August 2017 - coolibri Dortmund
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DORTMUND<br />
Während die Passagiere in der Schleuse warten, herrscht auf dem Vorfeld<br />
professionelle Betriebsamkeit. Nur 25 Minuten bleiben Crew und Bodenpersonal,<br />
um die Maschine wieder startbereit zu machen. Während zwei<br />
Männer in gelben Westen Koffer und Taschen von Gepäckwagen auf ein<br />
Transportband verladen, bespricht Sascha Langner vom Bodenverkehrsdienst<br />
die Ladepapiere mit seinem Kollegen Ralf Exner. Beide nicken sich<br />
kurz zu, dann geht jeder seiner Wege. Mit einem kritischen Blick umrundet<br />
der Pilot unterdessen sein Flugzeug, inspiziert Tragflächen und Triebwerke<br />
auf sichtbare Schäden. Sein Kollege sitzt im Cockpit und plant den Rückflug.<br />
Umgeben von Navigations- und Messgeräten, unzähligen Knöpfen<br />
und Instrumenten hat er sich konzentriert über ein Klemmbrett gebeugt.<br />
Überrascht schaut er auf, als Sascha Langner den Kopf in die kleine Kabine<br />
steckt und ihm die Ladepapiere reicht. „Alles in Ordnung?“, fragt er ihn.<br />
Der Co-Pilot nickt. „Wir warten nur noch auf die letzten Änderungen.“<br />
180 Menschen und 70 Millionen Euro Material am Haken<br />
Sascha Langner wirft einen prüfenden Blick auf die Ladepapiere. „Es sind<br />
zwei Männer und zwei Frauen weniger an Bord. Das bedeutet 316 Kilo weniger<br />
und entsprechend muss der Pilot das Flugzeug neu kalibrieren.“ Er<br />
ist für das Be- und Entladen der Maschine, den Passagierfluss und die Sicherheit<br />
verantwortlich. „Hier darf keine Schraube und nichts herumliegen,<br />
das den Flieger beschädigen könnte“, sagt er. Fingerspitzengefühl ist<br />
gefragt, wenn er einen der stählernen Vögel mithilfe des wendigen Schleppers<br />
rückwärts einparkt. „Dann bin ich mir schon bewusst, dass ich 180<br />
Menschen und 70 Millionen Euro Material am Haken habe. Dafür braucht<br />
man ein Händchen“, sagt der gelernte Maschinenbautechniker. Er war zuvor<br />
im Bergbau tätig, hat sich dann fortgebildet und ist seit elf Jahren auf<br />
dem Flughafen-Vorfeld im Einsatz. „Das ist ein wirklich geiler Job. Denn wir<br />
sind hier für alles verantwortlich und arbeiten im Team ganz eng zusammen.“<br />
Dabei bewegen sie beim Gepäck in kürzester Zeit Tonnen, damit die<br />
Kunden nicht warten. „Die sind manchmal noch gar nicht am Band, da<br />
kreisen die Koffer schon.“<br />
In der großen Halle wartet eine Gruppe Passagiere, die gerade aus Kattowitz<br />
gekommen ist, noch auf ihre<br />
Habseligkeiten. Sollte etwas fehlen,<br />
hilft Lorena Krebs am Fundsachen-Schalter<br />
weiter. „Es bleibt immer<br />
mal etwas liegen und wenn<br />
die Aufkleber mit den Flugdaten<br />
fehlen, ist es schwierig, die Besitzer<br />
zu ermitteln“, sagt sie. Sie<br />
speist dann eine genaue Beschreibung<br />
in das internationale System<br />
ein, das Such- und Fundmeldungen<br />
miteinander vergleicht. „Wir<br />
dürfen die Koffer nur fünf Tage hier<br />
behalten. Danach kümmert sich<br />
Ralf Exner und Sascha Langner<br />
die Fluggesellschaft weiter darum“, sagt Lorena Krebs. Sie liebt es besonders,<br />
in die glücklichen Gesichter der Gäste zu schauen, wenn sie einen<br />
verloren geglaubten Koffer wiederbekommen.<br />
Beim Flug nach Riga ist das Gepäck verstaut, Ladeluken und Türen geschlossen.<br />
Langsam rollen die Gangway-Wagen rückwärts. Ralf Exner<br />
steht vor dem Bugfahrwerk und gibt den Piloten das Signal, dass alles sicher<br />
ist. Mit einem lauten Dröhnen setzt sich die erste Triebwerksturbine<br />
in Bewegung, die zweite stimmt wenig später ein. Als beide Motoren rund<br />
laufen, rollt die große Maschine auf ihren kleinen Rädern langsam los. Elegant<br />
schwenkt sie auf die Startbahn ein, nimmt lärmend Fahrt auf, um<br />
lautlos abzuheben und wenig später über den Wolken zu verschwinden.<br />
Zurück bleibt nur der beißende Geruch nach Kerosin. Dominique Schroller<br />
www.rvr.ruhr<br />
<strong>August</strong> <strong>2017</strong><br />
auch als ePaper<br />
Unter<br />
freiem Himmel<br />
ERLEBNISPROGRAMM<br />
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Sonntag, 27.08.<strong>2017</strong>, 12 – 18 Uhr<br />
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www.emscherlandschaftspark.rvr.ruhr<br />
Eintritt frei!<br />
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Veranstaltungstermine im<br />
Ausgabe September <strong>2017</strong><br />
bis zum 21.08. • 12.00 Uhr<br />
terminator@<strong>coolibri</strong>.de<br />
Fax 02 34 /93737-97<br />
der nächste<br />
erscheint am<br />
30. <strong>August</strong><br />
Foto: RVR/Dirk A. Friedrich<br />
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