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Bewältigungsmuster. In Bolfin werden sie außerdem<br />

von Änderungskündigungen flankiert<br />

(vgl. detaillierter zu den Bewältgungsmustern<br />

den Beitrag von Bartl).<br />

5. fa z i t un d au s b l i c k<br />

Anhand der gewählten quantitativen strukturellen<br />

Indikatoren der Kommunalstatistiken<br />

können die jeweiligen demographischen Herausforderungen<br />

einzelner Kommunen sehr<br />

genau beschrieben werden. Allerdings scheint<br />

die kommunale „Demographisierung“ (Sackmann/Bartl<br />

2008) so stark ausgeprägt, dass die<br />

kognitive Wahrnehmung nicht immer mit den<br />

realen Rahmenbedingungen korrespondiert.<br />

Während die westdeutschen und polnischen<br />

Kommunen zu Bagatellisierungen neigen, ist<br />

die Problemwahrnehmung in Ostdeutschland<br />

sehr viel ausgeprägter.<br />

Die Geringschätzung des demographischen<br />

Challenge scheint zumindest in den untersuchten<br />

polnischen und westdeutschen Kommunen<br />

mit einer Ausweitung der Leistungen<br />

der kommunalen Daseinsfürsorge einherzugehen,<br />

während in den ostdeutschen Kommunen<br />

Arbeitszeit- und Lohnabbau vorherrschen.<br />

Aber auch diese Strategien stehen nicht immer<br />

im Einklang mit den demographischen Gegebenheiten,<br />

die den offiziellen Kommunalstatistiken<br />

zu entnehmen sind und daher auch den<br />

Kommunen, die an ihrer Erstellung beteiligt<br />

sind, bekannt sein müssten.<br />

Daher lassen sich bisher noch keine klaren<br />

Zusammenhänge zwischen den dominanten<br />

personalrelevanten Bewältigungsstrategien des<br />

demographischen Wandels und der konkreten<br />

Bartl, Christian Kopycka, Rademacher<br />

demographischen Betroffenheit der Kommunen<br />

erkennen. Stattdessen folgt die Varianz<br />

vornehmlich den heterogenen institutionellen<br />

Rahmenbedingungen in den Bundesländern<br />

und Woiwodschaften.<br />

Solange die Bewältigungsstrategien nicht<br />

quantifiziert sind, kann der Erfolg einzelner<br />

Kommunen in ihrer Demographiebewältigung<br />

nicht gemessen und nicht evaluiert werden.<br />

Darüber hinaus wurden noch nicht alle<br />

Aspekte der Kausalkette personalpolitischer<br />

inputs, throughputs, outputs, outcomes und<br />

impacts (Abb. 2) in Bezug auf den lokalen<br />

demokratischen Wandel und seine Folgen<br />

für den Arbeitsmarkt des öffentlichen Sektors<br />

angeschnitten. Gerade die systematische<br />

Erarbeitung der finanziellen und juristischen<br />

Rahmenbedingungen kommunaler personalpolitischer<br />

Entscheidungen steht noch<br />

weitgehend aus.<br />

Auch die personalrelevanten outputs, also die<br />

individuellen sowie kollektiven Wirkungen der<br />

Bewältigungsstrategien auf die kommunalen<br />

Beschäftigten, wurden noch nicht erhoben.<br />

Insofern tragen die präsentierten empirischen<br />

Ergebnisse den vorläufigen Charakter einer<br />

Vorstudie.<br />

Zukünftig wird im Teilprojekt das Problem<br />

der Handlungsautonomie von Kommunen ins<br />

Zentrum des Forschungsinteresses<br />

gestellt werden müssen. In diesem<br />

Kontext wirft der vorliegende Beitrag Seite 47<br />

bereits drei Fragen auf, die die weitere<br />

Arbeit in diese Richtung lenken:

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