Endbericht Rewenio
Volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Kalkulation zur wirtschafts- und arbeitsmarktbezogenen Zu- und Rückwanderung in Oberösterreich
Volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Kalkulation zur wirtschafts- und arbeitsmarktbezogenen Zu- und Rückwanderung in Oberösterreich
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Wesensmerkmal einer Willkommenskultur. Das entspricht der üblichen<br />
Stoßrichtung der Gleichstellungspolitik in anderen Ländern,<br />
etwa dem angelsächsischen Bereich oder den nordischen Ländern,<br />
die dem öffentlichen Sektor eine Vorbildrolle in der Gleichbehandlungs-<br />
und Gleichstellungspolitik zukommen lassen.<br />
Über die Förderung einer positiven Grundhaltung gegenüber ‚Anderen‘<br />
hinaus sind aber konkrete Umsetzungsschritte zu setzen.<br />
Das haben die Interviews mit Zu- und Rückgewanderten ebenso<br />
ergeben, wie regionale Expertenworkshops, die im Rahmen des<br />
Gesamtprojektes „REWENIO“ durchgeführt wurden. Die Pilotregionen<br />
sind mit bestimmten Herausforderungen konfrontiert, die<br />
gemeistert werden können, wie folgende Handlungs-empfehlungen<br />
zeigen:<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
Große Herausforderungen bestehen bei der Vereinbarkeit von<br />
Beruf und Familie. Dies betrifft im Bereich der Betreuung den<br />
Ausbau des institutionellen Betreuungsangebotes für Kleinkinder<br />
und Kinder (Betreuungsplätze, Öffnungszeiten, Flexibilität, Kosten),<br />
ebenso wie eine stärkere Etablierung von Ganztagesschulstrukturen.<br />
Die Interviewergebnisse haben aber auch die Schwierigkeiten<br />
verdeutlicht, adäquate Beschäftigungsmöglichkeiten für den mitziehenden<br />
Partner/die mitziehende Partnerin zu bieten. Im Bereich<br />
der Universitäten/ Forschungseinrichtungen gibt es in Österreich<br />
Ansätze für Servicestellungen zur Unter-stützung von „dual career“<br />
Paaren 19 . Im Sinne einer regionalen Profilbildung und Attrak-tivierung<br />
als Lebens- und Arbeitsort wird die Etablierung einer solchen<br />
Servicestelle angeregt, die dabei auch regional verankert ist und<br />
nicht nur Arbeitsmöglichkeiten an Universitäten und Forschungseinrichtungen,<br />
sondern auch die Privatwirtschaft umfasst.<br />
Mobilitätspools und bezirksübergreifende Mobilitätsstrukturen<br />
Die potentiellen Erwerbsmöglichkeiten hängen von der Erreichbarkeit<br />
von Arbeitsplätzen ab. Wichtige Faktoren können die Anbindung<br />
an das öffentliche Verkehrsnetz, die Distanz vom Wohnort<br />
zum Arbeitsplatz, das Vorhandensein eines Zweitautos im Haushalt<br />
und/oder eines Führerscheins sein. Im Erwerbsalter ist bei<br />
Männern der Hauptweg jener von zu Hause zum Arbeitsplatz und<br />
zurück, während die Wege der Frauen vielfältiger sind: innerhalb<br />
eines Weges werden oft mehrere Orte aufgesucht, zum Teil als<br />
Folge von Teilzeitbeschäftigung in Kombination mit Kinderbetreu-