SPORTaktiv April 2017
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
STARS DER<br />
STUNDE<br />
DIE STREIF HINAUF <br />
Immer am Limit und plötzlich von 100 auf null. So ist das<br />
Leben von Moreno Pesce aus Italien verlaufen. Bei einem<br />
schweren Motorradunfall hat er ein Bein verloren<br />
und die Berge, seine große Leidenschaft, waren plötzlich<br />
unerreichbar. Durch seine Lebenspartnerin und einen<br />
Freund hat er aus dem tiefen Loch wieder herausgefunden.<br />
Mit Prothese und umgebauten Krücken war<br />
er bei der „Vertical Up Tour“ auf allen Stationen am<br />
Start. Dabei geht es legendäre Skipisten wie die Kitzbüheler<br />
Streif oder das Lauberhorn in Wengen hinauf.<br />
Moreno Pesce war diesen Winter bei allen fünf Rennen<br />
am Start. Nicht der Erfolg ist ihm wichtig – sein<br />
Ziel ist der Weg.<br />
„SCHMATZ“, DIE<br />
EWIGE NUMMER 1<br />
ERNST EITER UND DAS PITZTAL WILD FACE<br />
FREERIDE EXTREME – die beiden gehören<br />
einfach zusammen. Der „Schmatz“, wie<br />
er mit Spitznamen genannt wird, ist<br />
Ideengeber des Bewerbs. Daher ist<br />
für ihn immer die Startnummer 1<br />
reserviert und er darf als erster<br />
ins Rennen gehen, auch wenn er<br />
gegen die jungen Freerider<br />
chancenlos ist. Mit Lodenjacke<br />
und Bergsteigerhose passt er<br />
ganz in das Klischee des Pitztaler<br />
Ski- und Bergführers. Erst, wenn<br />
„der Schmatz“ im Ziel ist, kann das<br />
Rennen richtig losgehen. Eiter ist<br />
übrigens auch der einzige Teilnehmer,<br />
der seinen Spitznamen auf die<br />
Startnummer aufgedruckt bekommt.<br />
WM-SILBER GEHOLT <br />
ANDREAS ZIRKL AUS GRAZ ist der beste Para-<br />
Bahnradfahrer Österreichs. Anfang März war<br />
er als einziger rot-weiß-roter Vertreter bei der<br />
WM in Los Angeles. Beim Zeitfahren belegte<br />
Zirkl, der bei einem Motorradunfall im Jahr<br />
2000 sein linkes Bein verloren hat, Rang<br />
fünf. Im Scratch Race, bei dem alle Starter<br />
zugleich auf der Bahn unterwegs sind, holte<br />
er in der Klasse C1 – wie schon 2016 – die<br />
Silbermedaille.<br />
FOTOS: Veranstalter, Sorger Halbmarathon/Viertbauer<br />
BEWEGENDER APPLAUS<br />
DIE WAHREN HELDEN einer Sportveranstaltung<br />
kommen oft erst zum Schluss. So wie Leonie<br />
Todtenhaupt, die beim Graz Halbmarathon<br />
erstmals über die 21,1 km an den Start gegangen<br />
ist. Mit Herz kämpfte sich die 25-Jährige über<br />
die drei Runden. Nach knapp 2:45 Stunden ist<br />
sie als Letzte des Rennens auf die Zielgerade<br />
eingebogen. Veranstalter Toni Wippel ist dann<br />
die letzten Meter mit ihr gelaufen. „Die Leute<br />
haben begeistert geklatscht und ich hab ihr gesagt:<br />
Der Applaus ist nur für dich“. Nach 2:46:57<br />
Stunden fühlte sich Leonie wie eine Siegerin<br />
und hatte Tränen der Rührung in den Augen.<br />
BLIND<br />
VERTRAUT <br />
CLAUDIA RENDLA KANN NICHT SEHEN,<br />
läuft aber gern. Heuer hat die blinde Wienerin<br />
bereits zum zweiten Mal am Power<br />
Run über 14 Kilometer im Rahmen des<br />
Wiener Halbmarathons Ende März teilgenommen.<br />
Zusammen mit Gitti, ihrer Begleitläuferin,<br />
die sie 2008 im Blindeninstitut<br />
kennengelernt hat. „Seit damals<br />
laufen wir zwei, drei Mal pro Woche“,<br />
sagt Rendla. „Laufen ist für mich ein<br />
wichtiger Ausgleich zur sitzenden Tätigkeit.“<br />
Beim Vienna City Marathon treten<br />
Claudia und Gitti beim „Halben“ an.<br />
FOTOS: Events, privat<br />
FÜHLST AUCH DU DICH ALS „STAR DER STUNDE“, WEIL DU SPORTLICH ETWAS AUSSERGEWÖHNLICHES ERLEBT HAST? DANN SCHICK EINE E-MAIL MIT KURZBESCHREI-<br />
BUNG AN OFFICE.SPORTAKTIV@STYRIA.COM. VIELLEICHT BIST AUCH DU SCHON IN DER NÄCHSTEN AUSGABE AUF DIESER „SDS-EHREN TAFEL“ ZU BEWUNDERN.<br />
6<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>