PT-Magazin_04_2017
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
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Wirtschaft<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 4/<strong>2017</strong><br />
© zolnierek - stock.adobe.com<br />
34<br />
Kein Ärger<br />
mit dem Strafgesetz<br />
Angemessene Policen schützen<br />
Management und Unternehmen<br />
vor existenzbedrohenden Folgen<br />
Immer schneller geraten Führungskräfte<br />
mit dem Gesetz in Konflikt. Straf-<br />
Rechtsschutz-Versicherungen schützen<br />
das Management und das Unternehmen<br />
vor existenzbedrohenden Folgen. Welche<br />
Punkte bei der Auswahl von Policen zu<br />
beachten sind, weiß Finanz- und Versicherungsexpertin<br />
Mirja Link-Lundehn.<br />
Führungskräfte agieren im Paragrafendschungel.<br />
Sie müssen ständig neue<br />
Gesetze, Rechtsvorschriften, Verordnungen<br />
sowie Richtlinien der EU und Bundesländer<br />
beachten. Leicht kommt es zu<br />
Pflichtverletzungen mit weitreichenden,<br />
nicht selten strafrechtlichen Folgen.<br />
Die Staatsanwaltschaft geht Verstößen<br />
immer rigoroser nach und leitet<br />
schnell ein Ermittlungsverfahren ein.<br />
Oft reicht schon die anonyme Anzeige<br />
eines verärgerten Kunden, Lieferanten<br />
oder ehemaligen Mitarbeiters. Nie war<br />
das Risiko für Geschäftsführer und leitende<br />
Angestellte größer, strafrechtlich<br />
belangt zu werden. Das Gleiche gilt für<br />
Vorstände, Aufsichtsräte und Beiräte.<br />
Mit einem Bein im Gefängnis<br />
Die Liste möglicher Verfehlungen<br />
ist lang. Sie reichen von kleinen Ordnungswidrigkeiten<br />
bis hin zu schweren<br />
Straftaten. Die Vorwürfe können auf<br />
Sicherheitsmängel, Umweltverstöße,<br />
Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung,<br />
Untreue oder Betrug lauten. Rechtliche<br />
Konsequenzen drohen schon bei<br />
unbewusster Fahrlässigkeit. Delegieren<br />
schützt nicht vor strafrechtlicher Verfolgung.<br />
Manager haften nicht nur für<br />
eigene Versäumnisse, sondern auch für<br />
das Fehlverhalten der Führungskollegen<br />
und Mitarbeiter.<br />
Auch Bußgelder sollte man nicht<br />
auf die leichte Schulter nehmen, sondern<br />
möglichst abwehren. Schließlich<br />
wird jede rechtskräftige Geldbuße über<br />
200 Euro im Gewerbezentralregister<br />
eingetragen. Hier holen Behörden und<br />
öffentliche Auftraggeber Auskünfte ein<br />
und machen sie zur Grundlage ihrer Entscheidung.<br />
Die Gefahr: Wichtige Erlaub-<br />
nisse, Genehmigungen, Konzessionen<br />
oder Bewilligungen stehen auf der Kippe<br />
oder werden abgelehnt.<br />
Private Versicherungen meist<br />
untauglich<br />
Gerade mittelständische Unternehmen<br />
sind nur unzureichend gegen Strafrisiken<br />
gewappnet. Kommt es zu einem<br />
Ermittlungsverfahren, drohen existenzgefährdende<br />
Auswirkungen für das<br />
Management und das gesamte Unternehmen.<br />
Private Rechtsschutzversicherungen<br />
der Manager schützen meistens<br />
nicht. Viele Policen schließen strafrechtliche<br />
Verfehlungen als Organvertreter<br />
grundsätzlich aus. Einen zuverlässigen<br />
Rundum-Schutz für Führungskräfte bieten<br />
nur berufliche Straf-Rechtsschutz-<br />
Versicherungen. Im Idealfall schließt<br />
das Unternehmen eine Firmenpolice ab.<br />
Alternativ kommen auch individuelle<br />
Manager-Policen in Betracht.<br />
Absicherung nach Maß<br />
Bei der Auswahl von Policen ist Detailarbeit<br />
gefragt. Vermeintlich kleine<br />
Einschränkungen im Leistungsumfang<br />
können große Auswirkungen haben. Folgende<br />
Punkte sollten sich im Kleingedruckten<br />
wiederfinden: