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Endbericht Rewenio

Volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Kalkulation zur wirtschafts- und arbeitsmarktbezogenen Zu- und Rückwanderung in Oberösterreich

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ten, aus welchen man Personen für den heimischen Arbeitsmarkt<br />

gewinnen will. Durch eine Präsenz vor Ort kann deutlich besser auf<br />

die Bedürfnisse von gewünschten Zuwandergruppen bereits vor<br />

der Migration eingegangen werden. Insbesondere für die Gewinnung<br />

von Personen mit höheren Qualifikationen (Facharbeiter,<br />

Universitätsabsolventen) ist ein positives Umfeld von Bedeutung,<br />

damit sie nach Österreich bzw. Oberösterreich und in die Regionen<br />

wandern oder auch zurückkehren. In Bezug auf diesen dritten<br />

Bereich gehen wir davon aus, dass sowohl die Nettozuwanderung<br />

(über geringere Abwanderung oder höhere Zuwanderung) steigen<br />

könnte als auch die Qualifikationsstruktur der Zuwanderung sich<br />

deutlich verbessert.<br />

67<br />

Um das Potenzial einer Willkommenskultur abzuschätzen ist es<br />

notwendig, ein Simulationsszenario festzulegen. Die ersten beiden<br />

Punkte der Willkommenskultur (Beschäftigungswahrscheinlichkeit<br />

und Produktivität) wurden so umgesetzt, dass eine Annäherung<br />

wesentlicher Arbeitsmarktvariablen der Migranten/innen mit der<br />

heimischen Bevölkerung vorgenommen wurde. Dies betrifft insbesondere<br />

die Partizipation am Arbeitsmarkt und die unterschiedliche<br />

Höhe der Arbeitslosigkeit zwischen der zugewanderten und<br />

heimischen Bevölkerung. Dabei wird aber unterstellt, dass eine<br />

Willkommenskultur erst seine Wirkung entfalten muss und dieser<br />

Prozess der Anpassung über mehrere Jahre nach der Zuwanderung<br />

stattfindet. Selbiges gilt für die teilweise Konvergenz der Produktivität<br />

von Zuwandernden nach Oberösterreich. Dadurch, dass Personen<br />

verstärkt entsprechend ihrer Qualifikation eingesetzt werden,<br />

steigt die Produktivität der erwerbstätigen Personen an, wobei<br />

wiederum eine Übergangszeit nach der Zuwanderung unterstellt<br />

wird.<br />

Bezüglich der Wanderung werden in der Simulation zwei Effekte<br />

berücksichtigt. Bezüglich des Ausmaßes der Migration kann als<br />

Vergleichsmaßstab Vorarlberg herangezogen werden. Vorarlberg<br />

liegt bei der Nettozuwanderung in Prozent der Bevölkerung aus<br />

den Ländern der EU bzw. EWR und der Schweiz regelmäßig über<br />

dem Wert für Oberösterreich. Im Schnitt der Periode 2002 bis 2013<br />

beträgt der Unterschied knapp 0,1 Prozent der Bevölkerung. Vorarlberg<br />

hat demnach für die Personen aus der EU bzw. Schweiz eine<br />

höhere Anziehungskraft als Oberösterreich. Eine gut umgesetzte<br />

Willkommenskultur könnte dafür sorgen, dass Oberösterreich<br />

für gut ausgebildete Fachkräfte aus diesen Regionen interessanter<br />

wird. In dem Szenario wird davon ausgegangen, dass diese<br />

Differenz zu Vorarlberg aufgehoben werden kann und somit die<br />

Nettowanderung aus dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR)<br />

zunimmt. Für die Qualifikationsstruktur dieser Zu- bzw. Rückwan-

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