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Auf diese Nachfrageverschiebungen haben<br />

die untersuchten Kommunen im Hinblick<br />

auf ihre Personalpolitik in jeweils recht unterschiedlicher<br />

Weise reagiert, wie die Auswertung<br />

der Interviews mit den entsprechenden<br />

kommunalen Entscheidern zeigte (vgl. dazu<br />

den Beitrag von Bartl). Insofern kann auch die<br />

These, dass unterschiedliche demographische<br />

Situationen zu unterschiedlichen Bewältigungsmustern<br />

führen vorläufig als bestätigt<br />

angesehen werden. Die daran unmittelbar<br />

anschließende Frage ist allerdings, wozu diese<br />

Bewältigungsmuster führen.<br />

ko m m u n a l e i m pa c t s<br />

Arbeitslosigkeit: Standortdebatten im Rahmen<br />

interkommunalen Wettbewerbs betonen, dass<br />

die Arbeitsmarktentwicklung neben dem demographischen<br />

Wandel ein weiteres wichtiges<br />

Thema kommunalen Handelns bildet. Insofern<br />

führt eine Beschreibung der Entwicklung der<br />

lokalen Arbeitsmärkte zu wichtigen Erkenntnissen<br />

über Leistungsfähigkeit und die Erfolge<br />

der untersuchten Gebietskörperschaften in<br />

diesem Bereich.<br />

In Deutschland macht die Bundesagentur für<br />

Arbeit (BA) in Nürnberg Statistiken über die<br />

Zahlen der Arbeitslosen seit 1998 nach Gemeinden<br />

zugänglich (BA 2007a). Allerdings<br />

wird die Arbeitslosenquote nach wie vor nur<br />

bis auf Kreisebene ausgegeben. Der Wegweiser<br />

demographischer Wandel der Bertelsmann<br />

Stiftung schlägt daher vor, die Arbeitslosenquote<br />

abweichend von den Berechnungen der<br />

Bundesagentur auf die am Wohnort sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten zu beziehen:<br />

Bartl, Christian Kopycka, Rademacher<br />

„Arbeitslose / (sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte am Wohnort + Arbeitslose) x<br />

100“ (Bertelsmann Stiftung 2006: 201). Die<br />

entsprechenden Bezugsgrößen stellt wiederum<br />

die Bundesagentur für Arbeit auch auf<br />

Gemeindeebene kostenfrei zur Verfügung<br />

(BA 2007b).<br />

In den deutschen Gemeinden stellt sich<br />

die Arbeitsmarktentwicklung ebenfalls sehr<br />

heterogen dar (Abb. 15). Hinsichtlich der<br />

Entwicklung der lokalen Arbeitslosigkeit<br />

lassen sich auf der Basis so weniger Fälle keine<br />

klaren Aussagen zu deren Zusammenhang<br />

mit den jeweiligen demographischen Herausforderungen<br />

treffen. Dass die ostdeutschen<br />

Kommunen Pötzberg (BB) und Bolfin (ST)<br />

dabei die schlechtesten Werte aufweisen, erstaunt<br />

dabei ebenso wenig, wie die Tatsache,<br />

dass das Niveau der Arbeitslosenquoten in<br />

den ostdeutschen Kommunen in der Regel<br />

höher liegt als in den westdeutschen. Dass<br />

die in Ost- und Westdeutschland jeweils am<br />

stärksten von demographischem Wandel betroffenen<br />

Kommunen, Dahrenberg (RP) und<br />

Bolfin (ST) auch regional die jeweils höchste<br />

Arbeitslosigkeit aufwiesen, legt die Vermutung<br />

nahe, dass das Niveau der Arbeitslosigkeit in<br />

einer deutschen Kommune generell mit ihrer<br />

Betroffenheit von demographischem Wandel<br />

ansteigt. Diese Aussage bedarf aber weiterer<br />

Analysen anhand größerer Fallzahlen. In<br />

der Diskussion über die Zukunft<br />

schrumpfender Städte wird häufig<br />

unterstellt, rückgängige Einwohner- Seite 33<br />

zahlen würden auch mit zurückbleibendem<br />

wirtschaftlichem Wachstum<br />

einhergehen. Franz (2004) untersuchte die<br />

wechselseitigen Einflüsse zwischen demographischen<br />

Größen und ökonomischen Wachs-

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