Der dressierte Mann - WikiMANNia
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formatigen Fotos blondierter Astronautenfrauen entschuldigten, und auch, daß sich die Astronauten selbst<br />
etwas anderes von der Erde in den Raum überspielen ließen als (Abhängigkeits-)Schnulzen.<br />
Wir haben nicht die geringste Ahnung, wie eine Welt aussähe, in der die Männer die Phantasie, die sie<br />
darauf verwenden, noch schneller erhitzbare Schnellkochtöpfe, noch weißer waschendes Waschpulver,<br />
noch farbfestere Veloursteppiche und noch kußechtere Lippenstifte zu fabrizieren, auf die Lösung wirklicher<br />
Probleme verwendeten. In der sie, statt Kinder zu zeugen (die wieder Kinder zeugen) und so das Leben<br />
immer weiter fortzuschieben, selbst lebten. In der sie, statt immer wieder die »rätselhafte« Psyche der<br />
Frau erforschen zu wollen - sie erscheint ihnen nur so rätselhaft, weil es dort rätselhafterweise nichts gibt,<br />
was erforscht werden könnte -, ihre eigene Psyche erforschten oder sich auf die mögliche Psyche von möglichen<br />
Lebewesen auf anderen Planeten besännen und sich Wege einfallen ließen, mit diesen Kontakt aufzunehmen.<br />
In der sie, statt Waffen für Kriege herzustellen, die doch kein anderes Ziel haben, als das (nur<br />
für Frauen nützliche) Privateigentum zu beschützen, immer effektivere interstellare Raumfahrzeuge konstruierten,<br />
die sie fast so schnell wie das Licht zu anderen Welten trügen und uns von Dingen berichteten,<br />
die wir uns nicht einmal träumen lassen. Leider haben die Männer, die über alles nachzudenken befähigt<br />
und willens sind, alles, was die Frau betrifft, zum Tabu erklärt. Das Schlimmste ist, daß die Tabus so wirksam<br />
sind, daß sie niemand mehr erkennt. Die Männer führen, ohne je darüber nachzudenken, die Kriege<br />
der Frauen, zeugen die Kinder der Frauen, bauen die Städte der Frauen. Und diese Frauen werden dabei<br />
immer fauler, dümmer, materiell anspruchsvoller. Und immer reicher. Durch ein primitives, aber wirkungsvolles<br />
System von direkter Ausbeutung, Heirat, Scheidung, Beerbung, Witwen-, Alters- und Lebensversicherung<br />
bereichern sie sich unaufhaltsam. In den USA, wo der Anteil der berufstätigen Frauen seit<br />
Jahrzehnten rückläufig ist, verfügen die Frauen bekanntlich über mehr als die Hälfte des gesamten Privatvermögens.<br />
Nicht viel anders dürfte es in den fortschrittlichen Teilen Europas sein. Bald wird die Frau<br />
außer der psychologischen Macht über den <strong>Mann</strong> auch die absolute materielle Macht über ihn haben.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Mann</strong> ignoriert das und sucht weiter sein Glück in der Unterwerfung. Sie hätte gewissermaßen eine<br />
poetische Rechtfertigung, wenn die Frau wirklich das wäre, wofür er sie hält. Wenn sie dieses zarte, anmutige<br />
Wesen wäre, diese gütige Fee, dieser Engel aus einer besseren Welt, zu gut für ihn und diese Erde.<br />
Wie ist es nur möglich, daß ausgerechnet die Männer, die sonst alles wissen wollen, vor diesen einfachen<br />
Tatsache, die Augen verschließen? Daß sie nicht bemerken, daß an den Frauen, außer einer Vagina, zwei<br />
Brüsten und ein paar Lochkarten mit dummen, stereotypen Redensarten, nichts, aber auch wirklich nichts<br />
ist? Daß sie Konglomerate von Materie sind, Klumpen ausgestopfter Menschenhaut, die vorgeben, denkende<br />
Wesen zu sein?<br />
Wenn die Männer nur einmal in ihrer blinden Produktivität einhielten und überlegten, so müßten sie doch<br />
die Frauen mit ihren Kettchen, Rüschenblüschen und Goldsandalettchen im Handumdrehen entlarvt und<br />
mit der ihnen eigenen Intelligenz, Phantasie und Zielstrebigkeit innerhalb von Tagen ein Gerät konstruiert<br />
haben, eine Art menschenähnlicher Maschine, die ihnen für die Frau, an der weder außen noch innen etwas<br />
originell ist, einen vollwertigen Ersatz bieten würde. Warum fürchten sich die Männer so sehr vor der<br />
Wahrheit?<br />
Ihre Dummheit macht die Frau göttlich<br />
Nur Unterdrückte können ein Bedürfnis nach Freiheit entwickeln. Sobald sie frei sind - und vorausgesetzt,<br />
sie sind intelligent genug, diese Freiheit mit allen Konsequenzen zu ermessen -, kehrt sich ihr früheres<br />
Freiheitsbedürfnis genau ins Gegenteil: Sie bekommen Angst und fangen an, sich wieder nach der Geborgenheit<br />
fester Bindungen zu sehnen.<br />
In seinen ersten Lebensjahren ist ein Mensch immer unfrei. Er ist eingekeilt zwischen den Regeln der Erwachsenen<br />
und, da er selbst noch keine Erfahrung im sozialen Verhalten hat, von diesen Regeln auch vollkommen<br />
abhängig. Er entwickelt deshalb einen starken Freiheitsdrang, wünscht sich nichts sehnlicher, als<br />
seinem Gefängnis zu entrinnen, und tut das bei erster Gelegenheit. Ist er dann endlich frei, wird er sich,<br />
falls er dumm ist - und Frauen sind dumm in seiner Freiheit sehr wohl fühlen und sie sich zu erhalten suchen.<br />
Ein dummer Mensch denkt nicht abstrakt, verläßt das eigene Terrain nicht und kennt deshalb auch<br />
keine Existenzangst. Er fürchtet sich nicht vor dem Tod (er kann ihn sich nicht vorstellen) und fragt nicht<br />
nach dem Sinn des Daseins: Alle seine Handlungen erhalten in der Erfüllung seiner Komfortgelüste einen<br />
unmittelbaren Sinn, und der genügt ihm. Auch Religionsbedürfnisse sind ihm fremd. Sollten sie trotzdem<br />
einmal auftreten, befriedigt er sie umgehend an sich selbst, denn es liegt im Charakter der Dummen, daß<br />
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