08.08.2017 Aufrufe

DorfStadt 11-2017

Wir sind Elbvororte. Hochwertige lokale Berichte und Reportagen aus und über Rissen, Sülldorf, Iserbrook, Blankenese, Osdorf, Groß Flottbek, Nienstedten, Othmarschen, Bahrenfeld und Schenefeld.

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2 • <strong>DorfStadt</strong>-Zeitung <strong>11</strong>/<strong>2017</strong> • 10.08.<strong>2017</strong><br />

ALTONA AKTUELL<br />

Neues aus dem Bezirk | Wolf Achim Wiegand<br />

<strong>DorfStadt</strong>-Redakteur Wolf<br />

Achim Wiegand Foto: privat<br />

Moin, liebe Leser,<br />

welch‘ komischer Sommer! Mal<br />

tropisch, dann nieselig oder<br />

herbstlich kühl. Grund genug,<br />

dass alle in den Ferien zuhause<br />

Gebliebenen vom Wetter reden.<br />

Gemeinsamer Tenor: „So feucht<br />

war es in dieser Jahreszeit noch<br />

nie.“ Ja, das stimmt: „Der Juli<br />

<strong>2017</strong> ist viel zu nass gewesen,“<br />

sagt der Deutsche Wetterdienst<br />

(DWD) nach Auswertung von<br />

Daten aus rund 2000 Stationen.<br />

Itzehoe in Schleswig-<br />

Holstein und Hamburg meldeten<br />

jeweils nur zwei Sommertage<br />

mit mehr als 25 Grad.<br />

„Wann wird's mal wieder richtig<br />

Sommer?“ fragte einst Rudi<br />

Carrell (http://ogy.de/f46t). Die<br />

Antwort weiß kein Mensch.<br />

Und da Urlaub auf Balkonien<br />

nicht so mein Ding ist, verabschiede<br />

ich mich hiermit für 14<br />

Tage in wärmere Gefilde auf<br />

eine Insel nahe der afrikanischen<br />

Küste… Und was haben<br />

Sie in den Ferien gemacht?<br />

E-Mail: redaktion@dorfstadt.de<br />

Regieren ist hart…<br />

Blankenese – Noch sind die 100<br />

Tage Schonfrist nicht erreicht,<br />

die man Politikern gemeinhin<br />

zur Amtseinarbeitung gewährt.<br />

Doch die langjährige Blankeneser<br />

CDU-Politikerin Karin<br />

Prien hat im schwarz-gelb-grünen<br />

Jamaika-Bündnis zu Kiel<br />

jetzt schon mit ihrem neuen<br />

Job als Schulministerin zu<br />

kämpfen: „Ich war überrascht,<br />

welche Härte und Ablehnung<br />

mir entgegenschlug,“ bilanziert<br />

die 52jährige Mutter zweier<br />

noch junger Söhne in einem<br />

BILD-Interview. Und schob<br />

nach: „In Hamburg haben wir<br />

als Opposition neue Senatoren<br />

nicht so empfangen.“ Für’s<br />

Regieren muss man in Schleswig-Holstein<br />

wohl dickhäutiger<br />

sein, als in der Opposition der<br />

eher hanseatisch-zurückhaltenden<br />

Hamburgischen Bürgerschaft.<br />

Im Westen stockt‘s<br />

Othmarschen/Lurup – Urlauber<br />

merken es nicht, Heimkehrer<br />

und Zurückgebliebene aber<br />

schon: die Verkehrslage im<br />

Hamburger Westen ist in diesen<br />

Tagsüber gut<br />

betreut -<br />

abends wieder<br />

zu Hause<br />

<br />

Am Rissener Bahnhof 17<br />

040 - 4<strong>11</strong> <strong>11</strong> 21 06<br />

www.asb-hamburg.de/senioren<br />

Wochen bisweilen katastrophal.<br />

So ist die Autobahnauffahrt<br />

Schnelsen bis Ende nächsten<br />

Jahres (ja, 2018) gesperrt.<br />

Grund: Ausbau der A7 auf acht<br />

Spuren und Bau des Lärmschutzdeckels.<br />

Wegen Brückenbaus<br />

können derzeit auch die<br />

Auf- und Abfahrt in Richtung<br />

Süden am Volkspark nicht<br />

mehr genutzt werden. Tipp für<br />

Autofahrer: aktuelle Lageberichte<br />

vor der Fahrt abrufen: <br />

hamburg.de/verkehrsmeldungen.<br />

Auch Bahnfahrer haben dieser<br />

Tage Probleme: wegen des<br />

Abrisses der S-Bahnbrücke<br />

über dem Lessingtunnel am Altonaer<br />

Bahnhof sind alle Linien<br />

zwischen den Bahnhöfen Othmarschen<br />

und Altona unterbrochen,<br />

es fahren dort aber eigens<br />

bereitgestellte Busse.<br />

Westklinikum verarztet<br />

Senioren<br />

Rissen – Das Asklepios Westklinikum<br />

Hamburg wird eines<br />

von zehn Krankenhäusern in<br />

Hamburg, das sich auf die<br />

medizinische Versorgung für<br />

alte Menschen spezialisiert. Mit<br />

Senatshilfe ist geplant, die<br />

Klinik mit Spezialisten zu vernetzen,<br />

wie niedergelassenen<br />

Ärzten, auswärtigen Pflegeund<br />

Reha-Einrichtungen sowie<br />

Hospizen und Selbsthilfegruppen.<br />

Dahinter steckt die Erkenntnis,<br />

dass sich Krankenhäuser<br />

auf die demografische<br />

Entwicklung einrichten müssen.<br />

Immer mehr ältere Patienten<br />

bedeuten nämlich zugleich<br />

immer mehr chronische Krankheiten.<br />

Das Westklinikum soll<br />

daher zu einem Zentrum für<br />

alle Fragen der Altersmedizin<br />

werden, das Behandlungspläne<br />

erstellt, den regionalen Austausch<br />

zwischen Pflegekräften<br />

fördert und Infoveranstaltungen<br />

für Ärzte und Patienten<br />

organisiert.<br />

Bahnhof Altona wird<br />

aufgehübscht<br />

Altona – Wer es noch nicht<br />

mitbekommen hat: im S-<br />

Bahnhof Altona wird gewerkelt<br />

und geschuftet. Denn bis<br />

September soll die etwa heruntergekommene<br />

Station im<br />

wahrsten Sinne des Wortes aufgemöbelt<br />

werden. Bahnfahrer<br />

werden künftig über neue<br />

Bodenbeläge schreiten können<br />

und die sogenannten Hintergleiswände<br />

bekommen farbige<br />

Paneele. Etwas später kommt<br />

noch die Erneuerung von<br />

Bahnsteigoberflächen und -<br />

kanten. Doch damit nicht genug:<br />

insgesamt 52 Betonsäulen<br />

bekommen eine Glasummantelung,<br />

die mit Werbung belegt<br />

werden kann.<br />

E l b v o r o r t e<br />

Ganz Sülldorf trauert um Antje König<br />

Regisseurin und »Seele« des Theater in Sülldorf starb nach langer Krankheit | Markus Krohn<br />

SÜLLDORF<br />

Mehr Fläche, erweiterte<br />

Öffnungszeiten, Medienrückgabe<br />

rund um die Uhr,<br />

eine neuer Eingang und<br />

sogar eine neue Hausnummer<br />

– bei der Bücherhalle<br />

Elbvorororte am Sülldorfer<br />

Kirchenweg (jetzt also 1b) hat<br />

sich mit dem Umbau viel getan.<br />

„Schön, wie viel Platz hier jetzt<br />

ist“, sagt Antje Lemberg, sie<br />

kommt mit Tochter Edda (2)<br />

mindestens alle 14 Tage hierher,<br />

sie leihen Bücher aus, „die<br />

müssen aber alle hier vorher<br />

getestet, sprich: vorgelesen<br />

werden!“, und auch mindestens<br />

ein Spiel wird bei jedem Besuch<br />

ausprobiert. Die Blankeneserin<br />

findet: „Die neue automatische<br />

Rückgabe ist sehr praktisch.“<br />

Denn: Ab sofort können alle<br />

Bücherhallen-Kunden ihre Medien<br />

nicht nur bei der Ausleihe<br />

selbst verbuchen, sondern auch<br />

selbständig zurückgeben. Die<br />

Medienrückgabe ist 24 Stunden<br />

an sieben Tagen in der Woche<br />

zugänglich, denn eine Station<br />

befindet sich in der Außenwand<br />

neben dem neuen Eingang.<br />

„Die bisherige Fläche wurde von<br />

Antje König 2013 bei der Regie in der St. Michaelskirche Sülldorf<br />

Foto: Wozenilek<br />

Antje König ist tot – diese<br />

Nachricht sprach sich in<br />

Sülldorf schnell herum,<br />

denn die 73-Jährige gehörte<br />

zu denjenigen, die die<br />

Sülldorfer in Bewegung<br />

hielt – mindestens zweimal im<br />

Jahr strömten Hunderte zu<br />

ihren Theateraufführungen im<br />

Gemeindehaus Sülldorf. Schon<br />

die Kleinsten konnten beim alljährlichen<br />

Weihnachtsmärchen<br />

Amateurtheater auf höchstem<br />

Niveau erleben. Zuletzt 2016<br />

mit ihrem selbst geschriebenen<br />

Stück „Ach, du lieber Weihnachtsmann“.<br />

Das alles soll auf<br />

einmal vorbei sein?<br />

In diesem Jahr wird es auf<br />

jeden Fall kein Stück des Theater<br />

in Sülldorf (This) mehr<br />

geben. Das beschloss Königs<br />

Ensemble vor ein paar Tagen.<br />

Auch das bereits in Arbeit<br />

befindliche Stück, das im<br />

Herbst aufgeführt werden sollte,<br />

wird nicht mehr vollendet.<br />

Der Respekt vor der detailgenauen<br />

Arbeit der verstorbenen<br />

Schauspielerin und Regisseurin<br />

verbietet es – so sehen es<br />

jedenfalls die Ensemblemitglieder.<br />

Am 24. Juli wurde die<br />

engagierte Schauspielerin in<br />

einem Trauergottesdienst mit<br />

Pastor Bernd Neumann in der<br />

St. Michaelskirche in Sülldorf<br />

verabschiedet.<br />

Antje König war Schauspielerin,<br />

Leiterin und Regisseurin<br />

von ThiS, dem Theater in<br />

Sülldorf. Sie studierte an der<br />

Staatlichen Hochschule für<br />

Musik und darstellende Kunst<br />

in Hamburg. Zur Ausbildung<br />

gehörte es, in kleineren Rollen<br />

und in der Statisterie im Schauspielhaus<br />

mitzuwirken, da ihr<br />

Lehrer, Professor Eduard<br />

Marks, dort engagiert war.<br />

Nach der Schauspielschule<br />

spielte König am Schauspielhaus,<br />

den Hamburger Kammerspielen,<br />

dem Zimmertheater<br />

und dem Ernst Deutsch Theater.<br />

Danach am Nordmark Landestheater<br />

Schleswig und am<br />

Schlosstheater in Celle. Für<br />

BBC-London und für das<br />

schwedische Fernsehen drehte<br />

sie zwei Serien und für das<br />

Deutsche Fernsehen auch einige<br />

Filme. Neben ihrer Tätigkeit<br />

als Ansagerin im Norddeutschen<br />

Rundfunk synchronisierte<br />

sie etliche Filme und nahm<br />

mehrere Kinderhörspiele auf,<br />

wirkte bei den Sommerfestspielen<br />

in Bad Hersfeld mit und<br />

war mit einigen Stücken auf<br />

Tournee in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz unterwegs.<br />

1982 gründete sich die Theatergruppe<br />

in Sülldorf. Einige Jugendliche,<br />

die sich damals im<br />

Gemeindehaus im Rahmen der<br />

Jugendarbeit und zu allen<br />

Unvergessen: Königs Weihnachtsmärchen »Potz«<br />

möglichen gemeinsamen Aktivitäten<br />

trafen, kamen auf die<br />

Idee, Theater zu spielen.<br />

Antje Königs Sohn Nicolas<br />

(heute selbst Schauspieler, u.a.<br />

Großstadtrevier, Notruf Hafenkante,<br />

Karl-May-Spiele Bad<br />

Segeberg und <strong>2017</strong> Störtebeker-Festspiele<br />

auf Rügen)<br />

war damals Teil der Jugendarbeit<br />

und bat seine Mutter, die<br />

Regie zu übernehmen.<br />

Das erste Stück der neu<br />

gegründeten Theatergruppe mit<br />

Laienschauspielern zwischen<br />

13 und 15 Jahren war „Das<br />

lange Weihnachtsmahl“ von<br />

Thornton Wilder.<br />

Heute besteht die Theatergruppe<br />

aus etwa dreißig Schauspielern<br />

von 8 bis 70 Jahren,<br />

die, aus beruflichen oder privaten<br />

Gründen, manchmal aussetzen<br />

müssen und dann wieder<br />

zurück kommen. Aber der harte<br />

Kern der ersten Stunde ist auch<br />

heute noch dabei - immerhin<br />

35 Jahre - und deren Kinder<br />

gehören auch schon dazu! So<br />

ist das Theater in Sülldorf über<br />

die Jahre zu einem festen<br />

Bestandteil der Kirchengemeinde<br />

geworden.<br />

Von Kästner, Hauptmann,<br />

Schiller, Dürrenmatt, Kohout<br />

bis Alain Ayckbourn hat Antje<br />

König mit ihren Schauspielern<br />

alles gespielt und aus den Laien<br />

das Beste herausgeholt. Zwei<br />

von ihnen sind inzwischen<br />

auch beruflich im Schauspielbereich<br />

tätig. Eine tolle Bilanz!<br />

Die Alben sind gefüllt mit<br />

Erinnerungen an wunderbare<br />

Theaterabende. Das soll auch<br />

immer so bleiben...<br />

www.theaterinsuelldorf.de<br />

Bücherhalle-Umbau: Was ist neu?<br />

Viel mehr Platz am Sülldorfer Kirchenweg – und 24-Stunden-Service am Rückgabeautomat | Manuela Tanzen<br />

BLANKENESE<br />

Antje Lemberg und ihre Tochter Edda freuen sich über den neu gestalteten Kinderbereich<br />

Bücherhallen-Chefin Corinna Benthack erklärt den neuen Rückgabeautomat,<br />

der rund um die Uhr geöffnet ist<br />

Foto: Tanzen<br />

Foto: This<br />

Foto: Tanzen<br />

600 auf 750 Quadratmeter vergrößert“,<br />

erklärt Corinna Benthack,<br />

Leiterin der Bücherhalle<br />

Elbvororte, „durch die neue<br />

Aufteilung wirkt der Raum<br />

noch deutlich größer.“ Sie freut<br />

sich: „Die Resonanz bisher ist<br />

großartig. Die Besucher sind<br />

begeistert von den neuen Öffnungszeiten,<br />

viele loben den<br />

großzügigen, geordneten Eindruck.<br />

Und die neu gestalteten<br />

Bereiche für Kinder kommen<br />

super an, besonders der neue<br />

Gruppenraum.“

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