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gPDF - SFB 580

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31) bezeichnet wird, sowie auf die Bewältigung<br />

(ad 3 und 4) von Problemen lässt neben den<br />

klassischen Handlungstheorien auch Spielraum<br />

für interdisziplinäre systemische Coping-<br />

Ansätze (Greve/Strobl 2004; vgl. dazu Bartl/<br />

Jonda 2008).<br />

Aus dem Copingansatz kann die Annahme<br />

abgeleitet werden, dass Gemeinden, die (ad<br />

1) stärker von demographischen Umbrüchen<br />

betroffen sind, diese (ad 2) auch stärker als<br />

Herausforderung wahrnehmen und (ad 3) ihre<br />

Bewältigungsstrategien auf die Überwindung<br />

der daraus entstehenden aversiven Soll-Ist-<br />

Diskrepanzen (Greve/Strobl 2004: 194) ausrichten<br />

(vgl. Rademacher 2008; Bartl/Jonda<br />

2008).<br />

Erste Auswertungen qualitativer Interviews<br />

machen deutlich, dass die Wahrnehmung des<br />

demographischen Wandel zwischen deutschen<br />

und polnischen Städten und Gemeinden divergiert.<br />

Während polnische Kommunen diesen<br />

Aspekt vor allem im Bereich von Bildung<br />

und Kinderbetreuung, in der Hauptverwaltung<br />

dagegen kaum thematisieren, hat sich in der<br />

Bundesrepublik von Ostdeutschland ausgehend<br />

eine „Demographisierung“ (Sackmann/<br />

Bartl 2008) kommunaler Problemlagen durchgesetzt.<br />

Dabei bleibt die Bearbeitung dieser<br />

Probleme jedoch selten demographisch (vgl.<br />

Barlösius/Schiek 2007; Berger/Kahlert 2006;<br />

Heinze 2006; Hradil/Jonda 2004). Bei der<br />

Entwicklung problemadäquater Umgangsweisen<br />

sind die Transformationsländer Pioniere<br />

einer Entwicklung, die in den nächsten Jahrzehnten<br />

in fast allen OECD-Ländern relevant<br />

wird (Guest 2007).<br />

Bartl, Christian Kopycka, Rademacher<br />

an a ly s e f o k u s<br />

Allerdings sind die lokalen demographischen<br />

Challenges in Deutschland und Polen nicht<br />

homogen. Vor allem die Veränderung der<br />

Binnenmigrationen bewirkt eine Zunahme<br />

regionaler Heterogenität. Deshalb können<br />

schrumpfende Städte neben Wachstumsregionen,<br />

einem sich verjüngendem Umland und<br />

sich gleichzeitig entvölkernden Peripherien<br />

koexistieren (Oswalt/Rieniets 2006; Franz<br />

2005; Gestring/Glasauer/Hannemann et al.<br />

2005; Kabisch/Bernt/Peter 2004).<br />

Diese Heterogenität macht eine genaue<br />

Deskription der Bedingungen, unter denen<br />

Kommunen demographisch induzierte<br />

Probleme bewältigen müssen, unerlässlich.<br />

Daher beschreibt dieser Beitrag vornehmlich<br />

die demographische Lage der Kommunen im<br />

Untersuchungsfeld (Tab. 2). Die Problemwahrnehmung,<br />

die Problembewältigung sowie<br />

die dominanten Handlungsstrategien werden<br />

lediglich anhand der qualitativen Ergebnisse<br />

skizziert, die die übrigen Beiträge dieses<br />

Heftes genauer darlegen.<br />

Die Evaluation des Bewältigungserfolges (ad 5)<br />

kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorgenommen<br />

werden. Sie ist erst möglich, wenn<br />

quantitative Daten über die Personalstrategien<br />

kommunaler Beschäftiger in Deutschland und<br />

Polen vorliegen. Deren Erhebung ist<br />

jedoch erst 2008 geplant (vgl. Tab.1).<br />

Evaluation, als „Beurteilung des Wer- Seite 17<br />

tes eines […] Programmes“ (Wottawa/Thierau<br />

1998: 13), ergänzt dabei<br />

das Handlungs- und das Coping-Paradigma<br />

(vgl. Rademacher 2008).

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