Wirtschaftszeitung_25092017
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MÄRKTE 5<br />
omie und Ökologie<br />
rate Social Responsibilty<br />
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Menschen<br />
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et.“ Mit vierköpfiger<br />
Manpower und der Unterstützung<br />
von FHMünster, IHK und Handwerkskammer<br />
will Westermann einem<br />
hohen Bedarf begegnen: „Nach unserer<br />
Einschätzung hat die Quote der Unternehmen,<br />
die nachhaltig verantwortlich<br />
wirtschaften, sowohl in der Region als<br />
auch bundesweit noch nicht einmal die<br />
Zehn-Prozent-Marke geknackt.“<br />
Die CSR-Kompetenzen der regionalen<br />
KMU herauszukitzeln und zu aktivieren,<br />
dafür ist ein Projektzeitraum bis 2020 geplant.<br />
„In Gruppenworkshops soll zunächst<br />
eine Ist-Analyse und Selbstbewertung<br />
des Unternehmens durchgeführt<br />
werden“, erklärt Westermann. Von Haus<br />
aus Unternehmensberater, ist er Experte<br />
für Verortung, Implementierung und Verstetigung<br />
der verantwortlichen Unternehmensführung.<br />
Auch eine Stakeholderanalyse<br />
will Westermann initiieren,<br />
herausfinden, wie die KMU ihr Umfeld<br />
unter CSR-Gesichtspunkten beeinfl<br />
ussen<br />
können. „Hier am Spiekerhof sind wir<br />
Anlaufstelle, gehen aber auch mit CSR on<br />
tour“, gibt der Leiter des Kompetenzzentrums<br />
die Marschrichtung vor. „Die unternehmerische<br />
Gestaltung gesellschaftlicher<br />
Verantwortungsübernahme soll als<br />
Erfolgsfaktor der Entwicklung des Münsterlandes<br />
positioniert werden“, kündigt<br />
Westermann an. Eine, die es zu kommunizieren<br />
gelte und die dann echte Mehrwerte<br />
schaffe.<br />
Und die Auftragsbücherfüllt: Seit die öffentliche<br />
Hand verpfl<br />
ichtet ist, beim Einkauf<br />
für Krankenhäuser und Altenheime<br />
nicht allein den Preis entscheiden zu lassen,<br />
sondern das Augenmerk auf die<br />
Nachhaltigkeit und langlebige Qualität<br />
der Produkte zulegen, ist der Textilproduzent<br />
Dibella in Bocholt noch erfolgreicher.<br />
Denn Dibella ist Partnerunternehmen<br />
für den textilen Mietservice mit<br />
langlebigen Objekttextilien in der Hotellerie,<br />
Gastronomie und im Gesundheitswesen,<br />
und die mit glaubwürdiger Zertifizierung<br />
sind in Deutschland rar gesät.<br />
„Es ist wichtig, sich an verlässliche Partner<br />
für Zertifizierungen zu binden, in<br />
unseremFall unter anderem an Fairtrade<br />
und Made in Green by Oekotex“, erklärt<br />
Ralf Hellmann.<br />
Als unverzichtbar sieht er es an, persönlichglaubwürdig<br />
zu sein: CSR ist für den<br />
Dibella-Geschäftsführer ein Virus im<br />
CSR-Umwälzungen in den Produktionsländern:<br />
Ralf Hellmann, Geschäftsführer von<br />
Dibella, verbessert die Arbeitsbedingungen<br />
der Baumwollbauern.<br />
Foto: Diabella<br />
Anlaufstelle CSR-Kompetenzzentrum in<br />
Münster: Dr. Udo Westermann macht sich<br />
für verantwortungsvolle Unternehmensführung<br />
stark.<br />
Foto: Maike Harhues<br />
positiven Sinne, der nicht nur immer stärker<br />
die Unternehmensabläufe des Textillabels,<br />
sondern auch die Köpfe und Lebensgewohnheiten<br />
der Mitarbeiter am<br />
Standort Bocholt durchdringt. „Da kann<br />
ich als Geschäftsführer auch nicht im dicken<br />
dieselbetriebenen SUV<br />
vorfahren“,<br />
wirbt Hellmann für Authentizität in Sachen<br />
Corporate Social Responibility<br />
(CSR) in der Chefetage.<br />
Und Hellmann selbst ist in einem solchen<br />
Maße infiziert, dass er seit März dieses<br />
Jahres als CSR-Botschafter die Message<br />
in die Unternehmen der Region trägt: Um<br />
für ein Umdenken und eine Umstrukturierung<br />
in den KMU zu kämpfen –was in<br />
seinen Augen unternehmerisch alternativlos<br />
ist, um mit Erfolg zukunftsfähig zu<br />
sein und einen echten Mehrwert zu erzielen.<br />
„Nach vielen Jahren in kleinem Kreis<br />
sind jetzt die Säle voll, wenn ich über<br />
CSR-Strategien referiere“, freut sich Hellmann.<br />
Dass es viel Ausdauer und eines<br />
langen Atems bedarf, um verantwortlich<br />
nachhaltig zu wirtschaften, weiß der Dibella-Geschäftsführer<br />
aus eigener Erfahrung:<br />
„Vor acht Jahren haben wir begonnen,<br />
CSR als Strategie auszubauen. Initialzündungen<br />
waren die Agrarkrise in<br />
Indien, die Bankenkrise und Fukushima.“<br />
Naheliegend, dass das Bocholter Partnerunternehmen<br />
für den textilen Mietservice<br />
mit langlebigen Objekttextilien in<br />
der Hotellerie, Gastronomie und im Gesundheitswesen<br />
das Nachhaltigkeitsengagement<br />
in seine Lieferkette steckte.<br />
Einzelne Sozialprojekte zu unterstützten,<br />
war dem 36-köpfigen Team des Textilproduzenten<br />
nicht genug. Zwar statteten<br />
sie eine Mädchenschule in Indien aus,<br />
aber Dibella will mehr bewegen: sich vor<br />
allem für menschenwürdige Arbeitsbedingungen<br />
in den textilen Ursprungsländern<br />
stark machen. Mit der Auftragsvergabe<br />
an Spinnereien und Färbereien<br />
weiß die Bocholter Firma, wo nach klärenden<br />
Gesprächen die Daumenschrauben<br />
anzusetzen sind.Das ging nicht ohne<br />
eine Verschlankung der Lieferkette. „Von<br />
einigen wenigen Produzenten mussten<br />
wir uns trennen. Aber die meisten waren<br />
nach Gesprächen bereit, die Arbeitsbedingungen<br />
zu verbessern“, resümiert<br />
Hellmann. Und diese wurden mit neuen<br />
Aufträgen aus Bocholt belohnt. „Unsere<br />
Färbereien sind in puncto Arbeitssicherheit<br />
und Arbeitsbedingungen praktisch<br />
auf westlichem Niveau“, beteuert der<br />
CSR-Botschafter.Aber auch unternehmerisches<br />
Eigenengagement kann viel bewegen:<br />
In einer Spinnerei in China konnte<br />
Hellmann konkrete Verbesserungen<br />
für die Belegschaft aushandeln. Trotzdem<br />
hat der Anbieter von Textilien im<br />
Hotel- und Gesundheitswesen noch<br />
längst nicht das Gefühl, im Bereich CSR<br />
genug getan zu haben: „Wir sind mit Dibella<br />
sicherlich im Fortgeschrittenen-Bereich,<br />
aber das Gold-Level haben wir<br />
noch langenicht erreicht“, meint der vom<br />
CSR-Kompetenzzentrum Textil- und Bekleidung<br />
Niederrhein bestellte Botschafter.<br />
Maike Harhues<br />
OFFEN GESAGT<br />
Alternativlos<br />
Der Kunde ist König –das galt<br />
schon immer. Zumindest als<br />
frommer Wunsch. Inzwischen verfügt<br />
der Kunde König auch über Truppen,<br />
die vom Produkt einen ideellen<br />
Mehrwert verlangen und die Wertschöpfungskette<br />
inallen Etappen betrachten.<br />
Denn jeder einzelne Käufer<br />
ist informierter, selbstbewusster als<br />
einst und zudem durch verbesserte<br />
Verbraucherrechte geschützt. Die<br />
Kunden insgesamt und ihre Lobby-<br />
Organisationen bilden geradezu eine<br />
Macht, die mit Wucht über manchen<br />
Markt fegt.<br />
Nachhaltigkeit ist als Floskel deshalb<br />
zwar arg strapaziert, aber als Aufgabe<br />
alternativlos. Die gesamte Produktion<br />
gehört auf den Prüfstand. Ebenso<br />
wichtig sind interne Strukturen in<br />
den Betrieben. Sie müssen auf Partnerschaftlichkeit<br />
und einer Kommunikation<br />
auf Augenhöhe beruhen.<br />
Denn darin liegt die Basis für motivierte<br />
Mitarbeiter, die ihr Potenzial<br />
auch wirklich (gewinnbringend) einbringen.<br />
Mit CSR müssen also sowohl<br />
Kunden als auch die eigene Belegschaft<br />
erreicht werden. Damit das<br />
überzeugend gelingt, darf eskein<br />
bloßes Imageaufpolieren sein. Die inneren<br />
Werte zählen.<br />
Wenn dies der Fall ist, dürfen, nein<br />
müssen sie auch nach außen transportiert<br />
werden. Ohne westfälische<br />
Bescheidenheit! Vielmehr so, dass<br />
die Botschaft für die jeweilige Zielgruppe<br />
passt und über Kanäle, die<br />
diese überhaupt erreichen.<br />
Was zeigt, CSR ist kein bloßer Modebegriff,<br />
sondern eine Herkulesaufgabe<br />
für die großen und kleinen Player<br />
auf dem Markt. Das CSR-Kompetenzzentrum<br />
muss hier Initialzünder sein<br />
und helfen, die strukturellen Unternehmensumwälzungen<br />
mit zu schultern.<br />
In einem auf drei Jahre angelegten<br />
und finanziell abgesicherten<br />
Projektzeitraum lässt sich das allerdings<br />
wohl kaum bewältigen.<br />
Maike Harhues<br />
Stolze –Dr. Diers –Beermann GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ·Steuerberatungsgesellschaft<br />
Mit derzeit 16 Berufsträgern (davon 4Wirtschaftsprüfer, 2Rechtsanwälte und<br />
16 Steuerberater) und insgesamt 50 Mitarbeitern sind wir eine der führenden<br />
Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzleien in Westfalen.<br />
Unser Angebot umfasst eine breite Spanne von Dienstleistungen insbesondere<br />
für mittelständische Unternehmen und deren Gesellschafter von der Einkommensteuererklärung<br />
über die Abschlusserstellung bis zur Jahresabschluss- und<br />
Konzernabschlussprüfung. Weiterhin beraten wir in Fragen des Steuerrechts<br />
–insbesondere im Bereich des Umwandlungsteuerrechts, des internationalen<br />
Steuerrechts und der Unternehmensnachfolge. Zu unserem Dienstleistungsspektrum<br />
zählt auch die betriebswirtschaftliche Beratung. Jeder Mandant hat<br />
bei uns einen persönlichen Ansprechpartner, der das Unternehmen langjährig<br />
betreut. Über unsere örtlichen Niederlassungen in Emsdetten und Rheine<br />
hinaus kooperieren wir im Rahmen der CW &Smit anderen Praxen und sind<br />
Mitglied des internationalen Verbundes von Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern<br />
„AGN“, um auch überregional und grenzüberschreitend unsere Mandanten<br />
betreuen zu können.<br />
CW&S<br />
Cooperation von<br />
Wirtschaftsprüfern &Steuerberatern<br />
www.cw-s.de<br />
Neubrückenstraße 4<br />
48282 Emsdetten<br />
Telefon (0 2572) 40 85<br />
Telefax (0 2572) 85647<br />
Stolze-Diers@stodibe.de<br />
Timmermanufer 142<br />
48429 Rheine<br />
Telefon (0 59 71) 80822-6<br />
Telefax (0 59 71) 80822-75<br />
info@stodibe.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Prof. Dr. Fritz-Ulrich Diers<br />
Dr. Philipp Diers<br />
Dr. Marie-Theres Stolze<br />
Heinz Stolze<br />
Wilfried Beermann<br />
Johannes Fink<br />
Mitglied im Verbund<br />
der agn International