Fachbericht 2009 -d - bei SENS

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20 Fluoreszenzleuchten und Sparlampen Stromsparende Leuchtmittel sind ein Gebot der Stunde. Das sukzessive Verbot von Glühbirnen lässt in Zukunft höhere Verkaufszahlen für Fluoreszenzleuchten mit den zugehörigen Fluoreszenzröhren, Kompaktleuchtstofflampen und Sparlam- pen erwarten. Als Konsequenz werden mittelfristig auch grössere Mengen dieser Geräte ins Recycling gelangen. Die TK- SENS erarbeitet zurzeit mit wissenschaftli- chen Studien die Grundlagen, um ein sicheres und umweltschonendes Recyc- ling sicherzustellen.
Quecksilber in Fluoreszenzröhren Die Verarbeitung von Fluoreszenzröhren und Sparlampen ist hauptsächlich auf die Zurückhaltung und Immobilisierung des Quecksilbers und seltener Erden in der Leuchtschicht ausgerichtet. Die als Abfall gesammelten Mengen sind in der Schweiz mit zirka 1 000 Tonnen pro Jahr relativ gering und die Gewinnung von Sekundärrohstoffen beschränkt sich heute auf das Glas der Fluoreszenzröhren und das Aluminium der Endkappen. Das gasförmige Quecksilber wird mit Aktivkohlefiltern aus der Prozessluft abgeschieden, die Leuchtschicht wird in den trockenen Verarbeitungsverfahren mit mechanischen und thermischen Verfahren von den restlichen Wertstoffen abgetrennt. Die Verfahren sind in der Ausgestaltung der Komponenten und in der Kapazität unterschiedlich. Bei einem der lizenzierten Recycler wird Quecksilber nasschemisch (Fällung als Zinnober) zurückgewonnen. Damit stellte sich für die Kontrollstelle der SENS die Frage von Qualität und Messbarkeit der Schadstoffabscheidung der verschiedenen Verfahren. In den letzten beiden Jahren wurde daher ein vergleichsweise ambitiöses Projekt lanciert, um die Schadstofffrachten der verschiedenen Verfahren analytisch zu bestimmen. Weil es ausserordentlich aufwändig wäre, die Quecksilber- oder Gesamtschadstofffracht in den unverarbeiteten Röhren direkt zu bestimmen, hat man sich auf repräsentative Messungen der aus der Verarbeitung resultierenden Fraktionen beschränkt. Auch auf die Messung des Quecksilbers in den Aktivkohlefiltern wurde vorerst verzichtet, um den Aufwand in Grenzen zu halten. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen zu einer Verbesserung der Technologien und Kontrollen beitragen. Die wichtigsten Ergebnisse sind in Abb. 10 zusammengefasst und für 1 000 Tonnen stabförmige Leuchtmittel hochgerechnet. Es handelt sich um Grobabschätzungen anhand der Input / Output-Analysen von sieben verschiedenen Verfahren und Anlagen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Verfahren sind teilweise erheblich. Die Quecksilberabscheidung ist in manchen Fällen nicht optimal oder sogar ungenügend, so dass zu grosse Mengen als diffuse Verunreinigung der Wertstofffraktionen an die Umwelt abgegeben werden. In einer ersten Näherung kann davon ausgegangen werden, dass 90 Prozent des Quecksilbers über die Aktivkohle respektive die Reststofffraktionen abgeschieden und zum grossen Teil in Untertagedeponien endgelagert werden. Rund 10 Prozent des Quecksilbers gelangen diffus über die Metall- und Glasfraktionen in die Umwelt respektive in die nachfolgenden Recyclingprozesse. Abb. 10 Quecksilberfracht aus der Leuchtmittelverarbeitung in der Schweiz 2009: Grobabschätzung anhand der Input / Output-Analysen von sieben verschiedenen Verfahren Input: 1 000 t stabförmige Leuchtmittel entspricht ca. 100 kg Quecksilber Leuchtmittelverarbeitung Schweiz Durchschnitt aus sieben Anlagen 50 –70 kg Quecksilber: in Aktivkolhlefiltersystemen abgeschieden 25 –35 kg Quecksilber: als schlamm- und pulverförmige Rückstände abgeschieden und deponiert 8 –12 kg Quecksilber: diffuse Emission als Verunreinigung der Wertstofffraktionen 21
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