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Sanierung & Energie<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
MAGAZIN<br />
ZU NAH AM WASSER<br />
GEBAUT DAS RISIKO<br />
VORHER VERMEIDEN<br />
Ohne ein passendes Baugrundstück kann kein Haus gebaut<br />
werden – das ist jedem Menschen klar. Allerdings<br />
gibt es Baugrundstücke, die nur mit oder auch ohne Bauträger<br />
erschlossen werden dürfen. Je nach Wahl eines geeigneten<br />
Grundstücks ergeben sich daher einige Tücken, die zwingend<br />
berücksichtigt werden müssen. <br />
➤<br />
Wer beim Kauf eines Grundstücks in der Nähe eines Sees eine<br />
Baugrunduntersuchung vernachlässigt, dem kann es passieren,<br />
dass das Grundwasser bis in die Kellerräume steigt. Experten wie<br />
Bauplaner helfen in solchen Fällen weiter. Immobilieninteressenten<br />
können für diesen Fall auf regional ansässige Bodengutachter<br />
zurückgreifen, so Dipl.-Ing. Udo Schumacher-Ritz vom Verein<br />
zur Qualitätscontrolle am Bau e.V. in 34355 Staufenberg. Der<br />
Verein ist bundesweit mit 37 Sachverständigen tätig.<br />
Wer also beim Kauf seines Baugrundstücks zu sorglos vorgeht,<br />
für den kann es bei seinem Traumhaus später eine böse<br />
Überraschung geben. Denn sollte sich im Nachhinein herausstellen,<br />
dass die Beschaffenheit des Bodens ungünstig ist,<br />
kann das üble Folgen wie Risse oder Feuchtigkeit in den Wänden<br />
nach sich ziehen. Bauherren können sich gegen solche<br />
Risiken mit einem geologischen Gutachten schützen.<br />
Warum ist es also so wichtig, dass man vor dem Kauf oder<br />
dem Bau eines Hauses eine Baugrunduntersuchung durchführen<br />
lassen sollte? Ohne Kenntnisse zum Untergrund, auf<br />
den gebaut werden soll, können die Baumaßnahmen zur<br />
Gründung nicht an die örtlichen Gegebenheiten ausgerichtet<br />
bzw. angepasst werden. Daraus resultierende Fehler können<br />
unter Umständen das ganze Bauwerk unbrauchbar machen.<br />
Das Risiko aus dem Baugrund liegt immer beim Bauherrn.<br />
Hinzu kommt, dass sich in angesagten Städten nur noch<br />
schwer Grundstücke finden lassen, da immer mehr Bauträger<br />
solche Flächen aufkaufen und später vermarkten.<br />
Was erwartet den künftigen Bauherren also beim Grundund<br />
Bodenkauf?<br />
• Reicht eine Bodenprobe als Stichprobe aus oder muss es<br />
schon ein Blick in das Altlastenregister sein?<br />
• Wer hat welche Rechte an dem Grundstück und wer<br />
kommt für die gesamten Erschließungskosten auf?<br />
• Und: Wie hoch ist das Grundwasser im Boden, wie sieht<br />
die künftige Grundwasser-Entwicklung aus? Kann und<br />
darf hier überhaupt gebaut werden? Welche Mehrkosten<br />
kommen durch die Sanierung oder durch die spezielle<br />
Schutzhülle um die Kellerwände auf mich zu?<br />
Fragen über Fragen, die nicht unbeantwortet bleiben dürfen.<br />
Wer sich hier nicht informiert, bleibt später auf dem Schaden<br />
sitzen. Schnell bilden sich Risse oder Feuchtigkeit in den Wänden,<br />
die letztlich die Traumimmobilie unbewohnbar machen.<br />
Bauherren sollten sich nicht leichtgläubig auf die<br />
Mutmaßungen der beauftragten Baufirmen verlassen<br />
Die Suche nach dem perfekten Bauplatz gestaltet sich oftmals<br />
schwieriger als gedacht. Niedrigzinsphasen und der zwischenzeitlich<br />
anhaltende Bauboom haben dazu geführt, dass<br />
Grundstücke aufgrund der hohen Nachfrage immer teurer<br />
und knapper werden. Gerade in Ballungsgebieten ist es heute<br />
schwierig, das optimale Baugrundstück zu finden.<br />
Hat es dennoch funktioniert, sollte noch – bevor der Kaufvertrag<br />
unterschrieben wird – gründlich recherchiert werden. Denn<br />
nicht auf jedem Grundstück lässt sich auch das Traumhaus verwirklichen.<br />
Wichtig ist vor allem, die Beschaffenheit des Grundstücks<br />
unter die Lupe zu nehmen. Denn es macht einen deutlichen<br />
Unterschied, ob es sich z.B. um eine ebene Fläche oder um<br />
eine Hanglage handelt. Stellt sich heraus, dass der Grundwasserspiegel<br />
enorm hoch ist, benötigt der Keller unter Umständen<br />
eine aufwändige Abdichtung. Empfehlenswert ist daher stets<br />
eine Baugrunduntersuchung durch ein geotechnisches Büro.<br />
Wissenswertes<br />
Dipl.-Ing. Udo Schumacher-Ritz vom Verein zur<br />
Qualitätscontrolle am Bau e.V. erläutert, welche<br />
Maßnahmen zu einem vollständigen und korrekten<br />
Grund-Gutachten gehören:<br />
• Bestandsaufnahme<br />
• Probenentnahme<br />
• Informationen aus geotechnischen Datenbanken<br />
und Karten zusammentragen<br />
• Unter Umständen Nachbarbebauung analysieren<br />
• Angaben zur Bodenbeschaffenheit, Schichtenfolge,<br />
Wasserständen, Tragfähigkeit des Bodens<br />
• Notwendige Gründungsmaßnahmen und Abdichtung<br />
• Auch Aussagen zur Behandlung/Wiederverwendbarkeit<br />
des Bodenaushubs heranziehen<br />
• Absicherungsmaßnahmen für Baugrube und Arbeitsräume<br />
• Maßnahmen zur Wasserhaltung müssen im Baugrundgutachten/Bodengutachten<br />
enthalten sein<br />
Die Gutachter untersuchen dabei nicht nur die Tragfähigkeit<br />
des Bodens, sondern weisen auch auf Schichten- bzw. Grundwasser<br />
sowie auf evtl. Bodenverunreinigungen hin. In diesem<br />
Zusammenhang wird mit einem Kernbohrgerät an den geplanten<br />
Gebäudeecken mehrere Meter tief in den Boden gebohrt<br />
und Proben entnommen.<br />
Absicherung des Bauvorhabens durch Gutachten<br />
Ohne ein Baugrundgutachten können nachträglich enorme<br />
Kosten für erforderliche Abdichtungsmaßnahmen oder<br />
Nachbesserung der Gründung entstehen. Dies betrifft vor allem<br />
Bauherren, die unter ihrem Haus einen Keller ➤<br />
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Foto: lassedesignen - fotolia.com<br />
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