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Festspiel Krone 2017-07-21

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Das Hören als Erweckung der Sinne<br />

Ohne sie wäre vermutlich die Geschichte der Salzburger<br />

<strong>Festspiel</strong>e ganz anders verlaufen: Die Wiener Philharmoniker<br />

feiern das 175-Jahre-Jubiläum.<br />

Mit vierOpern („Lady<br />

Macbeth“, „Aida“,<br />

„Wozzeck“ und<br />

„Lear“) und fünf großen Konzertserien<br />

sind die„Wiener“,<br />

das „<strong>Festspiel</strong>orchester“<br />

schlechthin, auch inihrem Jubiläumsjahrnaturgemäß<br />

gewichtig<br />

vertreten.<br />

DieKonzerte dirigieren BernardHaitink<br />

(Mahlers „Neunte“),<br />

AndrisNelsons (Prokofjew<br />

mit DaniilTrifonov am Klavier<br />

und Schostakowitsch), RiccardoMuti<br />

(Brahms mit Yefim<br />

Bronfman am Klavier, und<br />

Tschaikowski), der Grandseigneur<br />

HerbertBlomstedt und<br />

zum Finale DanielBarenboim<br />

mit Mahlers Symphonie Nr.7.<br />

Angesetzt sind jeweils Doppeltermine,mit<br />

MutiamPult<br />

wird es drei Aufführungen geben.<br />

Die Orchester zu Gast: Es ist<br />

einer dererstaunlichsten, ja<br />

„unerhörtesten Neuzugänge“<br />

(Achtung:Ironie!) derletzten<br />

Jahre–das von Teodor Currentzis<br />

gegründete musicAeterna<br />

Ensemble wird zusätzlich<br />

zu Mozarts „La clemenza di<br />

Tito“ mitzweiKonzerten vertreten<br />

sein: Mozarts Requiem in<br />

der Felsenreitschule, Mahlers<br />

SymphonieNr. 1sowieBergs<br />

Violinkozert, das die„barfüßige<br />

Geigengräfin“ PatriciaKopatchinskaja<br />

spielt.<br />

Daniel Barenboims West-Eastern<br />

Divan Orchestra istdesgleichen<br />

zweimal vertreten, u.a<br />

mitder „Klavierkönigin“ Martha<br />

Argerich, dieSchostakowitschs<br />

c-Moll Konzert fürKlavier,Trompete<br />

undStreichorchester<br />

interpretiert.<br />

Das GustavMahler Jugendorchester<br />

tritt mit Ingo Metzmacher<br />

am Pult und mitWerken<br />

von Schönberg, Gershwin,<br />

Bartók und Ravel auf. Die Berliner<br />

Philharmoniker kommen<br />

traditionellzum <strong>Festspiel</strong>-Finale,<br />

es wird auch einanderes<br />

Ende sein: SimonRattles Abschied<br />

alsChefdirigent der<br />

„Berliner“. KleineAnmerkung<br />

des VerfassersamRande: Ich<br />

schriebeinmal vor hundertJahrenineinem<br />

Titel„Sir Solti“,weil<br />

es sich so gut fügte. Daraufhin<br />

kam derRüffel eines erbosten<br />

Lesers, ich solle niewiederdas<br />

tun, das zeuge nämlich von unwissender<br />

Bürger-Banalität.<br />

Entweder „SirGeorg“, odergar<br />

nicht. Gut. Rattle ist auch Sir,<br />

korrekt „SirSimon“. Aberwoher<br />

wissen dann dieunaristokratischen<br />

Leser, ob nicht demnächst<br />

der Regisseur Simon<br />

Stone (inszeniert „Lear“bei den<br />

<strong>Festspiel</strong>en) gemeint ist? Na ja,<br />

wir habenjasonst nichts Bedeutsames.<br />

Jetzt aber wiederindie Erweckung<br />

der Sinne durch dasHören.<br />

Den definitiven Konzert-<br />

Schlusssetzt das Pittsburgh<br />

SymphonyOrchestra mit<br />

Manfred Honeck, da wird Anne-Sophie<br />

Mutter zudem ihr<br />

40-jähriges Bühnenjubiläum<br />

nach Pfingsten nochmalsfeiern,<br />

und zwar mitViolinkonzerten<br />

von Witold Lutoslawski.Ein<br />

Fest.<br />

Bei den Solistenkonzerten<br />

könnte man frisch verwegen<br />

werdenobder Größe: András<br />

Schiff gestaltetet einenZyklus<br />

mitBach, Bartók, Janáček und<br />

Schumann. Igor Levit, ein<br />

Salzburg-Debüt, kommt, ebenso<br />

Grigory Sokolov, der Klavier-Gigant,<br />

EvgenyKissin, die<br />

Tasten-Zauber-Fee Mitsuko<br />

Uchida, derGeiger Ilya Gringolts,<br />

die Legende Maurizio<br />

Pollini unddie „Klavier-Königin“<br />

Martha Argerich. Sollte<br />

Foto: AMC/Franco Panozzo<br />

es einen geben, dann ist<br />

das ein„Solisten-Himmel“.<br />

Die Liederabende werden<br />

Christian Gerhaher,Elina<br />

Garanča, Marianne<br />

Crebassa, Matthias<br />

Goerne, Sonya<br />

Yoncheva und Krassimira<br />

Stoyanova zuHör-<br />

Erlebnissen machen. <br />

HANS LANGWALLNER<br />

Er ist nicht der<br />

„Schreckliche“,er<br />

ist ein Magier des<br />

Verborgenen:TeodorCurrentzis<br />

Sie ist wahrlicheine, „die Königin“<br />

des Klaviers: Martha Argerich<br />

Waserausden Tasten des Klaviers holt, dasist ein<br />

furchterregendesWunder: Grigory Sokolov<br />

Foto: Anton Zavyalov<br />

Foto: Adriano Heitmann<br />

Die Ferdinand Porsche Erlebniswelten -<br />

von der Kutsche bis zum Käfer<br />

Eine Hommage an den Großvater.<br />

Automuseen gibt es ja einige<br />

–was istdas Besondere am<br />

fahr(T)raum?<br />

„Ich möchte nicht nur schöne<br />

alte Autos ausstellen, sondern<br />

mehrbieten.MeinGroßvater<br />

entwickelte seine ersten Fahrzeuge<br />

zuerst mitJacob Lohner<br />

inWienund ab 1906 beiAustro<br />

DaimlerinWiener Neustadt.<br />

Sensationellist, dass er zu Beginn<br />

seiner Karriere Elektround<br />

Radnabenmotoren bevorzugte<br />

und erst 19<strong>07</strong> zu Benzinmotoren<br />

überging. Im<br />

fahr(T)raum sind diese außergewöhnlichenFahrzeuge,<br />

die<br />

von Großvater selbst, seinem<br />

Team und seinen Nachfolgern<br />

konstruiertwurden, ausgestellt.<br />

Das Besondereist allerdings,<br />

dass alle Autos inder Ausstellung<br />

auch fahrbereitsind. Sie<br />

sind alleangemeldet.“<br />

Welches Auto ist eigentlich<br />

auf der fahr(T)raumWerbung<br />

abgebildet –dieser weiße<br />

Wagen mit der besonderen<br />

Form?<br />

„Dasist derAustroDaimler<br />

Prinz Heinrich.Ferdinand Porsche<br />

hatte ihn 1910 für die<br />

Prinz Heinrich Fahrtkonstruiert<br />

–einemRennen über 1.800 km<br />

durchganz Deutschland.Damalswar<br />

er mit drei solcher<br />

WagenamStartund gewann<br />

auch dieerstendrei Plätze damit.<br />

Er wählte einen besonders<br />

leichtenFlugzeugmotor mit<br />

sehr hoher Leistung. Der Luftfahrtpionier<br />

Igo Etrich empfahl<br />

ihmzudem,den Luftwiderstand<br />

der Karosserie zu verringern.<br />

Foto: TaroEbihara<br />

Ing.Ernst Piech aufdem Lohner Porsche MixteBaujahr1901.<br />

So entstand diese besondere<br />

Tulpenformund der weltweit<br />

erste richtige Sportwagen.Jedes<br />

derExponate im<br />

fahr(T)raum hat eine eigene<br />

faszinierendeGeschichte.“<br />

Wie wird den Besucherinnen<br />

undBesuchern die Technik<br />

dahinter nähergebracht?<br />

„DiePräsentation der wertvollenAutomobile<br />

istmuseumsdidaktisch<br />

soangelegt, dass allesWissenswerte<br />

über multimediale<br />

Touchscreensabgefragt<br />

werdenkann. In „Hands<br />

on“ Stationen sind einzelne<br />

technische Komponenten<br />

genauer erklärt<br />

und können „begriffen“werden.<br />

Zum Beispiel ein<br />

Windkanal,die Funktion des<br />

Boxermotorsoderder elektrische<br />

Antrieb des ersten Hybridautos<br />

von 1901. Videos erklären<br />

zusätzlich dieGeschichten<br />

dahinter und mitdem eigenskonzipierten<br />

Prinz Heinrich<br />

Simulator kann manselbst<br />

eine Rundemit dem weltweit<br />

ersten Sportwagen drehen und<br />

sich an derGangschaltung<br />

probieren–mitZwischengas<br />

undDoppelkuppelnversteht<br />

sich.<br />

Wirklicheinzigartig sinddie<br />

Ausfahrten, dieman mitden<br />

biszu100 Jahre alten Automobilenunternehmen<br />

kann. Das<br />

Fahrgefühl von damals mitallen<br />

Sinnenerleben–soetwas gibt<br />

es nur im fahr(T)raum!<br />

Attraktive Veranstaltungen von<br />

Outdoor-Eventswie die Modellsporttage<br />

über Kabaretts und<br />

Konzerte biszuSonderausstellungen<br />

halten den fahr(T)raum<br />

das ganze Jahr über lebendig.<br />

Auch viele Firmen nutzen das<br />

Angebot für Seminare und<br />

Abendveranstaltungen.<br />

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