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Wirtschaftszeitung_25092017

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10 BRANCHEN &BETRIEBE<br />

Kreative<br />

Lösungen<br />

Ferro Umformtechnik testet zum ersten Mal bei<br />

der Nachwuchssuche die Teilzeitausbildung<br />

Präzisionsarbeit und ein hoher Qualitätsanspruch zeichnen das Unternehmen aus.<br />

Ein weiteres Standbein des<br />

münsterländischen Anbieters<br />

„sind intelligente Lösungen<br />

für den Fahrzeugbau“,<br />

unterstreicht Heinz Dünne:<br />

„Da fordert der Kunde immer leichtere<br />

Produkte.“ Dass dieses Konzept aufgeht,<br />

soll man kaum meinen, wenn man beispielsweise<br />

einen schweren Muldenkipper<br />

vorAugen hat, der etliche Tonnen an<br />

Gesteinsbrocken oder anderem Material<br />

transportiert. „Es geht“, lacht der Firmenchef<br />

und erklärt: „Die Bleche für die Mulden<br />

werden in unterschiedlichen Materialgüten<br />

und -stärken wie ein Puzzle laserverschweißt<br />

zusammengefügt.“ Heißt:<br />

Dort, wo die meisteLast draufliegt -also<br />

im Kippbereich mit dem höchsten Mate-<br />

Die neue Mobilität.<br />

rialverschleiß –, ist das Material dicker,<br />

nach oben hin verdünnt es sich. Dass die<br />

Kippermulde patchworkartig zusammengesetzt<br />

ist, lässt sich mit bloßem Auge<br />

nichterkennen. „Das ist auch Sinn und<br />

Zweck, um Gewicht zu sparen“, betont<br />

Dünne.<br />

Ein Stück deutscher Geschichte mitgeschrieben<br />

haben die Stadtlohner in ihrer<br />

Unternehmenshistorie übrigens auch<br />

schon: Für die Gedenkstätte Berliner<br />

Mauer, die 1998 eingeweiht wurde und<br />

die an die Teilung Berlins durch die Mauer<br />

sowie an die Menschen, die dort ihr Leben<br />

gelassen haben, erinnern soll, hat<br />

Ferro Umformtechnik seinerzeit den<br />

Stahl geliefert.<br />

Susanne Menzel<br />

Fachkräftemangel – zumindest in<br />

den handwerklich-technischen Berufen<br />

konnte Ferro Umformtechnik<br />

in diesem Jahr erstmals die ausgeschriebene<br />

Ausbildungsstelle nicht<br />

besetzen. „Wir müssen – wie viele<br />

andere Unternehmen auch – neue<br />

Wege gehen und uns dabei auch auf<br />

kreative Lösungen einlassen“, sagt<br />

Ivonne Südfels, Personalleiterin bei<br />

Ferro Umformtechnik. Einer dieser<br />

Wege ist die Teilzeitausbildung.<br />

Und hier kam dann Lubov<br />

Schimpfzum Zuge. Die 26-<br />

Jährige, geboren in Kasachstan,<br />

lebt seit 2004 in<br />

Deutschland. Eigentlich,<br />

so gibt die Mutter einesdreijährigen Sohnes<br />

zu, habe sie auf einen Studienplatz<br />

gewartet. „Ich hattevor,mich in Richtung<br />

Sozialwesen zu orientieren. Um die Zeit,<br />

bis ich mich endgültig einschreiben kann,<br />

sinnvoll zu nutzen, wollteich eine Ausbildung<br />

absolvieren.“<br />

Vom Jobcenter wurde sie daraufh<br />

in an<br />

das TEP-Projekt der BBS verwiesen: „Da<br />

habe ich zunächst geschaut, wasich wohl<br />

berufl<br />

ich machen könnte.“ Mit einem<br />

Fachabitur in Wirtschaft und Verwaltung<br />

in der Tasche sowie einem angefangenen<br />

Studium in Elektrotechnik hat sie sich gemeinsam<br />

mit ihrer BBS-Betreuerin Claudia<br />

Höhn überlegt, „dass es durchaus<br />

auch etwas Technisches sein könnte. Die<br />

Zusage von Ferro, eine Ausbildung als<br />

technische Produktdesignerin anzufangen,<br />

passte dawie die Faust aufs Auge.“<br />

„Wichtig für alle Seiten“, so Ivonne Südfels,<br />

„waren die richtigen Rahmenbedingungen,<br />

die für jeden passen müssen.“<br />

Lubov Schimpf arbeitet einige Wochenstunden<br />

weniger als ihre Kolleginnen<br />

und Kollegen, muss allerdings trotzdem<br />

den gleichen Lernstoff absolvieren. „Da<br />

heißt es dann, sich zu Hause hinzusetzen“,<br />

weiß die 26-Jährige, die in den<br />

nächsten Wochen dieverschiedenenStationen<br />

in dem Unternehmen durchläuft,<br />

um alle Seiten und Arbeitsschritte dort<br />

kennenzulernen. „Ich bin hier ständig<br />

mit meinem Notizbuch unterwegs, um<br />

mir möglichst alles genau zu notieren“,<br />

lacht die jungeFrau. „Etliche Seiten sind<br />

schon gefüllt. Ich möchte möglichst viel<br />

wissen.“<br />

Die Dreifachbelastung Kind, Haushalt<br />

und Ausbildung habe sie gut im Griff:<br />

„Ich bin motiviert. Vorallem, weil ichhier<br />

mit offenen Armen aufgenommen wurde<br />

und viel Unterstützung erhalte. Auch<br />

mein Sohn hat sich schon daran gewöhnt,<br />

dass er nun etwas länger im Kindergarten<br />

bleiben muss. Ich bin sicher,esist für uns<br />

der richtige Weg. Und an ein Studium<br />

denke ich inzwischen gar nicht mehr.“<br />

Mut machen möchtedie jungeFrau auch<br />

anderen Müttern, „sich gerade als Alleinerziehende<br />

nach Alternativen zu erkundigen,<br />

auf eigenen Füßen stehen zu können.“<br />

Wie auch Ferro habe sie zuvor die<br />

Möglichkeit der Teilzeitausbildung nicht<br />

gekannt. Doch beide Seiten sind schon<br />

jetzt überzeugt: „Dieser Schritt ist einer<br />

in die richtigeRichtung, wenn manoffen<br />

für Neues ist.“ Susanne Menzel<br />

CO 2 -Emission<br />

0 g/km<br />

CO 2 -Emission<br />

ab 88 g/km 1<br />

CO 2 -Emission<br />

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3CO 2-Emissionen,die durchdie Produktionund Bereitstellung des Kraftstoffesbzw.anderer Energieträger entstehen,wurden bei der Ermittlung der CO 2-Emissionen nicht<br />

berücksichtigt.<br />

Die junge Mutter Lubov Schimpf (l.) –hier mit Personalleiterin Ivonne Südfels –ist die<br />

erste Teilzeitauszubildende bei Ferro Umformtechnik.<br />

Foto: Susanne Menzel<br />

TEP-PROJEKT –TEILZEITAUSBILDUNG<br />

Die Berufsbildungsstätte Westmünsterland (BBS) bereitet Interessentinnen, die sich für<br />

diesen Bildungsweg entscheiden wollen, an den Standorten Bocholt und Ahaus auf die<br />

Teilzeit-Ausbildung vor. Während der vier- bis sechsmonatigen Betreuungsphase –als<br />

TEP-Projekt gefördert vom Land, der EU und dem Jobcenter Kreis Borken –werden die<br />

Frauen individuell gecoacht. Gemeinsam werden Themen wie die richtige Berufswahl und<br />

Bewerbung auf eine Teilzeit-Ausbildungsstelle, Kinderbetreuung sowie auch die finanzielle<br />

Absicherung in der Lehrzeit erarbeitet. Ziel ist es dann, entsprechend gerüstet in die<br />

Teilzeitausbildung einzusteigen, bei der die wöchentliche Arbeitszeit auf 30 Stunden reduziert<br />

ist und der Einsatz imBetrieb individuell mit dem Arbeitgeber abgesprochen wird.<br />

Das Profil, das die Frauen mitbringen müssen, um im TEP-Projekt aufgenommen zu werden,<br />

ist möglichst ein Schulabschluss, mindestens ein Kind unter 16 Jahren im eigenen<br />

Haushalt –und natürlich die entsprechende Motivation, einen beruflichen Neustart zu<br />

wagen. Ansprechpartnerin für das Teilzeitausbildungsprojekt ist bei der BBS TEP-Projektkoordinatorin<br />

Ulrike Broscheit, Tel. 02561/ 699-440.

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