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Auf schwierigem Grünland erfolgreich wirtschaften - Ministerium für ...

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Bilder: Over<br />

Georg und Stefan Baumhauer führen den Milchviehbetrieb als Vater-Sohn-GbR<br />

Bewirtschaftung mit abgestufter Nutzungsintensität<br />

und sehr gute Grundfutterqualität<br />

Was macht Familie Baumhauer im <strong>Grünland</strong><br />

besonders gut?<br />

Familie Baumhauer bewirtschaftet ihre <strong>Grünland</strong>flächen<br />

angepasst an die natürlichen Voraussetzungen<br />

im Betrieb mit drei Intensitätsstufen<br />

und stimmt auch die Verwertung in<br />

der Viehhaltung konsequent darauf ab:<br />

■ Sehr extensiv genutzt werden etwa fünf<br />

Hektar <strong>Grünland</strong>, welche gar nicht oder<br />

nur bedingt befahrbar ist. Die Flächen sind<br />

fest eingezäunt, werden vom Jungvieh<br />

und den trockenstehenden Kühen beweidet<br />

und soweit möglich anschließend<br />

gemulcht.<br />

■ Weitere fünf Hektar <strong>Grünland</strong> werden aufgrund<br />

ihrer Parzellengröße, der Entfernung<br />

zum Hof oder des Streuobstbestandes<br />

nur zweimal jährlich gemäht. Das<br />

hier geworbene Futter ist nicht von bester<br />

Qualität, wird aber von den Kreuzungsrindern<br />

noch sehr gut verwertet. In<br />

Ackerbau ist am hängigen Standort nur begrenzt möglich<br />

der Regel erfolgt nur alle zwei Jahre eine<br />

Gülledüngung.<br />

■ Intensiv nutzbares <strong>Grünland</strong> wird vier bis<br />

sechs mal geschnitten. Im Frühjahr werden<br />

solche Flächen mit Gülle und mineralischem<br />

Stickstoff gedüngt. Zu jedem<br />

weiteren Schnitt erfolgt noch einmal eine<br />

Gabe von 30 kg N, je nach Bodenverhältnissen<br />

mineralisch oder organisch.<br />

Jedes Jahr wird hier außerdem eine Nachsaat<br />

durchgeführt.<br />

Zur Einzelpflanzenbekämpfung des Ampfers<br />

wird eine umgebaute Feldspritze eingesetzt.<br />

An diese sind über Schläuche drei Einzelspritzen<br />

angeschlossen, die von drei Personen<br />

bedient werden können. So werden die<br />

<strong>Grünland</strong>flächen etwa alle drei Jahre behandelt.<br />

Der <strong>Auf</strong>wand: Rund zwei Tage pro Jahr<br />

<strong>für</strong> einen Fahrer und drei „Läufer“.<br />

Sehr gute Grundfutterqualitäten sind das<br />

Ergebnis dieser Wirtschaftsweise.<br />

Betriebliche Kennwerte<br />

■ Fläche: 40 ha <strong>Grünland</strong> und 17 ha Acker,<br />

10 ha Wald<br />

■ Tierbestand: 55 Holsteinkühe mit weiblicher<br />

Nachzucht; 45 Mastrinder und -bullen<br />

■ Milchleistung: 8.700 kg, davon 3.800 kg aus dem<br />

Grundfutter<br />

■ Standbeine: Milchviehhaltung, Rindermast, kommunale<br />

Dienstleistungen, Nebenlehrertätigkeit<br />

■ Arbeitskräfte: Betriebsehepaar sen. und<br />

Betriebsleiter jun., zusammen 2,2 AK;<br />

Ehefrau ist außerlandwirtschaftlich tätig.<br />

■ Ausbildungsbetrieb<br />

Standort in Stichworten<br />

Nicht mechanisierbare Flächen dienen als Jungviehweide<br />

BETRIEBE<br />

■ Reichenbach unterm Rechberg, Stadt Donzdorf,<br />

Kreis Göppingen<br />

■ Höhenlage: 400 m bzw. 520 m<br />

■ Durchschnittl. Jahresniederschlag: 1.000 mm<br />

■ Schwierig ist der Standort aufgrund der teils<br />

starken Hanglage.<br />

■ Positiv sind Arrondierung, wasserhaltende<br />

Böden, ausreichend und gleichmäßig verteilte<br />

Niederschläge und die Parzellengröße.<br />

genes Futter erzeugt. Bei der maschinellen<br />

Ausstattung fährt der Betrieb zweigleisig:<br />

Während er im <strong>Grünland</strong> auf Eigenmechanisierung<br />

setzt, werden die Maschinen und<br />

Geräte <strong>für</strong> den Ackerbau gemeinschaftlich<br />

mit den Nachbarbetrieben angeschafft und<br />

genutzt.<br />

Eine wirtschaftliche Verwertung seines<br />

<strong>Grünland</strong>es sieht Stefan Baumhauer auch<br />

zukünftig nur in der Milchviehhaltung. Die<br />

verschiedenen Standbeine, die zum Familieneinkommen<br />

beitragen, zwingen den Betrieb<br />

derzeit nicht zu weiteren, größeren<br />

Wachstumsschritten.<br />

MLR 2008<br />

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