Endbericht Rewenio
Volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Kalkulation zur wirtschafts- und arbeitsmarktbezogenen Zu- und Rückwanderung in Oberösterreich
Volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Kalkulation zur wirtschafts- und arbeitsmarktbezogenen Zu- und Rückwanderung in Oberösterreich
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6.2 Ökonomische Wirkungen des Fachkräftemangels:<br />
Modellsimulation<br />
In diesem Kapitel werden die volkswirtschaftlichen Auswirkungen<br />
des Fachkräftemangels analysiert, wie er sich aus der Differenz<br />
der Prognose des Arbeitsangebots und der Arbeitsnachfrage im<br />
vorherigen Kapitel ergibt. Dabei wird der Frage nachgegangen,<br />
was die volkswirtschaftlichen Auswirkungen wären, wenn der<br />
Fachkräftemangel behoben werden könnte. Für die Berechnungen<br />
wird das allgemeine Gleichgewichtsmodell PuMA von EcoAustria<br />
herangezogen. Eine kurze Beschreibung des Modells findet sich<br />
im Anhang. Das Modell fokussiert sehr stark auf jene Bereiche, die<br />
für die Analyse des Fachkräftemangels von besonderer Bedeutung<br />
sind, nämlich den Arbeitsmarkt und die öffentlichen Finanzen. Das<br />
Arbeitsangebot im Modell wird unter anderem entlang der Dimensionen<br />
Alter und Ausbildung differenziert, sodass das Szenario des<br />
Fachkräftemangels sehr gut abgebildet werden kann. Um die regionalen<br />
Ökonomien Oberösterreich, Innvietel-Hausruck und Gmunden-Vöcklabruck<br />
abbilden zu können, muss das Modell für diese<br />
Regionen kalibriert werden, um die regionalen Spezifika einfangen<br />
zu können. Die nachfolgenden Ergebnisse sind als Abweichung von<br />
einem Basisszenario zu verstehen. Dieses Basisszenario unterstellt<br />
eine Aufrechterhaltung des prognostizierten Fachkräftemangels,<br />
d.h. es spiegelt die Entwicklung wider, die in der Arbeitsangebotsund<br />
-nachfrageprognose unterstellt wird.<br />
Die Darstellung des Fachkräftemangels zeigt eindrucksvoll, dass<br />
der wesentliche Aspekt auf das Auseinanderdriften von Arbeitsangebot<br />
und Arbeitsnachfrage zurückzuführen ist. Während das<br />
Arbeitsangebot insgesamt deutlich zurückgeht, insbesondere als<br />
Folge des Pensionsantritts der geburtenstarken Jahrgänge, legt die<br />
Arbeitsnachfrage beträchtlich zu. Dies impliziert, dass ein erheblicher<br />
Effekt der ökonomischen Auswirkung des Fachkräfte-mangels<br />
auf die quantitative Differenz aus Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage<br />
zurück-zuführen sein wird. Die qualitative Komponente,<br />
d.h. die Bildungsstruktur, wird eher von geringerer Bedeutung sein,<br />
insbesondere da der Mangel in der Gruppe der mittleren Ausbildungsqualifikation<br />
auftritt, die bereits derzeit die überwältigende<br />
Mehrheit der Beschäftigten stellt. Nachfolgend werden zuerst die<br />
Ergebnisse für Oberösterreich präsentiert und im Anschluss jene<br />
für die Regionen Inn-Hausruck und Gmunden-Vöcklabruck, wobei<br />
die Ergebnisdarstellung für letztere in kompakter Form erfolgt.