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Hamburg Nordost Magazin III-2017_web

Verbraucher- und Produktinformationen, SCHÖNER WOHNEN, SENIOREN MODE UND SCHÖNHEIT, GESUNDHEIT, SCHÖNER GARTEN, ESSEN UND TRINKEN, FREIZEIT, Sport, Schule, Bildung, Kinder, Jugend, Senioren, Kunst, Kultur,Veranstaltungen, Wandsbek, Bramfeld, Rahlstedt, Farmsen-Berne, Meiendorf, Sasel, Wellingsbüttel, Bergstedt, Duvenstedt, Volksdorf, Poppenbüttel, Lemsahl-Mellingstedt, Ohlstedt, Ahrensburg, Großhansdorf, Bargteheide, Kreis Trittau.

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EXKLUSIV-INTERVIEW<br />

Erika Weyler trifft Schauspielerin Beate Kiupel<br />

Morgen is ook noch’n dag<br />

Foto: Torsten Kollmer<br />

ERIKA WEYLER: Ihre erste große plattdeutsche<br />

Rolle hatten Sie in November<br />

1987 am Ohnsorg-Theater an den Großen<br />

Bleichen. In Konrad Hansens<br />

Schwank „Een Matjes singt nich mehr“<br />

spielten Sie mit erfahrenen Kolleginnen<br />

und Kollegen wie Hilde Sicks und<br />

Jochen Schenk.<br />

BEATE KIUPEL: Ich bin für eine erkrankte<br />

Kollegin eingesprungen und<br />

spielte Dele, die Tochter. Diese umfangreiche<br />

plattdeutsche Rolle, war<br />

Stress, Aufregung und auch Freude.<br />

Mein Vertrag galt für eine Märchenrolle<br />

auf hochdeutsch und eine weitere, kleinere<br />

auf platt. Die Figur der Dele war<br />

für mich eine große Chance und der<br />

Türöffner am Ohnsorg-Theater.<br />

Erinnern Sie sich an den Premierenabend?<br />

Der war irre aufregend! Ich hatte nur<br />

zwei Wochen Zeit, in der für mich<br />

neuen plattdeutschen Sprache den<br />

Text zu lernen und zu proben. Es lief<br />

alles Klasse, ich war sehr erleichtert<br />

und alle Beteiligten auch. Möglich,<br />

dass mir der Pfennig, den ich auf der<br />

Seitenbühne beim Inspizientenpult gefunden<br />

hatte, Glück gebracht hatte.<br />

Sie haben oftmals gemeinsam mit<br />

Heidi Kabel gespielt. Was haben Sie<br />

von dieser erfahrenen Schauspielerin<br />

für Ihre künstlerische Arbeit mitnehmen<br />

können?<br />

Mit Heidi (ich durfte Du zu ihr sagen)<br />

habe ich in einigen Stücken gemeinsam<br />

gespielt, sie hat stets mit sehr viel<br />

Freude und Genauigkeit gearbeitet.<br />

Wichtig war ihr eine gute Arbeitsatmosphäre.<br />

Sie hat gerne gelacht und liebte<br />

ihr Publikum.<br />

Was macht Beate Kiupel 30 Minuten<br />

vor einer Premiere?<br />

Das kommt auf die Rolle an, da habe<br />

ich keine Regeln. Manchmal bin ich<br />

noch in der Maske, schaue kurz in meinen<br />

Text, bin auf der Probebühne zum<br />

Warmmachen, trinke Kaffee oder unterhalte<br />

mich mit Kollegen. Auf jeden<br />

Fall bin ich zehn Minuten vorher sehr<br />

konzentriert auf der Seitenbühne.<br />

Was ist für Sie der Reiz am Spielen?<br />

Eine Geschichte zu erzählen, in einen<br />

anderen Charakter zu schlüpfen. Das<br />

macht einfach Spaß! Ich spiele im aktuellen<br />

Stück „Een Matjes singt nich<br />

mehr“ die Verlobte von Hansi und<br />

finde es lustig, „meine“ Dele jetzt von<br />

einer Kollegin zu hören.<br />

Kann man auch nach 30 Jahren Theaterspielen<br />

noch dazulernen?<br />

Ich lerne von jeder Rolle und von jeder<br />

Arbeit. Ich kann und will auch immer<br />

dazulernen. Seit 34 Jahren gehört das<br />

Theater zu meinem Leben, und ich<br />

möchte mich immer weiter entwickeln.<br />

Sonst wäre es mir zu langweilig.<br />

Wo lernen Sie Text?<br />

Ich lerne gern für mich alleine Zuhause<br />

und beim Spazierengehen. So kann ich<br />

Textstellen festigen und wiederholen.<br />

Wie wichtig ist für Sie die Reaktion des<br />

Publikums und der Applaus?<br />

Wenn Pointen klappen, Lacher funktionieren<br />

und es in ernsten Situationen im<br />

Saal mucksmäuschenstill ist. Wenn<br />

wir auf der Bühne spüren, dass das<br />

Publikum „dabei“ ist, dann hat sich die<br />

ganze Arbeit vor und hinter der Bühne<br />

gelohnt.<br />

Erarbeiten Sie mit Ihrem Ehemann,<br />

Schauspieler Dieter Schmitt, gemeinsam<br />

die Rollen? Darf er Sie kritisieren<br />

und um Rat fragen?<br />

Wir erarbeiten unsere Rollen nicht gemeinsam,<br />

aber es gefällt uns, zur gleichen<br />

Zunft zu gehören und uns austauschen<br />

zu können. Kritik am anderen<br />

üben wir nur auf Nachfrage. Wir geben<br />

Foto: Jutta Schwobel<br />

Wie kriegen Sie Lampenfieber in den<br />

Griff?<br />

Damit habe ich keine großen Probleme.<br />

Vor einer Premiere bin ich zwar<br />

nervös, es legt sich dann jedoch<br />

schnell. Lampenfieber gehört nun mal<br />

dazu.<br />

Beate Kiupel<br />

bei den<br />

Proben zu „Een Matjes singt nich mehr“.<br />

Erkki Hopf<br />

und<br />

Beate Kiupel<br />

im Ohnsorg<br />

Theater in<br />

dem Stück<br />

„Wenn de<br />

Katt ut'n<br />

Hus is“.<br />

Foto:<br />

Jutta Schwobel<br />

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem<br />

Beruf?<br />

Die Abwechslung und auch mal Theatergastspiele<br />

machen zu können, wie<br />

schon in Japan und kürzlich in Südafrika.<br />

Immer wieder in andere Figuren zu<br />

schlüpfen, mal rothaarig auszusehen,<br />

nur für ein paar Stunden, Menschen zu<br />

unterhalten und bestenfalls glücklich<br />

zu machen.<br />

Wäre auch eine andere Berufswahl für<br />

Sie denkbar gewesen?<br />

Nö, eigentlich nicht.<br />

uns Ratschläge oder diskutieren über<br />

Situationen und versuchen, Berufliches<br />

von Privatem zu trennen. Gemeinsam<br />

auf der Bühne zu stehen, ist<br />

schön und für uns etwas ganz Besonderes.<br />

Sie wollten vor längerer Zeit den Boots -<br />

führerschein für Freizeitboote machen?<br />

Den habe ich in Kanada erworben und<br />

bin auch schon gefahren.<br />

Und Ihr Motto fürs Leben?<br />

Morgen is ook noch’n dag.<br />

<br />

18 | HAMBURG NORDOST MAGAZIN

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