Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes Oktober 2010 • Jahrgang 62 ...

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Fachartikel Rehwildhege im Bezirk Landeck – eine Erfolgsgeschichte Als einstmaliger Langzeit-Bezirksjägermeister habe ich mir schon frühzeitig, inspiriert durch die starken Böcke des Kaunertales, den Kopf zerbrochen, wie man die Rehwildjäger für eine erfolgsorientierte Rehwildhege motivieren könnte. So habe ich in den Jahren 1978-1984 bei den jährlichen Trophäenschauen alle Rehböcke mit mehr als 300 Gramm Geweihgewicht ermittelt und separat zur Schau gestellt. Schon zur damaligen Zeit war unser Bezirk Landeck in der Lage, eine beachtliche Zahl starker Böcke zu präsentieren. Es waren durchschnittlich jährlich 73 Rehböcke. Die Präsentation und Publikation dieser starken Böcke hat in der Jägerschaft unseres Bezirkes eine hohe Begeisterung und Interesse ausgelöst, die dann eigentlich dazu geführt hat, dass sich der Jagdbezirk Landeck zu einem „Rehwild- Vorzeigebezirk“ entwickelt hat. Obwohl das statistische Festhalten aller Böcke von mehr als 300 Gramm Geweihgewicht sehr aufschlussreich war, gaben diese Aufzeichnungen noch zu wenig Einblick in die Qualitätsstruktur der kapitalen Böcke. Ich habe mich dann entschlossen, ab dem Jahre 1985 gemeinsam mit einigen fachlich versierten Jagdkollegen jeden guten Bock nach der internationalen Bewertungsformel zu vermessen, zu wiegen und statistisch evident zu halten. Seit diesem Zeitpunkt führe ich bis heute persönlich ein Rehbock-Bewertungsbuch, in dem alle Daten über die erlegten Böcke, wie Name des Erlegers, das Revier, das Abschussdatum und alle Bewertungskriterien aufgezeichnet sind. Seit diesem Zeitpunkt werden die entsprechenden Medaillen, Gold ab 130, Silber mit 115-129,9 und Bronze mit 105-114,9 CIC-Punkten ausgegeben. Nun nach 25 Jahren ist es interessant, das Bewertungsbuch aufzuschlagen und die Entwicklung der Trophäenqualität, die einen tiefen Einblick in die Rehwildhege verschafft, darzulegen. Aus diesen Aufzeichnungen geht hervor, dass in der zweiten Hälfte der Bewertungszeit die Anzahl der Medaillenböcke von 434 auf 712 Stück angestiegen ist. Enormer Erfolg Das ist doch ein enormer Erfolg der Rehwildhege des Bezirkes Landeck, wobei dieser durch die langjährigen Aufzeichnungen auch belegbar ist. Wenn solche Aufzeichnungen fehlen, kann der Erfolg der Rehwildhege wohl kaum nachgewiesen werden, jedenfalls nicht nur durch die Aufzeichnung der vergebenen „roten Punkte“. Ich freue mich darüber, dass meine Nachfolger Vinzenz Gstrein, Urban Knabl und Hermann Siess die Bewertung der starken Böcke nicht abgeschafft haben, so dass die Entwicklung und der Erfolg der Rehwildhege unseres Bezirkes weiterhin im Auge behalten werden kann. Diese stolze Qualitätsbilanz soll alle Jagdverantwortlichen von Neuem motivieren, sich mit den Grundsätzen der Rehwildhege und den offiziellen Abschussrichtlinien auseinandersetzen. Da und dort gibt es auch Kritik gegen die Medaillenvergabe und des vermeintlichen Trophäenkults. Es ist nun einmal Tatsache, dass man die Hegeerfolge oder –misserfolge am verlässlichsten von den Bewertungsergebnissen und den laufenden Aufzeichnungen ablesen kann. Unsere Praxis hat mit Trophäenkult nichts zu tun. Man bedenke auch, dass sich 8 Jagd in Tirol 10/2010
nicht nur die kapitalen Medaillenböcke sowohl qualitativ als auch quantitativ wesentlich gesteigert haben. Auch die Zahl der Ernteböcke knapp unter 105 i. P. hat sich in unserem Bezirk bedeutend erhöht. Jede Jägerin und jeder Jäger hat Freude an einem Erntebock, gleichgültig wie viel Punkte er hat. Abschließend sei mir noch erlaubt, auf veröffentlichte kritische Äußerungen eines bekannten Jagdbuch-Autors hinzuweisen, die da lauten: „Wenn man im Frühjahr die Bezirkstrophäenschauen von Tirol besucht, so wird man feststellen, dass der im westlichsten Teil unseres Landes gelegene Bezirk Landeck durch besonders starke Rehböcke hervorsticht. Beim ersten Beschauen der mit Medaillen behängten Rehkronen kann es schon passieren, dass es dem einen oder anderen bei so viel Pracht und Masse und Enden und Perlen die Sprache verschlägt. Aber warum wachsen gerade in einem solch klimatischen Extremgebiet die Böcke zu derartiger Stärke heran? Welche Geheimnisse birgt die Landecker Rehwildhege? Keine, würde ich behaupten. Zu den alt- und allseits bekannten Hegemaßnahmen kommt die Jagd in Tirol 10/2010 lange Fütterungszeit. Je exponierter und schneereicher ein Gebiet ist, desto früher ist es möglich, mit zahlreichen Rehwildfütterungen die Herbstmast zu beginnen, in das Trophäenwachstum zu investieren, und zusätzlich hält man die Rehe bis April, Mai bei den Trögen und Raufen. Man kann die ganze Sache gutheißen oder verdammen. Ich tendiere weder zum Einen noch zum Anderen, habe aber Probleme damit, den Wert (außer den finanziellen) der überdimensionierten Rehkronen zu erkennen. Ohne die dazugehörende Geschichte bleibt mir die goldmedaillenbehangene Rehkrone genauso bedeutungsfremd wie ein dünnstangiger Spießbock.“ Dazu möchte ich mit aller Deutlichkeit zum Ausdruck bringen, dass im Bezirk Landeck – wie auch in allen übrigen Bezirken Tirols – ausschließlich während der Notzeit zum Wohlbefinden des Rehwildes gefüttert wird und dabei das Trophäenwachstum nicht im Vordergrund steht. Sehr viele Faktoren sind bei dieser positiven Entwicklung maßgebend. Der wichtigste Faktor ist aber das ausreichende Angebot an qualitativer hoch- Jetzt 10x in österreich! scHmid & bender oPtiK REiNiGuNGSSEt sKogen SiGNALKAPPE, oNE-SiZE messer Mit MiCARtA-GRiFF maglite tascHenlamPe SoLitAiRE BLuE JagdKraWatte Mit SAu-MotiV Kettner carligHt Mit AKKu Kettner eröffnet Ende September in Rankweil/Vorarlberg seine 10. Österreich- Filiale. Aus diesem Anlaß gibt es nun kurze Zeit 10 hochwertige Produkte um nur 10 Euro in allen 10 Filialen. www.kettner.com tascHentucHbox Mit jAGDMotiVEN Fachartikel Das Bewertungsergebnis der erste 12 Jahre (1986-1997) 61 gold 132 Silber 241 Bronze Das Ergebnis der folgenden 12 Jahre (1998-2009)w 119 gold 231 Silber 362 Bronze 434 Medaillen 712 Medaillen Medaillenböcke von 1986-2009 insgesamt = 1146 Medaillen wertiger Äsung für eine starke Geweihbildung. Ein solches Äsungsangebot ist in den meisten Reh-Revieren unseres Bezirkes vorhanden. Unsere Rehwild-Jäger haben kein Problem mit kapitalen Trophäen, im Gegenteil, sie genießen mit Freude ihre gelungene Hege. Wenn man – wie bei uns- beachtenswerte Hegeerfolge erzielt, gibt es immer wieder neidvolle Kritiker, die versuchen, mit der Masche „Trophäenkult“ die betreffenden Jagdverantwortlichen anzupatzen. ■ 10 top- Produkte um nur in 10 Filialen Peltor GEHÖRSCHutZ H4A BLAu niKitucH Mit HiRSCHDRuCK fernglas SPiRit 8x21 Pöttelsdorf | leobersdorf | Vösendorf | Wien | Krems | linz | seiersberg | salzburg | innsbrucK | ranKWeil Jägermeister Otto Gitterle AKtioN GüLtiG VoN 1.10 BiS 31.10.2010! 9
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