stahlmarkt 3.2017 (März)

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

22 K Branchenberichte Vorjahr erwarten die Verbände für das laufende Jahr im öffentlichen Bau des Bauhauptgewerbes ein Umsatzplus von 5 % auf 31,1 Mrd. €. Bereits 2016 zogen die Umsätze um 5 % auf 29,6 (28,2) Mrd. € an. Wirtschaftsbau: Investitionen decken gerade noch die Abschreibungen Seit einigen Jahren leiden die Unternehmen im Wirtschaftsbau unter der anhaltenden Investitionsschwäche der gewerblichen Wirtschaft, klagen die beiden Präsidenten. Seit 2002 deckten die Bruttoanlageinvestitionen gerade noch die Abschreibungen; die Nettoinvestitionsquote betrug im Jahresdurchschnitt nur 1 % des Bruttoinlandsproduktes. Auch der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat in seinem aktuellen Jahresgutachten die nur mäßige Entwicklung bei den Unternehmensinvestitionen beklagt. Einige der außenwirtschaftlichen Risiken seien zwar im vergangenen Jahr in den Hintergrund gerückt, blieben allerdings dennoch bestehen. Der schwelende Konflikt in der Ukraine, die gravierenden Probleme in Griechenland sowie der Umbau der chinesischen Wirtschaft stünden weiterhin auf der Agenda. Neue Probleme seien zudem hinzugetreten. Neben der anhaltenden Schwäche im italienischen Bankensektor seien dies vor allem die mutmaßlichen Folgen des Brexit sowie die vorgesehene Beschränkung des internationalen Freihandels durch US-Präsident Donald Trump. Dabei sei gerade die exportorientierte deutsche Wirtschaft auf freien Handel dringend angewiesen. Trotz dieser eher belastenden Rahmenbedingungen sehe die Bauwirtschaft aber auch für den Wirtschaftsbau im neuen Jahr ein Wachstumsszenario. Von Januar bis Oktober 2016 stiegen die gewerblichen Hochbaugenehmigungen nach den vorliegenden Zahlen um 22,6 %, in den Monaten August bis Oktober lag die Wachstumsrate sogar noch deutlich darüber. Positiv entwickelten sich vor allem die Fabrik- und Werkstattgebäude, bei denen das Genehmigungsplus sogar mehr als 25 % betrug. Dies dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass die Kapazitätsauslastung im verarbeitenden Gewerbe im Jahresverlauf stetig gestiegen sei. Im vierten Quartal 2016 lag sie erheblich höher als ein Jahr zuvor, mit 86,3 % wurde zudem der langjährige Durchschnitt von 84,0 deutlich übertroffen. Entsprechend positiv entwickelte sich auch der Auftragseingang im Wirtschaftsbau. Er legte von Januar bis September 2016 um immerhin 13,3 % zu. Ende September war mit 14,8 Mrd. € zudem der höchste Auftragsbestand seit 1995 zu verzeichnen. Eine wirkliche Trendwende setze allerdings entsprechende wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen voraus. »Wir schließen uns dabei der deutlichen Kritik der Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Herbstgutachten 2016 an. In den vergangenen Jahren hat die deutsche Finanzpolitik ihre Prioritäten zumeist bei konsumtiven und verteilungsorientierten Ausgaben statt bei wachstumsorientierten Maßnahmen ge - setzt. Eine Neuausrichtung ist nun dringend angezeigt«, so die Präsidenten in ihrem State ment. Dennoch gehen sie »trotz der eher unsichereren Rahmenbedingungen« davon aus, dass im Wirtschaftsbau des Bauhauptgewerbes 2017 ein Umsatzwachstum von 3 % auf 38,3 Mrd. € möglich ist. Im letzten Jahr konnte der Umsatz um 3,5 % auf 37,2 (36,0) Mrd. € gesteigert werden. Seit 2009 rd. 75.000 neue Mitarbeiter Positiv entwickelte sich 2016 auch der Ar - beitsmarkt für Bauarbeiter. Im Jahresdurchschnitt zählte das deutsche Bauhauptgewerbe etwa 780.000 Beschäftigte. Dies waren 17.000 oder gut 2 % mehr als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem beschäftigungspolitischen Tiefpunkt in der Branche im Jahr 2009 habe die Branche die Zahl der Erwerbstätigen sogar um rd. 75.000 bzw. mehr als 10 % ausgeweitet. Für das neue Jahr gehen die Verbände von einer weiteren Zunahme auf etwa 790.000 Beschäftigte aus. Allerdings stoße der Beschäftigungsaufbau mittlerweile an seine Grenzen. Die Arbeitskräftereserven auf dem deutschen Baumarkt seien weitgehend ausgeschöpft. Die Zahl der arbeitslosen Baufacharbeiter erreichte im Jahresdurchschnitt 2016 mit 28.000 einen neuen historischen Tiefstand. Entsprechend bezeichneten in der Herbstumfrage des DIHK 69 % der Unternehmen des Baugewerbes den Fachkräftemangel als das größte Risiko für die Entwicklung ihres Unternehmens. Die Branche bediene sich daher bereits seit Jahren der Fachkräfte aus dem Ausland. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit stieg der Anteil der ausländischen Beschäftigten im deutschen Bauhauptgewerbe von 7,7 % im Jahr 2010 auf über 13 % im Vorjahr. Dieser Anteil dürfte vermutlich im laufenden Jahr weiter zulegen. »Wir werden aber auch unsere Nachwuchsförderung intensivieren. Wir verlieren derzeit pro Jahr etwa 16.000 Mitarbeiter, die in den Ruhestand gehen, gleichzeitig können wir aber nur knapp 11.000 Auszubildende im ersten Lehrjahr verpflichten. Um dieses Manko zu beheben, müssen wir auch das Image unserer Branche verbessern«, sagen die Präsidenten. (sm 170304714) K stahlmarkt 3.2017
Branchenberichte K 23 Vietnam im Fokus der Werkzeugmaschinenhersteller VDW organisierte erstmalig eintägiges Symposium in Ho Chi Minh Stadt Frankfurt/Main. Zum ersten Mal hat der VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) gemeinsam mit der Deutsch-Vietnamesischen Industrie- und Handelskammer Ende November 2016 ein eintägiges Symposium in Ho Chi Minh Stadt organisiert. Zwölf namhafte Unternehmen wie Chiron, Siemens, SW Schwäbische Werkzeugmaschinen sowie Trumpf stellten ihre Produkte und Lösungen vor. Rd. 100 Kunden aus der Metallbearbeitung besuchten das VDW-Symposium. Das Land hat seit jeher eine ausgeprägte Affinität zu Deutschland und bietet insbesondere für die hiesige Werkzeugmaschinenindustrie interessante Absatzpotenziale. »Durch seine junge und konsumfreudige Bevölkerung sowie ein jährliches Wirtschaftswachstum zwischen 6 und 7 % gilt Vietnam als asiatischer Zukunftsmarkt. Zu - dem hat das Land keinen lokalen Maschinenbau«, erklärt Klaus-Peter Kuhnmünch, beim Organisator VDW verantwortlich für die Technologiesymposien. Um die ehrgeizigen Wachstumsziele zu erreichen, verfolgt die vietnamesische Regierung die Maxime, einen nationalen Maschinen- und Anlagenbau zu entwickeln. Lo kale Hersteller können jedoch bislang nur einfache Ausrüstungen herstellen. Demzufolge ist man stark auf internationale Unterstützung angewiesen. Im Bereich Werkzeugmaschinen konnte Deutschland seine Position als wichtigster westlicher Lieferant behaupten: Im Zeitraum 2011 bis 2015 sind die deutschen Werkzeugmaschinenexporte nach Vietnam um fast 70 % gestiegen. Der Auftragseingang aus Vietnam, der 2015 um 76 % zugenommen hat, signalisiert auch für dieses Jahr weiteres Wachstum; zuletzt lieferten deutsche Hersteller Maschinen im Wert von rd. 30 Mill. € nach Vietnam. Gemäß dem britischen Prognosepartner des VDW, Oxford Economics, soll die Industrieproduktion Vietnams nach fast 10 % Wachstum 2015 auch im laufenden Jahr mit rd. 9 % expandieren, um 2017 und 2018 nochmals je 7 % zuzulegen. Bezogen auf den Output der acht bedeutendsten Anwenderindustrien Vietnams für Werkzeugmaschinen werden Zuwächse von knapp 6 % für 2016 und 2017 sowie ein erneuter Schub auf 7 % Steigerung für 2018 pro g- nostiziert. Alleine 1,2 Mrd. € plant der Sektor Elektrotechnik/Elektronik vor Ort zu investieren. Für eine weitere Milliarde stehen die Metallerzeugung und -bearbeitung sowie überproportional die Herstellung von Metallerzeugnissen. Mit Präzision gegen asiatische Dominanz Angesichts der Vorreiterrolle asiatischer Anbieter und des großen vietnamesischen Marktpotenzials ist es das Ziel deutscher Hersteller, ihre Präsenz in Vietnam zu stärken. Do Phuoc Tong, Vorstandsvorsitzender des Werkzeug- und Formenbauers Duy Khanh Engineering Co. in Ho Chi Minh Stadt sowie Vorsitzender des örtlichen Industrieverbandes für mechanische und elektrotechnische Unternehmen, formuliert es pointiert: »Deutsche Produkte stehen für höchste Präzision und Leistung. Von diesem Know-how wollen auch wir in Vietnam profitieren.« K (sm 170204502) Rohstahlproduktion: Vietnam 2006–2015 Vietnam: Deutsche Ausfuhrgüter 6 Mill. t 4 4,3 4,9 5,3 5,5 5,8 5,6 2015; % der Gesamtausfuhr Sonstige 33,4% 26,7% Maschinen 3 2 1 0 2,7 1,9 2,0 2,3 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: Worldsteel 5,0% 17,1% Elektrotechnik 5,2% 6,8% Sonstige Fahrzeuge 5,8% Mess-/Regeltechnik Arzneimittel Kfz und -Teile Quelle: gtai stahlmarkt 3.2017
Seite 1: Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH
Seite 4 und 5: 4 K INHALT 3.2017 SEITENBLICK 6 Gut
Seite 6 und 7: 6 K SEITENBLICK Guter Standort, sch
Seite 8 und 9: 8 K Steel International Trump macht
Seite 10 und 11: WIR MACHEN DEN MEHRWERT.
Seite 12 und 13: 12 K Steel International Blendende
Seite 14 und 15: 14 K Steel International Rohstahler
Seite 16 und 17: 16 K Steel International Kein gutes
Seite 18 und 19: 18 Stahlstandort Deutschland Hochle
Seite 20 und 21: 20 K Branchenberichte Bauwirtschaft
Seite 24 und 25: 24 K Stahlhandel & Stahl-Service-Ce
Seite 36 und 37: 36 K Logistik, Lagertechnik & Handh
Seite 48 und 49: 48 K Lochbleche Serverschrank: SOLV
Seite 50 und 51: 50 K Aus den Unternehmen Markenzeic
Seite 52 und 53: 52 K Fachmedien annette.engels@stah
Seite 54 und 55: 54 K Veranstaltungen L VERANSTALTUN
Seite 56 und 57: 56 K Personalien VIP-Seiten JÜRGEN
Seite 58: 58 K Vorschau / Impressum VORSCHAU

stahlmarkt 3.2017 (März)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?