SPORTaktiv April 2017
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TEST<br />
FUTURE<br />
SHOCK<br />
STATT<br />
ZERTZ ...<br />
Vor 13 Jahren brachte Specialized<br />
das erste „Roubaix“ auf<br />
den Markt, das die Kategorie<br />
der komfortableren Endurance-Rennräder<br />
mitbegründete.<br />
Die aktuelle Version wurde<br />
komplett überarbeitet und<br />
besitzt ein neues, zusammen<br />
mit McLaren entwickeltes<br />
Front-Federelement.<br />
Unser Bikeexperte Wolfgang<br />
Preß hat das neue „Roubaix“<br />
getestet.<br />
ANZEIGE / FOTOS: Specialized, Wolfgang Preß<br />
Das Rennen Paris-Roubaix gehört<br />
zu den Klassikern des Profikalenders,<br />
nicht zuletzt wegen<br />
seiner Kopfsteinpflasterpassagen,<br />
die von Mensch und Maschine immer<br />
wieder ihren Tribut fordern. Das Specialized<br />
„Roubaix“ konnte insgesamt<br />
fünfmal seit 2004 seine Fahrer zum<br />
Sieg in das Velodrom von Roubaix tragen<br />
– wohl auch ein Verdienst der von<br />
Specialized „Zertz“ genannten Silikon-Dämfungs-Einsätze<br />
in Gabel und<br />
Sitzstrebe.<br />
In dieser Saison haben die Radbauer<br />
aus Kalifornien das „Roubaix“<br />
komplett überarbeitet und die<br />
„Zertz“-Einsätze weggelassen. Dafür<br />
kommt nun ein Federelement im<br />
Steuerkopf zum Einsatz, das zusammen<br />
mit den Formel-1-Ingenieuren<br />
von McLaren entwickelt wurde. Im<br />
Heck gibt’s nun eine tiefer gelegte Karbon-Sattelstütze,<br />
die sich im Sattelrohr<br />
bewegen kann, und so ein wenig<br />
dämpfen soll.<br />
DEUTLICHER KOMFORTGEWINN<br />
Auf der Straße fährt sich das neue Roubaix<br />
nun noch komfortabler. Obwohl<br />
das „Future Shock“ genannte Dämpfungselement<br />
nur 20 Millimeter Federweg<br />
hat, verbessert es den Fahrkomfort<br />
auf schlechten Untergründen<br />
merklich. Ich war damit testweise auf<br />
der wahrscheinlich schlechtesten<br />
Teerstraße Deutschlands unterwegs,<br />
einer nur wenige hundert Meter langen<br />
Feld-Zufahrt in der Nähe des Starnberger<br />
Sees in Oberbayern: grober Asphalt,<br />
dutzende Male geflickt, mit<br />
etlichen Schlaglöchern ...<br />
Es war wirklich erstaunlich, wie<br />
effektiv das „Roubaix“ die Rumpelroute<br />
glattbügelte, auch bei hohem Tempo.<br />
Und da die Federelemente direkt<br />
unterm Lenker verbaut sind, bleibt das<br />
Rad selbst im Wiegetritt stabil und<br />
zeigt keinen Flex. Auch die neue Konstruktion<br />
des Hecks dämpft spürbar.<br />
Rennrad-Ästethen wie ich verzichten<br />
allerdings gern auf die „SWAT TM “ genannte<br />
Werkzeug-Box unten im Rahmen:<br />
Diverse Spaziergänger haben das<br />
„Roubaix“ deswegen für ein E-Bike gehalten.<br />
Das passiert mit der guten alten<br />
Satteltasche nicht – und schicker<br />
ist sie obendrein. Aber mehr gibt’s am<br />
„Roubaix“ wirklich nicht zu meckern;<br />
zudem lässt sich die Box auch problemlos<br />
ausbauen ...<br />
Specialized<br />
Roubaix Expert<br />
RAHMEN, GABEL: Fact 10r Carbon,<br />
Endurance Geometry, Gewicht: 1.395 g<br />
(inkl. Feder-Element)<br />
LAUFRÄDER: DT Swiss R470 Disc Pro,<br />
Steckachsen<br />
REIFEN: Specialized Turbo Pro<br />
Protection, 26 mm (v, h)<br />
SCHALTUNG: Shimano Ultegra, 11-Gang<br />
ANTRIEB: Shimano Ultegra, 50/34 v,<br />
11–32 h<br />
BREMSEN: Shimano Ultegra Disc,<br />
hydraulische Scheibenbremsen<br />
SATTEL: Specialized Phenom Expert GT<br />
PREIS: € 3.999,–<br />
www.specialized.com<br />
DÄMPFUNG:<br />
Future Shock<br />
Front, 20 mm<br />
Nr. 2; <strong>April</strong> / Mai <strong>2017</strong><br />
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