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Auf schwierigem Grünland erfolgreich wirtschaften - Ministerium für ...

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Bilder: M. Elsäßer<br />

BETRIEBE<br />

uf 1.030 Metern Höhe bewirtschaftet<br />

A Familie Hensler ihren Milchviehbetrieb<br />

nach den Richtlinien des ökologischen<br />

Landbaus. Ihr Standortvorteil: 52 Hektar arrondiertes<br />

Dauergrünland.<br />

Seit vier Jahren praktiziert Roland Hensler<br />

ein Vollweidesystem mit Mähstandweide. Er<br />

versucht, das System möglichst optimal an die<br />

betrieblichen Gegebenheiten anzupassen. Im<br />

Gegensatz zu klassischen Weideländern wie<br />

Neuseeland oder Irland dauert der Winter<br />

hier in den Höhenlagen des Schwarzwaldes<br />

fast sechs Monate. So ist der Landwirt trotz<br />

Vollweide auf entsprechende Futterkonserven<br />

und ein vollwertiges Stallgebäude angewiesen<br />

und kann die Kostenvorteile des Systems<br />

nur bedingt <strong>für</strong> sich nutzen.<br />

Mit Einführung des Vollweidesystems stellte<br />

Familie Hensler ihre Holsteinherde auch<br />

14 MLR 2008<br />

Großzügige Weiden wie in Irland<br />

Der Betrieb der Familie Hensler in Breitnau<br />

auf saisonale Abkalbung um und verlegt damit<br />

die Milcherzeugung so weit wie möglich<br />

in die Weideperiode. Die Kühe kalben<br />

mit wenigen Ausnahmen in den Monaten<br />

Februar bis April. So früh wie möglich – bei<br />

Henslers heißt das Mitte April bis Anfang<br />

Mai – geht es dann auf die Weide. Jetzt geben<br />

die Kühe am meisten Milch, jetzt gibt<br />

es das meiste und beste Futter. Die Menge<br />

an Futterkonserven wird so auf das Notwendige<br />

beschränkt. Das erfordert gleichzeitig<br />

ein konsequentes Fruchtbarkeitsmanagement.<br />

Schließlich sollen möglichst alle Tiere<br />

im geplanten Zeitraum abkalben. Die vier<br />

Kühe, die im vergangenen Jahr nicht rechtzeitig<br />

trächtig wurden, hat Roland Hensler<br />

kurzerhand zum Weitermelken an einen<br />

Kollegen „ausgeliehen“. Alle anderen wurden<br />

vor Weihnachten trockengestellt, so dass<br />

<strong>Auf</strong> der Mähstandweide werden auch Weidereste noch aufgenommen. Viel Platz verringert den Stress des Einzeltiers<br />

die Familie eine siebenwöchige Melkpause<br />

genießen konnte.<br />

Wenn innerhalb kurzer Zeit die gesamte<br />

Herde abkalbt, muss sehr viel Platz <strong>für</strong> kalbende<br />

Kühe und <strong>für</strong> die Kälberaufzucht<br />

vorgehalten werden. Familie Hensler erweiterte<br />

daher ihren Laufstall im Eindachhof um<br />

einen Anbau und hat so einen wirklich großzügigen<br />

Abkalbe- und <strong>Auf</strong>zuchtbereich geschaffen.<br />

Auch bei der Kälberaufzucht hat<br />

sich Familie Hensler <strong>für</strong> einen naturnahen<br />

Weg entschieden: Sie setzt ihre Milchkühe<br />

gleichzeitig als Ammen ein. Zwei Tage lang<br />

bleibt jedes Kalb bei der Mutter und erhält<br />

so die erforderliche Biestmilch. Anschließend<br />

wechselt es in die Kälberbucht und<br />

wird dort zweimal täglich von einer Ammenkuh<br />

zusammen mit zwei bis drei weiteren<br />

Kälbern gesäugt.

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