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Miteinander leben und lernen - Waldorf-net

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Das bedeutet nicht, dass Eltern plötzlich selbst überzeugte <strong>Waldorf</strong>pädagogen werden müssen. Es handelt<br />

sich um eine innere Entscheidung, die sich ausdrückt im Interesse gegenüber dem Geschehen an der Schule.<br />

Dieses Interesse wird sich nicht „egoistisch“ nur aufs eigene Kind beziehen, denn das hilft dem Kind nicht.<br />

Wichtig ist, dass das Kind die Solidarität der Erwachsenen spürt, denn das gibt ihm Sicherheit. Die größte<br />

Hilfe gerade für ein Kind mit Behinderung ist das Vertrauen der Erwachsenen in seine Zukunft – <strong>und</strong> als<br />

Basis für eine sinnvolle Beschulung bei uns sollte es das Vertrauen in unsere Schule sein.<br />

Und dieses Vertrauen ist nichts Passives. Wir haben an unsere Schule keine speziellen<br />

Elternmitwirkungsgremien (z.B. Elternbeirat) <strong>und</strong> auch kein Vertrauensgremium – warum? Weil viele<br />

Gremien <strong>und</strong> der Schulbetrieb auf Schritt <strong>und</strong> Tritt damit rechnen, dass Eltern sich produktiv einbringen,<br />

auch kritisch nachfragen <strong>und</strong> mitdenken.<br />

Die wichtigsten Stellen, wo Eltern sich einbringen sollten:<br />

• Elternseminar: Auf dieser jährlich an einem Samstag im Frühjahr stattfindenden Veranstaltung<br />

haben Eltern die Gelegenheit, die Pädagogik unserer Schule praktisch kennenzu<strong>lernen</strong>. Eine<br />

Auswahl von Unterrichtselementen wird konkret mit den Eltern ausprobiert, z.B. Formenzeichnen,<br />

Eurythmie, Plastizieren <strong>und</strong> vieles mehr. Nicht zu unterschätzen ist auch die Möglichkeit, sich mit<br />

Eltern auszutauschen, die ihr Kind bereits an der Schule haben. Alle Eltern sollten dies Seminar<br />

einmal besucht haben.<br />

• Mitteilungsbuch: Der tägliche Informationsaustausch läuft, zumindest in den unteren Klassen, über<br />

ein Mitteilungsbuch, das per Ranzen hin <strong>und</strong> her geht. Diese Möglichkeit sollte gerade bei Kindern,<br />

die nicht gut kommunizieren können, gut beachtet werden.<br />

• Elternabende: Mehrmals im Schuljahr finden in jeder Klasse Elternabende statt. Sie dienen dem<br />

Austausch zwischen Eltern <strong>und</strong> Lehrkräften der Klasse, aber auch der Eltern untereinander. Die<br />

Teilnahme der Eltern ist sehr wichtig, denn die Kinder spüren stark das Engagement der Eltern.<br />

• Monatsfeiern: Diese Feiern, bei denen die Kinder auf der Bühne zeigen, was sie gelernt haben,<br />

finden meist am letzten Schultag vor den Ferien statt – für die meisten Eltern in ihrer Arbeitszeit. Für<br />

die Kinder ist es natürlich ein großartiges Erlebnis, wenn die Eltern zuschauen können.<br />

• Feste: Beim Sommerfest, Martinsmarkt, Aufführungen des Christgeburtspiels <strong>und</strong> anderen<br />

Gelegenheiten haben die Eltern die Möglichkeit, dabei zu sein. Beim Martinsmarkt ist die<br />

Mitwirkung der Eltern unumgänglich, denn sonst kann diese Veranstaltung nicht gestemmt werden.<br />

• Arbeitskreise:<br />

Die meisten der Arbeitskreise sind so aufgestellt, dass die Mitarbeit von Eltern sehr<br />

erwünscht ist.<br />

• Vorstand:<br />

Der gemeinsame Vorstand sollte etwa paritätisch durch Eltern <strong>und</strong> Lehrer besetzt sein. Er<br />

ist ein wichtiges Elternmitwirkungsgremium, denn hier werden wichtige Entscheidungen getroffen.<br />

Die im Vorstand tätigen Eltern stehen auch besonders als Ansprechpartner bei Konflikten zur<br />

Verfügung.<br />

• Mitgliederversammlung <strong>und</strong> Gesamtkonferenz: Bei diesen Veranstaltungen im Plenum bekommt<br />

man einen guten Überblick über die Themen der Schule <strong>und</strong> kann seine Anliegen einbringen.<br />

• Aufrufe in der Wochenpost: Häufig wird über die Wochenpost um kleinere oder größere<br />

Hilfsleistungen gebeten.<br />

Finanzielle Beteiligung<br />

Eine finanzielle Beteiligung der Eltern ist an unserer Schule unumgänglich. Als Schule in freier Trägerschaft<br />

werden wir zwar zum großen Teil durch das Land NRW refinanziert. Es bleibt jedoch ein erheblicher<br />

Eigenanteil an den laufenden Schulkosten, der von der Elterngemeinschaft solidarisch aufgebracht werden<br />

muss. Schon im Gr<strong>und</strong>gesetz ist vorgeschrieben, dass beim Betrieb einer freien Schule „eine Sonderung der<br />

Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert“ werden darf. Das entspricht absolut<br />

unserem Verständnis von Elternsolidarität. Kein Kind wird von unserer Schule abgelehnt, weil die Eltern es<br />

sich nicht leisten könnten. Unabhängig von der pädagogischen Entscheidung über die Aufnahme eines<br />

Kindes, <strong>und</strong> erst danach, führt ein Elternvertreter mit den neu hinzukommenden Eltern ein Gespräch über<br />

ihren Kostenbeitrag. Hierbei gelten grobe Richtlinien (s.u.), doch gilt das Prinzip der Selbsteinschätzung. –<br />

Wichtig ist natürlich: es gibt einige Kosten, die an jeder anderen Schule auch zu bezahlen sind, etwa für<br />

Lernmittel <strong>und</strong> das Mittagessen. Auch in finanziellen Bereich ist Ehrlichkeit <strong>und</strong> Vertrauen für uns von<br />

hoher Wichtigkeit.<br />

Ein Merkblatt über die zu erwartende Kostenbeteiligung erhalten die Eltern während des<br />

Aufnahmeverfahrens.<br />

4.3 Arbeitskreise<br />

Die Zusammensetzung <strong>und</strong> die Aufgabe der Arbeitskreise ist in § 12 der Satzung des Trägervereins geregelt:<br />

§12 Arbeitskreise<br />

Schulprofil der Johanna-Ruß-Schule • S. 17

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