05.07.2017 Aufrufe

Schätze heben. Leitfaden und Kompetenzbilanz für die Beratung von Jugendlichen am Übergang Schule - Beruf

Schätze heben. Leitfaden und Kompetenzbilanz für die Beratung von Jugendlichen am Übergang Schule-Beruf Das Hamburger Projekt "BQM Beratung Qualifizierung Migration" hat ein Instrument entwickelt, dass Berater/-innen am Übergang von der Schule in den Beruf dabei unterstützt, insbesondere Jugendliche mit Migrationshintergrund differenzsensibel und wertschätzend zu beraten. Ziel ist es, Jugendliche zu stärken und sie fit für den Bewerbungsprozess zu machen. Jugendliche mit Migrationshintergrund haben viele Potenziale und Stärken – dazu gehören ihre Sprachkenntnisse, ihr kulturelles Wissen und ihr kulturelles Einfühlungsvermögen. Sie sind sich allerdings häufig selbst kaum darüber bewusst. Der Beratungsleitfaden enthält eine Kompetenzbilanz, diese können Anwender/-innen dazu nutzen, gemeinsam mit den Jugendlichen ihre individuellen Kompetenzen aufzuspüren und sichtbar zu machen. Sie umfasst konkrete Aussagen zu Fähigkeiten und Tätigkeiten, mit denen Jugendliche sich leicht identifizieren können. Passend dazu weist der Leitfaden die entsprechende Kompetenz zu. Berater/-innen können mit diesem Instrument Jugendliche dabei unterstützen, ihre Stärken im Bewerbungsprozess selbstbewusst zu präsentieren und diese mit Beispielen zu belegen. Damit haben die Mädchen und Jungen bereits eine der wichtigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewerbung erfüllt.

Schätze heben. Leitfaden und Kompetenzbilanz für die Beratung von Jugendlichen am Übergang Schule-Beruf
Das Hamburger Projekt "BQM Beratung Qualifizierung Migration" hat ein Instrument entwickelt, dass Berater/-innen am Übergang von der Schule in den Beruf dabei unterstützt, insbesondere Jugendliche mit Migrationshintergrund differenzsensibel und wertschätzend zu beraten. Ziel ist es, Jugendliche zu stärken und sie fit für den Bewerbungsprozess zu machen. Jugendliche mit Migrationshintergrund haben viele Potenziale und Stärken – dazu gehören ihre Sprachkenntnisse, ihr kulturelles Wissen und ihr kulturelles Einfühlungsvermögen. Sie sind sich allerdings häufig selbst kaum darüber bewusst. Der Beratungsleitfaden enthält eine Kompetenzbilanz, diese können Anwender/-innen dazu nutzen, gemeinsam mit den Jugendlichen ihre individuellen Kompetenzen aufzuspüren und sichtbar zu machen. Sie umfasst konkrete Aussagen zu Fähigkeiten und Tätigkeiten, mit denen Jugendliche sich leicht identifizieren können. Passend dazu weist der Leitfaden die entsprechende Kompetenz zu. Berater/-innen können mit diesem Instrument Jugendliche dabei unterstützen, ihre Stärken im Bewerbungsprozess selbstbewusst zu präsentieren und diese mit Beispielen zu belegen. Damit haben die Mädchen und Jungen bereits eine der wichtigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewerbung erfüllt.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Phase 2: Erstberatung<br />

Schritt 5: Überprüfen der Zeugnisse<br />

Erst jetzt sehen Sie sich <strong>die</strong> Zeugnisse an. Jugendliche mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

haben manchmal schwierige Bildungsbiografien, <strong>die</strong> auch mit Erfahrungen des Scheiterns<br />

verb<strong>und</strong>en sind. Behalten Sie <strong>die</strong>se Tatsache im Blick <strong>und</strong> seien Sie offen da<strong>für</strong>,<br />

mit der/dem <strong>Jugendlichen</strong> in ein Gespräch darüber einzusteigen.<br />

Ist der angestrebte Ausbildungsberuf in Bezug auf <strong>die</strong> Schulzeugnisse realistisch<br />

gewählt?<br />

Welcher Abschluss wird angestrebt bzw. ist vorhanden?<br />

Besonderes Augenmerk liegt auf den letzten vier Schulzeugnissen.<br />

Achten Sie auf den Verlauf bzw. <strong>die</strong> Entwicklung der Noten – vor allem in den<br />

Kernfächern Deutsch, Mathematik sowie Englisch.<br />

Achten Sie auf <strong>die</strong> Fehlzeiten.<br />

Besprechen Sie schlechte Noten oder Fehlzeiten.<br />

Stellen Sie wertfreie Fragen.<br />

... „Wie ist es zu der Fünf in Mathe gekommen?“<br />

... „Wie ist es zu den Fehlzeiten gekommen?“<br />

Haken Sie in Form <strong>von</strong> Erzählimpulsen nach.<br />

... „Kannst du mir das genauer beschreiben?“<br />

... „Erzähle mir mehr dazu!“<br />

... „Wie ging es dann weiter?“<br />

Thematisieren Sie <strong>die</strong> Möglichkeit, bei guten Noten eine weiterführende <strong>Schule</strong><br />

zu besuchen.<br />

... „Ich sehe in deinen Zeugnissen recht gute Noten. Hast du schon einmal<br />

darüber nachgedacht, eine weiterführende <strong>Schule</strong> zu besuchen <strong>und</strong> das<br />

Abitur (bzw. das Fachabitur auf der Höheren Handelsschule) zu machen?“<br />

Jugendliche mit Migrationshintergr<strong>und</strong> erhalten <strong>von</strong> ihren Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrern<br />

nicht immer <strong>die</strong> ausreichende Ermutigung, um sich <strong>für</strong> eine weiterführende <strong>Schule</strong> zu<br />

entscheiden. Stu<strong>die</strong>n belegen, dass bereits Gr<strong>und</strong>schülerinnen <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schülern mit<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong> selbst bei guten Noten weitaus seltener der Besuch eines<br />

Gymnasiums empfohlen wird – eine Form <strong>von</strong> institutioneller Diskriminierung im<br />

Bildungssystem. 9 9 Vgl. Gomolla (2010).<br />

21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!