gab Mai 2017
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ROCK<br />
The Wholls: „Dicke Eier“<br />
Ihr Name bedeutet so viel wie<br />
„dicke Eier“. Zumindest auf<br />
Italienisch, denn ein paar der<br />
Bandmitglieder haben ihre Familienwurzeln<br />
dort. The Wholls dürften<br />
damit also offiziell den passendsten und<br />
geilsten Namen haben, den sich eine<br />
Rockband jemals ausgedacht hat.<br />
schon was taugten. „Das entwickelte<br />
sich erst über die Jahre … und irgendwann<br />
hatten wir unseren Sound. Wir<br />
erfinden damit jetzt das Rad nicht neu,<br />
aber es ist eine ziemlich geile Art, Rock<br />
neu zu interpretieren, denken wir.“<br />
A L E X A<br />
F E S E R<br />
Ja, manchmal müssen es dann eben<br />
doch ganze Kerle sein. Gerade jetzt, in<br />
einer Zeit, in der die meisten Männer<br />
sehr empfindsam und introvertiert ihr<br />
Gefühlsleben mit entsprechenden Melodien<br />
offenbaren, sind tätowierte Typen in<br />
Jeans- und Lederjacken, die ihre Gitarren<br />
wie Werkzeuge bearbeiten, geradezu<br />
Balsam für die eingelullten Nerven. The<br />
Wholls kommen mit ihrem Debütalbum<br />
gerade richtig.<br />
Aber nicht täuschen lassen, die Männer<br />
von The Wholls sind innen drin auch eher<br />
die netten und herzlichen Burschen:<br />
Tordy Cocchiarella, Santino Cocchiarella,<br />
Daniel De Feo und Joe Stevenson<br />
geben sich Küsschen auf die Wange, und<br />
Umarmungen gehören bei ihnen auch<br />
dazu – die italienische Seite wird einfach<br />
ausgelebt. Auch Kerle können Freunde<br />
sein und das zeigen. Und ihre Art Rock<br />
basiert zwar einerseits auf kräftigen Riffs,<br />
ist aber dann doch viel mehr als nur Gitarrengebrezel,<br />
denn was die Songs trägt,<br />
sind vor allem die eingängigen Melodien.<br />
Besonders Tordys Stimme und Gesang,<br />
rauer und markanter als neunzig Prozent<br />
aller anderen Möchtegernrocker, trägt<br />
eine satte Tiefe und Wahrhaftigkeit in<br />
sich. „Wir fingen an wie die meisten“, erklärt<br />
Tordy. „Wir lernten uns in der Schule<br />
kennen. Nur Joey hat vorher schon in ein<br />
paar anderen Bands gespielt.“ Trotzdem<br />
haben sie die Musik von Anfang an sehr<br />
ernst genommen. „Wir wollten eine große<br />
Band werden, vom Start weg.“ Dicke Eier<br />
eben. Was nicht heißt, dass sie damals<br />
Den größten Teil der Lieder schreibt<br />
dabei Tordy Cocchiarella selbst – manchmal<br />
zusammen mit Santino –, bevor sie<br />
in der Band in die richtige Form gejammt<br />
werden. Man hört es: Sie haben vor allem<br />
Spaß mit der Musik, als ob der Rock<br />
Teil ihrer Natur wäre und sie nur spielen<br />
würden. „Wir wollen Dinge nicht kompliziert<br />
machen, alles soll direkt sein.“ Aus<br />
dieser Grundeinstellung kam auch ihr<br />
Entschluss, sich nicht umständlich zu<br />
bewerben, sondern sich einfach auf dem<br />
Rasen eines Managers aufzustellen und<br />
dort zu rocken – woraufhin sie von ihm<br />
unter Vertrag genommen wurden. „Wir<br />
bauten uns morgens auf, mit minimalem<br />
Equipment, und er kam irgendwann<br />
raus und meinte: ,Spielt mal euer Set zu<br />
Ende.‘ Aber keines dieser Lieder findet<br />
sich noch auf dem Album“, lacht Tordy.<br />
Das war vor vier Jahren. Mittlerweile<br />
haben sie ihren Major-Vertrag und touren<br />
schon das ganze Jahr durch Europa. Was<br />
sie voll auskosten: „Wir haben den besten<br />
Job in der Welt!“, sagt Tordy. Dem kann<br />
man schwer widersprechen. *fis<br />
dAS nEuE ALbum von<br />
dEutSchLAndS Song-PoEtin nR.1<br />
ZWISCHEN DEN<br />
SEKUNDEN<br />
Ab dEm 21.04.<strong>2017</strong><br />
übERALL ERhäLtLich<br />
WWW.ALEXAFESER.dE