31.03.2017 Aufrufe

Nahrungsraum Stadt / dérive - Zeitschrift für Stadtforschung, Heft 67 (2/2017)

Urban Gardening liegt seit Jahren im Trend, städtische Märkte feiern eine Renaissance und sind Fixpunkt von Stadttourismustouren, Kochevents gibt es aller Orten und Streetfood wandelt sich von der exotischen Attraktion zum Alltagsangebot. In der Schwerpunktausgabe Nahrungsraum Stadt werden Sie über die neuesten Urban-Gardening-Tipps trotzdem ebenso wenig informiert, wie über die coolsten Streetfood-Hangouts oder die angesagtesten Community-Kochevents in Ihrer Nachbarschaft. Stattdessen legt der dérive-Schwerpunkt den Fokus auf die räumlichen Ausprägungen und Auswirkungen der diversen Hypes und Trends, beschäftigt sich am Beispiel Wien mit dem Themenkomplex urbane Landwirtschaft, Stadtwachstum, Imagepolitik und Partizipation oder stellt den Nahrungsmittelanbau in Kubas Städten vor. Das Heft kann hier https://shop.derive.at/collections/einzelpublikationen/products/heft-67 bestellt werden.

Urban Gardening liegt seit Jahren im Trend, städtische Märkte feiern eine Renaissance und sind Fixpunkt von Stadttourismustouren, Kochevents gibt es aller Orten und Streetfood wandelt sich von der exotischen Attraktion zum Alltagsangebot. In der Schwerpunktausgabe Nahrungsraum Stadt werden Sie über die neuesten Urban-Gardening-Tipps trotzdem ebenso wenig informiert, wie über die coolsten Streetfood-Hangouts oder die angesagtesten Community-Kochevents in Ihrer Nachbarschaft. Stattdessen legt der dérive-Schwerpunkt den Fokus auf die räumlichen Ausprägungen und Auswirkungen der diversen Hypes und Trends, beschäftigt sich am Beispiel Wien mit dem Themenkomplex urbane Landwirtschaft, Stadtwachstum, Imagepolitik und Partizipation oder stellt den Nahrungsmittelanbau in Kubas Städten vor. Das Heft kann hier https://shop.derive.at/collections/einzelpublikationen/products/heft-67 bestellt werden.

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Katharina Held<br />

Nahrungsmittel<br />

in der <strong>Stadt</strong>,<br />

NAHRUNGSMITTEL<br />

aus der STADT<br />

Vorwort zum Schwerpunkt<br />

Food »emerges as something with phenomenal power to transform not just landscapes,<br />

but political structures, public spaces, social relationships, cities« (Steel 2009).<br />

Auf einer Anbaufläche von 286 Hektar werden in Wien<br />

jährlich knapp 6.400 Tonnen Salat geerntet; hier ein Feld<br />

im Wiener Bezirk Donaustadt. Foto: <strong>dérive</strong><br />

Nahrungsmittel sind als fundamentaler Bestandteil menschlichen<br />

Lebens auf vielfältige Weise in das städtische Alltagsleben<br />

eingebunden, sie verändern öffentliche Räume, das allgemeine<br />

<strong>Stadt</strong>bild, die <strong>Stadt</strong>politik, durchdringen städtisches Leben und<br />

produzieren <strong>Stadt</strong> und Urbanität: Als Orte der Nahversorgung<br />

sind Supermärkte, Kioske, Bäckereien etc. fester Bestandteil<br />

des <strong>Stadt</strong>bildes. Sie tragen zusammen mit Restaurants, Cafés<br />

und Imbissen zur Atmosphäre eines <strong>Stadt</strong>teils bei, bestimmen<br />

das öffentliche Leben. Im Konsumraum <strong>Stadt</strong> entfaltet<br />

Ernährung Wirkmacht, stellt doch die Nahrungsmittelindustrie<br />

einen großen Teil des Umsatzes und der Arbeitsplätze städtischer<br />

Wirtschaft. Das Transportaufkommen <strong>für</strong> die Lebensmittelmassen<br />

verdichtet den <strong>Stadt</strong>verkehr. Auch <strong>für</strong> das Image<br />

einer <strong>Stadt</strong> sind Nahrungsangebot und lokale Spezialitäten<br />

von Bedeutung: Durch <strong>Stadt</strong>marketing wird auch die Restaurant-<br />

und Gastronomieszene wichtiges Aushängeschild und<br />

das Essensangebot ein distinktiver Faktor von Städteprofilen.<br />

Die Verbindung zwischen Essen und der <strong>Stadt</strong> ist aber<br />

zunächst vor allem eine historisch gewachsene, symbiotische<br />

Verknüpfung. Städtische Ernährungssysteme stellen eine der<br />

wichtigsten Infrastrukturen menschlicher Siedlungen und<br />

gleichzeitig auch die Voraussetzung <strong>für</strong> städtisches Wachstum<br />

dar. Vorindustrielle Städte versorgten sich zumeist autark<br />

aus der unmittelbaren Umgebung oder sogar aus dem eigenen<br />

<strong>Stadt</strong>gebiet heraus. Aufgrund schlechter Transportbedingungen<br />

und vor allem der wenigen und technisch nicht ausgereiften<br />

Konservierungsmöglichkeiten waren der Anbau von Obst und<br />

04<br />

<strong>dérive</strong> N o <strong>67</strong> — NAHRUNGSRAUM STADT

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