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Auf schwierigem Grünland erfolgreich wirtschaften - Ministerium für ...

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Die Betriebsleiter Walter Jehle und Gottfried Hermann mit Sohn David Hermann<br />

tergebracht sind die Maschinen bei den Mitgliedern,<br />

die jeweils auch <strong>für</strong> die Wartung<br />

verantwortlich sind. Nach spätestens zehn<br />

Jahren werden die Maschinen ersetzt. Die<br />

Mitglieder können so ihre Maschinenkosten<br />

senken und gleichzeitig von einem modernen<br />

Maschinenpark profitieren. Und sie<br />

Milchkuhweide im adaptierten System<br />

Was machen Walter Jehle und Gottfried<br />

Herrmann im <strong>Grünland</strong> besonders gut?<br />

Die Betriebsleiter nutzen die unterschiedliche<br />

Lage und Güte der beiden vorhandenen<br />

Betriebsstandorte geschickt aus: So werden<br />

die Flächen des etwas entfernt liegenden<br />

Betriebes Jehle ausschließlich von Jungvieh<br />

und den trockenstehenden Kühen beweidet.<br />

Sie sind teilweise steil und mit Feuchtbiotopen<br />

versetzt. Eine konsequente Verbesserung<br />

dieser Bestände wäre zum einen wenig<br />

chancenreich, zum anderen ist sie<br />

teilweise aufgrund bestehender Schutzgebiete<br />

untersagt.<br />

Die Weidefläche um den Kuhstall der<br />

Betriebsgemeinschaft am Betrieb Hermann<br />

ist begrenzt, sie ist zudem stark hängig und<br />

die Zusammensetzung der Pflanzenbestände<br />

lässt derzeit noch einige Wünsche<br />

offen. Aber gerade weil die <strong>für</strong> die Beweidung<br />

zur Verfügung stehenden Flächen nicht allzu<br />

groß sind, müssen sie produktiv und gut<br />

nutzbar sein. Die Flächen werden daher regelmäßig<br />

nach- oder übergesät. Verbesserungen<br />

sind jetzt schon sichtbar, als Indiz<br />

kann der <strong>für</strong> die Höhenlage erstaunlich hohe<br />

Anteil an Deutschem Weidelgras gelten.<br />

<strong>Auf</strong> den weniger guten Flächen mit hohen<br />

Anteilen an Knaulgras und vor allem Rot-<br />

müssen sich untereinander absprechen.<br />

Auch diese soziale Komponente kommt<br />

nach Einschätzung von Gottfried Hermann<br />

den Landwirten zugute. „Es macht keinen<br />

Spaß mehr, wenn Du der einzige am Ort bist,<br />

der Gülle fährt und sonntags schaffen muss“,<br />

findet er.<br />

schwingel werden die Weideflächen anders<br />

eingeteilt und so der Weidedruck durch die<br />

Tiere erhöht. Dadurch werden die von den<br />

Weidetieren eher ungeliebten Gräser stärker<br />

verbissen, die Narben werden stärker<br />

zertreten und lückiger und verhelfen in der<br />

Folge den regelmäßig auch hier durchgeführten<br />

Übersaaten mit Deutschem Weidelgras<br />

und Weißklee eher zum Erfolg. Vorausgesetzt,<br />

der Ampfer wird auch weiterhin konsequent<br />

bekämpft.<br />

Das Augenmerk auf diese Problempflanze<br />

zu richten, ist besonders wichtig auf einem<br />

biologisch <strong>wirtschaften</strong>den Betrieb in Hanglagen<br />

und mit teilweise stark vernässenden<br />

Böden. Auch hier spielt Deutsches Weidelgras<br />

ein große Rolle, um eine hohe Konkurrenzkraft<br />

der Grasnarbe zu entwickeln und<br />

damit den Ampfer nicht allzu stark zur Ausbreitung<br />

kommen zu lassen.<br />

Beim System der Mähstandweide werden<br />

große Flächen gleichzeitig zugeteilt, um den<br />

Tieren ein stressfreies Grasen zu ermöglichen.<br />

Die Betriebsleiter wandeln diese Weideform<br />

aufgrund ihrer Verhältnisse ab. Man<br />

spricht deshalb von adaptierter Mähstandweide.<br />

Das ermöglicht einen hohen Viehbesatz<br />

bei kleinen Teilflächen und damit eine<br />

hohe Futteraufnahme bei reduziertem Arbeitsaufwand.<br />

Betriebliche Kennwerte<br />

BETRIEBE<br />

■ Fläche: ca. 90 ha <strong>Grünland</strong>, 10 ha und 5 ha<br />

Wald bei den Einzelbetrieben<br />

■ Tierbestand: 65 Kühe der Rassen Vorderwälder<br />

und Holstein mit Nachzucht<br />

■ Milchleistung: 6.300 kg, davon ca. 4.000 kg<br />

aus dem Grundfutter<br />

■ Standbeine: Milchviehhaltung, Wald<br />

■ Arbeitskräfte: Betriebsleiter 2 AK, Ehefrauen<br />

sind außerlandwirtschaftlich tätig<br />

■ Biobetrieb<br />

Standort in Stichworten<br />

■ Lenzkirch, Kreis Breisgau-Hochschwarzwald<br />

■ Höhenlage: 1.000 m ü. NN<br />

■ Durchschnittstemperatur: 5,6 °C<br />

■ Durchschnittl. Jahresniederschläge: 1.200 mm<br />

■ Der Standort neigt zur Sommertrockenheit.<br />

■ Die Weidefläche um den Milchviehstall ist<br />

begrenzt und stark hängig.<br />

Frauenmantel als Kälte- und Höhenzeiger<br />

Noch ist nicht der gesamte Bestand frei von Rotschwingel<br />

MLR 2008<br />

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