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Planen & Bauen<br />
Eine bekannte und weit verbreitete leichtflüchtige organische<br />
Verbindung ist Formaldehyd. Er entweicht aus dem<br />
Kleber in Spanplatten, aus Versiegelungen, vielen Teppichböden,<br />
Heimtextilien, Presskorkplatten (die mit formaldehydhaltigem<br />
Kleber verpresst sind) und Mineralfaser-Dämmstoffen.<br />
Formaldehyd wirkt mitunter jahrelang<br />
auf die Bewohner ein und kann unter anderem Kopfschmerzen,<br />
Kreislaufbeschwerden, Husten, Übelkeit, Nervosität,<br />
Schlaflosigkeit und Depressionen verursachen.<br />
Als gesundheitlich nicht unbedenklich gelten Flammschutzmittel.<br />
Sie lassen sich unter anderem in verschiedenen Holzlasuren<br />
nachweisen, in einigen Tapeten, in manchen Schallschutzplatten<br />
und Akustikdecken, aber auch in verschiedenen<br />
Teppichrücken, Polstermöbeln, Schaumstoffmatratzen, Monitoren,<br />
Fernsehgeräten, Videorekordern und Montageschäumen,<br />
die heute standardmäßig zum Ausschäumen von Hohlräumen<br />
am Bau eingesetzt werden, angefangen vom Fenster bis<br />
zu den Türen und den Dachanschlüssen. Auch Mottenschutz in<br />
Gardinen und Teppichen kann Probleme bereiten.<br />
Ein Experte nimmt Proben von verdächtigen Baustoffen,<br />
um sie gegebenenfalls im Speziallabor prüfen zu lassen.<br />
➤ den Schadfaktoren in Innenräumen alle Arten von Stäuben<br />
(an die häufig chemische Verbindungen angelagert<br />
sind), ferner Geruchsauffälligkeiten sowie physikalische<br />
und biologische Faktoren, also Schimmelpilze und Bakterien.<br />
Alles in allem sind – wie bereits erwähnt - rund 8.000<br />
chemische Verbindungen nachweisbar, in jedem Innenraum<br />
in unterschiedlicher Konzentration und Kombination.<br />
Ob eine chemische Verbindung gesundheitsschädlich ist, hängt<br />
von mehreren Faktoren ab, unter anderem von ihrer jeweiligen<br />
Konzentration im Raum, von ihren chemisch-physikalischen<br />
Eigenschaften, davon, wie weitere andere (Schad-)Faktoren im<br />
Raum vorliegen und letztlich auch davon, wie lange die Bewohner<br />
der chemischen Verbindung im Raum ausgesetzt sind.<br />
„Diese Verbindungen sind allgegenwärtig in den Produkten<br />
unseres Alltags, die meisten Menschen nehmen sie gar nicht als<br />
problematisch wahr“, weiß Rainer Lohr. So zählen zu den sogenannten<br />
flüchtigen organischen Verbindungen zum Beispiel<br />
Lösemittel in Filzstiften, Parfüms, in Lacken und Farben, in<br />
Klebern, in Spiritus und Benzin. Außerdem kommen sie in vielen<br />
Bodenbelägen vor, in Wandfarben und Möbeln. All diese<br />
Stoffe lassen sich zwar durch Lüften relativ einfach beseitigen<br />
– allerdings nur vorübergehend. „Wenn die Quelle selbst im<br />
Raum bleibt, dann kehren auch die Ausdünstungen zurück.“<br />
Probleme bereiten auch Teppiche und Möbel<br />
Holzschutzmittel innen nicht nötig<br />
Holzschutzmittel gibt es schon seit dem 19. Jahrhundert. Früher<br />
wurden sie nur außen am Haus verwendet, seit den 1960er<br />
Jahren haben sie in private und öffentliche Innenräume Einzug<br />
gehalten, wurden teilweise sogar zur Auflage gemacht –<br />
mit verheerenden gesundheitlichen Wirkungen für die Bewohner.<br />
PCP (Pentachlorphenol) und Lindan, aus der Gruppe<br />
der mittel- bis schwerflüchtigen organischen Verbindungen,<br />
haben eine lange Halbwertszeit: Es dauert Jahrzehnte, bis<br />
sich die Holzschutzmittel im Haus abgebaut haben. Diese Holzschutzmittel<br />
sind inzwischen verboten, die Industrie hat alternative,<br />
weniger bedenkliche Materialien entwickelt. Grundsätzlich<br />
aber empfehlen Innenraumanalytiker und Bausachverständige<br />
im Einklang mit dem Bundesgesundheitsamt: Auf<br />
Holzschutzmittel im Innenraum sollte grundsätzlich verzichtet<br />
werden. „Allerdings finden wir in alten Häusern immer noch<br />
Holzeinbauten, die damals mit diesen Mitteln behandelt wurden“,<br />
erläutert Rainer Lohr. „Die müssen natürlich erst einmal<br />
entdeckt und dann entfernt werden.“<br />
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sowie die Temperatur gemessen, um ggf. anschließend<br />
entsprechende Sanierungsmaßnahmen zu veranlassen.<br />
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Fotos: Verband Privater Bauherren e.V.<br />
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