14.09.2017 Aufrufe

Endbericht Rewenio

Volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Kalkulation zur wirtschafts- und arbeitsmarktbezogenen Zu- und Rückwanderung in Oberösterreich

Volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Kalkulation zur wirtschafts- und arbeitsmarktbezogenen Zu- und Rückwanderung in Oberösterreich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

52<br />

6.1.3 Ermittlung des Fachkräftemangels<br />

Gegeben Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage lässt sich das Ausmaß<br />

des Fachkräftemangels ermitteln. Der Begriff Fachkräftemangel<br />

wird hier sehr breit gefasst, da nicht nur qualifizierte, sondern<br />

auch unqualifizierte Arbeitnehmer in die Betrachtung aufgenommen<br />

werden. Genauer gesagt wird die Lücke zwischen Arbeitsangebot<br />

und Arbeitsnachfrage betrachtet. Da die Lücke aber insbesondere<br />

bei mittlerer Qualifikation hoch zu sein scheint, kann man<br />

die Differenz auch als Fachkräftemangel bezeichnen. Gemäß dieser<br />

Definition beträgt der Fachkräftemangel derzeit (im Jahr 2015) in<br />

Oberösterreich rund 10.300 Personen, oder 1,5 Prozent des Arbeitsangebots<br />

des Jahres 2015. Für die Region Innviertel-Hausruck kann<br />

mit dieser Methode derzeit aggregiert über Ausbildungsgruppen<br />

kein Mangel festgestellt werden, für die Region Gmunden-Vöcklabruck<br />

ist der aggregierte Fachkräftemangel mit rund 1.450 Personen<br />

bzw. 1,3 Prozent des Arbeitskräfteangebots etwas geringer als im<br />

gesamten Gebiet Oberösterreichs. Für die Interpretation ist es notwendig<br />

sich vor Augen zu führen, dass diese Zahlen einen über die<br />

Ausbildungsgruppen bzw. Sektoren aggregierten Fachkräftemangel<br />

beziffern. So können sich Überangebot und Nachfrage-überhang<br />

bei verschiedenen Gruppen gegenseitig aufheben.<br />

Über die Zeit hinweg legt der Fachkräftemangel in Oberösterreich<br />

ebenso wie in den beiden Pilotregionen beträchtlich zu. Dies ist sowohl<br />

auf das Angebot als auch die Nachfrage zurückzuführen. Wie<br />

oben dargelegt, steigt die Nachfrage bis 2030 deutlich an, während<br />

das Angebot zurückgeht. Für Oberösterreich ergibt sich dadurch<br />

ein Fachkräftemangel im Ausmaß von knapp 105.000 Personen<br />

bzw. 16,4 Prozent des Angebots des Jahres 2030. In der Innviertel-Hausruck<br />

Region steigt der Mangel auf rund 15.000 Personen<br />

bzw. 14,8 Prozent des Arbeitskräfteangebots, in Gmunden-Vöcklabruck<br />

spielt er mit 16.700 Personen bzw. 18,5 Prozent eine noch<br />

wichtigere Rolle und liegt somit längerfristig auch über jenem von<br />

Oberösterreich. Dies sind beeindruckende Zahlen, die bereits einen<br />

Hinweis darauf geben, dass die Simulationsergebnisse sehr stark<br />

von diesem quantitativen Fehlbetrag an Personen getrieben sein<br />

werden.<br />

Betrachtet man den Mangel an Arbeitskräften nach Ausbildung,<br />

dann zeigt sich, dass das Bild sehr stark von der mittleren Ausbildungsgruppe<br />

dominiert wird. Während in Oberösterreich in der<br />

Ausgangssituation (2015) etwa die gleiche Anzahl an Personen<br />

mit mittlerer und hoher Qualifikation fehlen und bei den geringen<br />

Qualifikationen ein Überangebot an Arbeitskräften besteht,<br />

geht die Schere über die Zeit deutlich auf. Auf längere Frist werden

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!