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Lehrveranstaltung Statik der Baukonstruktionen IV - Fachgebiet ...

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Teil 1: Flächentragwerke<br />

1.1 Einführung<br />

Die <strong>Lehrveranstaltung</strong> <strong>Statik</strong> <strong>der</strong> <strong>Baukonstruktionen</strong> <strong>IV</strong> – kurz <strong>Statik</strong> <strong>IV</strong> – ist zwischen<br />

Grundfach– und Vertiefungsstudium angeordnet. Sie richtet sich an Studentinnen und<br />

Studenten, die bereits die <strong>Lehrveranstaltung</strong>en <strong>Statik</strong> I bis III des Grundfachstudiums<br />

erfolgreich abgeschlossen haben und die anstreben, sich verstärkt in eine statisch–konstruktive<br />

Richtung zu vertiefen.<br />

Ziel <strong>der</strong> Veranstaltung ist es, Bauingenieurstudenten in die Grundlagen von Flächentragwerken<br />

einzuführen. Das sind statische Modelle bzw. Systeme, die man als<br />

Scheiben, Platten, Schalen und Faltwerke bezeichnet. Im Vergleich zu Stabtragwerken,<br />

die in den <strong>Lehrveranstaltung</strong>en <strong>Statik</strong> I bis III behandelt werden, gestaltet sich die<br />

statische Betrachtung von Flächentragwerken erheblich komplizierter, da die Beanspruchung,<br />

ausgedrückt durch Kraft– und Wegzustände, nun von zwei Ortskoordinaten<br />

abhängt und die baustatische Beschreibung daher zwangsläufig auf partielle Differentialgleichungen<br />

(DGL) führt. Einerseits steigt <strong>der</strong> mathematische Aufwand dadurch erheblich<br />

an und an<strong>der</strong>erseits sind für technisch interessante Anwendungsfälle nur eine<br />

begrenzte Anzahl von analytischen Lösungen bekannt. Um sich diesem Umstand anpassen<br />

zu können, sind zwei stark unterschiedliche Vorgehensweisen zur Behandlung<br />

von Flächentragwerken entstanden.<br />

1. Die Vorgehensweise mit baustatischen Methoden: Sie zielt darauf ab, Flächentragwerke<br />

in anschaulicher Weise durch Stabtragwerke zu ersetzen; z.B. Scheiben<br />

durch Fachwerke und Platten durch Trägerroste o<strong>der</strong> noch einfacher, Scheiben<br />

durch einen Dreibock und Platten durch ein gekreuztes Balken– bzw.<br />

Trägerpaar (Bild 1.1). Solche einfachen Modelle sind immer dann von Nutzen,<br />

wenn es um Scheiben und Platten im Ingenieurhochbau geht, die einen Großteil<br />

<strong>der</strong> praktischen Ingenieuraufgaben umfassen. Sie sind in den technischen Regelwerken<br />

verankert, z.B. <strong>der</strong> DIN 1045 und stellen im Zusammenhang mit begleitenden<br />

konstruktiven Maßnahmen ein wichtiges Werkzeug des praktisch tätigen<br />

Ingenieurs dar.<br />

2. Die Vorgehensweise mit mathematisch orientierten Methoden: Sie zielt darauf ab,<br />

entwe<strong>der</strong> die DGL <strong>der</strong> Flächentragwerke unmittelbar analytisch bzw. numerisch<br />

zu integrieren o<strong>der</strong> die schwachen Formen <strong>der</strong> DGL – in <strong>der</strong> Baustatik als Arbeitsgleichungen<br />

(AGL) des Prinzips <strong>der</strong> virtuellen Weggrößen (PvW) und des<br />

Prinzips <strong>der</strong> virtuellen Kraftgrößen (PvK) bekannt – zu nutzen, um Näherungs–<br />

lösungen zu ermitteln. Am Ende dieses Weges steht heute die Methode <strong>der</strong> finiten<br />

Elemente, kurz Finite–Elemente–Methode (FEM), die in Form von FE–Programmen<br />

ein mächtiges Werkzeug für Ingenieure darstellt, wenn es darum geht,<br />

Lösungen für Flächentragwerke zu finden, z.B. im Anwendungsbereich des<br />

Brücken– und Industriebaus, wo die einfachen baustatischen Methoden ihre Gültigkeit<br />

verlieren.<br />

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