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Feuerwehrbeilage Ostallgäu

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Liebe Leserinnen und Leser,<br />

schön, dass Sie sich die Zeit nehmen,<br />

sich über unsere Feuerwehren im<br />

Landkreis zu informieren. Die <strong>Ostallgäu</strong>er<br />

Feuerwehren sind in unserem<br />

Sicherheitsnetz ein elementarer<br />

Knoten und verdienen Aufmerksamkeit<br />

und Unterstützung. Denn:<br />

Sie leisten schier Unglaubliches! Nur<br />

wenige außerhalb der Wehren können<br />

sich vorstellen, welchen psychischen<br />

und physischen Belastungen<br />

unsere Feuerwehrfrauen und -männer<br />

bei manchen Einsätzen ausgesetzt<br />

sind. Um bei solchen Einsätzen<br />

Menschen wirklich helfen zu<br />

können – es geht nicht selten um<br />

Leben und Tod – bilden sich unsere<br />

Feuerwehren fort. Sie üben Woche<br />

für Woche, Monat für Monat,<br />

Jahr für Jahr, wie sie Menschen aus<br />

höchster Not retten können. Dafür<br />

die Aufgaben der Feuerwehren sind<br />

sehr vielfältig geworden. Um diesen<br />

Herausforderungen immer gerecht<br />

werden zu können investieren die<br />

ehrenamtlichen Mitglieder unserer<br />

Feuerwehren im Landkreis <strong>Ostallgäu</strong><br />

jährlich über 200 000 Stunden.<br />

Davon entfallen auf Einsätze „nur“<br />

rund 30 500 Stunden. Die freie Zeit,<br />

unsere Freizeit, gewinnt neben allen<br />

beruflichen Verpflichtungen immer<br />

mehr an Bedeutung. So verdient es<br />

einmal mehr wirklich hohe Anerkennung<br />

mit wie viel Idealismus unsere<br />

aktiven Feuerwehrdienstleistenden<br />

viele Stunden im Jahr für Aus- und<br />

Fortbildung sowie für den Einsatzdienst<br />

von ihrer freien Zeit zur Rettung<br />

von Menschenleben und zum<br />

Schutz von Sachwerten einsetzen.<br />

Der Kreisfeuerwehrverband Ostallstehen<br />

sie 365 Tage 24 Stunden bereit.<br />

Ein Einsatz mitten in der Nacht,<br />

während der Geburtstagsfeier des<br />

Kindes oder mitten in einer stressigen<br />

Arbeitswoche? Nicht jeder<br />

würde alles stehen und liegen lassen<br />

und loseilen, um zu helfen. Unsere<br />

knapp 5500 Feuerwehrfrauen<br />

und -männer im <strong>Ostallgäu</strong> tun das –<br />

sie sind allzeit bereit! 2016 waren es<br />

bei knapp 2000 Einsätzen mehr als<br />

30 000 Einsatzstunden. Dass sie das<br />

alles tun, ohne dafür einen Lohn zu<br />

bekommen, ist sehr beachtlich. Bei<br />

der Feuerwehr zu sein, ist ein ganz<br />

besonderes Ehrenamt!<br />

Daher ist es nur recht, wenn wir alle<br />

als Gesellschaft den Feuerwehren<br />

Respekt entgegenbringen und sie<br />

so gut unterstützen wie es möglich<br />

ist. Der Landkreis <strong>Ostallgäu</strong> will hier<br />

wesen haben und die Feuerwehren<br />

so fest in unserer Gesellschaft verankert<br />

sind. Denn eines ist klar: Die<br />

Retter in ihren roten Wagen sind<br />

keine Gruppe am Rande der Gesellschaft,<br />

sie kommen direkt aus ihrer<br />

Mitte. Es sind „Menschen wie Du<br />

und ich“. Ich ziehe meinen Hut vor<br />

allen, die sich bei der Feuerwehr für<br />

ihre Mitmenschen engagieren – das<br />

ist alles andere als selbstverständlich!<br />

Allen Feuerwehrfrauen und<br />

-männern wünsche ich, dass sie jederzeit<br />

gesund von ihren Einsätzen<br />

heimkehren. Und nun viel Freude<br />

beim Lesen!<br />

Ihre Landrätin<br />

Maria Rita Zinnecker<br />

Maria rita zinnecker<br />

Landrätin des <strong>Ostallgäu</strong>s<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

gäu als starke Interessenvertretung<br />

aller 99 Feuerwehren sowie 4<br />

Betriebsfeuerwehren im Landkreis<br />

unterstützt dabei seine Mitgliedsfeuerwehren<br />

besonders im Bereich<br />

der Aus- und Fortbildung sowie bei<br />

der Mitgliedergewinnung und vor<br />

allem in der Nachwuchsarbeit. Erfreulicherweise<br />

sind mittlerweile<br />

in 43 Jugendfeuerwehren im Landkreis<br />

576 Jungen und Mädchen mit<br />

Feuereifer dabei, um die verschiedenen<br />

Aufgaben im Feuerwehrwesen<br />

zu erlernen. Wir brauchen auch<br />

zukünftig viele ehrenamtliche Helfer,<br />

um den Bestand der Freiwilligen<br />

Feuerwehren vor Ort zu sichern<br />

und zu stärken.<br />

Gerade auch im gesellschaftlichen<br />

und kulturellen Bereich leisten die<br />

Vereine unserer Feuerwehren eimit<br />

gutem Beispiel vorangehen und<br />

hat daher die freiwillige finanzielle<br />

Unterstützung der Feuerwehren<br />

temporär auf 350 000 Euro pro Jahr<br />

angehoben – mehr zahlt kein Landkreis<br />

in Schwaben. Die Feuerwehren<br />

sind uns das aber wert, denn<br />

niemand will sich vorstellen, was zukünftig<br />

ohne sie wäre.<br />

Apropos Zukunft: Ich schätze den<br />

Landkreis <strong>Ostallgäu</strong> sehr glücklich,<br />

dass es neben den über 100 Feuerwehren<br />

noch 43 Jugendfeuerwehren<br />

mit knapp 600 Mitgliedern gibt.<br />

Der Funke ist also schon auf die Jugend<br />

übergesprungen und so ist ein<br />

Unterbau gesichert, der eine starke<br />

Feuerwehrarbeit und Sicherheit für<br />

uns alle auch in den kommenden<br />

Jahren garantiert. Ich bin stolz, dass<br />

wir ein so lebendiges Feuerwehrnen<br />

erheblichen Beitrag. Besonders<br />

in kleineren Orten sind diese<br />

Organisationen, die natürlich zu<br />

allererst eine Pflichtaufgabe der<br />

Gemeinde erfüllen, oftmals die<br />

einzigen, die mit ihren Veranstaltungen<br />

und Aktivitäten die dörfliche<br />

Gemeinschaft beleben. Und<br />

dieses ehrenamtliche Engagement<br />

muss erhalten bleiben. Jeder Bürger<br />

sollte sich der Verantwortung<br />

bewusst sein und sich ehrenamtlich<br />

engagieren.<br />

Unsere ehrenamtlichen Feuerwehrdienstleistenden<br />

zwischen 18 und<br />

63 Jahren sind Garant dafür, dass<br />

bei einem Notfall innerhalb von weniger<br />

als 10 Minuten professionelle<br />

Hilfe zur Verfügung steht – ob bei<br />

Bränden, Verkehrsunfällen oder<br />

Naturkatastrophen – immer wenn<br />

über die 112 ein Notfall gemeldet<br />

wird, ist die Feuerwehr schnell und<br />

kompetent zur Stelle. Damit dies<br />

auch in Zukunft so bleiben kann,<br />

müssen ständig neue Mitglieder<br />

für den aktiven Dienst in den Feuerwehren<br />

gewonnen werden.<br />

An dieser Stelle darf ich mich bei<br />

allen Aktiven unserer Feuerwehren<br />

herzlich für ihre tolle Arbeit<br />

bedanken!<br />

Auch Ihr Helm liegt bereit! Nehmen<br />

Sie Kontakt mit Ihrer Freiwilligen<br />

Feuerwehr vor Ort auf.<br />

Ihr Kreisbrandrat<br />

Markus Barnsteiner<br />

Markus Barnsteiner<br />

Kreisbrandrat <strong>Ostallgäu</strong><br />

Der Heilige Florian steht als Symbol für die Feuerwehr<br />

Warum St. Florian heute als Patron der Feuerwehren gilt und wofür er steht<br />

Florian von Lorch wurde im dritten<br />

Jahrhundert geboren und starb<br />

am 4. Mai 304 in Lauriacum, dem<br />

heutigen Lorch in Enns in Oberösterreich.<br />

Er war Offizier der<br />

römischen Armee und Oberbefehlshaber<br />

einer Einheit zur Feuerbekämpfung.<br />

Besonders sein<br />

Tod wurde überliefert und auf<br />

zahlreichen Darstellungen abgebildet.<br />

Da er in der Zeit der Christenverfolgung<br />

– als er ehemaligen,<br />

inhaftierten Militärkameraden<br />

zur Hilfge kommen wollte – nicht<br />

seinem christlichen Glauben abschwörte,<br />

wurde er zum Tode verurteilt.<br />

Schließlich wurde ihm ein<br />

Stein um den Hals gehängt und<br />

er wurde von einer Brücke in die<br />

Enns gestürzt. Dargestellt wird<br />

der Heilige Florian meist als römischer<br />

Legionär mit einer Fahne,<br />

einem Eimer voll Wasser sowie<br />

neben einem brennenden Haus.<br />

Doch der Wasserkübel stand ursprünglich<br />

für das Martyrium des<br />

Etränkens – mit dem hinzufügen<br />

des brennenden Hauses wurde<br />

Florian von Lorch dann zum Symbol<br />

der Schirmherrschaft der Feuerwehren.<br />

Die Bedeutung des Heiligen Florians<br />

ist im Feuerwehr-Alltag deutlich<br />

spürbar. Gerade im Funk ist<br />

sein Name fest verankert. Im Jahr<br />

1949 wurde bei der Berufs-Feuerwehr<br />

Hamburg für Versuchszwecke<br />

der Name Florian als Funkrufname<br />

eingeführt. So ist der Name<br />

Florian heute fester Bestandteil<br />

eines jeden Funkgesprächs bei<br />

deuschen und österreichischen<br />

Feuerwehren. Bis heute beginnen<br />

und beenden die Feuerwehrmänner<br />

bei Übungen und Einsätzen die<br />

Funkrufkennung mit Florian.<br />

Besonders bedeutsam aber ist<br />

für die Feuerwehren die Lebensgeschichte<br />

des Heiligen Florians.<br />

Nicht das Florians-Prinzip „Heiliger<br />

Florian verschon unser Haus<br />

– zünd andere an“, sondern gerade<br />

die zwei wesentlichen Aspekte<br />

seiner Lebensgeschichte, Religiosität<br />

und Menschlichkeit, sind das,<br />

was für die Feuerwehrmänner zählen.<br />

Dieser Meinung ist auch der<br />

ostallgäuer Kriesbrandrat Markus<br />

Barnsteiner: „Zum einen steht der<br />

Name Florian für das Christentum,<br />

dafür den Glauben zum Blühen zu<br />

bringen – auch in schwieriger Zeit.<br />

Zum Anderen zeigt uns das Lebensbeispiel<br />

Florians den Einsatz<br />

für Andere. Für Mitmenschen einzustehen<br />

und sich einzusetzen ist<br />

das Solidaritäts-Potential und somit<br />

das soziale Kapital einer Gesellschaft<br />

überhaupt. Und natürlich<br />

die Zivilcourage: Der Kreis schließt<br />

sich – Solidarität setzt Zivilcourage<br />

voraus. Ohne Solidarität gibt<br />

es keine Zivilcourage. Genau diese<br />

Tugenden und Leistungen werden<br />

tagtäglich von allen Feuerwehrdienstleistenden<br />

erbracht. Und<br />

das ist und bleibt unbezahlbar.“<br />

Der Heilige Florian ist an vielen<br />

Feuerwehrhäusern zu sehen, so<br />

auch bei der Feuerwehr Burg. Er ist<br />

abgebildet als römischer Legionär,<br />

mit Fahne, Wasserkübel und brennendem<br />

Haus.

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