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Finanzierung<br />

<strong>smartLiving</strong>.<br />

MAGAZIN<br />

IMMOBILIENFONDS<br />

AUF DEM PRÜFSTAND<br />

LOHNT SICH DIE AN-<br />

LAGE NOCH?<br />

Wer als Anleger in Immobilienfonds investieren möchte,<br />

muss zwischen offenen und geschlossenen Investments<br />

unterscheiden. Auch wenn beide Fondsarten ihr Anlagekapital<br />

in Immobilien investieren, gibt es doch entscheidende<br />

Kriterien, die für oder gegen ein Investment in Immobilienfonds<br />

sprechen.<br />

➤<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass neben den Hausbanken<br />

ebenfalls Versicherungen und Finanzvertriebe auf den Markt<br />

drängen und den Anleger zusätzlich verunsichern. Ein sinnvolles<br />

und passendes Anlageprodukt bekommt man eher selten,<br />

da den Beratern und Vermittlern oft bestimmte Absatzziele<br />

vorgegeben werden und die Provisionshöhe für eine erfolgreiche<br />

Vermittlung meist auch eine wichtige Rolle spielt.<br />

Offene und geschlossene Immobilienfonds unterscheiden<br />

sich grundsätzlich durch Sicherheit und Rendite<br />

Offene Immobilienfonds eignen sich insbesondere als Depot-Beimischung<br />

für Sparer und Kleinanleger. Dieses Investment kann<br />

als Fondssparplan bereits ab einem monatlichen Betrag in Höhe<br />

von 50 Euro erworben werden. Auch steuerlich fahren Anleger<br />

mit offenen Immobilienfonds deutlich besser, denn hier greift der<br />

Grundsatz „Einnahmen aus Kapitalvermögen“.<br />

Bei geschlossenen Immobilienfonds beginnt die Mindesteinlage<br />

in den meisten Fällen ab einem Betrag von 10.000 Euro,<br />

steuerlich ist dieses Investment den Einkünften aus Vermietung<br />

und Verpachtung (vielfach sogar zu Einkünften aus Gewerbebetrieb)<br />

zuzuordnen. Ausnahmen bilden hier lediglich<br />

stille Beteiligungen an einer Zielgesellschaft, diese Einnahmen<br />

fallen dann wieder unter die Einkünfte aus Kapitalvermögen.<br />

Letztere sind jedoch relativ selten. Was die Rendite anbelangt,<br />

können Investoren bei offenen Immobilienfonds im Durchschnitt<br />

mit zwei bis vier Prozent rechnen – und das sicherheitsorientiert.<br />

Deutlich risikobehafteter und daher spekulativ<br />

sind geschlossene Immobilienfonds, die allerdings eine Rendite<br />

zwischen vier und sieben Prozent erwirtschaften.<br />

mehr über genügend liquide Mittel verfügt, um die Rückgabewünsche<br />

des Anlegers zu bedienen.<br />

Die Laufzeit von geschlossenen Immobilienfonds beträgt hingegen<br />

im Durchschnitt zwischen 15 und 25 Jahre. Auch eine<br />

Rückgabe der Anteile durch den Investor ist in der Regel ausgeschlossen<br />

bzw. nur eingeschränkt über Zweitmarktbörsen<br />

möglich. Letzteres führt dann immer zu einem Verlustgeschäft.<br />

Der wichtigste Unterschied liegt jedoch in der Haftung des Investors.<br />

Beim offenen Immobilienfonds haftet der Anteilseigner<br />

nur begrenzt mit demjenigen Kapital, das er für seine<br />

Fondsanteile erworben hat. Bei einem geschlossenen Immobilienfonds<br />

haftet der Investor für den Fall der GbR-Firmierung<br />

nicht nur mit dem Gesamthandsvermögen, sondern über den<br />

Anteilswert hinaus auch noch mit einer Nachschusspflicht.<br />

Wichtig: Die Entscheidung, wie viel Flexibilität man sich gönnen<br />

möchte, kann einem kein Finanzberater abnehmen. Dennoch:<br />

Auch wenn Immobilien in der Niedrigzinsphase einen wahren<br />

Boom erlebt haben und die Immobilienfonds trotzdem unterbewertet<br />

wurden, muss dies nicht zwangsläufig bedeuten, dass sich<br />

der Trend in den nächsten Jahren nur noch nach oben bewegt.<br />

Immobilienmärkte sind „heiß“, eine Trendbewegung kann durch<br />

eine Immobilienblase von heute auf morgen eintreten – dies ➤<br />

Wer auf Sicherheit setzt, investiert von daher in offene Immobilienfonds,<br />

denn hier fließen die Gelder in eine Vielzahl von<br />

Objekten, wodurch sich eine hohe Risikostreuung ergibt. Wirft<br />

zum Beispiel ein einzelnes Objekt keine Gewinne ab, führt<br />

dies lediglich zu einer minimalen Renditeminderung, während<br />

bei einem geschlossenen Immobilienfonds der gesamte<br />

Fonds in die Insolvenz gehen könnte, da dieses Investment die<br />

Gelder nur in einzelne bzw. wenige Objekte anlegt. Bezüglich<br />

dieses Totalverlustrisikos eignen sich geschlossene Immobilienfonds<br />

nur zu 10 bis 15 Prozent als Beimischung im Portfolio.<br />

Auch in Bezug auf die Laufzeit und die Verfügbarkeit gibt es<br />

große Unterschiede zwischen offenen und geschlossenen Immobilienfonds.<br />

Offene Investments verfügen über keine begrenzte<br />

Laufzeit, der Anleger muss lediglich eine im Prospekt<br />

vorgegebene Mindesthaltefrist einhalten, bevor er die Anteile<br />

wieder zurückgeben darf. Bei einigen Investments ist sogar<br />

eine börsentägliche Rückgabefrist möglich. Die Rückgabe ist<br />

dann jedoch unwiderruflich. Ausnahme: der offene Immobilienfonds<br />

gerät in eine Notsituation, weshalb er geschlossen<br />

werden muss. Dies wäre dann der Fall, wenn der Fonds nicht<br />

Sparer und Kleinanleger sollten in offene Immobilienfonds investieren<br />

- bei geschlossenen Immobilienfonds droht ein Totalverlust.<br />

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Foto: Tiberius Gracchus - fotolia.com<br />

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