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Stadionzeitung_Nr3_Schalke

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Statistiker wunderten sich schon längst nicht mehr. Denn eigentlich war es nur logisch. Keine Frage, dass Ádám<br />

Szalai zum FC <strong>Schalke</strong> 04 wechseln würde – zumindest aus statistischer Sicht. An keinen anderen Bundesliga-Verein<br />

gaben die Nullfünfer in ihrer Historie mehr Spieler ab, kein anderer Club angelte sich mehr (Ex-)Mainzer als die<br />

Königsblauen. Der ungarische Nationalstürmer ist nur der letzte einer ganzen Reihe guter Kicker, die die Rheinhessen<br />

in den Ruhrpott ziehen lassen mussten – auf direktem oder indirekten Weg.<br />

Text: Sebastian Poser<br />

Er war Wegbereiter und Bahnbrecher. Ein Pionier auf seinem Gebiet.<br />

Allerdings hatte David Wagner bei seinem Aufbruch zu neuen Landen<br />

weder Schaufel und Spitzhacke noch Maßband und Temperaturmessgerät<br />

im Reisegepäck. Sondern seine Fußballschuhe. Die einzigen Forschungsutensilien,<br />

die der damals 24-Jährige benötigte. Für seine Pionierarbeit. In<br />

Gelsenkirchen.<br />

Wagner war der Erste. Der Erste von sieben Fußball-<br />

Profis, die zwischen 1995 und 2013 aus Mainz in<br />

Richtung Ruhrpott aufgebrochen sind, um ihr Heil<br />

beim FC <strong>Schalke</strong> 04 zu suchen. Nach 94 Ligaspielen<br />

und 19 Toren binnen vier Spielzeiten wechselte der<br />

Deutsch-Amerikaner zur Saison 1995/96 zum damaligen<br />

Krisenclub, wurde in seiner ersten <strong>Schalke</strong>-<br />

Saison auf Anhieb Dritter.<br />

Der Anfang einer (Erfolgs-)Geschichte, die (Ex-)<br />

Mainzer und (Ex-)<strong>Schalke</strong>r verbindet. Auch umgekehrt.<br />

Nicht immer führte der Weg aus Rheinhessen<br />

ins Ruhrgebiet, nicht immer wandelte sich die Trikotfarbe<br />

von rot nach blau. Manch ein <strong>Schalke</strong>r, wie<br />

Dirk Karkuth (1986/87), Jürgen Wegmann (1995/96),<br />

Helmut Gabriel (1996-98), Mark Schierenberg<br />

(1999-2002), Damian Raczka (2008/09), Filip Trojan<br />

(2009/10), Toni Tapalovic (2010/11) oder Mario Gavranovic (2011/12), versuchte<br />

sich auch in Mainz. Manch einer trägt sogar bis heute das Nullfünfer-Trikot.<br />

Wie Christian Wetklo. Wie Niko Bungert. Oder wie Neuzugang<br />

Christoph Moritz. Die aus Mainzer Sicht prägnantesten weil prägendsten<br />

Beispiele wählten sogar den Rückweg nach Gelsenkirchen. Und sorgten<br />

praktisch im Vorbeigehen für Meilensteine in der Mainzer Vereinsgeschichte:<br />

Tim Hoogland und Lewis Holtby. Hoogland führte die Nullfünfer nach<br />

Mainzer Wurzeln.<br />

Roman Neustädter lernte bei den 05ern<br />

das Fußball-Abc, Lewis Holty schaffte<br />

mit 05 den Sprung nach Europa.<br />

deren Erstliga-Abstieg 2007 als eine der wichtigsten Erfolgssäulen<br />

zurück in die Bundesliga. 84 Partien absolvierte der<br />

mittlerweile via Stuttgart wieder bei S04 gelandete Rechtsverteidiger<br />

für die Mainzer, erzielte dabei 14 Treffer – unter<br />

anderem das erste Mainzer Bundesliga-Tor nach dem Wiederaufstieg.<br />

Und Holtby?<br />

Ruhr-Wurzeln.<br />

Der hatte als Mittelfeld-<br />

Niko Bungert spielte für die SG Motor und Bruchweg-<br />

Wattenscheid und <strong>Schalke</strong> 04, ehe Boys-Bandleader maßgeblichen<br />

Anteil am<br />

er nach Offenbach und Mainz ging.<br />

bislang besten Mainzer<br />

Abschneiden in der Bundesliga-Historie. Mit seinen Toren,<br />

seinen Vorlagen, seinem taktischen Verständnis und seiner<br />

Technik führte der heutige Tottenham-Kicker die Nullfünfer<br />

2011 in die Europa League.<br />

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