br />
GmbH.<br />
www.thyssenkrupp-steel.com K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160603506)<br />
ENERGIEWIRTSCHAFT UND<br />
STAHLINDUSTRIE KOOPERIEREN<br />
Saarbrücken. Die VSE AG und die SHS – Stahl-<br />
Holding-Saar GmbH & Co. KGaA haben im Februar<br />
die Gesellschaft SHS Ventures GmbH & Co.<br />
KGaA gegründet, mit dem Ziel, gemeinsam neue<br />
Geschäftsfelder für den Standort Saarland zu<br />
identifizieren und zu entwickeln. Damit ergeben<br />
sich neue Chancen, um aktiv an aktuellen Entwicklungen<br />
teilnehmen zu können. SHS Ventures<br />
wird gezielt Kontakt aufnehmen zu Start-Up-<br />
Unternehmen u. a. in den Bereichen Industrie 4.0,<br />
Infrastruktur, Energiewirtschaft. Die VSE-Gruppe,<br />
Saarländischer Energieversorger, verbindet eine<br />
langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit der<br />
saarländischen Stahlindustrie. Darauf wollen die<br />
Unternehmen nun aufbauen. In der gemeinsamen<br />
Gesellschaft SHS Ventures bündeln SHS – Stahl-<br />
Holding-Saar GmbH & Co. KGaA und VSE AG<br />
diesbezüglich ihre Geschäftsentwicklungsaktivitäten<br />
und wollen zudem eine Plattform für mehr<br />
Wachstum und Innovation schaffen. SHS Ventures<br />
hat die Arbeit bereits aufgenommen. Zurzeit werden<br />
erfolgversprechende Start-Up-Unternehmen<br />
aus dem In- und Ausland identifiziert und geprüft.<br />
www.vse.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160603529)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Branchenbericht K 29<br />
WETTBEWERB FÜR ENERGIE EFFIZIENTE<br />
UNTERNEHMEN<br />
Berlin. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) sucht herausragende Energieeffizienzprojekte<br />
für den Energy Efficiency Award 2016. Bis zum 30. <strong>Juni</strong> 2016<br />
können sich Unternehmen aus Industrie, Handel und Gewerbe für die interna<br />
tionale Auszeichnung bewerben, die mit Preisgeldern von insgesamt<br />
30.000 € dotiert ist. »Jedes einzelne Projekt ist eine Erfolgsgeschichte für die<br />
angewandte Energiewende«, so Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der<br />
dena-Geschäftsführung. Insgesamt wurden durch alle bisher eingereichten<br />
Projekte rd. 8 TW/h Energie jährlich eingespart.<br />
www.EnergyEfficiencyAward.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160603563)<br />
DB SCHENKER AWARD 2016 –<br />
AUSSCHREIBUNG STARTET<br />
Berlin. Einer der wichtigsten internationalen Preise der Logistikbranche<br />
geht in die nächste Runde – der DB Schenker Award. Bis zum 31. Juli 2016<br />
können sich junge Nachwuchswissenschaftler mit ihrer Dissertation, Habilitation<br />
oder einer vergleichbaren wissenschaftlichen Arbeit bewerben. Voraussetzung:<br />
Die wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit einem Thema aus<br />
den Bereichen Logistik, Transport oder Verkehrswesen. Auch Arbeiten aus<br />
anderen Themenbereichen sind möglich, sofern sie einen besonderen Bezug<br />
zur Logistik vorweisen können.<br />
www.dbschenker.com/award<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160603503)<br />
FALLSTRICKE FÜR WERTSTOFFSAMMLER<br />
Düsseldorf/Berlin. Nach Ansicht der beiden führenden Verbände der<br />
Metallrecyclingwirtschaft, BDSV e.V. und VDM e.V., bildet die vom Umweltbundesamt<br />
(UBA) veröffentlichte neue Studie zur Entwicklung der Wertstoffsammlungen<br />
die Realität nur unzureichend ab: »Nicht einmal die Hälfte der<br />
Bundesländer haben vollständige Daten darüber abgeliefert, inwieweit die<br />
Behörden in den letzten Jahren Verbote für private Wertstoffsammler ausgesprochen<br />
haben – daher gibt die Studie maximal eine halbe Wahrheit wieder«,<br />
so Rainer Cosson, Hauptgeschäftsführer der BDSV (Bundesverband<br />
Deutscher Stahlrecyclings- und Entsorgungsunternehmen e.V.). Der Verband<br />
vertritt die Interessen sämtlicher Stahlrecyclingunternehmen in Deutschland.<br />
Bemerkenswert sei nach Ansicht der Verbände jedoch die Aussage in der<br />
UBA-Studie, dass die privaten Sammler gegenüber den kommunalen Entsorgern<br />
benachteiligt seien. Wörtlich heißt es auf S. 22 der Studie: »Die gewerblichen<br />
Sammlungen haben im Wettbewerb mit dem ÖrE (öffentlich-rechtlicher<br />
Entsorger) gewisse Nachteile.«<br />
»Die Studie bestätigt zudem, dass Kommunen viel häufiger Verbote für<br />
private Sammler aussprechen, wenn sie Wertstoffsammlungen selbst durchführen<br />
können und wollen«, so VDM-Hauptgeschäftsführer Ralf Schmitz. Der<br />
VDM (Verband Deutscher Metallhändler e.V.) repräsentiert rd. 90 % der<br />
deutschsprachigen Unternehmen im Bereich Buntmetall-Handel & Recycling.<br />
Rainer Cosson: »1361 Untersagungen von gewerblichen, privaten Wertstoffsammlungen<br />
in 33 Monaten mögen wenig klingen, sind aber über 40<br />
pro Monat – und das noch ohne die zahlreichen Länder, die ihre Daten bisher<br />
unter Verschluss halten.« Zudem gehe aus der Studie deutlich hervor, dass<br />
die Sammlung von Altmetall über private Sammler deutlich mehr Material<br />
in das Recyclingsystem bringt als z. B. über die kommunalen Wertstoffhöfe.<br />
www.bdsv.org<br />
K<br />
/<br />
DVS-REGELWERK FÜR SCHWEISSTHEMEN<br />
ws(Jp)/SE/ (sm 160603545)<br />
Düsseldorf. Das DVS-Regelwerk mit seinen über 500 DVS-Merkblättern<br />
und Richtlinien wird in den 200 Arbeitsgruppen des Ausschusses für Technik<br />
im DVS von fast 2.400 ehrenamtlich tätigen Experten der Füge-, Trenn- und<br />
Beschichtungstechnik erarbeitet. Über 60.000 Mal wurde dieses Regelwerk<br />
2015 von den Mitgliedern des DVS aufgerufen. Besonders interessierten<br />
dabei spezifische Inhalte zu den Themenbereichen »Bauwesen (DIN EN<br />
1090)«, »Qualitätssicherung« und »Arbeitsschutz«. Mit deutlichem Ab stand<br />
und über 1.600 Downloads lag z. B. das Merkblatt DVS 1710 »Schweißplan<br />
im Metallbau« ganz vorn in der Gunst der Anwender. Zudem fanden Themen<br />
rund um die Lichtbogen- oder Widerstandstechnik sowie das Fügen von<br />
Kunststoffen oder das Mechanische Fügen viel Zuspruch. DVS-Mitglieder<br />
können auf alle DVS- Merkblätter und -Richtlinien zugreifen.<br />
www.dvs-regelwerk.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160603540)<br />
SCHNELLE MASCHINEN ANBINDUNG DURCH<br />
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Mosbach. Mit der neuen Shopfloor Connecti vity Suite können Fertigungsunternehmen<br />
einen hete rogenen Maschinenpark mit geringem Zeitaufwand<br />
an das MES Hydra von MPDV anbinden. So können die Anschlusszeiten auf<br />
weniger als eine Stunde reduziert werden. Dabei gliedert sich die Wizzard-gestützte<br />
Maschinenanbindung in vier Schritte: 1. Eingangskanäle festlegen,<br />
2. Treiberbaustein auswählen und einrichten, 3. Datenquelle konfigurieren,<br />
4. Kanäle verbinden. Anschließend können die festgelegten Einstellungen<br />
bedarfsgerecht als Template auf andere Bereiche oder Werke verteilt werden.<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
30 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Veränderungen in Europas Stahldistribution<br />
bleiben nicht aus<br />
Einfluss außereuropäischer Erzeuger steigt<br />
Düsseldorf (kibi, WS). Der europäische Stahlhandel verändert sich.<br />
Chinesische und russische Stahlerzeuger haben sich bereits in diversen<br />
Ländern eingekauft und werden künftig eine wichtigere Rolle spielen.<br />
Außerdem erwartet der europäische Stahlhandelsverband EUROMETAL<br />
eine Konsolidierung der Märkte mit Allianzen, Verkäufen, Schließungen<br />
und Austritten.<br />
»Die globale Stahlindustrie leidet auch<br />
weiterhin unter hohen Überkapazitäten«,<br />
prognostizierte EUROMETAL-Generaldirektor<br />
Georges Kirps während der CRU World<br />
Steel Conference Mitte März in Düsseldorf.<br />
Seiner Einschätzung zufolge werden die<br />
werksgebundenen Stahldistributeure die<br />
Konsolidierung der Märkte vorantreiben,<br />
allen voran thyssenkrupp, Salzgitter, Arcelor-<br />
Mittal, voestalpine, CLN, Gonvarri, Tibnor/<br />
SSAB und Tata Steel Europe. Diese Distributeure<br />
und weitere strategische Partner der<br />
Stahlerzeuger könnten ihren Einfluss auf die<br />
Flachstahl-Service-Center steigern. Gegenwärtig<br />
haben sie dort bereits einen Marktanteil<br />
von 50 %. Möglicherweise ziehen sie sich<br />
Die wesentlichen Geschäftsmodelle der EU-Stahldistribution<br />
Stahlrohre<br />
nichtrostender Langstahl<br />
nichtrostender Flachstahl<br />
Quartoblech<br />
Walzstahl<br />
Alle Stahlprodukte<br />
Marktanteil der Handelskanäle<br />
Langstahl 13% 87%<br />
31% 69%<br />
31% 69%<br />
30% 42% 28%<br />
42% 27% 31%<br />
47% 13% 40%<br />
35% 41% 24%<br />
aus dem Handel mit allgemeinen Metallen<br />
und der Versorgung der regionalen Kunden<br />
zurück und überlassen dieses Feld den<br />
werksungebundenen Stahldistributeuren, die<br />
sich zudem auf die Nischenmärkte konzentrieren<br />
könnten.<br />
Kirps ist außerdem fest überzeugt, dass<br />
der Einfluss außereuropäischer Stahlerzeuger<br />
im Stahlvertrieb und im -handel künftig<br />
zunehmen wird. Die vier großen chinesischen<br />
Erzeuger Hebei, Anshan, Wuhan und<br />
Baosteel haben sich in der jüngsten Vergangenheit<br />
in Frankreich, der Türkei, Italien,<br />
Großbritannien und Spanien engagiert und<br />
kontrollieren schon ein signifikantes Handelsvolumen.<br />
Lediglich der Versuch Baosteels,<br />
in Italien Fuß zu fassen, scheiterte.<br />
Russlands Stahlerzeuger drängten ebenfalls<br />
bereits nach Europa: Severstal investierte<br />
in Polen und Lettland, NLMK in Belgien<br />
und Mechel in Deutschland, Österreich, Belgien,<br />
der Tschechoslowakei und der Türkei.<br />
Europas Stahldistributeure und Stahl-Service-Center<br />
müssen Kirps zufolge dringend<br />
auf die steigende Konkurrenz außerhalb<br />
Europas reagieren. Die Händler würden sich<br />
auch künftig in einem sehr fragmentierten<br />
Markt mit vielen kleinen und mittleren<br />
Anbietern bewegen. Dort gibt es noch keine<br />
Anhaltspunkte für eine kurzfristige Konsolidierung.<br />
Da die Stahlerzeuger bereits neue<br />
Geschäftsmodelle entwickeln, um die Endkunden<br />
direkt anzusprechen, müssen sich<br />
die Distributeure entlang der Wertschöp-<br />
Direktlieferanten<br />
Multi-Produkt-<br />
Anbieter und lokale<br />
bzw. regionale<br />
Lagerhalter<br />
Flachstahl-Anbieter,<br />
-Service-Center<br />
Quelle: EUROMETAL, CRU World Steel Conference, März 2016<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 31<br />
Geschäftsmodelle der Stahldistribution: EU vs. USA<br />
EBITDA: 9%<br />
Vergleich EBITDA-Margen in % des Umsatzes<br />
US-Modell<br />
EBITDA: 6%<br />
6,3%<br />
7,0%<br />
6,1%<br />
5,8%<br />
EBITDA: 3%<br />
EU-Modell<br />
EBITDA: 0%<br />
2,2%<br />
0,8%<br />
1,2%<br />
2,0%<br />
EBITDA: -3%<br />
2011 2012 2013 2014<br />
Quelle: EUROMETAL, CRU World Steel Conference, März 2016<br />
fungskette neu aufstellen und ihren Platz<br />
finden. Sie können ihre Produktivität vor<br />
allem durch Veränderungen der Produktpalette,<br />
der Preise, der Kundensegmentierung<br />
und der Logistik verbessern.<br />
Geringere Veränderungen erwartet EURO-<br />
METAL bei den Stahl-Service-Centern. Auch<br />
hier bestimmen Überkapazitäten die Lage<br />
und führen zu Anpassungen bei Liefermengen<br />
und Preisen. Die meisten Stahl-Service-<br />
Center würden den Fokus weiterhin auf den<br />
Erhalt und den Gewinn von Marktanteilen<br />
legen und ihr Dienstleistungsangebot auf<br />
die Geschäftsmodelle der Stahlerzeuger<br />
abstimmen. Angebot und Preisgestaltung<br />
Chinas Engagement in Europas Stahldistribution<br />
Duferco Morel<br />
Frankreich<br />
Duferco Celik<br />
Türkei<br />
SSC Ardemagni<br />
Italien<br />
Duferco Trading<br />
Hebei<br />
Nr. 3 der größten Stahlproduzenten<br />
weltweit*<br />
Siderurgica Modenese<br />
Italien<br />
JV Malacalza Group<br />
Baosteel<br />
Nr. 4<br />
TK Tailored Blanks<br />
jetzt WISCO, Deutschland<br />
Wuhan<br />
Nr. 5<br />
USS Ltd<br />
Stahl-Service-Center in UK<br />
Anshan-Vigano<br />
Italien<br />
Anshan<br />
Nr. 8<br />
Ansteel Distribution Center<br />
Spanien<br />
* bezogen auf 2013<br />
Quelle: EUROMETAL, CRU World Steel Conference, März 2016<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
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34 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Drei russische Stahlproduzenten fassen Fuß in Europa<br />
Severstal Distribution SSC<br />
Polen, Lettland<br />
NLMK SSC Manage<br />
Belgien<br />
Mechel Service<br />
Österreich<br />
HBL Holding<br />
Deutschland<br />
Mechel Service<br />
Belgien<br />
Mechel Service<br />
Tschechien<br />
SSC – Stahl-Service-Center<br />
würden auch künftig den Erfolg des Ge -<br />
schäftes bestimmen.<br />
Weltweit große Unterschiede<br />
Weltweit existieren unterschiedliche Ge -<br />
schäftsmodelle für die Distribution von Stahl,<br />
eng abgestimmt auf die Bedürfnisse der Endkunden.<br />
Im europäischen Raum existiert keine<br />
exakte Aufgabenverteilung zwischen Stahlerzeugern,<br />
Stahldistributeuren und Stahl-Ser-<br />
Ramateks<br />
Türkei<br />
Severstal<br />
NLMK<br />
Mechel<br />
Quelle: EUROMETAL, CRU World Steel Conference, März 2016<br />
vice-Centern. Außerdem gibt es viele werksgebundene<br />
Stahlhändler und Stahl-Service-<br />
Center. Die Tätigkeitsfelder der Anbieter überlappen<br />
sich und eine Vielzahl von Stahl-Service-Centern<br />
und Stahlhändlern kämpft um<br />
einen übersättigten Markt. Langstähle, Rohrerzeugnisse<br />
und nichtrostende Stähle kaufen<br />
die Endnutzer vor allem im Stahlhandel. Grobbleche<br />
und Flachstähle werden oft auch direkt<br />
bei Erzeugern geordert.<br />
Das Geschäftsvolumen hat immer noch<br />
nicht wieder das Vorkrisenniveau erreicht.<br />
Handelsbeschränkungen zum Schutz vor<br />
Dumpingimporten werden nur sehr zögerlich<br />
eingesetzt. Nur sechs Stahlhändler sind<br />
an einer Börse gelistet.<br />
In den USA indes sind Stahlerzeugung<br />
und Stahldistribution streng voneinander<br />
getrennt. Der CRU-Index bestimmt die Verkaufspreise.<br />
Das Geschäftsvolumen hat das<br />
Vorkrisenniveau bereits wieder erreicht. Die<br />
Regierung schützt den heimischen Markt<br />
und geht mit hohen Schutzzöllen gegen<br />
Billigimporte vor. Der Großteil der Stahlhändler<br />
ist an der Börse gelistet. Dieses<br />
Geschäftsmodell zahlt sich aus. US-Stahlhändler<br />
haben zwischen 2011 und 2014<br />
Gewinnmargen erzielt, von denen ihre europäischen<br />
Kollegen nur träumen können.<br />
EUROMETAL sieht auch große Unterschiede<br />
zwischen werksgebundenen und werksungebundenen<br />
Stahlhändlern. Die werksungebundenen<br />
Distributeure denken zu allererst<br />
als Unternehmer. Denn oft handelt es<br />
sich um inhabergeführte Unternehmen mit<br />
»Familien-Regeln«, für die Nachhaltigkeit<br />
und Langfristigkeit eine besondere Rolle<br />
spielen. Ihr oberstes Ziel ist die Auslastung<br />
der Anlagen. Hierfür setzen sie auch auf<br />
außereuropäische Importe. Variable Preise<br />
und Mengen bestimmen den Gewinn.<br />
Werksgebundene Stahlhändler arbeiten<br />
indes nicht als eigenständige Unternehmer.<br />
Sie richten ihre Geschäftsmodelle an den<br />
Vorgaben und dem Verhaltenskodex der<br />
Eigentümer aus. Sie müssen von Quartal zu<br />
Quartal denken und den geforderten<br />
Gewinn erwirtschaften.<br />
www.eurometal.net<br />
K<br />
/<br />
(sm 160503374)<br />
EU-Stahldistribution & Service-Center<br />
Neben rd. 250 Stahl- und Rohrproduzenten gibt<br />
es in Europa etwa 5.000 Stahldistributeure und<br />
Service-Center, die für 1 Mill. Endverwender tätig<br />
sind. Auf der CRU-Konferenz erläuterte Oliver<br />
Ellermann, Vorstand des Bundesverbands Deutscher<br />
Stahlhandel (BDS AG), der zugleich auch<br />
Präsidiumsmitglied bei EUROMETAL ist, die Struktur<br />
der europäischen Stahlhändler und Service-<br />
Center. Danach besteht das Gros der Stahl distribuierenden<br />
Unternehmen in Europa aus kleinen<br />
bis mittleren Unternehmen (KMU), die jährlich<br />
insgesamt etwa 77 Mill. t Stahl an Endanwender<br />
vertreiben. Neben den Direktlieferungen der<br />
Stahlwerke umfasst die EU-Stahldistribution rd.<br />
65 % des vertriebenen Marktvolumens, das sind<br />
etwa zwei Drittel. Davon wiederum werden 41 %<br />
durch Unternehmen bestritten die nach dem<br />
Geschäftsmodell des »Multi-Product & Proximity<br />
Business« arbeiten, d. h., die auf lokale und regionäle<br />
Märkte mit einem breiten Portfolio fokussiert<br />
sind. Die weiteren 24 % werden über Flachstahl-Service-Center<br />
vertrieben. Diese Verteilung<br />
der Geschäftsmodelle ist in den vergangenen<br />
Jahren weitgehend unverändert geblieben.<br />
EUROMETAL, der Dachverband der Stahl, Rohr<br />
und Metall distribuierenden Unternehmen einschließlich<br />
der Trader, repräsentiert 18 nationale<br />
Verbände.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 35<br />
Lieferanten stärker an Produktentwicklungen<br />
beteiligt<br />
Kirchheim/Teck. Die Solvaro GmbH hat 2015 mehrere Projekte<br />
für Agrar- und Baumaschinen begleitet, wobei die Bauteilelieferanten<br />
von Beginn an involviert waren.<br />
Nach fast zweijähriger Entwicklung ging der<br />
M7-171 von Kubota mit neun Bauteilen von<br />
Solvaro in Serie.<br />
(Bild: Solvaro)<br />
Durch das Einbeziehen von Lieferanten<br />
in der frühen Entwicklungsphase besteht die<br />
Möglichkeit, Ideen zur Fertigungsmethode<br />
umzusetzen und Maschinen und Werkzeuge<br />
effizienter einzusetzen. Als sich der japanische<br />
Baumaschinen- und Traktorenhersteller<br />
Kubota vor über zwei Jahren auf die<br />
Suche nach einem europäischen Produktionsstandort<br />
machte, wurden Bauteilelieferanten<br />
für einen kompletten Traktor, den<br />
Kubota M7-171, gleich mit gesucht. Schon<br />
damals entstand der Kontakt zu Solvaro.<br />
Mitte letzten Jahres ging nun der Traktor,<br />
mit neun Teilen des Kirchheimer Spezialisten,<br />
im französischen Bierne in Serie. Geliefert<br />
werden Blechbauteile vom Gitterkorb<br />
bis zum Hitzeschutzblech für die Abgasanlage.<br />
Auch europäische Landmaschinenhersteller<br />
wie Fendt wissen die Vorteile einer ge -<br />
meinsamen Entwicklungsarbeit zu schätzen.<br />
Mit dem Fendt 1050 Vario hat Solvaro 2015<br />
den bislang größten Fendt-Traktor der Spitzenklasse<br />
zur Serienreife begleitet. Als Lieferant<br />
von Lüftungsgittern wurden Solvaro<br />
Key Account Manager und Techniker schon<br />
in der Entwicklungsphase hinzugezogen.<br />
Generell ist die Anzahl der Aufträge, bei<br />
denen Solvaro stark an der Entwicklung des<br />
Produkts beteiligt ist, in den letzten Jahren<br />
angestiegen. So waren es 2006 nur 6 % der<br />
Wir bieten an am<br />
Standort Zwickau:<br />
Gleisanschluss (ganzzugfähig)<br />
- Lagerfläche (Freilager/Halle)<br />
- Krananlagen bis 60 to<br />
- Umschlag auch unter Dach<br />
- Nachlauforganisation<br />
- Rampe<br />
- Umschlag von Containern,<br />
Coils, Blechen, Betonteilen<br />
etc. möglich<br />
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08064 Zwickau<br />
Telefon: 0375 4604620<br />
Telefax: 0375 4604646<br />
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Aufträge, die eine Entwicklungsleistung<br />
beinhalteten, 2015 waren es 69 %.<br />
www.solvaro.com<br />
/<br />
(sm 160603307)<br />
Magnetischer Kantenschutz jetzt auch in Deutschland<br />
IJmuiden. Der magnetische Kantenschutz des niederländischen Unternehmens MagProtect ist nun auch<br />
in Deutschland erhältlich.<br />
Kantenschutz mit Neodym-Magneten<br />
ist eine Innovation in der Arbeitssicherheit.<br />
Die Erfindung beugt nicht nur Beschädigungen<br />
an Produkten und Materialien vor, sondern<br />
sorgt außerdem dafür, dass Passanten<br />
sich nicht verletzen. Auch das Risiko von<br />
Arbeitsunfällen nimmt mit dem Kantenschutz<br />
ab. Der Kunststoffkantenschutz hat<br />
einen kräftigen Magneten, der dafür sorgt,<br />
dass der Kantenschutz immer an Ort und<br />
Der magnetische Kantenschutz bringt einen<br />
großen Beitrag zur Arbeitssicherheit.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong><br />
Stelle bleibt. Er kann, wenn man die Variante<br />
mit Lochung verwendet, auch auf Holz<br />
befestigt werden. Das Produkt lässt sich auf<br />
jeder Konstruktion anbringen und schützt<br />
(Bild: Magprotect)<br />
nicht nur vor scharfen Kanten, sondern<br />
sorgt mit seiner grellen Farbe auch für eine<br />
deutliche Markierung. Die Innovation wird<br />
inzwischen in mehr als 25 Ländern in der<br />
Stahlverarbeitungsindustrie und im Transport-,<br />
Logistik- und Bausektor verwendet.<br />
Nun wurde das Vertriebsnetz erweitert. In<br />
Deutschland wird der Kantenschutz derzeit<br />
von Heinz Haschke in Bad Berleburg und der<br />
Wolk AG in Wuppertal vertrieben.<br />
www.magprotect.nl<br />
www.kantenschutz-hhd.de<br />
www.wolkdirekt.com<br />
/<br />
(sm 160603398)
36 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Stahllogistik für Einzelstücke<br />
(Proto)typisch kleine Losgrößen<br />
Duisburg. Unternehmen aus dem Prototypenbau sind anspruchsvolle<br />
Kunden, die an ihre Lieferanten hohe Anforderungen stellen: kleine bis<br />
kleinste Losgrößen, individuelle Materialien, Güten und Maße, zugleich<br />
aber auch kurze Lieferfristen und eine ausgeklügelte Logistik. Wie man dies<br />
in den Griff bekommen kann, zeigt die Max Baum Stahl Service GmbH,<br />
ein Standort im Geschäftsfeld Stahl Service Center der KNAUF INTERFER.<br />
(Fotos: Max Baum)<br />
Prototypenbauer sind hoch spezialisierte,<br />
meist mittelständische Unternehmen,<br />
deren Fokus auf der Konstruktion und dem<br />
Bau von Vorserienwerkstücken in kleinen<br />
Auflagen liegt. Die Materialbestellung dafür<br />
erfolgt projektbezogen, um die Lagerhaltung<br />
zu minimieren. Die komplette Logistik<br />
bis zum Wareneingang überlassen die<br />
Unternehmen daher in der Regel ihren Lieferanten,<br />
die sich dadurch gleich mit einer<br />
Reihe von Herausforderungen konfrontiert<br />
sehen.<br />
Der Kunde SD Automotive in Georgsmarienhütte<br />
ist ein Prototypenbauer wie aus<br />
dem Bilderbuch. In den weitläufigen Hallen<br />
entstehen an hochmodernen Maschinen<br />
Prototypen für die Automobilindustrie. Zum<br />
Maschinenpark zählen u. a. Pressen mit<br />
200 t bis 2.000 t Presskraft, leistungsfähige<br />
CAD-CAM-Systeme und eine Zerspanungstechnik<br />
mit Kapazitäten von 2.000 bis<br />
3.500 h/Monat.<br />
Ob Einzelteil oder komplette Karosserie:<br />
Entwicklung, Kon struktion und Bau kommen<br />
bei SD Automotive komplett aus einer<br />
Hand. Da ist Expertise gefragt, aber eben<br />
auch eine intelligente Logistik und ein<br />
durchdachter Material fluss. Um die branchentypischen<br />
Deadlines in der Automobilindustrie<br />
auch dann einhalten zu können,<br />
wenn es einmal etwas komplizierter wird,<br />
hat das Unternehmen den gesamten Prozess<br />
vom Auftragseingang bis zur Auslieferung<br />
der Muster minutiös durchgetaktet<br />
und sich in den vergangenen Jahren ein<br />
Netzwerk flexibler und leistungsfähiger<br />
Zulieferer aufgebaut.<br />
Die Max Baum Stahl Service GmbH mit<br />
Sitz in Duisburg zählt als Hauptlieferant für<br />
Stahl zu dem Kreis der Unternehmen, die<br />
bei einem neuen Projekt gleich zu Beginn<br />
mit eingebunden werden. Unmittelbar nach<br />
dem Eingang der CAD-Daten für das jeweilige<br />
Bauteil und der Materialspezifikationen<br />
bei SD Automotive erfolgt die Anfrage bei<br />
Max Baum.<br />
Während bei SD Automotive die Werkzeuge<br />
konstruiert und gebaut werden, kümmert<br />
sich Max Baum parallel um das Material.<br />
In der Regel bleiben für die Beschaffung,<br />
Prüfung und Auslieferung nicht mehr<br />
als zwei Wochen. Schließlich wird Zeit für<br />
umfangreiche Testpressungen benötigt,<br />
bevor die eigentliche Produktion der Prototypen<br />
selbst anlaufen kann. Fünf bis sechs<br />
Wochen nach Auftragseingang verlassen die<br />
ersten davon das Unternehmensgelände.<br />
Die durchschnittliche Stückzahl liegt bei 50<br />
bis 100 Karosserien oder Teilen pro Prototypenauftrag,<br />
wobei kurzfristige Nachproduk-<br />
Leistungsstarker Maschinenpark für die Herstellung von Prototypen<br />
bei SD Automotive (links: Fräsbearbeitungsmaschinen mit bis zu fünf<br />
Achsen; rechts: automatisierte Kalt- und Warmfügeverfahren)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Die Lagerhalle von Max Baum im Duisburger<br />
Hafen: Das Unternehmen ist spezialisiert auf<br />
die Lieferung von Stahl in Sondergüten und<br />
Zwischendicken für den<br />
Prototypenbau und weitere<br />
Anwendungsbereiche.<br />
Für den Prototypenbau verfügt SD Automotive am Standort<br />
Georgsmarienhütte über ein Presswerk mit 200 t bis 2.000 t Presskraft.<br />
tionen eher die Regel als die Ausnahme<br />
darstellen.<br />
Da fast jedes Karosserieteil aus einer<br />
anderen Stahlsorte besteht, ergeben sich für<br />
den Vorlieferanten Max Baum denkbar kleine<br />
Losgrößen. »Wir liefern ab einer Tafel«,<br />
so Standortleiter André Nordhausen, der<br />
hierin ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal<br />
im wettbewerbsintensiven Markt der Stahl-<br />
Service-Center sieht: »Wie unsere Kunden<br />
auch, sehen wir uns nicht als Volumenhersteller,<br />
sondern setzen auf Mehrwerte wie<br />
Flexibilität und ein Portfolio, das nahezu alle<br />
Blechsorten einschließt, die für den Bau<br />
eines Pkw benötigt werden.«<br />
Das Unternehmen ist Teil des Geschäftsfeldes<br />
Stahl Service Center der Knauf Interfer<br />
Gruppe. Jeder Standort kann auf die<br />
Logistik und die Ressourcen eines der führenden<br />
unabhängigen Distributeure, Bearbeiter<br />
und Serviceanbieter für Stahl und<br />
Aluminium in Europa zurückgreifen. Der<br />
gesamte durchschnittliche Lagerbestand<br />
liegt bei rd. 150.000 t in allen Oberflächenvarianten<br />
und Güten. Die dezentrale Struktur<br />
des Geschäftsfeldes ermöglicht eine<br />
hohe Flexibilität und die Spezialisierung der<br />
Unternehmen auf ihre jeweiligen Kompetenzfelder.<br />
Innerhalb der Gruppe ist Max<br />
Baum der Spezialist für Stahl in Sondergüten<br />
und Zwischendicken in kleinen Losgrößen<br />
und damit optimal für das Segment des Prototypenbaus<br />
aufgestellt.<br />
Hands-on-Business<br />
Für Marcel van Meulebrouck, verantwortlich<br />
für Qualitätsmanagement, Einkauf und<br />
Material beim niederländischen Unternehmen<br />
Proven Concepts, ist der Prototypenbau<br />
ein echtes »Hands-on-Business«, das im<br />
Übrigen nicht auf den Werkstoff Stahl be -<br />
schränkt ist. Vor Ort in Valkenswaard findet<br />
sich ein bunter Materialmix, auch Stoßfänger<br />
aus Kunststoff sind beispielsweise<br />
da runter. Den Löwenanteil von über 50 %<br />
aber machen Prototypen aus Stahl aus, die<br />
dort für die führenden Premiumhersteller<br />
angefertigt werden. Im Laufe eines Projektes<br />
komme es immer wieder vor, dass sich<br />
Materialqualitäten und -mengen kurzfristig<br />
ändern, so seine Erfahrung, den Vorlieferanten<br />
verlange das einiges an Flexibilität ab:<br />
»Mit Lieferanten und Konzernen, die erst ab<br />
6 t liefern, kommen wir daher nicht ins<br />
Geschäft«, so van Meulebrouck, »wir be -<br />
nötigen einen pragmatischen Partner auf<br />
Augenhöhe – und in der Nähe«. Für den Fall<br />
der Fälle hält er immer einen Lastenanhänger<br />
bereit, sollte die Logistik einmal stocken<br />
– »zum Glück sind die Wege nach Duisburg<br />
kurz«.<br />
Auch die Qualität über die gesamte Lieferkette<br />
hat für die Niederländer einen enormen<br />
Stellenwert – getrieben vom eigenen<br />
Anspruch, aber auch durch die Lastenhefte<br />
der Auftraggeber. Neben dem Material<br />
selbst steht vor allem die Liefertreue unter<br />
kritischer Beobachtung: »Am Stichtag müssen<br />
alle Komponenten eines neuen Modells<br />
auf dem Teiletisch liegen, sonst kommt es<br />
zu gravierenden Verzögerungen«. Ebenfalls<br />
kritisch ist die Maßhaltigkeit der einzelnen<br />
Bauteile. Wer die Diskussion über immer<br />
geringere Spaltmaße verfolgt, bekommt<br />
eine Vorstellung davon, wie exakt es auf<br />
dem Teiletisch zugehen muss. »0,5 mm<br />
Toleranz sind das absolute Maximum«, so<br />
van Meulebrouck. Die Voraussetzung dafür<br />
sind exakt geschnittene, maßhaltige Tafeln,<br />
wie sie bei Max Baum unter strengsten Kontrollen<br />
und ständiger Dickenmessung entstehen.<br />
Langfristige Kooperationen<br />
Als Stahl-Service-Center trägt Max Baum<br />
den Dienstleistungsgedanken schon im<br />
Namen, und tatsächlich geht die Kooperation<br />
mit den Auftraggebern weit über die<br />
reine Materiallieferung hinaus. So ist der<br />
Automotive-Sektor seit jeher einer der Treiber<br />
einer durchgängigen Qualitätssicherung<br />
in der Lieferkette. Max Baum liefert die<br />
Bleche mit Materialprüfzeugnissen und ist<br />
damit nicht nur in die Supply Chain integriert,<br />
sondern auch in das übergreifende<br />
Qualitätsmanagement des Spezialdienstleisters.<br />
»Eine lange Erfolgsgeschichte kann<br />
man nur gemeinsam mit Kunden und Lieferanten<br />
schreiben«, so Helge Dröge, Projektmanager<br />
bei SD Automotive und Sohn eines<br />
der Unternehmensgründer, »die enge Zu -<br />
sammenarbeit mit wenigen ausgewählten<br />
Lieferanten macht uns schneller und flexibler<br />
und ist Teil unserer Unternehmens-DNA.« K<br />
WS/WS/ (sm 160403261)<br />
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Max Baum Stahl Service GmbH<br />
Kiffward 34<br />
47138 Duisburg<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
38 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Effizient lagern und<br />
transportieren lassen<br />
tubesalive bietet neues Lager- und Logistikkonzept<br />
Düsseldorf / Berenbostel (WS). Das kürzlich neu gegründete<br />
Unternehmen tubesalive hat sich der Lagerung und dem Transport von<br />
Rohren und anderen Materialien verschrieben. »Wir sorgen für die<br />
erforderliche Lagerfläche und das passende Logistikkonzept«, sagt<br />
Geschäftsführer Oliver Neugebauer. »Über unseren neuen Marktplatz<br />
können wir Material außerdem bestmöglich anbieten.«<br />
Wer sein Material gezielt einlagern und<br />
zu jedem Zeitpunkt an einen beliebigen Ort<br />
transportieren lassen will, ist bei tubesalive<br />
an der richtigen Adresse. Dies erklärten<br />
Geschäftsführer Oliver Neugebauer und der<br />
für die Unternehmenskommunikation und<br />
-organisation zuständige Tim Albrecht während<br />
der Messen wire & Tube. Ziel des Konzepts<br />
von tubesalive ist eine effiziente Lagerung,<br />
bei der das gesamte Material zentral<br />
an einer Stelle liegt und dann schnellstmöglich<br />
an den Bestimmungsort geliefert werden<br />
kann. »Wir betreiben ein Lager genau<br />
so, wie es der Kunde braucht, ob für einen<br />
Monat oder 10 Jahre – alles ist möglich«,<br />
bekräftigt Neugebauer. Lagerfläche sei in<br />
Norddeutschland bereits vorhanden und<br />
könne bei Bedarf auch an anderen Orten<br />
verkehrsgünstig und betriebsnah angemietet<br />
werden. Auch ein eigener Lkw-Fuhrpark<br />
oder entsprechend spezialisierte Partner seien<br />
verfügbar.<br />
Entstanden auf Basis<br />
jahrzehntelanger Erfahrung<br />
Darüber hinaus bietet das Unternehmen<br />
auch zusätzliche Serviceleistungen an, ob es<br />
um weitere Be- oder Aufarbeitung, Reinigung,<br />
Reparatur oder Prüfung der Materialien<br />
geht. Dies kann über externe, erfahrene<br />
Partner geschehen oder in Eigenregie. Denn<br />
entstanden ist die Idee für dieses neue Ge -<br />
schäftsmodell aus den Erfahrungen, die das<br />
Unternehmen Sakon Sandstrahl- und Konservierungs<br />
GmbH sammeln konnte. Auch<br />
dort ist Oliver Neugebauer Geschäftsführer.<br />
Sakon übernimmt das Strahlen und Konservieren<br />
von Blechen, Rohren und Profilen<br />
in automatischen Anlagen und bietet Leistungen<br />
wie Strahl-, Reinigungs- und Be -<br />
schichtungsarbeiten an. Die Wurzeln des<br />
Unternehmens gehen auf die 1950er-Jahre<br />
zurück. Bedient werden Kunden aus dem<br />
Behälter-, Armaturen-, Schiff-, Metall- und<br />
Stahlbau sowie aus der Erdgas- und Erdölindustrie.<br />
Kein Wunder also, dass Bestandskunden<br />
in diesem Rahmen auch Lagerfläche<br />
und eine intelligente Logistik angefragt<br />
haben. Durch die Gründung von tubesalive<br />
haben sie nun Vorteile wie günstigere Lagerkosten,<br />
kürzere Wege und eine optimale<br />
Materialwirtschaft. »Den Kunden ermöglicht<br />
es vollständige Planungssicherheit und<br />
durch Abrechnung per Pauschalpreis eine<br />
vollständige Kostenkontrolle«, so der Ge -<br />
schäftsführer.<br />
Marktplatz mit Rundum-<br />
Sorglos-Paket<br />
Zusätzlich soll ein Marktplatz entstehen, an<br />
dem Kunden ihre Produkte einstellen, lagern<br />
und anbieten können. Denn Waren, die im<br />
Moment oder in absehbarer Zeit nicht ge -<br />
braucht werden, stellen einen »schlafenden«<br />
Wert dar. »Auf diesem Wege lässt sich dieses<br />
Material vielseitig einsetzen, anbieten oder<br />
gar vermieten«, erläutert Tim Albrecht. »Das<br />
Material ruht nicht, sondern kann für die Kunden<br />
Geld verdienen, ohne dass diese sich da -<br />
rum kümmern müssen – getreu dem Motto<br />
›More Money 4 You‹«, bestätigt Neugebauer.<br />
Auch große und schwere Bauteile<br />
sind möglich<br />
Sakon hat schon zahlreiche große Kunden aus<br />
der Stahlbranche, aber auch aus der Energiebranche<br />
bedient, z. B. in Norddeutschland<br />
in Offshore-Windparks oder beim Erdgas- und<br />
Ölfeldservice. Nicht selten sind damit große<br />
und schwere Bauteile verbunden. In den<br />
Durchlaufanlagen können Rohre bis 508 mm<br />
Außendurchmesser und 15 m Länge, Profile<br />
bis 500 mm Höhe und 15 m Länge , Bleche<br />
mit Abmessungen von bis zu 3 m x 16 m und<br />
Einzelstücke bis 14 t bearbeitet werden. Entsprechend<br />
ausgestattet ist man auch für die<br />
Transport- und Ladearbeiten. Mit dieser<br />
zusätzlichen Stärke dürfte sich tubes alive in<br />
einer Nische bewegen. Geschäftsführer Neugebauer<br />
unterstreicht: »Unsere Art der Kombination<br />
von Lagerung und Transport ist in der<br />
Branche bisher einzigartig.«<br />
K<br />
(sm 160603572)<br />
Oliver Neugebauer (li.), Geschäftsführer, und Tim Albrecht (re.), Unternehmensorganisation.<br />
(Foto: WS)<br />
« KONTAKT<br />
tubesalive<br />
Dudenser Straße 9<br />
31535 Neustadt<br />
Tel. +49 5131 4909-760<br />
www.tubesalive.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 39<br />
Chancen richtig nutzen<br />
Matthias Remmert über den Trend Automation<br />
Düsseldorf. Industrie 4.0, die vierte industrielle Revolution ist in vollem Gange und<br />
wird auch für die Blechlagerung immer wichtiger. Vor allem die vollautomatische<br />
Vernetzung von Lagersystem und Produktion ist dort entscheidend, um flexibel auf<br />
die aktuellen Marktanforderungen reagieren zu können. Matthias Remmert,<br />
Geschäftsführer der Friedrich Remmert GmbH, spricht über den Trend Automation<br />
und warum sich Betriebe auf Industrie 4.0 einlassen sollten.<br />
Matthias Remmert<br />
(Foto: Remmert)<br />
Herr Remmert, als Experte für Prozesstechnik<br />
und Blechlagerung haben Sie aktuelle<br />
Trends immer im Blick. Wohin geht die<br />
Reise?<br />
Das Thema Automation spielt eine<br />
immer größere Rolle – und das aus un -<br />
terschied lichen Gründen: Aufgrund des<br />
demografischen Wandels fehlen zum einen<br />
Facharbeiter, deren Arbeitsleistung mehr<br />
und mehr wegfällt, und das bei potenziell<br />
höherem Durchsatz heutiger Maschinen.<br />
Zum anderen verlangt der Markt nach<br />
immer flexibleren Lösungen – bei höchstmöglicher<br />
Effi zienz. Diese Anforderungen<br />
lassen sich nur durch einen höheren Automatisierungsgrad<br />
bewältigen.<br />
Flexible Lösungen und möglichst hohe<br />
Effi zienz… Haben Sie ein praxisnahes Beispiel<br />
für uns?<br />
Egal ob in Großserien oder Losgröße 1<br />
produziert wird – dank Automationslösungen,<br />
die an die besonderen Anforderungen<br />
der Anwender angepasst sind, bleiben Fertigungsprozesse<br />
effizient, Produktionskosten<br />
werden reduziert. Momentan steigt die<br />
Nachfrage nach kleineren Losgrößen. Da<br />
sind ein schneller und flexibler Zugang zum<br />
Material und dessen effizientes Handling<br />
besonders wichtig, um wirtschaftlich zu<br />
arbeiten und Prozesse zu optimieren. Industrie<br />
4.0 ist mit der Vernetzung von Produktion<br />
und Lager ausschlaggebend für überzeugende<br />
Ergebnisse. Ich denke da beispielsweise<br />
an die zeitsparende Versorgung<br />
von Flachgütern und Blechen an Bearbeitungsmaschinen.<br />
Was bedeutet diese Entwicklung konkret<br />
für Remmert?<br />
Aufgrund dieser aktuellen Trends setzen<br />
wir unseren Weg in Richtung Industrie 4.0<br />
kontinuierlich fort. Automationslösungen<br />
bieten hohes Potenzial für wirtschaftliche<br />
Prozesse – dazu gehört beispielsweise unser<br />
Laser FLEX 4.0, der für schnelles und sicheres<br />
Handling von Blechen sorgt. Darauf bauen<br />
wir auf, entwickeln unsere Prozesstechnik<br />
auf Basis von Markt- und Branchenanforderungen<br />
weiter und liefern Kunden so<br />
immer intelligentere Robotertechnik für<br />
vollautomatisierte Fertigungsprozesse. K<br />
« KONTAKT<br />
Friedrich Remmert GmbH<br />
Brunnenstraße 113<br />
32584 Löhne<br />
Tel. +49 5732 896-0<br />
www.remmert.de<br />
(sm 160603452)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
40 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Präsenz in den USA erweitert<br />
Düsseldorf. Die Heinrich Georg GmbH Maschinenfabrik ist in den USA bisher mit ihrer Gesellschaft Georg<br />
Manufacturing Systems, Inc. vor Ort präsent und hat nun wesentliche Teile des Know-hows, des Produktprogramms<br />
und der Belegschaft des renommierten nordamerikanischen Maschinenbauers Capco Machinery Systems, Inc.<br />
übernommen und in die neue Georg Capco Inc. überführt.<br />
Mit ihren fortschrittlichen Bandanlagen,<br />
Werkzeugmaschinen und führenden Produktionsanlagen<br />
für die Transformatorenindustrie<br />
ist die Heinrich Georg GmbH Ma -<br />
schinenfabrik weltweit präsent. »Capco ist<br />
ein traditionsreiches und innovationsstarkes<br />
Familienunternehmen, das vor allem mit<br />
seinen Walzenschleifmaschinen im Mediumsegment<br />
durch eigene Produktions-, Vertriebs-<br />
und Serviceeinheiten weltweit erfolgreich<br />
war«, erläutert Mark Georg, Geschäftsführer<br />
von Georg. »Mit der neuen Gesellschaft<br />
schaffen wir Synergien aus beiden<br />
Produktportfolios und stellen unseren Kunden<br />
in aller Welt ein noch breiteres Spektrum,<br />
speziell im Bereich der Walzenschleif-<br />
(Foto: Georg)<br />
Freuen sich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit beim Treffen in den USA (v.l.n.r):<br />
Jennifer Seidel und Uwe Scharfy, Georg USA; Mark Georg, Geschäftsführer Georg, Amy und<br />
Edward E. West, Capco; Dr. Wieland Klein, Geschäftsbereichsleiter Georg Werkzeug maschinen;<br />
Christopher Buch, Georg; Michael Ansorge, Georg USA<br />
maschinen zur Verfügung.« Die neue Georg<br />
Capco Inc. ergänzt hervorragend die langjährige<br />
US-Gesellschaft Georg Manufacturing<br />
Systems, Inc. und stärkt dabei die Präsenz<br />
aller drei Georg-Geschäftsbereiche<br />
Trafoanlagen, Bandanlagen und Werkzeugmaschinen<br />
im amerikanischen Markt. So<br />
bietet Georg künftig seinen nordamerikanischen<br />
Kunden einen noch schnelleren Service<br />
vor Ort. Bei Georg ist damit ein weiterer<br />
Schritt umgesetzt worden, die Produktions-,<br />
Vertriebs- und Serviceleistungen aller Georg-<br />
Geschäftsbereiche permanent kundenorientiert<br />
auszubauen. Besonderen Wert legt das<br />
Unternehmen dabei auf personelle Kontinuität:<br />
Neben dem bisherigen Capco-Chef<br />
Edward E. West arbeiten die erfahrenen<br />
Capco-Spezialisten gemeinsam mit den<br />
erfahrenen Georg-Experten Hand in Hand<br />
in der neuen Gesellschaft.<br />
www.georg.com<br />
K<br />
/<br />
(sm 160603510)<br />
Neue Spezialschneidanlagen<br />
Illinois. Der US-Anlagenbauer Red Bud Industries hat zwei neue<br />
Längsteillinien entwickelt, die speziell für hochfeste, ultrahochfeste<br />
und / oder dickwandige Stähle geeignet sind.<br />
Die Verarbeitung dieser innovativen<br />
Stähle ist nach Angaben des Unternehmens<br />
sehr herausfordernd und bedarf einer neuen<br />
Generation von Maschinen. Red Bud Industries<br />
hat deshalb eine Anlage speziell für die<br />
Verarbeitung von dünnwandigen hochfesten<br />
Stählen entwickelt. Eine weitere Maschine<br />
bringt dickwandige hochfeste Bänder auf<br />
die gewünschten Maße.<br />
Beide Maschinen arbeiten nach Angaben<br />
des Unternehmens vollautomatisch, unabhängig<br />
von der Dicke des Materials und der<br />
gewünschten Anzahl der Schnitte. Von der<br />
Abrollhaspel bis zur Wickelmaschine muss<br />
kein Mensch das Material berühren. Es lassen<br />
sich Bänder mit Wanddicken zwischen<br />
0,01“ (0,25 mm) und 0,625“ (15,9 mm)<br />
verarbeiten.<br />
Die Anlagen können Red Bud Industries<br />
zufolge schnell errichtet und zudem zügig<br />
in Betrieb genommen werden. Auch die<br />
Bedienung ist einfach. Abgesehen davon<br />
sind die Maschinen äußerst sicher.<br />
Die Vorteile und Fähigkeiten dieser innovativen<br />
Anlagen präsentiert das US-Unternehmen<br />
auf zwei DVDs, die Interessenten auf<br />
der Homepage kostenfrei bestellen können.<br />
www.redbudindustries.com<br />
K<br />
/<br />
(sm 160603390)<br />
ONLINE-PORTAL: VOM VERLADER<br />
ZUM SPEDITEUR<br />
Bielefeld. Eine neue Logistikplattform Cargo-<br />
Bay ermöglicht, europaweit Frachten und Transporte<br />
aller Art sowohl anzubieten als auch zu<br />
suchen. Der Auftrag kann komplett über das System<br />
abgewickelt werden. »Unsere Plattform ist<br />
eine kostengünstige Option zur Optimierung der<br />
Logistikprozesse, weil Verlader und Transporteure<br />
ihre Angebote und Gesuche direkt einsehen und<br />
miteinander ins Geschäft kommen können«,<br />
erläutert Cargo-Bay-Gründer und Geschäftsführer<br />
Max Dering die Idee hinter dem Logistik-Start-up.<br />
Als Inhaber einer Spedition war Dering schon seit<br />
Jahren mit den Kommunikationstools der gängigen<br />
Frachtenportale unzufrieden. Cargo-Bay ist<br />
sein Gegenentwurf: »Mein Ziel ist es, Industrieund<br />
Handelsunternehmen mit geprüften Spediteuren,<br />
die qualitativ hochwertige Transporte zu<br />
wettbewerbsfähigen Preisen anbieten, unkompliziert<br />
zu vernetzen.«<br />
www.cargo-bay.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160603388)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 41<br />
(Foto: Bessey)<br />
Bei den variablen Schnellspannern STC passt<br />
sich die Spannweite an unterschiedliche<br />
Werkstückhöhen- oder breiten ohne manuelle<br />
Einstellung der Druckschraube und bei<br />
nahezu gleichbleibender Spannkraft an.<br />
VARIABLE SCHNELLSPANNER<br />
STC VON BESSEY<br />
Bietigheim-Bissingen. Mit seiner Schnellspanner-Reihe<br />
STC hat Bessey das Prinzip der<br />
Schraubzwinge, die schnelle Anpassung an unterschiedliche<br />
Spannweiten, auf seine Schnellspanner<br />
übertragen. Diese sind im Werkzeug-, Formen-,<br />
Vorrichtungs- und Musterbau sowie in der<br />
Schreinerei einsetzbar. Die stufenlos variable<br />
Spannweite umfasst beim Waagrecht- und Senkrechtspanner<br />
bis 35 mm, beim Schubstangenspanner<br />
bis 13 mm. Die Spannkraft beträgt bei<br />
den Schnellspannern der kleinen Baureihe bis zu<br />
1.100 N und den Mo dellen der großen Baureihe<br />
bis zu 2.500 N.<br />
www.schnellspanner.bessey.de K<br />
/<br />
AS/WS(SHN)/SE/ (sm 160603442)<br />
STAHLSPEDITION HERGARTEN<br />
ÜBERNIMMT RETTENMAIER<br />
Neuss. Zum 1. April 2016 hat die Speditionsgruppe<br />
Hergarten die Rettenmaier Spedition<br />
GmbH mit Sitz in Tuttlingen übernommen. Die<br />
Stahlspedi tion aus Neuss erweitert damit ihren<br />
Fuhrpark um 15 Fahrzeuge auf insgesamt 180<br />
Einheiten. In der 1.000 m² großen Lagerhalle<br />
sorgen modernste Anlagen für den effektiven<br />
Umschlag von Stahl und Langgut. Mit der Übernahme<br />
von Rettenmaier verstärkt Hergarten sein<br />
Netz im süddeutschen Raum. Kunden profitieren<br />
darüber hinaus von der jahrzehntelangen Erfahrung<br />
des Unternehmens im Stahltransport.<br />
www.stahlspedition.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603455)<br />
NEUER SÜLZLE-STANDORT<br />
IN DER OBERPFALZ<br />
Rosenfeld/Pressath. Die SÜLZLE-Gruppe mit<br />
ihrem Unternehmen SÜLZLE Stahlpartner wird den<br />
Biege- und Formstahlbetrieb der Firma Eisen Lindner<br />
mit Sitz im bayerischen Pressath über nehmen.<br />
Eisen Lindner und SÜLZLE Stahlpartner haben sich<br />
über die Details der Übernahme verständigt. Damit<br />
erweitert der Spezialist für Bewehrungsstahl nicht<br />
nur seine Kapazitäten um einen weiteren hochmodernen<br />
Maschinenpark, sondern vergrößert mit dem<br />
neuen Standort in der Oberpfalz auch sein Liefergebiet.<br />
Mit der Übernahme wird SÜLZLE Stahlpartner<br />
ab Mai an insgesamt elf Standorten deutschlandweit<br />
vertreten sein.<br />
www.suelzle-gruppe.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603473)<br />
LEISTUNGSFÄHIGES<br />
HANDSPEKTROMETER<br />
Kleve. Die Spectro Analytical In struments GmbH<br />
hat ihre Handspektrometerreihe xSORT RFA weiterentwickelt.<br />
Das Gerät hat nun eine höhere<br />
Messgeschwindigkeit und eine verbesserte Leistung<br />
bei der<br />
Analyse von<br />
leichten Elementen<br />
bei<br />
Prüfungen in<br />
Raffinerien,<br />
Kraftwerken<br />
und petrochemische<br />
Anlagen<br />
oder in<br />
der Schrottsortierung<br />
und<br />
-analyse in der<br />
Recyclingindustrie.<br />
Das<br />
Modell xSORT<br />
Alloy identifiziert<br />
Metalllegierungen<br />
in<br />
Sekunden. Das<br />
kompakte und<br />
bedienerfreund<br />
liche Gerät mit einem Gewicht von nur<br />
1,64 kg ist auch in engen oder schwer zugänglichen<br />
Bereichen einsetzbar. Optional sind ein<br />
integrierter GPS-Empfänger sowie eine integrierte<br />
Video kamera erhältlich.<br />
www.spectro.com<br />
K<br />
/<br />
(Foto: Spectro)<br />
Das neue Spectro-xSORT-<br />
RFA-Handspektro meter<br />
bietet eine höhere<br />
Messgeschwindig keit und<br />
eine verbesserte Leistung<br />
bei der Analyse von leichten<br />
Elementen.<br />
AS/WS(SHN)/SE/ (sm 160603461)<br />
SERVICENUMMER ZU<br />
RESSOURCENEFFIZIENZ<br />
Berlin. Nach einer aktuellen Umfrage des VDI<br />
Zentrums Ressourceneffizienz (VDI ZRE) sehen<br />
73 % der deutschen Unternehmer in ihren Branchen<br />
noch unerschlossene Kostensparpotenziale.<br />
Im verarbeitenden Gewerbe bilden die Materialkosten<br />
mit über 40 % im Regelfall den mit<br />
Abstand größten Kostenblock. Unternehmen, die<br />
sich über das Thema Ressourceneffizienz informieren<br />
möchten, um selbst aktiv zu werden, steht<br />
ab sofort eine kostenlose Servicerufnummer zur<br />
Verfügung. Unter der kostenlosen Rufnummer<br />
0800 934 23 75 erhalten die Anrufer erste Informationen<br />
für den Einstieg in das Thema, praktische<br />
Anregungen und Hinweise zu Beratungsund<br />
Fördermöglichkeiten. Sie ist werktags zwischen<br />
9:00 und 17:00 Uhr erreichbar.<br />
www.ressource-deutschland.de K<br />
/<br />
SE/ (sm 160403251)<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
42 K Entgraten, Anarbeitung<br />
Rund, sauber und glatt<br />
Arku zeigt Lösungen zum Entgraten und setzt auf Verkettung, Automatisierung<br />
und Digitalisierung<br />
Baden-Baden (WS). Dass die Arku Maschinenbau GmbH zu den<br />
Marktführern in der Richtmaschinentechnik zählt, ist seit Jahrzehnten<br />
bekannt. Novum aber ist, dass nun auch Entgratmaschinen zum Portfolio<br />
gehören. Denn vor ziemlich genau einem Jahr hat das Unternehmen<br />
erstmals die Entgratmaschinen EdgeBreaker und EdgeRacer auf den Markt<br />
gebracht. Während der Arku-Infotage Mitte Mai hat das Unternehmen nun<br />
Verkettungsmöglichkeiten und weitere Lösungen zum Richten und<br />
Entgraten präsentiert.<br />
Arku-Chef<br />
Albert Reiss<br />
Die Arku Maschinenbau GmbH kann<br />
auf fast neun Jahrzehnte Erfahrung in der<br />
Blechbearbeitung zurückblicken. Zum Portfolio<br />
gehören u. a. Richtmaschinen, Coilanlagen,<br />
Pressenvorschubanlagen und Querteilanlagen.<br />
Das in dritter Generation familiengeführte<br />
Unternehmen ist immer dann<br />
erste Wahl, wenn es um flexible Blechbearbeitung<br />
geht: nun auch, wenn Teile gerichtet,<br />
entgratet, verrundet oder geschliffen<br />
werden müssen. »Wir sind im letzten Jahr<br />
stark gewachsen, vor allem im Bereich Teilerichtmaschinen<br />
und Coilanlagen«, erläutert<br />
der geschäftsführende Gesellschafter<br />
Albert Reiss. »In unseren<br />
Richt- und Entgratzentren<br />
hier in<br />
Baden-Baden,<br />
aber auch in Cincinatti,<br />
USA, und in Kunshan, China, bieten<br />
wir uns außerdem als Dienstleister an. Kunden<br />
können Lohnarbeiten erledigen lassen,<br />
aber auch Maschinen testen und Versuche<br />
durchführen.« Arku-Kunden sind große wie<br />
kleine Unternehmen, vom Job-Shop bis zum<br />
Automobilkonzern. Die Mehrheit stammt<br />
aus der Automobilbranche, weitere aus der<br />
Stahldistribution, aus Schneidbetrieben,<br />
dem Schiffbau und anderen Metall verarbeitenden<br />
Sektoren.<br />
Den Markt analysiert<br />
Wer so erfolgreich auf den Weltmärkten<br />
wächst und zugleich zu den Marktführern<br />
zählt, hat sich bis dahin nicht ausgeruht.<br />
Kein Wunder also, dass Arku fortlaufend<br />
Ausschau nach weiteren sinnvollen Ge -<br />
schäftsmodellen hält. »Wir hatten immer<br />
wieder Kunden, die nach Entgratmaschinen<br />
gefragt haben«, erzählt Reiss. Denn: »Richtmaschinen<br />
mögen Grate nicht«. Weil Entgraten<br />
ein für das Richten meistens notwendiger<br />
und vorausgehender Prozess ist,<br />
machte diese Frage auch durchaus Sinn.<br />
Hinzu kommt, dass Arku schon in<br />
der Vergangenheit Verkettungen<br />
verschiedener Anlagen hergestellt<br />
hatte und über die Erfahrung verfügt,<br />
eigene Coil- und Richtanlagen<br />
mit vor- oder nachgeschalteten Prozessen<br />
und Maschinen zu verknüpfen.<br />
Zwei neue Entgratmaschinen<br />
entwickelt<br />
Ergebnis sind die beiden Teilentgratmaschinen<br />
EdgeBreaker ® und EdgeRacer ® . Zum<br />
Entgraten und Verrunden von Kanten auch<br />
bei größeren Graten und Bauteilen ist der<br />
EdgeBreaker geeignet, er kann stanz-, plasma-,<br />
autogen- und lasergeschnittene Teile<br />
von bis zu 80 mm sogar beidseitig bearbeiten<br />
(Durchlaufbreite von 1.300 mm). Eine<br />
oszillierende Walze sorgt für das Entgraten<br />
und Entfernen von Schlacken, während<br />
Schleifblöcke zum Verrunden der Kanten<br />
eingesetzt werden. Anwender schätzen die<br />
sauberen Zuschnitte, die auch in größeren<br />
Stückzahlen innerhalb kürzester Zeit möglich<br />
sind. Einfache Bedienung und hohe<br />
Wirtschaftlichkeit sind weitere Merkmale.<br />
»EdgeBreaker ist die robusteste Maschine<br />
am Markt«, sagt dazu Reiss.<br />
Demgegenüber lassen sich mit dem Edge-<br />
Racer auch an dünneren Laser-, Stanz- und<br />
Nibbelteilen Innen- und Außenkonturen<br />
präzise bearbeiten. Diese Baureihe wird von<br />
Arku unter »Arku made by Wöhler« vertrieben.<br />
Tellerbürsten sorgen für zuverlässiges<br />
Entgraten und Verrunden von Blechen bis<br />
zu einer Breite bis 2.000 mm. Dabei können<br />
auch verformte Werkstücke eingesetzt werden.<br />
Die Bürstenzustellung von oben und<br />
unten ist individuell regelbar. »EdgeRacer ist<br />
die weltweit erste serienreife Entgratma-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Entgraten, Anarbeitung K 43<br />
(Fotos: Arku)<br />
Als Lösung unter dem Zeichen von Industrie 4.0 hat Arku die Verkettung der Entgratmaschine EdgeBreaker ® 2000 und der Richtmaschine<br />
FlatMaster ® 55 vorgestellt.<br />
schine ihrer Art mit beidseitig reproduzierbarer<br />
Entgratung auch bei dreidimensionaler<br />
Blechbearbeitung«, erläutert Arku-Chef<br />
Reiss die Besonderheit. Herausragend ist die<br />
Maschine auch in puncto Energieeffizienz<br />
(Bearbeitungskosten unter 0,012 €/m 2 ).<br />
Erfolgreiche Kooperation<br />
eingefädelt<br />
EdgeRacer wird von Arku in Kooperation mit<br />
der Wöhler Brush Tech GmbH angeboten,<br />
einem der führenden Unternehmen in Konstruktion<br />
und Bau von Maschinen zur Herstellung<br />
von Bürsten. Die Spezialisten aus Bad<br />
Wünnenberg sind mit dieser Maschine und<br />
ihrer Bürstentechnologie schon seit Längerem<br />
erfolgreich auf dem Markt. »Wir werfen<br />
unser Know-how nun gemeinsam in einen<br />
Topf, um diese Maschinenreihe weiter zu entwickeln«,<br />
erklärt dazu Matthias Peveling,<br />
Geschäftsführer bei Wöhler Brush Tec, und<br />
Arku-Chef Reiss ergänzt: »Beide Unternehmen<br />
passen außerdem gut zusammen, weil<br />
sie Familienunternehmen sind, mit hohem<br />
Anspruch an besonders zuverlässige Produkte.«<br />
Sowohl Arku als auch Wöhler haben sich<br />
in ihren Segmenten jeweils einen besonderen<br />
Namen gemacht. Die Zusammenarbeit erfolgt<br />
»auf Augenhöhe«. Arku übernimmt den Vertrieb<br />
– für beide Seiten eine Win- Win-<br />
Situation.<br />
Verkettung und Industrie 4.0<br />
berücksichtigt<br />
Automatisierung und Digitalisierung sind in<br />
vollem Gange und das Entgraten als Vorstufe<br />
zum Richten erlaubt somit neue Möglichkeiten.<br />
Schließlich stammen die Entgratund<br />
Richtanlagen von Arku dann aus einem<br />
Haus und passen gut zusammen. »Viele<br />
Kunden suchen eine vernünftige Paketlösung«,<br />
sagt dazu Wöhler-Chef Peveling.<br />
Oft stehen in den Unternehmen mehrere<br />
Entgratanlagen unterschiedlicher Hersteller<br />
und dann wiederum weitere Richtanlagen.<br />
Das berge eine Menge an Herausforderungen.<br />
»Wir bieten unseren Kunden ein Paket,<br />
das maßgeschneidert genau ihren Nutzen<br />
erfüllt.« Alles ist dann über die gesamte<br />
Linie aufeinander abgestimmt. Im Übrigen<br />
bestehe immer die Option jetzt einzeln<br />
gekaufte Maschinen später einmal mit einer<br />
weiteren zu verketten, ergänzt Reiss.<br />
Erweiterung und Peripherie<br />
ergänzt<br />
Mit einer weiteren Maschine, dem Edge-<br />
Grinder wird das Entgratportfolio nun noch<br />
weiter ergänzt. Diese neue Maschine ist seit<br />
wenigen Monaten bei einem Kunden im<br />
Einsatz und wird auf der EuroBLECH im<br />
Oktober noch genauer vorgestellt. Der<br />
EdgeGrinder kommt zum Einsatz, wenn<br />
Laser- oder Stanz-Nibbel-Teile etwa Spritzer<br />
oder einen scharfen Grat haben. Er hat eine<br />
Arbeitsbreite von 1.500 mm, ist für Teile bis<br />
50 mm Dicke geeignet und kann sowohl als<br />
Stand-alone-Variante als auch in Linie mit<br />
einer vorhandenen Produktionsstrecke eingesetzt<br />
werden.<br />
Außerdem gibt es zur Blechreinigung den<br />
sogenannten Washer, der die Bauteile beidseitig<br />
in einem Durchgang reinigen kann<br />
und sich ebenfalls problemlos verketten<br />
lässt. Die zu reinigenden Teile kommen auf<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
44 K Entgraten, Anarbeitung<br />
FlatJack, die neue Arku-Lösung zur<br />
Ebenheitsmessung<br />
eine Rollenbahn und durchlaufen die Anlage.<br />
Weiterhin werden Förderbänder, Trägerplatten,<br />
Tische und schnell wechselbare<br />
Schleifsysteme angeboten.<br />
»Datenautobahn gelegt«<br />
Ganz neu ist auch das Ebenheitskontrollverfahren<br />
FlatJack ® , mit dem sich die Ebenheit<br />
von Stanz-, Laser- und Brennteilen schnell,<br />
genau und mit geringem Aufwand vor und<br />
nach dem Richten ermitteln lässt. Die Oberfläche<br />
wird mit dem Laser optisch per<br />
Triangulationsverfahren<br />
vermessen.<br />
Dabei fährt ein<br />
Messportal über die<br />
Prüfteile und vermisst<br />
die Ebenheit<br />
(gemäß DIN EN ISO<br />
12781). Der Flat-<br />
Jack ist vollständig<br />
integrierbar in die<br />
Arku-Maschinen,<br />
läuft vollautomatisch<br />
und bedienerunabhängig.<br />
Die<br />
Ergebnisse werden<br />
direkt an die Steuerung übermittelt, die<br />
Daten können an schließend weiter verarbeitet<br />
werden. »Damit ist der Grundstein für<br />
die Datenautobahn im Sinne von Industrie<br />
4.0 gelegt«, freut sich Ewald Hund,<br />
technischer Leiter und Prokurist bei Arku.<br />
Besonderheit und Innovation ist nicht nur,<br />
dass das bisher übliche Messen der Ebenheit<br />
von Hand bzw. per Lineal überflüssig wird,<br />
sondern auch der erschwingliche Preis.<br />
Denn Software und rechnerische Leistung<br />
haben in solchen Fällen bisher meistens<br />
hohe Summen geschluckt. Der FlatJack hingegen<br />
sei dank der Unterstützung des KIT<br />
– Karlsruher In stitut für Technologie zu<br />
einem vergleichsweise günstigen Preis er -<br />
hältlich und somit auch unter diesem Aspekt<br />
innovativ, hieß es.<br />
Arku wird zu den Hidden Champions<br />
Baden- Württembergs gezählt. Mit rd. 200<br />
Mit arbeitern hat die Arku-Gruppe zuletzt<br />
eine Gesamtleistung von 55 Mill. € erzielt.<br />
»Ma schinen zu verketten, Teile zu visualisieren,<br />
d. h. zu erkennen, zu klassifizieren und<br />
zu qualifizieren – das sind die Themen, die<br />
Arku in Zukunft immer mehr beschäftigen«,<br />
betont Arku-Chef Reiss und er verspricht:<br />
»Wir werden dieses Jahr 88 Jahre alt und<br />
haben die 100 schon im Visier.«<br />
K<br />
« KONTAKT<br />
Arku Maschinenbau GmbH<br />
Siemensstraße 11<br />
76532 Baden-Baden<br />
Tel. +49 7221 5009-0<br />
www.arku.de<br />
(sm 160603594)<br />
PORTALFRÄSMASCHINEN-<br />
SPEZIALIST ERÖFFNET<br />
NIEDERLASSUNG IN CHINA<br />
Neuhausen auf den Fildern. Der Portalfräsmaschinen-Spezialist<br />
F. Zimmermann GmbH aus<br />
Neuhausen auf den Fildern bei Stuttgart hat zum<br />
1. April eine Niederlassung in China gegründet.<br />
Damit wird der Maschinenbauer insbesondere<br />
Kunden aus der Luft- und Raumfahrt, aber auch<br />
aus den Branchen Automotive sowie Modell- und<br />
Formenbau noch besser unterstützen und seinen<br />
Kundenkreis konsequent erweitern. Wegbereiter<br />
für die bereits schon jetzt sehr erfolgreiche Präsenz<br />
war die chinesische Handelsvertretung HRD.<br />
www.f-zimmermann.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160603468)<br />
BEDIENERFREUNDLICHE<br />
SCHWEISSNAHTVORBEREITUNG<br />
MIT APP<br />
Ditzingen. Hochwertige und sichere Schweißverbindungen<br />
benötigen als Basis perfekt vorbereitete<br />
Kanten. Trumpf bietet dafür mit seinen<br />
Schweißkantenformern Werkzeuge, die oxidfreie<br />
und metallisch blanke Fasen gewährleisten. Der<br />
Umgang mit ihnen wird dank der »Power Tool<br />
Guide« App noch benutzerfreundlicher.<br />
Die neue App steht für iOS- und Android-Geräte<br />
kostenlos zur Verfügung. Die App lässt sich in<br />
den Stores durch die Stichwort-Sucheingabe<br />
Power Tool Guide finden.<br />
www.trumpf.com/s/elqvbc<br />
(Apple Store)<br />
www.trumpf.com/s/bkjn3a<br />
(Google Play)<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160603539)<br />
AUSZEICHNUNG FÜR<br />
UNTERNEHMENSETHIK<br />
Roosendaal, Niederlande. Bereits zum<br />
zweiten Mal in Folge bekam der Hersteller von<br />
Plasma-, Laser- und Wasserstrahl-Schneidanlagen<br />
die Auszeichnung zur »World’s Most Ethical Company«<br />
(ethischstes Unternehmen der Welt). Es<br />
wird vom Ethisphere Institute an Unternehmen<br />
verliehen, die auf allen Ebenen eine von ethischem<br />
Handeln und Transparenz geprägte Unternehmenskultur<br />
fördern. Hypertherm ist eines von<br />
131 Unternehmen weltweit, die dieses Jahr neu<br />
auf der Liste stehen, und eines von lediglich zwei<br />
des Sektors »Werkzeugmaschinen und Zubehör«.<br />
www.worldsmostethicalcompanies.<br />
ethispere.com<br />
K<br />
/<br />
hx/WS(SHN)/SE/ (sm 160603433)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Entgraten, Anarbeitung K 45<br />
Hohe Bearbeitungsqualität beim Entgraten<br />
sicherstellen<br />
von Annedore Bose-Munde<br />
Das Entgraten von Stahl erfordert neben einer passgenauen Anlagentechnik<br />
auch eine geeignete Peripherie. Nur so gelingt es, im Prozess die<br />
Qualität der Ergebnisse sicherzustellen, verlässliche Prozessabläufe zu<br />
gewährleisten sowie die Prozesskosten gezielt zu beeinflussen. Die<br />
Hersteller bieten hier flexible Lösungen für verschiedene Anwendungsfälle.<br />
Grate, die beispielsweise bei der Bearbeitung<br />
von Fräs-, Dreh- und Stanzteilen<br />
oder nach dem Schneiden entstehen, sind<br />
im Allgemeinen unerwünscht. Um diese zu<br />
entfernen, setzen die Unternehmen je nach<br />
Anforderung und Kosten auf verschiedene<br />
Methoden.<br />
Die Paul Ernst Maschinenfabrik GmbH aus<br />
Eschelbronn ist einer der führenden Hersteller<br />
von Blechentgratungsmaschinen für<br />
Stanz- und Laserteile sowie für Brenn- und<br />
Plasmazuschnitte. Viele Kunden des Unternehmens<br />
sind sogenannte Job-Shopper-<br />
Betriebe, bei denen sich die Art der Aufträge<br />
und somit auch die Anforderungen häufig<br />
ändern. Entsprechend hat das Unternehmen<br />
vor einigen Jahren mit der Einführung von<br />
vollständig modularen Lösungen genau auf<br />
diese Kundenanforderung reagiert. »Bei<br />
Anlagenlösungen mit ›Freiplätzen‹ oder<br />
›Leermodulen‹ sind bei einer Veränderung<br />
enge Grenzen hinsichtlich der Konfiguration<br />
gesetzt. Durch unser modular aufgebautes<br />
Maschinengestell können die Kunden auch<br />
Jahre nach Lieferung der Maschine noch<br />
Module nachrüsten und sich den verändernden<br />
Anforderungen stellen. Die Maschine<br />
wächst also mit den Kundenanforderungen«,<br />
benennt Geschäftsführer Markus<br />
Lindörfer die Vorteile.<br />
Modulares Anlagenkonzept<br />
gewährleistet flexible Bearbeitung<br />
Durch die Wahl der passenden Module aus<br />
den Bereichen Entgraten, Oxidentfernen (bis<br />
25 mm Materialdicke), Kantenverrunden<br />
(bis 2 mm Radius) und Oberflächenfinish<br />
durch Schleif- und / oder Bürstenaggregate<br />
wird die Maschine letztlich genau so konfiguriert,<br />
wie der Kunde dies benötigt (Bild 1).<br />
Dabei werden sämtliche Module sowohl im<br />
Nass- als auch im Trockenschliff angeboten.<br />
»Die Kunden können auf einer Maschine<br />
alle Materialien bearbeiten. Die nass arbeitenden<br />
Maschinen verwenden dabei entweder<br />
Bandfilteraggregate oder Zentrifugen<br />
zum Aufbereiten der Emulsion. Auch ölige<br />
Teile können so bearbeitet werden, ohne die<br />
Schleifmittel zuzusetzen. Verarbeitet der<br />
(Fotos: Paul Ernst Maschinenfabrik)<br />
Bild 1a. Für die Kanten verrundung<br />
im Bereich der Feinblechbearbeitung<br />
werden auf den Anlagen der<br />
Paul-Ernst Maschinenfabrik GmbH<br />
Spin-Module eingesetzt.<br />
Bild 1b. Extreme Verrundung bei<br />
Dickblechanwendungen<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
46 K Entgraten, Anarbeitung<br />
Kunde hingegen nur eine Materialart und ist<br />
das Material ölfrei kann auch trocken ge -<br />
schliffen und verrundet werden«, so Lindhöfer<br />
zum Einsatzspektrum.<br />
Für die Bearbeitung stehen fünf verschiedene<br />
Module zur Verfügung: die Module<br />
Entgraten, Bürsten, Spin, Rotor und Breitband.<br />
Mit der flexiblen Entgratwalze wird<br />
fast ausschließlich der Kantenbereich ge -<br />
schliffen, ohne unnötig stark auf der Oberfläche<br />
zu schleifen. Dies spart Schleifmittel<br />
und ermöglicht es außerdem, folierte und<br />
verzinkte Teile sowie Teile mit Durchzügen<br />
und Prägungen zu bearbeiten. Die Entgratwalze<br />
kann sowohl mit Schleifleinen als<br />
auch mit Schleif-Vlies eingesetzt werden.<br />
Beim Modul Bürsten entschärfen zwei<br />
gegenläufige Bürsten die Kanten der Werkstücke<br />
mit Drahtbürsten oder entfernen die<br />
Oxidschicht bei Materialien bis 25 mm<br />
Materialdicke. Hierzu werden sogenannte<br />
Federstahlbürsten eingesetzt. Durch den<br />
Einsatz von Vlies-Lamellenwalzen kann mit<br />
diesem Aggregat auch ein optimales Finish<br />
auf Blechen aufgebracht werden.<br />
Mit vier Schleiflamellenbürsten, die so -<br />
wohl um die horizontale Achse rotieren als<br />
auch um eine vertikale Achse und zusätzlich<br />
über die Arbeitsbreite oszillieren, werden<br />
beim Spin-Modul die Kanten von allen Seiten<br />
gleichmäßig verrundet. Dieses Aggregat<br />
kommt bei der Feinblechbearbeitung zum<br />
Einsatz, wo Verrundungen von circa 0,3 mm<br />
ausreichend sind, um die Teile für die an -<br />
schließende Pulverbeschichtung vorzubereiten<br />
beziehungsweise um bei nichtrostenden<br />
Stahlblechen eine Verrundung zu erzielen,<br />
mit der eine Verletzungsgefahr ausgeschlossen<br />
werden soll.<br />
Wird eine noch stärkere Verrundung mit<br />
einem Radius bis zu 2 mm benötigt, kommt<br />
das Modul Rotor zum Einsatz. Dort arbeiten<br />
acht Lamellenwalzen mit jeweils 500 mm<br />
Länge und bearbeiten durch mehrfach überlagerte<br />
Bewegungen alle Kanten absolut<br />
gleichmäßig. Der Einsatz dieser Technologie<br />
findet sich zum Beispiel bei Stahlbaubetrieben,<br />
die die DIN EN 1090 erfüllen wollen,<br />
aber auch bei Herstellern von Drehgestellen,<br />
Baumaschinen und Nutzfahrzeugen sowie<br />
in der Landtechnik.<br />
Und zum Schleifen von Oberflächen wird<br />
das Modul Breitband eingesetzt. Über die<br />
eingesetzte Schleifmittel-Körnung und -Type<br />
(Schleifleinen oder Schleifvlies), lassen sich<br />
unterschiedliche Arten von Finishs erzeugen.<br />
Anlagentechnik muss hohe<br />
Qualität sicherstellen<br />
Bleche für die verschiedensten Anwendungen<br />
so zu bearbeiten, dass sie ihrem Einsatzzweck<br />
optimal entsprechen und gefährdungsfrei<br />
zu handhaben sind, ist der<br />
Anspruch der Schlosserei Schweighart aus<br />
dem bayerisch-schwäbischen Neuburg<br />
(Bild 2). Mit CNC-gesteuerten Laserschneidmaschinen,<br />
modernen Abkantpressen und<br />
Schweißanlagen bietet das Unternehmen<br />
eine qualitativ hochwertige Bearbeitung von<br />
Blechen aus Stahl und Edelstahl sowie auch<br />
aus Aluminium. Bearbeitet werden Bleche<br />
aus Stahl bis zu einer Dicke von 20 mm, aus<br />
Edelstahl bis zu 15 mm und aus Aluminium<br />
bis zu 10 mm. Mit einem Volumen von etwa<br />
50.000 kg pro Monat bildet der Stahlanteil<br />
dabei das größte Segment.<br />
Das Leistungsspektrum von Schweighart<br />
umfasst die Bearbeitung von Einzelteilen bis<br />
zu einbaufertigen Baugruppen in Serienfertigung<br />
– ganz nach Kundenwunsch. Dazu<br />
gehören z. B. komplette Maschinenverkleidungen<br />
mit Fenstern und Türen. Bei diesen<br />
Wünschen spielt die Beschaffenheit der<br />
Blechkanten eine wichtige Rolle. Neben<br />
dem ergonomischen Wert entgrateter und<br />
verrundeter Kanten zeigte sich die technische<br />
Notwendigkeit erstmals bei der Herstellung<br />
von Befestigungselementen für<br />
Photovoltaikanlagen. Dort ging es um eine<br />
funktionssichere Montage von Kunststoffrohren.<br />
Grate oder scharfe Kanten können<br />
solche Rohre beschädigen und wären dort<br />
eine Gefahr gewesen. So begann die Suche<br />
nach einer geeigneten Kantenbearbeitungsmaschine.<br />
Bild 2. Gleichmäßige Kantenbearbeitung mit hoher Qualität ist der Anspruch der Schlosserei<br />
Schweighart.<br />
(Foto: Peter Springfeld)<br />
Stahl- und Aluminiumbleche auf<br />
nur einer Maschine bearbeiten<br />
»Für die Auswahl der für uns geeigneten<br />
Blechbearbeitungsmaschine spielte die<br />
Bearbeitungsmöglichkeit von edelverzinktem<br />
Blech eine dominierende Rolle. Beim<br />
Entgraten und Verrunden der edelverzinkten<br />
Bleche muss der Verzinkungsschutz<br />
erhalten bleiben. Es gibt dort eine Toleranzgrenze,<br />
die bei 2 μm liegt. Und einzig die<br />
Trockenschleifmaschinen der Lissmac Ma -<br />
schinenbau GmbH gewährleisten den Erhalt<br />
der Zinkschicht beim Entgraten und Verrunden«,<br />
benennt Geschäftsführer Ernst<br />
Schweighart die Anforderungen an die<br />
Anlagentechnik. »Wir haben diese schonende<br />
Kantenbearbeitung mehrfach bei<br />
Lissmac in Bad Wurzach ausprobiert und<br />
danach eine Blechbearbeitungsmaschine<br />
SBM-L 1500 G1S2 gekauft«, so Schweighart<br />
weiter.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Entgraten, Anarbeitung K 47<br />
Bild 3. Blick auf die<br />
Schleifaggregate der<br />
SBM-L 1500 G1S1<br />
von Lissmac<br />
(Foto: Peter Springfeld)<br />
Die Entgrat- und Kantenverrundungsmaschine<br />
besitzt insgesamt sechs Schleif aggregate,<br />
mit denen sie die Innen- und Außenkanten<br />
der zugeschnittenen Platinen bearbeitet.<br />
Druckrollen führen die Blechteile zuverlässig<br />
durch die Maschine. Zunächst schleifen<br />
jeweils in der ersten Stufe ein Schleifband<br />
von oben und ein Schleifband von unten die<br />
Grate ab, die möglicherweise beim Stanzen,<br />
Laser- oder Feinplasmaschneiden entstehen.<br />
Nachdem die Bleche von den Graten befreit<br />
sind, führen die nachfolgenden vier Schleiflamellenaggregate<br />
eine präzise Verrundungsarbeit<br />
aus. Dazu treiben jeweils zwei Aggregate<br />
oben und unten gegenläufige Schleifriemen<br />
an (Bild 3). Diese Schleifriemen tragen<br />
Schleiflamellen, die mit Schleifvlies und<br />
Schleifmitteln kombiniert sind. Dabei übernehmen<br />
die Schleifblätter die Materialabtragung<br />
an sämtlichen Innen- und Außenkonturen<br />
in einem Durchgang. Durch die<br />
maschinelle Schnittkantenbearbeitung er -<br />
folgt eine gleichmäßige Bearbeitung mit<br />
hoher Qualität.<br />
»Die Bedienung ist einfach. Über ergonomisch<br />
angeordnete Bedienelemente lässt<br />
sich jedes Bearbeitungsaggregat ganz nach<br />
Wunsch zustellen oder abstellen. Neben den<br />
Symbolen an den Schaltern zeigt das Display<br />
den jeweils eingestellten Arbeitsmodus. Die<br />
Blechdicke wird per Joystick eingestellt, der<br />
Vorschub per Drehschalter. Dort kann man<br />
im Bereich von 0 bis 4 m/min wählen«,<br />
erklärt Ernst Schweighart.<br />
Mit der Anlage werden in der Schlosserei<br />
Stahl-, Edelstahl- und auch Aluminiumbleche<br />
bearbeitet. Zum Materialwechsel<br />
wird über einen Wechselschalter die Materialart<br />
eingestellt, die dann über eine Signallampe<br />
angezeigt wird: Grün signalisiert die<br />
Einstellung auf Stahl und Edelstahl, blau<br />
zeigt auf Aluminium. Leuchtet die Lampe<br />
rot, dann liegt eine Störung vor.<br />
Die wichtigste Voraussetzung für den<br />
Wechsel von Stahl- auf Aluminiumblech ist<br />
die installierte Filtereinheit. Hierbei handelt<br />
es sich um einen Lissmac-Nassabscheider.<br />
Mit einer Ventilatorleistung von etwa<br />
8.100 m 3 /h erzeugt er einen Unterdruck von<br />
etwa 3.400 Pa und generiert dabei einen<br />
Volumenstrom von zirka 4.500 m 3 /h. Damit<br />
werden die beim Aluminiumschliff entstehenden<br />
brennbaren und explosiv wirkenden<br />
Magnesiumteilchen im Wasserbehälter so -<br />
fort abgekühlt. Die Funktionsumstellung des<br />
Nassabscheiders erfolgt zum einen mit dem<br />
Materialwechselschalter und zum anderen<br />
mit dem Umstecken der Steuerleitungen.<br />
Darüber hinaus erfordert der Materialwechsel<br />
die gründliche Reinigung des<br />
Maschinenraums sowie einen Wechsel der<br />
Schleifwerkzeuge. Um dies bequem erledigen<br />
zu können, besitzt die Maschine eine<br />
großzügig dimensionierte Tür. Der Bänderwechsel<br />
wird elektronisch unterstützt. Das<br />
heißt, über die Steuerung werden die Bänder<br />
bequemerweise und entsprechend<br />
schnell hydraulisch gespannt. »Das alles<br />
lässt sich in 15 bis 20 min erledigen, wobei<br />
in dieser Zeit auch das vorgeschriebene Protokollieren<br />
der Umstellungsprozeduren enthalten<br />
ist«, betont Ernst Schweighart.<br />
Mit der Maschine kann das Unternehmen<br />
Blechteile unterschiedlicher Materialien in<br />
einem Durchlauf auf beiden Seiten entgraten<br />
und verrunden. Die Teile kommen sauber<br />
aus der Maschine, werden sicher aufgenommen<br />
und können sofort weiter verarbeitet<br />
werden. Einzig die Teile, die kleiner als<br />
150 mm sind, müssen mit einer Schablone<br />
durch die Maschine geschickt werden.<br />
Entgraten von Werkzeugkörpern<br />
aus vergüteten Werkzeugstählen<br />
Die 1919 gegründete Walter AG aus Tübingen<br />
ist einer der führenden, weltweit tätigen<br />
Komplettanbieter von Präzisionswerkzeugen<br />
für die Metallbearbeitung mit einem<br />
umfassenden Angebot von rd. 45.000 Präzisionswerkzeugen.<br />
Es werden beispielsweise<br />
Kunden aus der Luft- und Raumfahrt, der<br />
Automobilindustrie, dem Motorenbau, der<br />
Energietechnik und dem Schienenverkehr<br />
beliefert. Produktivität und Prozesssicherheit<br />
sind für das Unternehmen dabei wichtige<br />
Punkte, um Fertigungsprozesse zu optimieren.<br />
»Wir informieren uns ständig darüber,<br />
welche neuen Lösungen es auf dem Markt<br />
gibt. Wichtig dabei sind für uns verlässliche<br />
Partner, die diese Entwicklungen dann auch<br />
selbst weiter vorantreiben und auf unsere<br />
Anforderungen hin optimieren«, erklärt<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
48 K Entgraten, Anarbeitung<br />
Bild 5. Am Werkstück anhaftende Schleifkörper werden nach dem Prozess in der<br />
Reinigungsstation durch ein Wasser-Compound-Luft-Gemisch entfernt.<br />
Dr.-Ing. David Boehnke, Manager Technology<br />
Research & Development bei Walter. Ein<br />
Beispiel dafür ist der Schleppfinisher<br />
R6/1000 SF-Auto mit Roboterbeschickung<br />
von der Rösler Oberflächentechnik GmbH<br />
aus Untermerzbach. Er ermöglicht das vollautomatisierte<br />
Entgraten von Werkzeugkörpern<br />
aus vergüteten Werkzeugstählen, die<br />
später mit Hartmetallprodukten für das Fräsen,<br />
Drehen, Bohren und Gewinden be -<br />
stückt werden.<br />
»Neben dem Systemkonzept mit Maschinen<br />
und Automatisierung war für uns ausschlaggebend,<br />
dass wir von Rösler auch alle<br />
Medien erhalten, die für den Betrieb der<br />
Anlagen erforderlich sind. Mit anderen Worten:<br />
den kompletten Prozess«, begründet<br />
(Foto: Rösler Oberflächentechnik)<br />
Bild 4.<br />
Die beiden<br />
Schleppfinishanlagen<br />
des<br />
Systems R6/1000<br />
SF-Auto von<br />
Rösler verfügen<br />
jeweils über<br />
sechs Arbeitsspindeln.<br />
David Boehnke die Entscheidung für diese<br />
Anlagentechnik. Das System, das auf die<br />
spezifischen Anforderungen von Walter<br />
maßgeschneidert wurde, besteht aus zwei<br />
verketteten Schleppfinishern mit automatischer<br />
Roboterbestückung der jeweils sechs<br />
Arbeitsspindeln (Bild 4). Eine unsymmetrische<br />
Belegung der Spindeln und daraus<br />
resultierende Anlagenschäden werden<br />
durch eine festgelegte Bestückungslogik<br />
verhindert. Das System ist in die übergeordnete<br />
Fertigungssteuerung, die Mastersteuerung,<br />
integriert. Die für die Entgratprozesse<br />
eingesetzten, standfesten Kunststoffschleifkörper<br />
und Compounds wurden ebenfalls<br />
bei Rösler entwickelt und sind entsprechend<br />
auf die Anwendung bei Walter abgestimmt.<br />
(Foto: Rösler Oberflächentechnik)<br />
Das Prozesswasser wird im Kreislauf geführt.<br />
Eigens dafür ist das System mit einer automatischen<br />
Zentrifuge ausgestattet.<br />
Individuelles Schleppfinish-System<br />
mit Roboterbeschickung<br />
In den Anlagen können Werkzeugkörper mit<br />
einem Durchmesser von maximal 160 mm<br />
und einer Länge bis zu 350 mm bearbeitet<br />
werden. Damit wird ein großer Teil des Produktspektrums<br />
von Walter abgedeckt. Für<br />
die verschiedenen Werkstücke sind in der<br />
Mastersteuerung Programme mit teilespezifischen<br />
Parametern, beispielsweise Drehrichtung<br />
und Geschwindigkeit der Spindeln,<br />
Eintauchtiefe und Behandlungszeiten, hinterlegt.<br />
»Wir haben im Technikum bei Rösler<br />
und gemeinsam hier vor Ort Tests gefahren<br />
und die Anlage in enger Kooperation optimal<br />
an unsere Prozesskette angepasst. Dafür<br />
hat Rösler Ideen und Wünsche von uns im<br />
finalen Konzept umgesetzt. Es war eine sehr<br />
partnerschaftliche und offene Zusammenarbeit«,<br />
berichtet David Boehnke. Dabei<br />
wurde auch die Integration einer dritten<br />
Maschine vorgesehen. Walter hält sich damit<br />
die Möglichkeit offen, zukünftig auch weitere<br />
Werkstücke mit dem System zu bearbeiten.<br />
Die Werkzeugkörper werden für die Bearbeitung<br />
chargenweise in kundenseitigen<br />
Palettensystemen mit Schiebewagen zur<br />
Verfügung gestellt. Die für das Roboterhandling<br />
erforderliche 1/10 mm genaue<br />
Positionierung der Werkstücke wurde durch<br />
die gemeinsame Entwicklung eines Sicherheitsbestückungskonzepts<br />
mit Hüllflächenmodellen<br />
und Belegungsmustern gewährleistet.<br />
Der durch Schutztüren abgeschirmte<br />
Arbeitsbereich des Roboters bietet dabei<br />
Platz für vier Schiebewagen. Nachdem diese<br />
an definierten Positionen platziert sind, gibt<br />
der Werker das entsprechende Hüllflächenmodell<br />
und die Werkstückanzahl am Bedienpanel<br />
ein. Die Mastersteuerung wählt automatisch<br />
das werkstückspezifische Programm<br />
aus, berechnet die erforderlichen Arbeitszyklen<br />
und teilt die Werkstücke entsprechend<br />
der festgelegten Bestückungslogik<br />
auf. Die Positionierung der Arbeitsspindeln<br />
erfolgt durch die Steuerung der Schleppfinisher.<br />
Sobald die Schutztür geschlossen<br />
ist, startet der Roboter mit der Bestückung<br />
der Arbeitsspindeln.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Entgraten, Anarbeitung K 49<br />
Während des Schleppfinishens werden die<br />
Teile gleichmäßig und allseitig von den<br />
Schleifkörpern umströmt. Dadurch erfolgt<br />
eine effektive und doch schonende Entgratung,<br />
selbst bei geometrisch komplexen<br />
Werkzeugkörpern. Die pneumatische Werkstückfixierung<br />
an der Arbeitsspindel wird<br />
dabei kontinuierlich durch einen Initiator<br />
überwacht. Sollte sich ein Teil lösen und he -<br />
runterfallen, stoppt der Prozess automatisch<br />
wodurch eine Beschädigung der Werkstücke<br />
vermieden wird.<br />
Nach der festgelegten Behandlungsdauer<br />
entnimmt der Roboter den Werkzeugkörper<br />
und führt ihn – abhängig vom Programm –<br />
der am Schleppfinisher befindlichen Reinigungsstation<br />
zu. Hier werden mittels Wasser-Compound-Luft-Gemisch<br />
anhaftende<br />
Schleifkörper entfernt (Bild 5). Einen Beitrag<br />
zur hohen Prozesssicherheit leistet auch die<br />
integrierte Unterkornaussiebung. Zu klein<br />
gewordene Schleifkörper werden dadurch<br />
kontinuierlich aus dem Prozess genommen.<br />
Die Nachdosierung erfolgt manuell.<br />
»Wir arbeiten mit dem Schleppfinishsystem<br />
von Rösler nun seit Mai 2015 in Serie<br />
und die Ergebnisse sind vielversprechend«,<br />
stellt David Boehnke abschließend fest.<br />
Elektrochemisches und chemisches<br />
Entgraten von Oberflächen<br />
Auf elektrochemisches und chemisches Entgraten<br />
von Oberflächen setzt beispielsweise<br />
die Poligrat GmbH aus München. Dabei wird<br />
das zu bearbeitende Werkstück in ein Wirkbad<br />
getaucht und unter Einwirkung eines<br />
speziellen Elektrolyten wird dann elektrochemisch<br />
(anodisch) oder chemisch Werkstoff<br />
von der Oberfläche abgetragen. »Die<br />
Verfahren sind geeignet zur Fein- und<br />
Feinst entgratung, das heißt zur Entfernung<br />
von Graten bis zu einer Größe von maximal<br />
0,5 mm. Gratform und -dicke sind dabei von<br />
erheblicher Bedeutung. Entgratet werden<br />
nicht nur Kanten und Ecken, sondern auch<br />
Flächen. Das Ergebnis sind dann partikelfreie<br />
beziehungsweise partikelarme Oberflächen<br />
mit einer hohen Reinheit«, beschreibt<br />
Poligrat-Geschäftsführer Siegfried Pießlinger-Schweiger<br />
die Anwendungsbereiche<br />
.<br />
Bearbeitet wird jeweils die gesamte be -<br />
aufschlagte Oberfläche, wobei der Abtrag<br />
an Ecken und Kanten deutlich erhöht ist. Die<br />
Verfahren werden für das Entgraten, Polieren,<br />
Glätten und zur Verbesserung funktioneller<br />
Eigenschaften eingesetzt. So wird<br />
neben der Entgratung eine Verbesserung<br />
der Oberflächenqualität hinsichtlich Reinheit,<br />
Lebensdauer, Korrosionsbeständigkeit,<br />
Reibung oder Verschleiß erzielt. Sonderanwendungen<br />
der Verfahren werden außerdem<br />
für Werkstoffprüfung (Risskontrolle)<br />
und das Schärfen von Schneidkanten ge -<br />
nutzt.<br />
Die Bearbeitung der Oberflächen erfolgt<br />
meist durch Tauchen oder Durchpumpen.<br />
Das Teilespektrum reicht dabei über die<br />
gesamte Palette von Massenkleinteilen bis<br />
hin zu Großkomponenten. Die Werkstoffpalette<br />
für die Anwendung umfasst Edelstahl,<br />
Stahl, Nickellegierungen, Kupferlegierungen,<br />
Aluminium, Titan und Zirkon.<br />
»Elektrochemische und chemische Entgratverfahren<br />
können weitgehend unabhängig<br />
von Form und Größe der Teile sowie<br />
der Härte des Werkstoffs eingesetzt werden.<br />
Die Bearbeitung erfolgt ohne mechanische,<br />
thermische oder chemische Belastung, weshalb<br />
auch sehr empfindliche Bauteile erfolgreich<br />
zu bearbeiten sind. Die Verfahren sind<br />
industriell erprobt, stabil und innerhalb<br />
enger Grenzen reproduzierbar, was letztendlich<br />
auch die Einhaltung enger Toleranzen<br />
erlaubt«, benennt Pießlinger-Schweiger<br />
die Vorteile dieses Verfahrens.<br />
Entgratsysteme für Rohre, Profile,<br />
Stäbe und Bleche aus Metall<br />
Entgrat- und Sägelösungen, die sich für den<br />
Einsatz in kleineren bis mittleren Betrieben<br />
eignen, bietet die RSA cutting Systems<br />
GmbH aus Schwerte. Viele dieser Systeme<br />
lassen sich auch durch eine entsprechende<br />
Verkettung automatisieren und können so<br />
mit den sich verändernden Kundenanforderungen<br />
mitwachsen.<br />
So eignet sich beispielsweise die Entgratmaschine<br />
Turnamat für das wirtschaftliche<br />
Entgraten von gebogenen Rohren, komplexen<br />
Profilen und Werkstücken mit hohem<br />
Gewicht und / oder starken Graten (Bild 7).<br />
Dabei werden Innen- und Außenkanten<br />
gleichzeitig bearbeitet. Ein manuelles Drehen<br />
der Werkzeuge ist dazu nicht erforderlich.<br />
Der Wechsel des Hochleistungs-Bürstwerkzeuges<br />
ist laut RSA in weniger als 2 min<br />
erledigt. Die Radialbürste rotiert nicht nur<br />
selbst, sondern zusätzlich auch die gesamte<br />
Antriebseinheit. Auf diese Weise werden die<br />
Bild 6. Bearbeitungsbeispiel: Ein unbearbeitetes Filterblech (links) und ein von Poligrat<br />
elektropoliertes<br />
(Foto: Poligrat)<br />
Bild 7. Die Entgratmaschine SCD-90 der<br />
Bewo Cutting Systems B.V. verfügt über<br />
Bürsten mit einer Entgratlänge von 600 mm.<br />
(Foto: Bewo Cutting Systems B.V.)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
50 K Entgraten, Anarbeitung<br />
Bild 8. Die RSA Entgratmaschine Turnamat<br />
eignet sich zum Entgraten von schweren<br />
Rohren aus Stahl, Edelstahl und NE-Metallen.<br />
Innen- und Außenkanten des Werkstücks<br />
gleichmäßig bearbeitet. Mithilfe eines He -<br />
bels lässt sich die Entgratmaschine schnell<br />
auf einen anderen Werkstückdurchmesser<br />
einstellen. Ebenso schnell ist die Frontplatte<br />
werkzeuglos wechselbar, die für die Führung<br />
der Werkstücke zuständig ist, heißt es<br />
weiter. »Durch die hohe Leistung der Entgratmaschine<br />
und die kurzen Rüstzeiten<br />
amortisiert sie sich in weniger als einem<br />
Jahr«, nennt RSA-Geschäftsführer Thomas<br />
Berg einen wichtigen Anwendernutzen.<br />
Passend zur Anlagentechnik bietet RSA<br />
ein breites Programm an Hochleistungsbürsten<br />
für die industrielle Anwendung, sowohl<br />
Standardprodukte als auch kundenspezifische<br />
Auftragsfertigungen.<br />
Automatisch gesteuerte Entgratmaschine<br />
für Sägestraßen<br />
Als Bestandteil eines automatisierten Produktionsprozesses<br />
wurde die Entgratmaschine<br />
SCD-90 der Bewo Cutting Systems<br />
B.V. aus dem niederländischen Waalwijk<br />
entwickelt. Die automatisch gesteuerte<br />
Anlage kann aber ebenso separat genutzt<br />
werden. Anwender können die Maschine an<br />
alle Bewo-Zirkelsägeautomaten koppeln,<br />
wobei sie die Einstellungen am zentralen<br />
Berührungsbildschirm der Sägestraße eingeben.<br />
Um den hohen Output der verschiedenen<br />
Bewo-Sägestraßen problemlos verarbeiten<br />
zu können, wurde die Anlage robust und<br />
stabil ausgelegt. Sie verfügt über Bürsten<br />
(Bild: RSA)<br />
mit einer Entgratlänge von 600 mm (Bild 8).<br />
Damit wird die Schnittkante des Profils länger<br />
bearbeitet, was vor allem bei größeren<br />
Durchmessern die Qualität erhöht. Kippmechanismen<br />
sorgen dafür, dass auch rechteckige<br />
und quadratische Profile an Innenwie<br />
Außenseite entgratet werden. Die Bürsten<br />
können schnell ausgetauscht werden.<br />
Die Entgratmaschine ist außerdem mit speziellen<br />
Mitnehmern ausgerüstet, die ein<br />
kratzerfreies Handling der Rohre garantieren.<br />
Sie verarbeitet standardmäßig Längen<br />
bis zu 3.000 mm.<br />
Die Maschine lässt sich um eine Staubabsauganlage<br />
oder eine Ausblasung der Rohre<br />
vor und / oder nach dem Entgraten erweitern.<br />
Durch das Ausblasen der Rohre kann<br />
eine höhere Qualität erreicht werden und<br />
auch kundenspezifische Anpassungen der<br />
Technik sind möglich.<br />
Um Oberflächen zu entgraten, gibt es<br />
viele Möglichkeiten. Entscheidend für die<br />
Wahl der passenden Anlagentechnik sind<br />
letztendlich neben dem Werkstoff und den<br />
Stückzahlen die spezifischen Kundenanforderungen.<br />
(sm 160603423) K<br />
« KONTAKT<br />
Bewo Cutting Systems B.V.<br />
Van Harenstraat 2<br />
5145 RJ Waalwijk, Niederlande<br />
Tel. +31 13 4676915<br />
www.bewo.nl<br />
Paul ERNST Maschinenfabrik GmbH<br />
Meckesheimer Straße 27<br />
74927 Eschelbronn<br />
Tel. +49 6226 9504-0<br />
www.ernst-maschinen.de<br />
LISSMAC Maschinenbau GmbH<br />
Lanzstraße 4<br />
88410 Bad Wurzach<br />
Tel. +49 7564 307-0<br />
www.lissmac.com<br />
POLIGRAT GmbH<br />
Valentin-Linhof-Straße 19<br />
81829 München<br />
Tel. +49 89 42778-0<br />
www.poligrat.de<br />
Rösler Oberflächentechnik GmbH<br />
Vorstadt 1<br />
96190 Untermerzbach<br />
Tel. +49 9533 924-0<br />
www.rosler.com<br />
RSA cutting Systems GmbH<br />
Adolph-Kolping-Straße 14<br />
58239 Schwerte<br />
Tel. +49 2304 9111-0<br />
www.rsa.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Entgraten, Anarbeitung K 51<br />
Kanten- und Fasen-Schleifmaschine zur<br />
Schweißnahtvorbereitung<br />
Kuhlmeyer liefert an ein holländisches Stahl-Service-Center<br />
Bad Oeynhausen. Die Anarbeitung von Schweißfasen ist zum<br />
automatisierten Schweißen und Fügen ebenso wichtig wie die qualitative<br />
Ausführung der Schweißnaht selber. Viele Stahl-Service-Center und OEM-<br />
Kunden aus dem Schwermaschinen- oder Schiffbau setzen dabei auf die<br />
robuste und wirtschaftliche Technologie des Schleifens der Fasen und Kanten<br />
mit einer Fasen-Schleifmaschine der Kuhlmeyer Maschinenbau GmbH.<br />
Mit der Hochleistungsbandschleiftechnik<br />
lassen sich auf den Kuhlmeyer-Maschinen<br />
Fasenwinkel von – 45° bis zu + 88° realisieren.<br />
Es gibt die klassischen stationären<br />
Maschinen in der offenen Rahmenbauweise<br />
für Teilelängen von 16 m und mehr und<br />
Sondermaschinen, die im Durchlaufverfahren<br />
Stahlprofile (Schiffbau- oder Wulstprofile)<br />
an der Stirnseite bearbeiten, Fasen an<br />
der Ober-und Unterseite anschleifen und<br />
vorlackierte oder behandelte Oberflächen<br />
im späteren Schweißbereich metallisch<br />
blank putzen. Auch die Bearbeitung hochfester<br />
Stähle ist kein Problem. Abtragsraten<br />
bis zu 200 cm 3 /min lassen sich mit den standardisierten<br />
Keramikkornschleifbändern<br />
wirtschaftlich erreichen. Dabei können<br />
Bandvorschubgeschwindigkeiten bis zu<br />
5 m/min eingestellt werden. Die Fasen und<br />
Stege können ohne gravierende Wärmeeinwirkung<br />
und ohne Grate oder Zunderschichten<br />
sofort weiterverarbeitet werden.<br />
Beim Brenn- oder Schneidverfahren ist das<br />
nicht gegeben und zusätzliche Handlingsund<br />
Bearbeitungsschritte müssen einkalkuliert<br />
werden. Das Rationalisierungspotenzial<br />
der Kuhlmeyer-Fasenbandschleifmaschinen<br />
wird durch eine entsprechende<br />
Transport- und Fördertechnik weiter unterstützt.<br />
Vor Kurzem hat Kuhlmeyer eine UKF-Fasen-<br />
und Kantenschleifmaschine mit einem<br />
Arbeitsbereich von 6 m an das Stahl-Service-Center<br />
Joop van Zanten Staalservice in<br />
Veenendaal in den Niederlanden geliefert.<br />
Mit der neuen Maschine lassen sich die<br />
geraden Fasen in einer besseren Qualität<br />
und kurzen Durchlaufzeit realisieren. Vor<br />
allem hochfestes Material lässt sich besser<br />
und günstiger auf der Fasenschleifmaschine<br />
bearbeiten, da keine negative Wärmeeinbringung<br />
in das Material stattfindet und die<br />
Schleifbänder weniger Verschleiß zeigen, als<br />
Fräswerkzeuge, erklärt das niederländische<br />
Unternehmen.<br />
(sm 160603443) K<br />
« KONTAKT<br />
Kuhlmeyer Maschinenbau GmbH<br />
Zur Bauernwiese 23<br />
32549 Bad Oeynhausen<br />
Tel. +49 5731 5304-0<br />
www.kuhlmeyer.de<br />
(Fotos: Kuhlmeyer)<br />
Die Kuhlmeyer-UKF-Maschine 3.1-6000 bei van Zanten in Veenendaal<br />
Unterschiedliche Werkstücke mit Fasen- und<br />
Kantenbearbeitung<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
52 K Edelstahl<br />
(Foto: Martina Helzel)<br />
Mit ihren raumabschließenden Elementen aus nichtrostendem Stahl ist die Insel in der Mur<br />
mittlerweile fest im öffentlichen Leben der Stadt Graz verankert.<br />
(Foto: MetallArt Metallbau Schmid)<br />
Auch unter atmosphärischen Bedingungen<br />
bewahren Konstruktionen aus<br />
nichtrostendem Stahl unverändert ihren<br />
metallischen Glanz.<br />
Korrosionsbeständigkeit nichtrostender<br />
Stähle an der Atmosphäre<br />
Von Andreas Burkert, Joachim Fischer, Jens Lehmann, Thoralf Müller*<br />
Korrosionsbeständig und verschleißfest ermöglichen nichtrostende Stähle langlebige<br />
und wartungsarme Konstruktionen unter atmosphärischen Bedingungen.<br />
* BAM Bundesanstalt für Materialforschung und<br />
-prüfung, Berlin. Die Ausführungen basieren auf dem<br />
ISER-Merkblatt 828, das kostenfrei bei der Informationsstelle<br />
Edelstahl Rostfrei angefordert werden kann,<br />
E-Mail: info@edelstahl-rostfrei.de<br />
Über das Korrosionsverhalten nichtrostender<br />
Stähle bei atmosphärischer Beanspruchung<br />
liegen umfangreiche Erfahrungen<br />
von jahrzehntelangen praktischen<br />
Anwendungen in den unterschiedlichsten<br />
Gebieten weltweit sowie aus systematischen<br />
Auslagerungsversuchen vor. Die ge -<br />
wonnenen Daten erlauben je nach Zusammensetzung<br />
der umgebenden Atmosphäre<br />
die Auswahl eines geeigneten Werkstoffs.<br />
Unter vielen atmosphärischen Bedingungen<br />
sind die nichtrostenden Stähle bei freier<br />
Bewitterung, auch unter langzeit- oder dauerfeuchten<br />
Bedingungen, vollständig korrosionsbeständig.<br />
Die Auswahl der nichtrostenden Stähle<br />
muss den jeweiligen Umgebungsbedingungen<br />
angepasst werden, um in jedem Fall<br />
sicherzustellen, dass der passive Zustand<br />
aufrechterhalten bzw. eine erneute Passivierung<br />
unter den gegebenen Umgebungsbedingungen<br />
möglich ist. Dabei ist in jedem<br />
Einzelfall zu prüfen, welches Kleinstklima im<br />
Einsatzbereich herrscht. Hier spielen Luftfeuchte,<br />
Taupunktunterschreitungen sowie<br />
örtliche Befeuchtung und deren Dauer, insbesondere<br />
in Kombination mit Schadstoffen<br />
und Verunreinigungen z. B. in Abhängigkeit<br />
von Windstärke und Windrichtung, eine<br />
wesentliche Rolle. Besondere atmosphärische<br />
Korrosionsbedingungen herrschen<br />
beispielsweise in Straßentunneln und in<br />
Schwimmhallen, in Küstenregionen mit<br />
gleichzeitiger industrieller Luftverschmutzung,<br />
aber z. B. auch in Wüstenregionen mit<br />
Erdölförderung.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Edelstahl K 53<br />
Werkstoffauswahl<br />
Die nichtrostenden Stähle bilden je nach<br />
Kombination der Legierungselemente un -<br />
terschiedliche Gefügestrukturen aus. Für den<br />
Einsatz unter atmosphärischer Korrosionsbelastung<br />
spielen die nichtrostenden martensitischen<br />
Stähle nahezu keine Rolle. Stähle<br />
mit diesem Gefüge erzielen nach entsprechender<br />
Wärmebehandlung hohe Festigkeiten<br />
und einen hohen Verschleißwiderstand,<br />
was sie für spezielle<br />
Anwendungsfälle (Schneidwerkzeuge,<br />
Wälzlager etc.) interessant<br />
macht. Sie weisen für atmosphärische<br />
Anwendungen in der Regel<br />
jedoch keine ausreichende Kaltzähigkeit<br />
auf und haben eine<br />
hohe Empfindlichkeit bezüglich<br />
des Auftretens von Spannungsrisskorrosion<br />
be reits in Atmosphären<br />
geringer Korrosivität.<br />
Für die Anwendung unter<br />
atmosphärischen Bedingungen<br />
bisher nur wenig verbreitet sind<br />
nichtrostende Stähle mit ferritischem<br />
Gefüge. Man unterscheidet<br />
grob zwei Gruppen dieser<br />
Stähle. Die mit einem Chromgehalt<br />
von etwa 11 bis 13 %<br />
(1.4003) und die mit einem<br />
Chromgehalt von etwa 17 %<br />
(1.4016). Durch den relativ geringen<br />
Chromgehalt der 11- bis<br />
13%igen Chromstähle ist deren<br />
Anwendung unter atmosphärischen<br />
Bedingungen begrenzt. Die<br />
17%igen Chromstähle erreichen<br />
eine etwas höhere Korrosionsbeständigkeit.<br />
In den aktuellen<br />
Regelwerken werden die nichtrostenden<br />
ferritischen Stähle ausschließlich<br />
der Korrosionswiderstandsklasse<br />
I zugordnet, d. h.<br />
beispielsweise Konstruktionen in<br />
Innenräumen mit Ausnahme von<br />
Feuchträumen. Die Entwicklung<br />
und weitere Verbreitung molybdänhaltiger<br />
nichtrostender ferritischer<br />
Stähle könnte hier das Einsatzgebiet<br />
in Zukunft erweitern,<br />
sofern gleichzeitig die erforderliche<br />
Kaltzähigkeit sichergestellt<br />
werden kann.<br />
Für den Einsatz unter atmosphärischen<br />
Bedingungen werden<br />
die nichtrostenden austenitischen Stähle<br />
sehr häufig und stetig zunehmend auch<br />
die nichtrostenden austenitisch-ferritischen<br />
Stähle, sogenannte Duplexstähle, eingesetzt.<br />
Sie zeichnen sich durch eine besonders<br />
günstige Kombination von Verarbeitbarkeit,<br />
mechanischen Eigenschaften und<br />
Korrosionsbeständigkeit aus. Mit zunehmendem<br />
Legierungsgehalt, insbesondere an<br />
Chrom und Molybdän, kann die Korrosionsbeständigkeit<br />
gesteigert und den atmosphärischen<br />
Umgebungsbedingungen angepasst<br />
werden. Die bekanntesten Vertreter der<br />
nichtrostenden austenitischen Stähle sind<br />
die Werkstoffe 1.4301, 1.4307 bzw.1.4404<br />
und 1.4571. Bei den nichtrostenden austenitisch-ferritischen<br />
Stählen findet der<br />
Werkstoff 1.4462 und mit einem reduzier-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
54 K Edelstahl<br />
ten Nickelgehalt die Werkstoffe 1.4062,<br />
1.4162, 1.4362 und 1.4662 zunehmend<br />
Verwendung.<br />
Einflussgrößen<br />
Die Korrosionsbeständigkeit der nichtrostenden<br />
Stähle wird neben dem Gehalt an<br />
Legierungselementen vor allem auch durch<br />
den Oberflächenzustand der Werkstoffe<br />
bestimmt. Die höchste Korrosionsbeständigkeit<br />
zeigen Oberflächen, die frei von Fremdstoffen<br />
und Anlauffarben sind und gleichzeitig<br />
eine geringe Oberflächenrauheit aufweisen.<br />
Störungen der Passivschichtausbildung<br />
führen zu verminderter Korrosionsbeständigkeit<br />
mit den für nichtrostende Stähle<br />
typischen örtlichen Korrosionserscheinungen.<br />
Die höchste Korrosionsbeständigkeit<br />
wird an gebeizten oder elektropolierten<br />
Oberflächen festgestellt. Beide Vorgänge<br />
führen praktisch zu einer Einebnung der<br />
Oberflächen und zu einem signifikanten<br />
Abbau energetisch bevorzugter Bereiche,<br />
von denen eine Metallauflösung ausgeht.<br />
Untersuchungen der Bundesanstalt für<br />
Materialforschung und -prüfung zum Einfluss<br />
der Rauheit auf das Korrosionsverhalten<br />
nichtrostender Stähle haben nachgewiesen,<br />
dass mit Werten für die Mittenrauheit<br />
R a<br />
von weniger als 0,5 μm die Korrosionsbeständigkeit<br />
signifikant erhöht ist. Kaltgewalzte<br />
Oberflächen haben mittlere Rauigkeitswerte<br />
um 0,1 μm. Neben dem Rauheitswert<br />
R a<br />
hat auch die mikroskopische<br />
Topographie der Oberflächen einen wesentlichen<br />
Einfluss auf das Korrosionsverhalten<br />
nichtrostender Stähle.<br />
Auch für nichtrostende Stähle sind einige<br />
konstruktive Gegebenheiten zu beachten,<br />
um das Risiko von Korrosionserscheinungen<br />
(Foto: Claude O‘Sughrue)<br />
Der<br />
nichtrostende<br />
Stahl 1.4404 mit<br />
polierter<br />
Oberfläche<br />
widersteht den<br />
Abgasen des<br />
Verkehrs ebenso<br />
wie der Seeluft<br />
des nahen<br />
Mittelmeeres.<br />
zu vermeiden. In besonders korrosionsgefährdeten<br />
Bereichen wie Schwimmhallen<br />
oder Straßentunneln können oft nicht oder<br />
nur schwer zu reinigende Oberflächen, Spalte<br />
oder problematische Abluftführungen<br />
auftreten, die korrosiv wirkende Ablagerungen<br />
begünstigen. Konstruktiv ist daher zu<br />
berücksichtigen, dass Edelstahloberflächen<br />
von korrosionsfördernden Ablagerungen<br />
freigehalten werden, indem sie für eine Reinigung<br />
zugänglich sind. Spalte, wie sie beispielsweise<br />
unter überlappenden Klemmund<br />
Steckverbindungen entstehen, sind zu<br />
vermeiden, da diese potenzielle Angriffspunkte<br />
für Spaltkorrosion bilden können.<br />
Aber auch schon bei der Verarbeitung<br />
nichtrostender Stähle können Abweichungen<br />
vom gewünschten passiven Idealzustand<br />
der Edelstahloberfläche entstehen.<br />
Insbesondere bei der schweißtechnischen<br />
Verarbeitung kann der Gefügezustand durch<br />
Ausscheidungen oder Seigerungen und der<br />
Oberflächenzustand durch Bildung von oxidischen<br />
Deckschichten (Anlauffarben) beeinträchtigt<br />
werden. Die Nachbearbeitung mit<br />
falschen Werkzeugen oder eine sehr grobe<br />
mechanische Bearbeitung der Schweißnahtbereiche<br />
kann ebenso zu unerwünschten<br />
Veränderungen führen wie eine Beizbehandlung,<br />
bei der die gründliche Nachreinigung<br />
bzw. Neutralisation unterbleibt.<br />
In jedem Fall empfiehlt sich bei atmosphärischer<br />
Anwendung eine definierte Grundreinigung<br />
nach Abschluss der Montagearbeiten<br />
durchzuführen. Aus dem Grundverständnis<br />
der Passivität und aus langjährigen<br />
Erfahrungswerten tut hierzu warmes Wasser<br />
mit etwas Spülmittel einen guten Dienst.<br />
Zur Unterhaltsreinigung bei Außenanwendungen<br />
reicht meist die reinigende Wirkung<br />
des Regens aus, um Ablagerungen zu<br />
entfernen. Zur Sicherstellung des optischen<br />
Erscheinungsbildes unter Freibewitterung ist<br />
zusätzlich eine jährliche bis halbjährliche<br />
Unterhaltsreinigung durchzuführen Aber<br />
auch hier können sich in Abhängigkeit von<br />
der konkreten Belastungssituation, der ge -<br />
wählten Oberflächenausführung und den<br />
optischen Ansprüchen andere Intervalle<br />
ergeben. Flächen, die im Freien nicht vom<br />
Regen direkt erreicht werden, müssen zum<br />
Erhalt des erwarteten optischen Erscheinungsbildes,<br />
wie die Oberflächen anderer<br />
Bauteile auch, einer regelmäßigen Reinigung<br />
unterzogen werden.<br />
K<br />
« KONTAKT<br />
Informationsstelle<br />
Edelstahl Rostfrei<br />
Sohnstraße 65<br />
40237 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 6707-835<br />
www.edelstahl-rostfrei.de<br />
(sm 160603407)<br />
UNTERNEHMENSGEFÖRDERTE<br />
FORSCHUNG ZUR<br />
OBERFLÄCHENBESCHICHTUNG<br />
Akkrum. Seit 2006 stellt Dycomet das Low-<br />
Pressure Cold Spray zur innovativen Metall-Kaltbeschichtung<br />
her. Damit lassen sich Metalle ohne<br />
Wärmezufuhr anbringen und auch größere Oberflächen<br />
aus Edelstahl reparieren. Das neue High<br />
Pressure Cold Spray macht es nun möglich, auch<br />
große Metallteile, Glas und Keramik ohne Wärmezufuhr<br />
zu verwenden. Eine Vorbehandlung ist<br />
meist nicht notwendig. Cold Spray zur Oberflächenbehandlung<br />
wird den Prozessen des thermischen<br />
Spritzverfahrens zugeordnet. Ab sofort<br />
bietet Dycomet ein »Open Lab« an, in dem Universitäten<br />
und Unternehmen die Technologie aus<br />
erster Hand erfahren können. Dort werden Tests<br />
zur High-Pressure- und Low-Pressure-Technik<br />
durchgeführt.<br />
http://dycomet.de/open-lab.html K<br />
/<br />
SE/ (160603560)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Edelstahl K 55<br />
Schoeller Werk baut Kapazitäten in der Weiterbearbeitung aus<br />
Hellenthal. Um steigende Ansprüche an Qualität und Flexibilität seiner Edelstahlrohre zu erfüllen, investiert das<br />
Schoeller Werk kontinuierlich in seinen Maschinenpark und übernimmt neben der Trenn- und Endenbearbeitung<br />
weitere Vorarbeiten.<br />
Inspektionssystem bei ARG-Rohren (für Abgasrück führsysteme)<br />
Kunden in den Bereichen Automotive,<br />
Industrie und Energie können sich so verstärkt<br />
auf ihre Kernkompetenzen in der Bauteilefertigung<br />
konzentrieren. Außerdem<br />
profitieren sie von anwendungsspezifischen<br />
Produkten, fundierter technischer Beratung<br />
sowie flexiblen Logistiklösungen aus einer<br />
Hand.<br />
Über 60 Anlagen stehen in der Weiterbearbeitung<br />
zur Verfügung, darunter Maschinen<br />
für das Trennen, Drehen, Bohren, Stanzen,<br />
Biegen, Schleifen oder Waschen von<br />
Edelstahlrohren. Auf diese Weise bereitet<br />
der Rohrexperte die Edelstahlrohre optimal<br />
auf die Zuführung an die automatisierten<br />
Fertigungslinien seiner Kunden vor. Für die<br />
Anwender entfallen zusätzliche Arbeitsgänge<br />
– so sparen sie Kosten. Um weiterhin<br />
flexibel auf die Kundenanforderungen einzugehen,<br />
investiert das Schoeller Werk stetig<br />
in die technologische Weiterentwicklung<br />
seines Maschinenparks. Außerdem setzt der<br />
Rohrhersteller aus der Eifel in seinen Anlagen<br />
immer modernere, integrierte Prüfanlagen<br />
ein. So wird das Unternehmen den<br />
steigenden Qualitätsansprüchen, insbesondere<br />
aus der Automobilindustrie, gerecht:<br />
»Wir handeln nach der Null-Fehler-Philosophie<br />
und stellen daher die Prozesssicherung<br />
jedes einzelnen Produktionsschrittes sicher«,<br />
betont Peter Weiß, Bereichsleiter der Weiterbearbeitung.<br />
Mehr als 30 Mill. Rohre be -<br />
arbeitet das Schoeller Werk pro Jahr, Tendenz<br />
steigend. »Unsere Kunden möchten<br />
verstärkt Kaufteile statt Halbzeuge beziehen<br />
und Edelstahlrohrlösungen aus einer Hand<br />
erhalten. Mit unseren Kompetenzen in der<br />
Weiterbearbeitung werden wir diesen An -<br />
forderungen gerecht«, erklärt Peter Bilstein,<br />
Geschäftsführer des Schoeller Werks.<br />
www.schoellerwerk.de<br />
K<br />
/<br />
(Foto: Schoeller Werk)<br />
(sm 160603552)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
56 K Edelstahl<br />
Partnerschaft für<br />
Sonderprofile vereinbart<br />
Outokumpu und Böllinghaus kooperieren<br />
Espoo / Hilden. Outokumpu Long Products, bekannter Hersteller von<br />
Edelstahl-Langprodukten, ist mit Böllinghaus Steel eine Verkaufs- und<br />
Marketing-Partnerschaft eingegangen. Böllinghaus Steel fungiert<br />
nun als Vertriebspartner für kaltgezogenen und warmgewalzten Flach-,<br />
Vierkant- und Sechskantstahl.<br />
Outokumpu Long Products pflegt seit<br />
rd. 20 Jahren gute Beziehungen zu Böllinghaus<br />
Steel, einem der führenden Anbieter<br />
von Sonderprofilen aus Edelstahl. Im Rahmen<br />
der Kooperation wird das allgemeine<br />
Produktportfolio von Böllinghaus Steel<br />
durch Outokumpu Profile ergänzt, die im<br />
englischen Sheffield hergestellt werden. So<br />
wird Böllinghaus Steel neben seiner bestehenden<br />
Produktpalette auch Outokumpu-<br />
Sonderprofile in den Abmessungen von 8<br />
bis 25 mm auf den Markt bringen. Die Partnerschaft<br />
wird sich zu Beginn auf Europa,<br />
den asiatisch-pazifischen Wirtschaftsraum<br />
und Lateinamerika erstrecken (ausgenommen<br />
Deutschland und Großbritannien).<br />
»Wir freuen uns sehr über den Ausbau<br />
der Zusammenarbeit mit Outokumpu«, be -<br />
kräftigt Antonio Perea, Vertriebsvorstand<br />
von Böllinghaus Steel. »Sie ermöglicht uns,<br />
zum Markt ein noch breiteres und um -<br />
fassenderes Produktspektrum anzubieten,<br />
und bietet uns eine Plattform für weiteres<br />
Wachs tum.«<br />
Böllinghaus Steel produziert nach internationalen<br />
Standards im eigenen Werk in<br />
Portugal. Zu den Branchen, die das<br />
Familien unternehmen beliefert, gehören<br />
die che mische und petrochemische<br />
Industrie, der Energiesektor,<br />
der Maschinenbau sowie die<br />
Medizintechnik. Das Unternehmen<br />
feierte vor zwei Jahren sein<br />
125jähriges Jubiläum. Basierend<br />
auf dieser langjährigen Erfahrung<br />
fertigt es hochwertige Edelstahlprofile<br />
in verschiedenen Güten. Die Produktpalette<br />
umfasst Profile in unterschiedlichen<br />
Formen und Längen – ge -<br />
fertigt aus ebenso unterschiedlich legierten<br />
Stahlgüten.<br />
Erweiterte Kundenbeziehungen<br />
für Outokumpu<br />
»Durch die Partnerschaft mit Böllinghaus<br />
Steel können wir unser Sonderprofilgeschäft<br />
dank der weitreichenden Kundenbeziehungen<br />
dieses Unternehmens auf viele an -<br />
spruchsvolle Kunden und Anwendungsbereiche<br />
ausweiten«, betont John Stansfield,<br />
Geschäftsführer bei Outokumpu Sheffield<br />
Stainless Bar. »Zusammen mit dem technischen<br />
Know-how und der Qualität von<br />
Outokumpu ergibt sich so eine erfolgreiche<br />
Kooperation.«<br />
Outokumpu blickt auf ein Jahrhundert an<br />
Erfahrungen in der Entwicklung effizienter,<br />
langlebiger und recycelbarer Edelstähle<br />
zurück und ist für hohe Flexibilität und erstklassige<br />
Liefertreue bekannt. Das globale<br />
Angebot des Konzerns umfasst hochwertige<br />
Stahllangprodukte für die Schwerindustrie.<br />
Standorte für die Langprodukteherstellung<br />
existieren in Großbritannien, Schweden und<br />
den USA.<br />
Größeres Stabstahlangebot<br />
bei Böllinghaus Steel<br />
Im Rahmen der Partnerschaft kann Böllinghaus<br />
Steel ein umfassendes Spektrum an<br />
Sonderprofilen sowie eine breite Palette an<br />
warm- und kaltverformten Standardprofilen<br />
anbieten. Das Portfolio beinhaltet Sechskantstahl<br />
(von 8 bis 60 mm), Vierkantstahl<br />
(von 8 bis 70 mm), Flachstahl (in Breiten<br />
von 12 bis 130 mm und Dicken von 3 bis<br />
95 mm). Im Hinblick auf die Güten umfasst<br />
das Angebot alle wichtigen Edelstahlsorten<br />
(Austenite, Ferrite, Martensite, Duplexstähle)<br />
sowie Titan- und Nickellegierungen,<br />
außerdem Sonderstähle und andere Stähle<br />
auf Anfrage. Mit dieser Portfolio-Erweiterung<br />
und den Kapazitätsausbaumaßnahmen<br />
in Portugal sei Böllinghaus Steel bestens<br />
auf die Herausforderungen der Zukunft<br />
vorbereitet, so das Unternehmen.<br />
www.boellinghaus.de<br />
www.outokumpu.com<br />
K<br />
/<br />
(sm 160603551)<br />
(Foto: Böllinghaus / Outokumpu)<br />
Beispiele aus dem Stabstahlportfolio<br />
bei Böllinghaus Steel<br />
« KONTAKT<br />
Böllinghaus Steel GmbH<br />
Hofstraße 64<br />
40723 Hilden<br />
Tel. +49 2103 88010-0<br />
www.boellinghaus.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Edelstahl K 57<br />
PERSPEKTIVE FÜR EU-BEITRITT<br />
Köln. Der Mehrvölkerstaat Bosnien und Herzegowina<br />
hat kürzlich die Aufnahme in die EU be -<br />
antragt – rd. 20 Jahre nach dem Bürgerkrieg.<br />
Obwohl der Staat eine Perspektive für den Beitritt<br />
hat, ist es noch kein offizieller Kandidat, wie das<br />
Kölner Institut der deutschen Wirtschaft vermeldet.<br />
Die EU-Kommission klassifiziert das Land als<br />
im Aufbau einer funktionierenden Marktwirtschaft<br />
befindlich. Es sei nicht im Stande, dem<br />
EU-Wettbewerbsdruck standzuhalten, was u. a.<br />
die verzeichnete Arbeitslosigkeit von rd. 27 %<br />
zeige. Die Jugendarbeitslosigkeit belief sich im<br />
Jahr 2014 sogar auf 63 % (EU-Durchschnitt:<br />
22 %). Eine Empfehlung der EU-Kommission zur<br />
Verbesserung der Arbeitsmarktsituation war, starre<br />
Arbeitsmarktstrukturen aufzubrechen und eine<br />
Abgabe- und Steuerbelastung der Arbeit zu mindern.<br />
Der Internationale Währungsfonds hielt in<br />
einer Studie fest, dass auch Geldüberweisungen<br />
von im Ausland arbeitenden Verwandten zur<br />
hohen Arbeitslosigkeit beitrügen. Diese machten<br />
2014 rd. 2 Mrd. € aus, bald 14 % des BIP, das je<br />
Einwohner, gemessen am EU-Durchschnitt, nur<br />
rund bei einem Viertel liegt – womit der Vielvölkerstaat<br />
zu den ärmsten Vertretern des Balkans<br />
zählt. Positiv nimmt die EU-Kommission das Justizsystem<br />
sowie die Korruptionsbekämpfung zur<br />
Kenntnis, kritisiert aber auch die bosnische Verfassung.<br />
Diese, so hielt der Europäische Gerichtshof<br />
für Menschenrechte bereits 2009 fest, verstoße<br />
gegen die Europäische Menschenrechtskonvention.<br />
K<br />
SE/ (sm 160603508)<br />
ISSF: Rostfreierzeugung 2015 nur gering gesunken<br />
Brüssel. Die Erzeugung von nichtrostendem<br />
Stahl ist weltweit im Jahr 2015 im Vergleich zum<br />
Vorjahr nur um 0,3 % auf 41,548 Mill. t gefallen.<br />
Das berichtet das ISSF – International Stainless<br />
Steel Forum. In fast allen Regionen waren die<br />
Volumina rückläufig. Nur die Unternehmen in<br />
Produktion nichtrostender Stähle 2013 – 2015 in Mill. t<br />
Asien o. China<br />
2015: 9,461 Mill. t<br />
2014: 9,333<br />
2013: 9,276<br />
Europa + Afrika<br />
2015: 7,777 Mill. t<br />
2014: 7,847<br />
2013: 7,792<br />
Amerika<br />
2015: 2,747 Mill. t<br />
2014: 2,813<br />
2013: 2,454<br />
Asien zeigten einen Anstieg von insgesamt 1,4 %.<br />
China bleibt der weltweit größte Erzeuger – trotz<br />
eines leichten Rückganges von 0,6 %. In der Re -<br />
gion Westeuropa und Afrika fiel das Angebot um<br />
0,7 %, in Amerika um 2,3 %. Der größte Einbruch<br />
erfolgte in Mittel- und Osteuropa mit 6,3 %. K<br />
2015<br />
2014<br />
2013<br />
China<br />
2015: 21,562 Mill. t<br />
2014: 21,692<br />
2013: 19,984<br />
(sm 160603493)<br />
Gesamt Welt<br />
2015: 41,548 Mill. t<br />
2014: 41,686<br />
2013: 38,506<br />
Quelle: ASSF, April 2016<br />
… ready for lift off<br />
Unsere Vakuumheber bewegen Stahlplatten, -rohre und -bleche<br />
unabhängig von deren Größe und Gewicht mit einer Präzision und<br />
Leichtigkeit, die Sie selbst gesehen haben sollten. Kontaktieren Sie uns:<br />
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Edelstahl bis 50 mm<br />
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Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001<br />
DIN EN ISO 14001 | PED 97/23/EC<br />
WPK nach DIN EN 1090<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
58 K Edelstahl<br />
3-D-Bearbeitung von Edelstahl<br />
Binder verwendet Multifunktionsplasmaschneidanlage von MicroStep<br />
Bad Wörishofen. Seit Kurzem setzt die Binder Edelstahl Produktionsgesellschaft<br />
mbH in Bremen auf eine flexible Plasmaschneidanlage von<br />
MicroStep. Mit dieser Multifunktionsschneidanlage der MG-Baureihe wird<br />
Fasenschneiden, Bohren, Gewinden, Senken und nachträgliche<br />
Schweißnahtvorbereitung an Blechen, Rohren, Profilen und Klöpperböden<br />
möglich.<br />
Viele Jahre setzte der Edelstahlspezialist<br />
Binder beim Zuschnitt auf eine Plasmaschneidanlage<br />
mit großer Bearbeitungsfläche<br />
und kleinem Bohrkopf. Diese wurde im<br />
April 2015 von einer Plasmaschneidanlage<br />
der MG-Baureihe von MicroStep abgelöst.<br />
Das Bad Wörishofener Unternehmen Micro-<br />
Step entwickelt und produziert Plasma-,<br />
Autogen-, Laser- und Wasserstrahl-Schneidsysteme<br />
– von kleinen CNC-Anlagen für<br />
Schulen und Werkstätten bis hin zu maßgeschneiderten<br />
Fertigungsstraßen für Stahl-<br />
Service-Center, Schiffswerften oder die<br />
Automobil- und Luftfahrtindustrie.<br />
Die für Binder Edelstahl eigens entwickelte<br />
MG-PrB 7501.25+S880 dient der Bearbeitung<br />
von Blechen, Rohren, Profilen und<br />
Behälterböden. Sie ermöglicht den präzisen<br />
Zuschnitt, wie auch Fasenschneiden bis 50°,<br />
Bohren, Gewindschneiden und Senken. Die<br />
Integration eines ABP ® -Laserscanners in Verbindung<br />
mit dem Plasmarotator ermöglicht<br />
zudem die nachträgliche Schweißnahtvorbereitung<br />
an bereits geschnittenen Werkstücken.<br />
Für große Bleche und Rohre<br />
Die Nettoarbeitsfläche der neuen CNC-Maschine<br />
für die Blechbearbeitung beträgt<br />
7.500 mm x 3.380 mm. In die portalgeführte<br />
Schneidanlage wurde außerdem eine<br />
Rohrschneidvorrichtung RSV 30-500 und<br />
ein Schacht zum Bearbeiten von Rohren und<br />
Profilen bis 500 mm Durchmesser bzw.<br />
880 mm Breite integriert. Der Schacht kann<br />
mit einem Gitter abgedeckt und zum 2-D-<br />
Zuschnitt genutzt werden. Für Kraft beim<br />
Plasmaschneiden sorgt eine Plasmaanlage<br />
vom deutschen Hersteller Kjellberg: eine<br />
HiFocus 440i mit der zusätzlichen Möglichkeit,<br />
Bauteile zu markieren und zu beschriften.<br />
Am energiesparenden CNC-Brennschneidtisch<br />
mit Sektionsabsaugung ist eine<br />
Filteranlage ZPF 9H von Teka angeschlossen,<br />
um die beim Schneiden entstehenden Partikel<br />
aufzunehmen. Der endlos drehende<br />
MicroStep-R5-Rotator bietet die Option<br />
Fasenschnitte bis 50° zum Beispiel zur<br />
Schweißnahtvorbereitung anzubringen.<br />
Darüber hinaus setzt Binder auf die Micro-<br />
Step-Technologie ABP-Additional Beveling<br />
Process, um nachträgliche Schweißnahtvorbereitung<br />
an bereits geschnittenen Bauteilen<br />
vorzunehmen. Dazu wurde die mit<br />
Rotator (Plasma, Autogen, Wasserstrahl)<br />
ausgestattet CNC-Schneidanlage um einen<br />
ABP-Laserscanner erweitert. Dieses Vorgehen<br />
reduziert den Materialverlust und er -<br />
spart teure Umrüst- und Transportzeiten. K<br />
(sm 160603548)<br />
« KONTAKT<br />
MicroStep Europa GmbH<br />
Messerschmittstraße 10<br />
86825 Bad Wörishofen<br />
Tel. +49 8247 96294-0<br />
www.microstep-europa.de<br />
(Foto: Microstep/Binder)<br />
Die neue CNC-Maschine bei Binder Edelstahl<br />
wurde für flexibelsten Einsatz konzipiert.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Aus den Unternehmen K 59<br />
Neue Benchmarks bei<br />
Speziallangstahl gesetzt<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH auf der wire 2016<br />
Luzern. »We are the benchmark for special steel solutions« – auf der wire<br />
2016 präsentierte die SCHMOLZ + BICKENBACH-Gruppe zukunfts weisende<br />
Spezialstahlprodukte und Services – vom ultrafeinsten Draht mit 13 μm<br />
Durchmesser bis zum Schmiedestück mit mehr als 54 t Gewicht.<br />
Auf der wire 2016 hat der internationale<br />
Stahlproduzent SCHMOLZ + BICKEN-<br />
BACH das Thema Innovation in den Mittelpunkt<br />
gestellt. So informierten die Deutschen<br />
Edelstahlwerke auf der Messe u. a.<br />
über ihre Ende Februar 2016 in Betrieb<br />
genommene neue Fertigungslinie, die aus<br />
einer Ziehlinie, zwei Schleifmaschinen und<br />
einer Rissprüfanlage besteht.<br />
Neue Linie steigert<br />
Lieferperformance<br />
Mit der neuen Fertigungslinie haben die<br />
Deutschen Edelstahlwerke ihre Position im<br />
Segment der Spezialstahllangprodukte abermals<br />
gestärkt. Mit der Investition von rd.<br />
4,5 Mill. € in die innovative Blankstahlfertigung<br />
am Standort Hagen setzt das Unternehmen<br />
bei Prozesssicherheit und Flexibilität<br />
bei der Herstellung von Premiumstäben<br />
neue Maßstäbe. Modernste Technologien<br />
sorgen dort für eine gleichbleibende und<br />
jederzeit reproduzierbare Qualität bei einer<br />
Gesamtstablänge zwischen 2 und 6,2 m<br />
und einem Durchmesser von 5 bis 16 mm.<br />
»Im Zuge des Automobilleichtbaus sehen<br />
wir für unsere Ventilstähle großes Zukunftspotenzial,<br />
da nicht nur immer mehr, sondern<br />
vor allem immer dünnere Ventile gebraucht<br />
werden. Damit die dünneren Ventile dennoch<br />
den hohen Anforderungen standhalten,<br />
ist die richtige Werkstoffwahl das A und<br />
O. Unsere technischen Kundenberater finden<br />
gemeinsam mit dem weiterverarbeitenden<br />
Zulieferer und den Automobilherstellern<br />
die passende Spezialstahllösung. Mit<br />
der neuen Ziehlinie sorgen wir dafür, dass<br />
bereits unser Vormaterial absolut zeiteffizient<br />
hergestellt wird und dabei den hohen<br />
Qualitätsanforderungen unserer Kunden<br />
voll entspricht. Damit steigern wir unsere<br />
Lieferperformance und leisten einen Beitrag<br />
für die Prozesssicherheit und Materialeffizienz<br />
in den Betrieben unserer Kunden«,<br />
erläuterte Oliver Bell, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der Deutschen Edelstahlwerke.<br />
Neue Ziehlinie mit Raupenzug<br />
deutlich schneller<br />
Für dieses Ziel ist man auch bei der Konzeption<br />
der neuen Ziehlinie innovative Wege<br />
gegangen, beispielsweise mit der Wahl des<br />
Ziehaggregats. Kamen bislang für das Ziehen<br />
der Stäbe herkömmliche Kurvenscheibenmaschinen<br />
zum Einsatz, setzen die Deutschen<br />
Edelstahlwerke in der neuen Fertigung auf<br />
eine Raupenzugmaschine des Unternehmens<br />
Danieli. Mit dem Raupenzug ist eine Ziehkraft<br />
Mit dem Raupenzug<br />
erreichen die Deutschen<br />
Edelstahlwerke eine<br />
Ziehkraft von maximal<br />
7 t und mit bis zu 100 m/<br />
min eine deutlich höhere<br />
Ziehgeschwindigkeit als<br />
im bisherigen Verfahren.<br />
(Bild: Deutsche Edelstahlwerke)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
60 K Aus den Unternehmen<br />
(Bild: SCHMOLZ + BICKENBACH)<br />
Vom ultrafeinsten Draht mit 13 μm bis zum Schmiedestück mit mehr als 54 t – die SCHMOLZ + BICKENBACH-Gruppe deckt weltweit das breiteste<br />
Spektrum an Stahlgüten, Abmessungen und Serviceleistungen im Bereich Speziallangstahl ab.<br />
von max. 7 t und mit bis zu 100 m/min eine<br />
deutlich höhere Ziehgeschwindigkeit als im<br />
bisherigen Verfahren möglich. Gleichzeitig<br />
ermöglicht die Raupenzugtechnik auch bei<br />
solchen Geschwindigkeiten die Produktion<br />
gleichmäßig dünnerer und qualitativ einwandfreier<br />
Stäbe – und das auch noch mit<br />
höherer Prozesssicherheit.<br />
Die modernen Technologien werden beispielsweise<br />
zur Fertigung von leistungsfähigem<br />
Ventilstahl für den Automobilleichtbau<br />
eingesetzt und steigern die Flexibilität und<br />
Effizienz in der Produktion. Kunden profitieren<br />
dabei von kürzeren Reaktionszeiten.<br />
Hauptabnehmer der Hagener Blankstahlstäbe<br />
ist neben der Automobilindustrie der<br />
Maschinen- und Getriebebau.<br />
Modifizierte Stahlsorte<br />
erweitert Absatzmärkte<br />
Ein weiteres Highlight auf der Messe war die<br />
technologische Blankstahlinnovation von<br />
Steeltec: Mit einer gesteigerten dynamischen<br />
Belastbarkeit von rd. 10 % eignet sich<br />
die neue Produktfamilie optimal für hohe<br />
dynamische Beanspruchungen, wie sie bei<br />
hochtechnisierten Anwendungen beispielsweise<br />
in Antriebswellen, Federbügeln, Verdichtern<br />
und Verbindungselementen herrschen.<br />
Ein weiterer Vorteil: Auch bei tiefen Temperaturen<br />
von – 60 °C, bei denen konventionell<br />
gefertigter Standardstahl versagt,<br />
weisen die modifizierten Stahlsorten Kerbschlagarbeiten<br />
von deutlich über 27 J auf.<br />
Damit erweitert der Blankstahlspezialist, der<br />
bisher hauptsächlich in den Bereichen Automotive,<br />
Maschinenbau und Hydraulik tätig<br />
war, seine Absatzmärkte gezielt um temperatursensible<br />
Einsatzfelder und Branchen,<br />
wie die Eisenbahnindustrie, Kältetechnik,<br />
Öl- und Gasförderung sowie Windenergie.<br />
Die Technologie ist für viele Standardwerkstoffe<br />
anwendbar.<br />
Ugitech, die mit der Bandbreite an zerspanungsverbesserten<br />
UGIMA ® -Edelstählen<br />
weltweit zu den führenden Anbietern zählt,<br />
hat ihre neuesten Produktentwicklungen im<br />
UGIMA-Sortiment präsentiert, darunter ex -<br />
trem korrosionsbeständiger Duplexstahl u. a.<br />
für die Öl- und Gasindustrie.<br />
Durch die Bündelung der werkstofftechnischen<br />
Kompetenzen, technologischen Ressourcen<br />
und dem Sales-&-Services-Netzwerk<br />
von SCHMOLZ + BICKENBACH International<br />
in über 30 Ländern bietet der Konzern Kunden<br />
weltweit eine hohe Beratungs- und Produktqualität<br />
sowie anforderungsgerechte<br />
Serviceleistungen aus einer Hand.<br />
K<br />
(sm 160603595)<br />
« KONTAKT<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe<br />
Landenbergstraße 11<br />
6005 Luzern / Schweiz<br />
Tel. +41 41 581-4000<br />
www.schmolz-bickenbach.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Inserentenverzeichnis K 61<br />
FERRONICKEL PRODUKTIONS-<br />
ANLAGE FÜR INDONESIEN<br />
Berlin. Antam, Cronimet und Ferrostaal haben<br />
eine Vereinbarung zur Entwicklung einer Ferronickel<br />
Produktionsanlage in Indonesien unterzeichnet.<br />
Sie wollen gemeinsam in den nächsten<br />
Jahren eine Ferronickel-Produktionsanlage in<br />
Pomalaa, Südost Sulawesi, Indonesien, zur Herstellung<br />
von Nickel-Pig-Iron (NPI-Ferrowickel)<br />
entwickeln und langfristig betreiben. In der ge -<br />
nannten Produktionsanlage sollen nach derzeitigem<br />
Stand pro Jahr aus 1,85 Mill. t Nickelerz<br />
130.000 t NPI mit ca. 15 % Nickel produziert<br />
werden. NPI wird bei der Produktion von nichtrostenden<br />
Stählen eingesetzt. Edelstahlschrott,<br />
Ferrolegierungen und Primärmetalle, Ferrostaal<br />
ein internationaler Projektentwickler für Industrieanlagen<br />
und Antam ein Bergbaukonzern.<br />
www.cronimet.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHNH9/SE/ (sm 160603585)<br />
RASANTER FORTSCHRITT BEI<br />
3-D-DRUCK-SYSTEMEN<br />
München. Der Markt für Additive Manufacturing<br />
(3-D-Druck) ist seit 2004 jährlich um durchschnittlich<br />
rd. 20 % gewachsen. Inzwischen hat<br />
die Technologie in den Bereichen Medizinprodukte,<br />
Luft- und Raumfahrt sowie Turbinenbau Serienreife<br />
erreicht. Entsprechende Lieferketten sind<br />
bereits im Aufbau.<br />
Auch für die kommenden Jahre ist ein jähr liches<br />
Branchenwachstum von mehr als 30 % zu erwarten.<br />
Einer der Gründe liegt im technologischen<br />
Innovationspotenzial, so das Ergebnis der neuen<br />
Roland-Berger-Studie »Additive Manufacturing<br />
– next generation«. Auf der Anbieterseite erwarten<br />
die Experten, dass die derzeitige Dominanz<br />
deutscher Anlagenhersteller gebrochen wird. Bis<br />
2014 haben diese fast 70 % der weltweit verkauften<br />
Additive Manufacturing-Systeme geliefert. Die<br />
aktuelle Entwicklung zeigt, dass zunehmend neue<br />
Anbieter mit Innovationen auf den Markt kommen.<br />
Gleichzeitig werden Technologiekomponenten,<br />
die vorher nur ein Hersteller von 3-D-Druckern<br />
beherrschte, jetzt von Dritten angeboten.<br />
www.rolandberger.de<br />
K<br />
/<br />
hx/WS(SHN)/SE/ (sm 160603462)<br />
ALBA SE STEIGERT<br />
OPERATIVES ERGEBNIS<br />
Köln. Der börsennotierte Umweltdienstleister<br />
und Rohstoffhändler ALBA SE und die mit ihm<br />
verbundenen Tochterunternehmen haben im<br />
Geschäftsjahr 2015 erneut ein besseres Ergebnis<br />
erzielt als im Vorjahr. Das Ergebnis vor Abschreibungen,<br />
Zinsen und Steuern (EBITDA) stieg um<br />
7,6 Mill. € oder 22,5 % auf 41,2 Mill. €. Im Stahlschrottgeschäft<br />
war das Geschäftsjahr 2015 von<br />
extrem schwierigen Rahmenbedingungen ge -<br />
prägt. Die weiter rückläufigen Preise für den Primärrohstoff<br />
Eisenerz sorgten dafür, dass die Elektrostahlproduktion,<br />
bei der im Gegensatz zum<br />
Hochofenverfahren überwiegend Stahlschrotte<br />
eingesetzt werden, im Vergleich zum Berichtsjahr<br />
2014 abermals sank. In Deutschland lag dieser<br />
Rückgang bei 3,4 %. Diese Faktoren führten zu<br />
einem massiven Preisverfall für Stahlschrott, insbesondere<br />
im vierten Quartal. Die Preise für<br />
NE-Metalle sanken im gesamten Jahresverlauf.<br />
Vor diesem Hintergrund erwirtschaftete das Segment<br />
Stahl- und Metallrecycling einen Umsatz in<br />
Höhe von 1.017 Mill. € (i. Vj.: 1.246 Mill. €). Der<br />
Rückgang sei einerseits bedingt durch die gesunkenen<br />
Preise, andererseits auf die Portfoliooptimierung<br />
zurückzuführen.<br />
www.albagroup.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160603559<br />
HEXAGON ÜBERNIMMT<br />
AICON 3D SYSTEMS<br />
Stockholm. Die schwedische Hexagon AB hat<br />
jüngst die Braunschweiger Aicon 3D Systems<br />
GmbH übernommen. Das Unternehmen ist in der<br />
Messtechnik bei Automobilherstellern, in der Luftfahrt,<br />
im Schiffsbau, im Bereich erneuerbaren<br />
Energien und im Maschinenbau tätig. Es stellt<br />
portable Koordinatenmessgeräte und spezielle<br />
optische 3-D-Messsysteme, zur Produktionsüberwachung,<br />
Qualitätssicherung und -kontrolle im<br />
Fertigungsbereich her.<br />
www.hexagon.com<br />
K<br />
/<br />
AS/WS(SHN)/SE/ (sm 160603439)<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
A<br />
ARKU Maschinenbau GmbH<br />
UIV<br />
C<br />
Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 57<br />
D<br />
Peter Drösser GmbH Stahlhandel 15<br />
E<br />
ELOS Spedition GmbH 35<br />
G<br />
GIMA 55<br />
H<br />
I.M.M. J. Haupt Betriebsstätte (i.G.) 57<br />
I<br />
IBERO-Stahl GmbH Edelstahlhandel 25<br />
K<br />
KA.BO.FER S.r.l. 63<br />
Klöckner & Co. Deutschland GmbH 32, 33<br />
L<br />
LUBAS Maschinen und Geräte 57<br />
M<br />
MICRO-EPSILON<br />
Messtechnik GmbH & Co. KG 13<br />
N<br />
NLMK Deutschland GmbH 16<br />
P<br />
Petig Edelstahlhandel GmbH 39<br />
Pfeifer Seil- und<br />
Hebetechnik GmbH 17, 29<br />
S<br />
Salzgitter Mannesmann<br />
Handel GmbH<br />
Titel<br />
STAHL & FITTINGS Schaefer GmbH 41<br />
Schages GmbH & Co. KG 57<br />
P.E.Schall GmbH & Co. KG 21<br />
Schierle Stahlrohre GmbH & Co. KG 53<br />
SPECTRO Analytical Instruments<br />
GmbH & Co. KG 19<br />
SSB Schienensysteme Brandt GmbH 63<br />
U<br />
UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 23<br />
V<br />
Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 9<br />
W<br />
WANKO Informationslogistik GmbH 11<br />
Beilage<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
62 K Fachmedien<br />
annette.engels@stahleisen.de<br />
Tel. +49 211 6707-561<br />
Fax +49 211 6707-547<br />
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oder online über<br />
www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />
Heubner, Ulrich und Koch, Heinz:<br />
Edelstahl Rostfrei in Schwimmbädern<br />
(Merkblatt 831)<br />
ISER-Informationsstelle Edelstahl Rostfrei (Hrg.), Düsseldorf<br />
2016, 3. überarb. Aufl., 12 S., mit zahlreichen Abbildungen<br />
Mußmann, Jochen W.: Schweißen im<br />
Stahlbau – Normen für die Herstellerzertifizierung<br />
nach DIN EN 1090-1<br />
Beuth Verlag, 4., aktualisierte und erweiterte Auflage 2014,<br />
1.096 S., A5. brosch., ISBN 978-3-410-24636-7, Preis: 218 €<br />
bauforumstahl.<br />
Nachhaltige Argumente für das Bauen<br />
mit Stahl<br />
bauforumstahl, Düsseldorf 2015, 20. Seiten, deutsch,<br />
Drucknr. B 106, kostenlos<br />
(Foto: Ackermann und Partner Architekten BDA©Jens Weber)<br />
Als »Edelstahl Rostfrei« gelten weithin Stähle,<br />
die mindestens 10,5 % Chrom enthalten<br />
und durch eine Passivschicht zwischen Legierung<br />
und den umgebenden Medien deutlich<br />
korrosionsbeständiger sind gegenüber unlegierten<br />
Stählen. Aus den zahlreichen Sorten<br />
nichtrostender Stähle findet eine Vielzahl<br />
Anwendung als Blech, Rohr oder Profil unter<br />
oder über Wasser beim Bau und der Einrichtung<br />
von Schwimmbadanlagen. Diese speziellen<br />
Stähle sind in Becken und Teilern anzutreffen,<br />
aber auch in Überlaufrinnen, Treppen,<br />
Geländern oder Sprung anlagen. Zudem<br />
finden sich die Stähle auch in Rutschen,<br />
Halterungen, Bögen oder Unterwasserscheinwerfern<br />
sowie in komplexen Attraktionen<br />
wie Rutschen. Die Werkstoffwahl<br />
hängt von der Beanspruchung ab, die sich in<br />
zwei Anwendungsbereiche aufgliedert – die<br />
Nasskorrosion im dauerhaft oder überwiegend<br />
mit Wasser umspülten Beckenbereich<br />
sowie der Bauwerksbereich, der der zumeist<br />
atmosphärischer Korrosion ausgesetzt ist.<br />
Die Beständigkeit der nichtrostenden Stähle<br />
hängt dabei erheblich vom Chloridgehalt des<br />
Wassers ab: wird das Wasser im Kreislauf<br />
geführt, steigt die Zahl der Chloridionen<br />
erheblich. Edelstahl Rostfrei hat sich als sehr<br />
hygienisch erwiesen, da er leicht zu reinigen<br />
ist. Zudem ist eine dauerhafte Korrosionsbeständigkeit<br />
bei richtiger Auswahl und Verarbeitung<br />
der Werkstoffe dauerhaft gewährleistet.<br />
K<br />
(sm 160603436)<br />
Das Normen-Handbuch »Schweißen im<br />
Stahlbau« bietet Schlosserei-, Metall- und<br />
Stahlbaubetrieben, die bereits im Besitz der<br />
Herstellerqualifikation Klasse B bis D nach<br />
DIN 18800 Teil 7 sind oder zukünftig eine<br />
Zertifizierung nach DIN EN 1090-1 anstreben,<br />
eine Zusammenstellung aller relevanten<br />
Dokumente, die sie für ihre tägliche<br />
Arbeit benötigen. So ist etwa für die Herstellung<br />
von Tragwerken aus Stahl eine Herstellerzertifizierung<br />
auf Grundlage von DIN EN<br />
1090-1 Voraussetzung. Auch müssen seit<br />
Juli 2012 alle Metallbaubetriebe den Anforderungen<br />
dieser Norm genügen und Bauprodukte<br />
nach EN 1090-1 dürfen ohne eine<br />
CE-Kennzeichnung in Europa nicht mehr auf<br />
den Markt gebracht werden. Das vom Deutschen<br />
Verband für Schweißen und verwandte<br />
Verfahren (DVS) und dem Deutschen<br />
Institut für Normung (DIN) herausgegebene<br />
Buch enthält zu diesen und weiteren Bereichen<br />
die wesentlichen schweißtechnischen<br />
Normen und Regelwerke.<br />
(sm 14100953)<br />
bauforumstahl hat die Broschüre »Nachhaltige<br />
Argumente für das Bauen mit Stahl«<br />
aktualisiert. Die kostenlose Broschüre stellt<br />
zum einen die Vorteile der Bauweise in kurzer,<br />
prägnanter Form zusammenfassend dar.<br />
Darüber hinaus sind die Umweltdaten von<br />
Bauprodukten aus Stahl der Umweltproduktdeklarationen<br />
(Baustähle EPD-BFS-<br />
20130094, feuerverzinkte Baustähle EPD-<br />
BFS-20130173) mit allen relevanten Kennwerten<br />
über den gesamten Lebenszyklus<br />
enthalten. Im Rahmen von Zertifizierungssystemen<br />
wie DGNB (Deutsches Gütesiegel<br />
für nachhaltiges Bauen), LEED (Leadership<br />
in Energy and Environmental Design) oder<br />
BREEAM (Building Research Establishment<br />
Environmental Assessment Methodology)<br />
werden Gebäude nach festgelegten Kriterien<br />
und Umweltdaten bezüglich ihrer Nachhaltigkeit<br />
bewertet. In der Broschüre wird<br />
anhand einer Tabelle übersichtlich gezeigt,<br />
welche Kriterien bei einem Stahl- bzw.<br />
Stahlverbundtragwerk besonders beeinflusst<br />
werden und wo die Bauweise in den<br />
verschiedenen Zertifizierungssystemen<br />
punkten kann.<br />
Die Broschüre (Nr. B 106 »Nachhaltige<br />
Argumente für das Bauen mit Stahl«) steht<br />
zum Download unter http://goo.gl/Gq5a8T<br />
oder kann kostenfrei bezogen werden<br />
www.bauforumstahl.de/bestellformular.<br />
php) (sm 151002277)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Veranstaltungen K 63<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
KRANBAHNEN AKTUELL:<br />
BEMESSUNG UND AUSFÜHRUNG<br />
Düsseldorf. Mit der Einführung der Eurocodes<br />
und der Ausführungsnorm DIN EN 1090 haben<br />
sich die normativen Grundlagen für Kranbahnen<br />
geändert – Anlass für die von bauforumstahl e.V.<br />
ausgerichtete Tagung, die am 28. <strong>Juni</strong> 2016 im<br />
Stahl-Zentrum Düsseldorf Antworten auf viele<br />
offene Fragen zu Planung und Bau von Kranbahnen<br />
liefert. Anwendungsbeispiele vertiefen<br />
zusammen mit neuesten Forschungsergebnissen<br />
und Anforderungserläuterungen den Wissensstand<br />
der Teilnehmer, u. a. Stahlbauunternehmen<br />
und Kranhersteller.<br />
www.bauforumstahl.de/<br />
veranstaltung/526<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(Jp)/SE/ (sm 160503457)<br />
12th STEEL MARKETS EUROPE<br />
CONFERENCE<br />
Barcelona. Die jährlich von Platts McGraw Hill<br />
Financial gehaltene Konferenz beschäftigt sich<br />
mit dringenden Themen des europäischen Stahlmarktes.<br />
Am 30. <strong>Juni</strong> und 1. Juli 2016 wird es<br />
im Hotel Novotel in Barcelona um Stahlpreise<br />
gehen, Überkapazitäten in Europa und außerhalb,<br />
das chinesische Angebot und Anti-Dumpingmaßnahmen,<br />
Finanz- und Markt-strategien, aber auch<br />
um neueste Entwicklungen in Südeuropa, Russland,<br />
Iran und Algerien. Zuvor wird am 29. <strong>Juni</strong><br />
der Price Risk Management Workshop gehalten.<br />
www. platts.com/steeleurope<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 16050334)<br />
GLOBALE BESCHAFFUNGS-<br />
MÄRKTE FÜR STANZ- UND<br />
UMFORMTEILE<br />
Frankfurt/M. »Best Cost Country versus Local<br />
Sourcing« lautet der Zusatz dieses von der BME<br />
Akademie am 20. Juli im Dormero Hotel Stuttgart<br />
sowie am 6. Dezember 2016 im Ramada Hotel<br />
Frankfurt Messe gehaltene Seminar. Im Fokus<br />
steht hier die Marktsituation in Deutschland,<br />
Europa und anderen Märkten. Unter Berücksichtigung<br />
der speziellen Einflussfaktoren des Werkstoffes<br />
Stahl und dessen Preisentwicklung werden<br />
Chancen und Risiken behandelt.<br />
www.bme-akademie.de<br />
K<br />
/<br />
eb(ch)/SE/ (sm 160503373)<br />
MBI-KONFERENZ:<br />
11. STAHL TAG 2016<br />
Frankfurt / Main. Die aktuelle Situation des<br />
Stahlmarktes – Konsolidierung, China als Marktwirtschaft?<br />
Bietet der Iran nach einer Marktöffnung<br />
Chancen für deutsche Unternehmen? Welche<br />
Systeme rentieren sich hinsichtlich Industrie<br />
4.0? Mit welchen Änderungen müssen Zulieferer<br />
rechnen? Diese und andere Fragen, auch zu<br />
Preisentwicklungen, werden im Rahmen des<br />
11. Stahl Tages behandelt. Von Martin Brückner<br />
Infosource organisiert, wird die Konferenz am<br />
21. und 22. September 2016 im Mercure Hotel<br />
& Residenz Frankfurt Messe gehalten.<br />
www.akademie.mbi-infosource.de K<br />
/<br />
MUSS eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603549)<br />
INTEC UND Z 2017<br />
Leipzig. Der Messeverbund Intec, interna tionale<br />
Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Fertigungsund<br />
Automatisierungstechnik, sowie Z, internationale<br />
Zuliefermesse für Teile, Komponenten,<br />
Module und Technologien, ist vom 7. bis<br />
10. März 2017 wieder auf dem Leipziger Messegelände<br />
anberaumt. Themen wie Leichtbau,<br />
Industrie 4.0, Automatisierung, ressourceneffiziente<br />
Produktion sowie additive Fertigung stehen<br />
im Fokus insbesondere des Fachprogramms mit<br />
Konferenzen, Tagungen, Foren, Sonderschauen<br />
sowie internationalen Workshops.<br />
www. intec-messe.de<br />
www.zuliefermesse.de<br />
www.leipziger-messe.de<br />
K<br />
/<br />
eb(ch)/SE/mh/WS (sm 160102834)<br />
FASTENER FAIR STUTTGART 2017<br />
Stuttgart. Die 7. Internationale Fachmesse der<br />
Verbindungs- und Befestigungsbranche findet<br />
vom 28. bis 30. März 2017 auf dem Messegelände<br />
in Stuttgart statt. Das Messeprofil umfasst<br />
alle Bereiche der Verbindungs- und Befestigungsbranche:<br />
Befestigungselemente und Halterungen<br />
für die Industrie, Befestigungselemente für die<br />
Baubranche, Montage- und Installationssysteme<br />
sowie Produktionstechnologie für Befestigungselemente.<br />
Die Hauptbesucherzielgruppen sind<br />
u. a. Distributoren, Großhändler, Zulieferer und<br />
Konstrukteure. Organisator ist der Messeveranstalter<br />
Mack Brooks.<br />
www.fastenerfair.com/stuttgart K<br />
/<br />
eb/WE(SHN)/SE/Jp (sm 160603346)<br />
Verkaufsprofi<br />
mit etabliertem internationalen Kundenstamm, Netzwerk & langjähriger<br />
Erfahrung im Export für Flachprodukte / Bleche rostfrei und<br />
hitzebeständig inkl. deren Anarbeitung sucht neue Herausforderung<br />
im kombinierten Innen- und Außendienst.<br />
31001<br />
<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
64 K StahlTermine<br />
Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />
6.-7.<strong>6.2016</strong><br />
Stuttgart<br />
Strategische Stahl- und Rohstoffbeschaffung<br />
BME Akademie +49 69 30838200<br />
www.bme-akademie.de<br />
7.-8.<strong>6.2016</strong><br />
Augsburg<br />
[wfb]-Fachmesse 2016 Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG +49 89 99830-0<br />
www.wfb-messe.de<br />
14.-16.<strong>6.2016</strong><br />
Erfurt<br />
21.-23.<strong>6.2016</strong><br />
Pforzheim<br />
21.-24.<strong>6.2016</strong><br />
München<br />
30.6.-1.7.2016<br />
Barcelona<br />
20.7.2016<br />
Stuttgart<br />
13. Rapid Tech – Internationale<br />
Fachmesse und Anwendertagung<br />
für Rapid-Technologien<br />
5. Stanztec – Fachmesse für<br />
Stanztechnik<br />
AUTOMATICA – Internationale<br />
Fachmesse für Automation und<br />
Mechatronik<br />
12th Steel Markets Europe Conference<br />
Globale Beschaffungsmärkte<br />
für Stanz- und Umformteile<br />
Messe Erfurt GmbH +49 361 400-0<br />
www.rapidtech.de<br />
P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />
www.stanztec-messe.de<br />
Messe München GmbH<br />
www.automatica-munich.com<br />
Platts McGraw Hill Financial +44 20 7176 6300<br />
www.platts.com/steeleurope<br />
BME Akademie +49 69 30838200<br />
www.bme-akademie.de<br />
6.-7.9.2016<br />
Duisburg<br />
Stahleinkauf kompakt BME Akademie +49 69 30838200<br />
www.bme-akademie.de<br />
8.-9.9.2016<br />
Witten<br />
Fortbildungsseminar<br />
Rostfreie Stähle<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Materialkunde (DGM) e.V.<br />
+49 69 75306 750<br />
www.dgm.de/fortbildung<br />
13.-17.9.2016<br />
Stuttgart<br />
AMB Internationale Ausstellung<br />
für Metallbearbeitung<br />
Landesmesse Stuttgart GmbH +49 711 18560-0<br />
www.messe-stuttgart.de/amb<br />
21.-22.9.2016<br />
Frankfurt/M.<br />
MBI-Konferenz: 11. Stahl Tag 2016<br />
Martin Brückner Infosource (MBI)<br />
GmbH & Co. KG<br />
+49 69 2710760-15<br />
www.akademie.mbi-infosource.de<br />
27.-29.9.2016<br />
Darmstadt<br />
Material Science and Engineering<br />
(MSE)<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Materialkunde (DGM) e.V.<br />
+49 69 75306-750<br />
www.mse-congress.de<br />
4.-8.10.2016<br />
Mailand<br />
30. BI-MU EFIM-ENTE Fiere Italiane Macchine<br />
und UCIMU – Sistemi per Produrre<br />
+39 02262551<br />
www.bimu.it<br />
5.-7.10.2016<br />
Valletta<br />
6.-7.10.2016<br />
Würzburg<br />
10.-13.10.2016<br />
Stuttgart<br />
5th Annual European Mediterranean<br />
Oil & Gas Exploration<br />
and Production Summit<br />
Deutscher Stahlbautag 2016<br />
10. Bondexpo – Fachmesse für<br />
Klebtechnologie<br />
EuroMedOffshore +357 99810833<br />
www.euromedoffshore.com<br />
bauforumstahl e.V. und Stahlbau<br />
Verlags- und Service GmbH<br />
www.bauforumstahl.de<br />
P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />
www.bondexpo-messe.de<br />
10.-13.10.2016<br />
Stuttgart<br />
12.-13.10.2016<br />
Düsseldorf<br />
17.-19.10.2016<br />
Dammam<br />
18.-20.10.2016<br />
München<br />
25.-29.10.2016<br />
Hannover<br />
10.11.2016<br />
Düsseldorf<br />
15.-18.11.2016<br />
Basel<br />
22.-23.11.2016<br />
Duisburg<br />
22.-24.11.2016<br />
Nürnberg<br />
29.11.-1.12.2016<br />
Düsseldorf<br />
35. Motek – Fachmesse für<br />
Produktions- und Montageautomatisierung<br />
P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />
www.motek-messe.de<br />
Duplex World Seminar & Summit KCI GmbH +49 2821 711145-34<br />
www.kci-world.com/kci-events<br />
MTE 2016 Saudi Arabia International<br />
Machine Tools &<br />
Machinery Exhibition<br />
Sky Gulf Exhibitions<br />
eCarTec Munich 2016 /<br />
MATERIALICA /eMove360°<br />
IES Srl – International Exhibition<br />
Services<br />
Munich Expo Veranstaltungs GmbH<br />
+39 06 30883030<br />
www.mtearabia.org/<br />
www.ecartec.com<br />
www.materialica.com<br />
www.emove360-expo.com<br />
EuroBLECH 2016 Mack Brooks Exhibitions Ltd. +44 1727 814 400<br />
www.euroblech.de<br />
+49 2821 71145-34<br />
STAHL 2016<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
+49 211 6707-533<br />
www.stahl-online.de<br />
Prodex und Swisstech Exhibit & More AG +41 44 806 33 55 oder -44<br />
www.swisstech-messe.ch<br />
www.prodex.ch<br />
Stahleinkauf kompakt BME Akademie +49 69 30838200<br />
www.bme-akademie.de<br />
SPS IPC Drives Messago Messe Frankfurt Group www.messago.de<br />
Valve World Expo Messe Düsseldorf GmbH +49 211 4560-01<br />
www.valveworldexpo.de<br />
www.pumpsummit.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
Personalien K 65<br />
VIP-Seite<br />
Paul Eberhard Schall verstorben<br />
Am 19. Februar ist Paul<br />
Eberhard Schall kurz vor<br />
seinem 77. Geburtstag<br />
verstorben. Über fünf Jahrzehnte<br />
hinweg hat der im<br />
baden-württembergischen<br />
Frickenhausen ansässige<br />
Unternehmer mit seinem Team ein Messeunternehmen<br />
entwickelt, das in den beiden<br />
Geschäftsfeldern »Technische Fachmessen«<br />
(P. E. Schall GmbH & Co. KG) und »Technisch<br />
orientierte Publikumsmessen« (Messe Sinsheim<br />
GmbH) zu den führenden Veranstaltern<br />
Europas zählt.<br />
So haben u. a. die Fachmessen Control<br />
und Motek global den Status einer Welt-Leitmesse<br />
erreicht. Die Fachmessen Fakuma und<br />
Blechexpo sind ebenfalls international etabliert.<br />
Für Schall waren Messen nicht nur Aufgabe:<br />
»Messen machen war für mich nie<br />
nur eine Möglichkeit, um Geld zu verdienen.<br />
Messen machen süchtig – und ich kann mir<br />
auch heute nicht vorstellen, etwas anderes<br />
zu machen… Immer wieder begeistern mich<br />
an Messen die Menschen, diese bunte<br />
Mischung aus unterschiedlichen Persönlichkeiten<br />
und Nationalitäten.« Diese Leidenschaft<br />
hat Paul Eberhard Schall bis zuletzt<br />
gelebt. Sein Lebenswerk wird in seinem<br />
Sinne von einem schlagkräftigen Messeteam<br />
unter der Leitung der geschäftsführenden<br />
Alleingesellschafterin, seiner Ehefrau,<br />
Diplom-Kauffrau Bettina Schall, weitergeführt.<br />
K<br />
(sm 160603564)<br />
Am 1. April 2016 wurde<br />
Dr.-Ing. Sebastian<br />
Münstermann auf die<br />
neu ge schaffene Professur<br />
für Werkstoff- und Bauteilintegrität<br />
berufen. Diese<br />
ist am Institut für Eisenhüttenkunde<br />
(IEHK) angesiedelt, an dem<br />
somit erstmals seit 1989 wieder drei Professuren<br />
vertreten sind.<br />
Der Schwerpunkt der Arbeiten der neuen<br />
Gruppe am IEHK ist die skalenübergreifende<br />
Beschreibung von Verfestigungs- und Versagensprozessen.<br />
Die neue Professur strebt eine intensive<br />
Verknüpfung zwischen der Beschreibung von<br />
mikrosko pischem Werkstoff- und makro s-<br />
kopischem Bauteilverhalten an. Hierzu ist<br />
eine disziplinübergreifende Zusammenarbeit<br />
mit den Bauingenieuren und Maschinenbauern<br />
an der RWTH Aachen erforderlich. Diese<br />
Forschungsaktivitäten bieten großes Innovationspotenzial<br />
für die Bereiche Infrastruktur<br />
und Energietechnik und greifen somit we -<br />
sentliche Fragestellungen der heutigen Zeit<br />
auf. Münstermann wechselt vom Forschungszentrum<br />
Jülich an die RWTH Aachen. K<br />
SE/ (sm 160603504)<br />
Mit Wirkung zum<br />
1. April 2016 wurde<br />
Oliver Kleinhempel zu -<br />
sätzlicher Geschäftsführer<br />
für die CRONIMET Holding<br />
GmbH.<br />
Oliver Kleinhempel verfügt<br />
über mehrere Jahre Berufs- und Ma -<br />
nagementerfahrung innerhalb der Outotec<br />
Gruppe in Europa sowie in Südamerika und<br />
Asien. In den letzten drei Jahren leitete er als<br />
Geschäftsführer das Indonesiengeschäft der<br />
Ferrostaal-Gruppe.<br />
K<br />
(sm 160603537)<br />
Der Verwaltungsrat der SCHMOLZ +<br />
BICKENBACH AG hat sich nach seiner Wiederwahl<br />
und Verstärkung neu konstituiert.<br />
Der neu in den Verwaltungsrat gewählte<br />
Martin Haefner wurde zum Vizepräsidenten<br />
des Verwaltungsrats gewählt. Das<br />
Audit Committee setzt mit den Mitgliedern<br />
Hans Ziegler (Vorsitz), Michael Büchter und<br />
Martin Haefner (neu) seine Arbeit fort. Mitglieder<br />
des von der Generalversammlung<br />
gewählten Compensation Committees sind<br />
Edwin Eichler (Vorsitz, neu), Marco Mu -<br />
setti und Dr. Heinz Schumacher. Die Aufgaben<br />
des Strategy Committee werden im<br />
Plenum wahrgenommen, wofür ggf. eigene<br />
Sitzungen des Verwaltungsrats angesetzt werden<br />
sollen.<br />
K<br />
(sm 160603584)<br />
Sein 80. Lebensjahr vollendet am 12. <strong>Juni</strong><br />
Siegfried Dingel, früherer Geschäftsführer<br />
der Schmitz & Apelt LOI Industrieofenanlagen<br />
GmbH, Wuppertal.<br />
K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong><br />
(sm 160603479)<br />
Am 12. <strong>Juni</strong> wird Horst Jungk, ehemaliger<br />
Geschäftsführer der Bregal Bremer Galvanisierungs<br />
GmbH, 85 Jahre alt.<br />
K<br />
(sm 160603480)<br />
Dr. Francois Mignard, CEO der Primetals<br />
Technologies France SAS, begeht am<br />
15. <strong>Juni</strong> seinen 50. Geburtstag. K<br />
(sm 160603491)<br />
Seinen 50. Geburtstag feiert am 16. <strong>Juni</strong>,<br />
der Executive Vice President, Global Product<br />
Development der VAT Vakuumventile AG,<br />
Dr. Stefan Pleier.<br />
K<br />
(sm 160603492)<br />
Seinen 70. Geburtstag feiert am 17. <strong>Juni</strong><br />
Prof. Dr. -Ing. E.h. Wolfgang Leese, jetzt<br />
Geschäftsführer WGL Verwaltung und Be -<br />
ratung GmbH. Der gebürtige Saarländer<br />
Leese war zuletzt (2000 bis 2011) Vorsitzender<br />
des Vorstandes der Salzgitter AG. K<br />
(sm 160603481)<br />
Götz Witte, ehemals Geschäftsführer<br />
der Poligrat INOX-COLOR GmbH, feiert am<br />
18. <strong>Juni</strong> seinen 85. Geburtstag. K<br />
(sm 160603482)<br />
Seinen 80. Geburtstag feiert Dr. Dieter<br />
Albert Frank, ehemals Vice-President,<br />
ThyssenKrupp Automotive, am 22. <strong>Juni</strong>. K<br />
(sm 160603484)<br />
Dr. Peter Lorenz Hamacher, Geschäftsführender<br />
Direktor der Enovos Deutschland,<br />
wird am 22. <strong>Juni</strong> 50 Jahre alt.<br />
K<br />
(sm 160603485)
66 K Personalien<br />
VIP-Seite<br />
Der frühere Geschäftsführer der TSTG<br />
Schienen Technik GmbH, Dr. Axel Zimmermann,<br />
wird am 22. <strong>Juni</strong> 75 Jahre alt. K<br />
(sm 160603486)<br />
Dr. Guido Stebner, Vice President Operation<br />
der Outokumpu Stainless USA, be -<br />
geht am 23. <strong>Juni</strong> seinen 50. Geburtstag. K<br />
(sm 160603487)<br />
Seinen 75. Geburtstag feiert Horst<br />
Weitzmann, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der NDW Beteiligungsgesellschaft<br />
mbH, am 26. <strong>Juni</strong>.<br />
K<br />
(sm 160603488)<br />
Der Geschäftsführer der M. Fenne Automatisierungs<br />
GmbH, Michael Fenne, wird<br />
am 29. <strong>Juni</strong> 75 Jahre alt.<br />
K<br />
(sm 160603489)<br />
Am 29. <strong>Juni</strong> feiert Prof. (em) Heinrich<br />
Wilhelm Gudenau, Institut für Eisenhüttenkunde<br />
an der Rheinisch-Westfälischen<br />
Technischen Hochschule Aachen, seinen<br />
80. Geburtstag. K<br />
(sm 160603490)<br />
Am 8. Juli begeht Dietmar Aurich, ehemals<br />
leitender Direktor und Professor für<br />
Metalle und Metallkonstruktionen im Bundesamt<br />
für Materialforschung und -prüfung,<br />
seinen 80. Geburtstag.<br />
K<br />
(sm 160603625)<br />
Robert Engel, früher General Manager<br />
& CEO ArcelorMittal Differdange, feiert am<br />
8. Juli seinen 60. Geburtstag. K<br />
(sm 160603626)<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>«-News<br />
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Das <strong>stahlmarkt</strong>-Team twittert<br />
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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164 · 40042 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 538 · Fax: +49 211 6707- 540<br />
E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de · www.stahleisen.de
Vorschau / Impressum K 67<br />
VORSCHAU 07.2016<br />
Jubiläum: 65 Jahre Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
• Bewegte Geschichte eines Magazins<br />
• Von der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl zur EU<br />
Steel International<br />
• Chinas Weg in eine neue Normale<br />
• Serie: Stahl – einzigartiger Werkstoff in der Kreislaufwirtschaft – Teil 1<br />
Branchenbericht<br />
• Elektroindustrie<br />
• Industrie 4.0 lässt Rendite wachsen<br />
Die große StahlStatistik<br />
alle Daten über Stahl komprimiert zu Grafiken<br />
• Stahl weltweit<br />
• Stahl in China<br />
• Stahl in Europa<br />
• Stahl in Deutschland<br />
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
• Grobblechsortiment erweitert für Hebezeuge<br />
• Werkzeugstahl sorgt für Qualitätssteigerung und bessere Verarbeitung<br />
• Wie der Stahlhandel in unsicherem wirtschaftlichen Umfeld erfolgreich<br />
agieren kann<br />
• Stahl-Intralogistik mit erfahrenem Dienstleister optimieren<br />
Im Fokus: Biegen<br />
• Immer intelligenter und auf dem Pfad von Industrie 4.0<br />
Veranstaltungen<br />
Diverse Firmenportraits und Anwenderberichte<br />
und vieles mehr!<br />
Die Stahlstatistik wird auch in diesem Jahr wieder zum Download<br />
auf unserer Website verfügbar sein.<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Internet: http://www.stahleisen.de<br />
Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />
Jürgen Beckers, Arnt Hannewald, Frank Toscha<br />
Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />
E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />
Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />
Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />
Tel. +49 211 6707-553, Fax +49 211 6707-923553<br />
E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />
Vertrieb: Gabriele Wald<br />
Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />
E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />
Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />
Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />
E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />
Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />
Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />
Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />
Druck: Kraft Druck GmbH<br />
Industriestraße 5-9<br />
D-76275 Ettlingen<br />
Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />
Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />
(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />
Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />
Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />
31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 66.<br />
Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />
Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />
Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />
insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />
Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />
Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />
Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />
Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />
von Abonnenten und/oder Inserenten<br />
geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte keine Gewähr.<br />
Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />
Handelsnamen oder sonstigen<br />
Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />
zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />
werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />
eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />
Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />
gekennzeichnet sind.<br />
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Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />
sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />
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Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />
der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />
Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />
widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />
bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />
die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />
Dritten geführt werden.<br />
Erfüllungsort Düsseldorf<br />
© 2016 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />
Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />
gebleichtem Papier (TCP) mit<br />
schwermetallfreien Farben.<br />
Printed in Germany<br />
ISSN 0178-6571<br />
(Fotos: Dillinger, Rübsamen)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2016</strong>
EdgeBreaker ® und EdgeRacer ®<br />
die Entgratmaschinen von ARKU.<br />
vorher nachher vorher<br />
nachher<br />
Entgraten so schnell und einfach wie noch nie.<br />
ARKU ist Marktführer für Präzisionsrichtmaschinen. Jetzt haben wir auch Entgratmaschinen für<br />
stanz-, laser-, plasma- und autogengeschnittene Blechteile im Portfolio. Zum schnellen und<br />
wirtschaftlichen beidseitigen Entgraten, Verrunden und Oxidschichtentfernen.<br />
Unser Zusatzservice: professionelle Lohnarbeiten und Testläufe in dem modernen ARKU<br />
Richt- und Entgratzentrum in Baden-Baden, Deutschland.<br />
www.arku.de