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COMPACT SPEZIAL 9 "Zensur in der BRD"

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<strong>COMPACT</strong>Spezial<br />

_ <strong>Zensur</strong> bei Büchern<br />

Mythos Fachkräftemangel<br />

_ von Gerhard Wisnewski<br />

Fachkräftemangel? Deutsche<br />

Arbeitslose stehen Schlange beim<br />

Jobcenter. Foto: picture alliance<br />

Der Bestseller, <strong>der</strong> nicht ersche<strong>in</strong>en sollte: Auszug aus Gerhard Wisnewskis Buch<br />

«verheimlicht – vertuscht – vergessen 2016», das nach dem Rückzug von Knaur im<br />

Kopp-Verlag erschien.<br />

«Län<strong>der</strong> wie Sachsen-Anhalt, Thür<strong>in</strong>gen und<br />

Sachsen leiden seit Langem an <strong>der</strong> Abwan<strong>der</strong>ung<br />

von Facharbeitern und jungen Leuten», konnte<br />

man am 25. Januar 2015 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Welt onl<strong>in</strong>e lesen.<br />

Und dreimal dürfen Sie raten, wie man das än<strong>der</strong>n<br />

kann. Na, ganz e<strong>in</strong>fach: Ostdeutsche M<strong>in</strong>isterpräsidenten<br />

wollen «gerade <strong>in</strong> Zeiten von Pegida<br />

und Co. mehr E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>er <strong>in</strong> ihre Län<strong>der</strong> locken»,<br />

so das Blatt: «Wir kennen das Demografie-Problem»,<br />

zitiert die Welt den sächsischen M<strong>in</strong>isterpräsidenten<br />

Stanislaw Tillich (CDU): «Wir müssen<br />

Auslän<strong>der</strong> <strong>in</strong>s Land holen. Gerade <strong>der</strong> Osten<br />

braucht mehr Zuwan<strong>der</strong>ung.» Was auch die Bundeskanzler<strong>in</strong><br />

so sieht: «Merkel setzt auf E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>er»,<br />

konnte man onl<strong>in</strong>e schon am 15. Mai 2013<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Stuttgarter Zeitung, lesen: «Die Kanzler<strong>in</strong><br />

sagt, um den Fachkräftemangel, <strong>der</strong> sich <strong>in</strong> vielen<br />

Branchen abzeichnet, meistern zu können, müsse<br />

Deutschland ”durchaus auf Zuwan<strong>der</strong>ung setzen”.»<br />

Drah di net um …<br />

Da ist es wie<strong>der</strong>, das Fachkräftegespenst: «Drah<br />

di net um – <strong>der</strong> Fachkräftemangel geht um», könnte<br />

man e<strong>in</strong> Lied des Schlagersängers Falco umdichten.<br />

Der Fachkräftemangel ist die Schreckgestalt von<br />

Politik und Wirtschaft und wird immer gern herausgeholt,<br />

wenn irgendjemand den Zustrom von Zuwan<strong>der</strong>ern<br />

abbremsen möchte. Nach dem Motto:<br />

Wenn wir nicht immer mehr Fremde <strong>in</strong>s Land lassen,<br />

dann holt uns alle <strong>der</strong> böse Fachkräftemangel.<br />

Aber gibt es den Fachkräftemangel überhaupt?<br />

Und wenn ja: Ist er dann wirklich so schlimm?<br />

O<strong>der</strong> ist es nur e<strong>in</strong>e nützliche Lüge für e<strong>in</strong>e ungebremste<br />

Zuwan<strong>der</strong>ung? Unter e<strong>in</strong>er «Fachkraft»<br />

versteht man <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie jemanden mit e<strong>in</strong>er abgeschlossenen<br />

Berufsausbildung. Und unter «Fachkräftemangel»<br />

versteht man e<strong>in</strong>en Mangel an eben<br />

jenen Fachkräften: «Seit Jahren berichten unzählige<br />

Medien täglich darüber», schreibt <strong>der</strong> Personalberater<br />

Mart<strong>in</strong> Gaedt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Buch Mythos<br />

Fachkräftemangel (We<strong>in</strong>heim 2014), <strong>in</strong> dem er «geschönte<br />

und tendenziöse Statistiken» beklagt.<br />

«Nur wenn jedes Jahr 400.000 Menschen mehr<br />

zu- als abwan<strong>der</strong>n, kann Deutschland se<strong>in</strong>e wirtschaftliche<br />

Kraft erhalten», behauptet die supranationale<br />

Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (OECD). «In ke<strong>in</strong>em<br />

«Wir müssen Auslän<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>s Land<br />

holen.» Stanislaw<br />

Tillich, CDU<br />

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