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SPORTaktiv Bikeguide 2017

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MANCHE BIKER FAHREN IMMER NUR IHRE HAUSRUNDE.<br />

Andere orientieren sich einfach am Hinterrad des Vordermanns.<br />

Geht natürlich auch. Für alle, die sich aber auch selbst mit dem Planen<br />

von und dem Orientieren auf Biketouren in unbekannten Regionen oder<br />

im alpinen Gelände beschäftigen wollen, haben wir vom Naturfreunde-<br />

MTB- Experten Bernhard Rauch die wichtigsten Tipps eingeholt.<br />

TEXT: Christof Domenig<br />

FOTO: istock, kk<br />

Unabhängig davon, ob per<br />

Bike oder zu Fuß, haben Touren<br />

im Gebirge alle die selben<br />

Grundgesetze: Eine sorgfältige<br />

Tourenplanung gehört ebenso dazu<br />

wie eine Notfallausrüstung und die<br />

Fähigkeit, sich im unbekannten Gelände<br />

zurechtzufinden.<br />

Einen wesentlichen Unterschied<br />

zwischen Bergtour mit und ohne Bike<br />

gibt es aber bekanntlich schon – und<br />

zwar „österreichspezifisch“: Die Legalität<br />

der Wege. „Das Angebot legaler<br />

Bikerouten in Österreich ist mittlerweile<br />

aber schon verhältnismäßig<br />

groß. Allein auf www.tourenportal.at,<br />

dem Tourenportal der Naturfreunde,<br />

sind beispielsweise fast 1.000 Biketouren<br />

gespeichert. Davon auch viele im<br />

‚richtigen‘ Gelände. Andererseits ist<br />

in manchen angrenzenden Ländern<br />

wie Italien oder Tschechien das Wegenetz<br />

freizügiger – gerade, was das Befahren<br />

der bei Mountainbikern beliebten<br />

Trails betrifft“, fasst<br />

Naturfreunde-Bike-Experte Bernhard<br />

Rauch den „Ist-Stand“ zusammen.<br />

Während aber der „Wegestreit“,<br />

der die Szene und speziell auch die Naturfreunde<br />

Österreich in den letzten<br />

Jahre beschäftigt hat, auf Eis liegt (nur<br />

zur Klarstellung: Die unverändert<br />

aufrechte Naturfreunde-Forderung<br />

betrifft die allgemeine Freigabe von<br />

Forststraßen, nicht von Wanderwegen),<br />

haben wir nach den wichtigsten<br />

Tipps für die Planung von und das Orientieren<br />

auf Biketouren gefragt. Denn<br />

Fakt ist, dass der Trend beim Biken<br />

auch in höhere Regionen geht, dass Alpenquerungen<br />

unverändert ein<br />

Traumziel vieler Biker sind – und dass<br />

dort oben auch auf den Bikewegen gewisse<br />

„Spielregeln“ herrschen. Und<br />

wer nicht immer nur anderen nachfahren,<br />

sondern selbst den Weg vorgeben<br />

will, sollte diese Regeln auch kennen.<br />

DIE TOURENVORBEREITUNG<br />

LEGALE BIKEWEGE FINDEN – WIE<br />

GEHT’S? „Hochwertige Tourenportale<br />

mit professionell geprüftem Inhalt<br />

wie unser Naturfreunde-Portal, aber<br />

auch MTB-Karten und -führer von einer<br />

offiziellen Quelle – zum Beispiel<br />

von einem Tourismusverband: Das<br />

sind gute Quellen, die in der Frage der<br />

Legalität absolut vertrauenswürdig<br />

sind“, beurteilt Bernhard Rauch die<br />

Der Experte<br />

BERNHARD RAUCH, M. A., ist Mitarbeiter<br />

in der Abteilung Sportmanagement<br />

Radsport der Naturfreunde<br />

Österreich und begeisterter Mountainbiker.<br />

WEB: www.naturfreunde.at<br />

Lage. In den Tourismusregionen werden<br />

kleine, lediglich auf die Region<br />

des Aufenthalts angepasste Karten benutzt.<br />

„Dies gestaltet sich als einfache<br />

Lösung und ist in der Regel zweckdienlich<br />

– vergleichbar mit einer Skigebietskarte<br />

im Winter“, weiß Bernhard<br />

Rauch.<br />

Zur Vorsicht rät er bei „User Generated<br />

Content“ – also etwa bei Portalen,<br />

auf denen jeder GPS-Tracks von<br />

seinen gefahrenen Touren raufladen<br />

und mit anderen teilen kann. Nicht<br />

jede Tour, die ein Biker einstellt, muss<br />

auch auf legalen Wegen stattgefunden<br />

haben. Auch bei älteren Karten<br />

oder Bikeführern könne es schon vorkommen,<br />

dass Genehmigungen mittlerweile<br />

ausgelaufen sind: „Da empfiehlt<br />

es sich, in der Region<br />

nachzufragen, ob einmal freigegebene<br />

Wege heute auch noch befahren<br />

werden dürfen.“<br />

DIE ECKDATEN DER TOUR HERAUS-<br />

FINDEN. Länge und Höhenmeter müssen<br />

bekannt sein. Und es gilt, sie mit<br />

den eigenen Fähigkeiten in Einklang<br />

zu bringen. In Tourenbeschreibungen<br />

angegebene Fahrzeiten sollte man lediglich<br />

als „Richtwert“ betrachten.<br />

DER SCHWIERIGKEITSGRAD. „An<br />

Klassifizierungen wie blau, rot und<br />

schwarz kann man sich grob orientieren,<br />

aber einfach verlassen sollte man<br />

sich nicht darauf, wenn man die Route<br />

nicht kennt.“ Die Gesamtschwierigkeit<br />

einer unbekannten Tour ist jedenfalls<br />

nicht ganz einfach einzuschätzen<br />

– Berhard Rauchs Tipp: „Sich an den<br />

Rohdaten – Kilometer, Höhenmeter,<br />

Gelände – orientieren und diese in Re-<br />

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