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Auf schwierigem Grünland erfolgreich wirtschaften - Ministerium für ...

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EINFÜHRUNG<br />

<strong>Grünland</strong>es angeglichen mit dem Ziel, <strong>für</strong><br />

alle Zahlungsansprüche eine einheitliche<br />

Flächenförderung zu realisieren. Von dieser<br />

Angleichung der Zahlungsansprüche profitieren<br />

insbesondere extensivere <strong>Grünland</strong>regionen<br />

wie der Schwarzwald.<br />

In der zweiten Säule finden sich eine Reihe<br />

von Maßnahmen mit den Zielen, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der landwirtschaftlichen Betriebe<br />

zu stärken, die Umwelt und die Landschaft<br />

zu schützen sowie die Lebensqualität im ländlichen<br />

Raum zu verbessern und die ländliche<br />

Wirtschaft zu diversifizieren. Baden-Württemberg<br />

hat nicht nur bei der Etablierung und<br />

Durchführung dieser Programme eine Vorreiterrolle<br />

inne. Es steht, auch was die Förderhöhe<br />

pro Hektar betrifft, mit an der Spitze der<br />

Bundesländer. Für die Landwirtschaft in<br />

schwierigen <strong>Grünland</strong>regionen sind insbesondere<br />

die Ausgleichszulage, der MEKA, die<br />

Landschaftspflegerichtlinie und die Investitionsförderung<br />

relevant.<br />

■ Die Ausgleichszulage <strong>für</strong> benachteiligte<br />

Gebiete (AZL) soll die natürlichen Bewirtschaftungserschwernisse<br />

zumindest<br />

teilweise kompensieren. Die Hektarsätze<br />

variieren je nach Gebietskulisse<br />

(Berggebiete und sonstige benachteiligte<br />

Gebiete), nach Stufe der „Landwirtschaftlichen<br />

Vergleichszahl“ und nach<br />

der landwirtschaftlichen Nutzung (Acker<br />

oder <strong>Grünland</strong>). Im Jahr 2008 stehen in<br />

Baden-Württemberg <strong>für</strong> die Ausgleichszulage<br />

35 Mio. Euro zur Verfügung. Die<br />

EU sieht eine Neuabgrenzung der Kulisse<br />

<strong>für</strong> die benachteiligten Gebiete vor,<br />

die ab 2010 greifen soll. Baden-Württemberg<br />

setzt sich da<strong>für</strong> ein, diese Neuabgrenzung<br />

auf das Jahr 2013 zu verschieben,<br />

um das zentrale Instrument der<br />

Ausgleichszulage zumindest bis dahin in<br />

seiner bisherigen Form zu erhalten und<br />

eine sachgerechte Neuabgrenzung zu gewährleisten.<br />

■ Das baden-württembergische Agrarumweltprogramm<br />

„MEKA“ ist in ganz<br />

Deutschland und darüber hinaus als<br />

Modell einer <strong>erfolgreich</strong>en und modernen<br />

Agrarumweltpolitik bekannt. Die<br />

Leistungen der Landwirtschaft <strong>für</strong> den<br />

Umwelt- und Naturschutz, die über das<br />

gesetzlich Vorgeschriebene hinausgehen,<br />

werden entsprechend honoriert, das<br />

heißt Mehraufwand bzw. Mindererlöse<br />

ausgeglichen. Von etwa 100 Mio. Euro<br />

MEKA-Mitteln pro Jahr entfallen knapp<br />

8 MLR 2008<br />

Wo sich landwirtschaftliche Nutzung nicht mehr lohnt, wachsen Flächen zu<br />

die Hälfte auf <strong>Grünland</strong>maßnahmen,<br />

darunter „Extensive <strong>Grünland</strong>bewirtschaftung“,<br />

„Bewirtschaftung von steilem<br />

<strong>Grünland</strong>“, „Bewirtschaftung von artenreichem<br />

<strong>Grünland</strong>“, „Erhaltung von<br />

Streuobstbeständen“, „Gebietstypische<br />

Weiden“, „Verzicht auf chemisch-synthetische<br />

Pflanzenschutz- und Düngemittel<br />

im gesamten Unternehmen“, „Verfahren<br />

des ökologischen Landbaus“ und „Erhaltung<br />

besonders geschützter Lebensräume“.<br />

■ Im Rahmen der Landschaftspflegerichtlinie<br />

(LPR) wird die <strong>Grünland</strong>bewirtschaftung<br />

mittels individueller Nutzungs-<br />

und Pflegeverträge in der Regel<br />

zwischen Landwirten und Naturschutzoder<br />

Landwirtschaftsbehörde geregelt<br />

und ausgeglichen. Die <strong>Auf</strong>lagen beziehen<br />

sich auf die Häufigkeit und die Art<br />

der Nutzung sowie auf den Einsatz von<br />

Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Eine<br />

gleichzeitige Förderung über den MEKA<br />

ist ausgeschlossen.<br />

■ Das Agrarinvestitionsförderungsprogramm<br />

(AFP) hat zum Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Betriebe zu stärken.<br />

2008 stehen da<strong>für</strong> rund 33 Mio. Euro zur<br />

Verfügung, erste Priorität hat die Milchviehhaltung.<br />

Somit kann auch dieses Programm,<br />

das sich nicht speziell an die<br />

Landwirtschaft in benachteiligten Gebieten<br />

richtet, als indirekte Förderung von<br />

<strong>Grünland</strong>standorten bezeichnet werden.<br />

Baden-Württemberg hält die Investitionsförderung<br />

– neben der Ausgleichzulage<br />

– <strong>für</strong> das zentrale Instrument, um<br />

Betriebe bei ihrer Ausrichtung auf die<br />

Erfordernisse des Marktes zu unterstützen,<br />

und setzt sich deshalb beim Bund<br />

und der EU mit Nachdruck <strong>für</strong> eine ausreichende<br />

Mittelausstattung und einfache<br />

und verlässliche Richtlinien ein.<br />

■ Daneben werden mit dem Programm zur<br />

Förderung der Diversifizierung hin zu<br />

nichtlandwirtschaftlichen Tätigkeiten Investitionen<br />

im Bereich Verarbeitung und<br />

Vermarktung, Bereitstellung von Dienstleistungen,<br />

Gastronomie und Tourismus<br />

mit dem Ziel gefördert, das Angebot an<br />

Arbeitsplätzen im ländlichen Raum quantitativ<br />

und qualitativ zu verbessern und<br />

insbesondere landwirtschaftlichen Betrieben<br />

weitere wirtschaftliche Standbeine zu<br />

schaffen. Für diese Maßnahme stehen<br />

jährlich rund 4 Mio. Euro zur Verfügung.<br />

Aktuelle agrarpolitische<br />

Entwicklungen<br />

Dieser Überblick über die wichtigsten Förderprogramme<br />

soll nicht den Eindruck erwecken,<br />

dass die Bewirtschaftungserschwernisse an<br />

schwierigen Standorten vollständig kompensiert<br />

würden und die Bewirtschaftung sichergestellt<br />

sei. Kürzungen und Umschichtungen<br />

im EU-Agrarhaushalt sowie die Sparzwänge in<br />

den öffentlichen Haushalten haben bereits in<br />

der Vergangenheit zu empfindlichen Einschnitten<br />

bei der Förderung, gerade auch in schwierigen<br />

Lagen, geführt. Im Rahmen des „Health<br />

Check“, der Überprüfung und Neuabstimmung<br />

der EU-Agrarpolitik <strong>für</strong> die Periode bis 2013,<br />

werden weitere Änderungen und Einschnitte<br />

diskutiert: Das Auslaufen der Milchquotenre-<br />

Bild: M. Elsäßer

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