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Endbericht Rewenio

Volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Kalkulation zur wirtschafts- und arbeitsmarktbezogenen Zu- und Rückwanderung in Oberösterreich

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wie es derzeit schon an den sogenannten „Welcome Centern“ in<br />

einigen deutschen Großstädten praktiziert wird. Im öffentlichen<br />

Diskurs sollte aktiv auf den Bedarf Deutschlands an der Zuwanderung<br />

ausländischer qualifizierter und hochqualifizierter Fachkräfte<br />

hingewiesen werden, der sich aus den demographischen Veränderungen<br />

ergibt und somit zu einer geänderten öffentlichen Wahrnehmung<br />

von Zuwanderung beitragen. Die Attraktivität Deutschlands<br />

für ausländische Fachkräfte hänge auch vom verfügbaren<br />

Informations- und Willkommensangebot ab. Neben der Steigerung<br />

der Bekanntheit des Rechtsrahmens sollten auch die Informationsangebote<br />

zu lebenspraktischen Aspekten gestärkt werden, wie<br />

zur Wohnungssuche, zum Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

und Schulen sowie Informationen zu Versicherungen und<br />

Arztbesuchen. Dabei müsste auch die familiäre Situation bei den<br />

Informations- und Unterstützungsangeboten mehr Berücksichtigung<br />

finden. Dies schließe kostenfreie Angebote, wie z.B. kostenlose<br />

Sprachkurse mit ein. (vgl. BMWi 2014, 8f.) Zum derzeitigen<br />

Umsetzungstand in Deutschland geben schon Untersuchungen<br />

Aufschluss, die im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für<br />

Wirtschaft und Energie durchgeführt wurden. Einige der wesentlichen<br />

Erkenntnisse und Anregungen sind:<br />

21<br />

• bei den Auslandsvertretungen eine stärkere Kundenorientierung<br />

zu etablieren und proaktiv auf Zuwanderungsmöglichkeiten<br />

für Fachkräfte hinzuweisen und in diese Richtung zu beraten;<br />

• die Mitarbeiter/innen der ‚Ausländerbehörden‘ werden als zu<br />

wenig hilfsbereit erlebt; vor allem bei Personen mit geringen<br />

Deutschkenntnissen findet man eine geringe Bereitschaft, auf<br />

sie und ihre spezifischen Bedürfnisse einzugehen.<br />

• Seitens der drittstaatsangehörigen Fachkräfte wird der Wunsch<br />

nach besseren Fremdsprachenkenntnissen der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der ‚Ausländerbehörden‘ geäußert.<br />

• Die Formulare der ‚Ausländerbehörden‘ gibt es noch nicht flächendeckend<br />

in Englisch oder anderen Sprachen.<br />

• Die bestehenden Sprachkursangebote sind unzureichend bzw.<br />

entsprechen nicht dem Bedarf, die Kurszeiten lassen sich beispielsweise<br />

nicht mit der Berufstätigkeit vereinbaren, die angebotenen<br />

Integrationskurse sind nicht auf das Niveau der Fachkräfte<br />

angepasst. (vgl. BMWI 2014, 25f.)

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